Jagdhundeschule
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Hallo Foris,
kennt jemand von euch eine Hundeschule, die speziell Jagdhunde ausbildet?
Bei G**** findet man immer nur eine solche Schule, die aber irgendwo in Niedersachen und somit zu weit weg von uns ist. Schön wäre eine solche Schule in der Nähe von Frankfurt am Main oder im Ruhrgebiet. Dabei meine ich aber kein AJT, das meinen Hund zweckentfremdet, also nicht so etwas wie die Pfotenakademie. -
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ich kenne hier jemanden, der bildet gerade seinen irish setter in einer jagdhundeschule aus.
er selbst kommt aus karlsruhe und wie ich in erinnerung hab fährt er knapp ne stunde mit dem auto dahin.
ich könnt ihn mal fragen und dir hier wieder bescheid geben. könnte aber bisschen dauern, da ich ihn nicht täglich treffe... -
Zitat
Schön wäre eine solche Schule in der Nähe von Frankfurt am Main
Frag hier mal:
ist ca 45 Min von Frankfurt entfernt.
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Moin,
es gibt da im Grunde, soweit ich weiß, keine speziellen Jagdhundeschulen... aber.... alle Jagdverbände bilden ihre Hunde aus. Bei der örtlichen Jägerschaft anrufen und mal nachfragen. Dort trifft man sich, unter Anleitung, ein- bis zweimal in der Woche und arbeitet zusammen mit seinen Hunden. Oftmals in Revieren, so dass der Hund Arbeit nicht mit bestimmten Plätzen verknüpft.
Allerdings gibt es Voraussetzungen für die Teilnahme. Bei uns ist das ein gültiger Jagdschein oder aber ein Partner, der einen Jagdschein hat. Hundemenschen die nur eine jagdliche Ausbildung für ihren Hund machen wollen um züchten zu können, werden abgelehnt. Aus guten Gründen, wie ich finde.
Also, die ortsansässigen Jäger fragen, die wissen wo gemacht wird.
Gruß Sundri
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kunkapumba, das wäre klasse, danke!
Sundri, ich habe keinen Jagdschein und kenne auch niemanden der einen hat. Die Sache ist einfach die, dass ich einen hochpassionierten Jagdhund habe und einfach ein "schlechtes" Gefühl dabei habe, ihn mit AJT von seiner Bestimmung abzubringen. In dem Buch, dass ich zuletzt gelesen habe (Auf und Davon - Wie man Hunde vom Jagen abhält) standen einige nachdenklich machende Sätze darüber, ob man seinen Jagdhund überhaupt abhalten sollte von seinem Verhalten oder ob man den anderen Weg geht und ihn über eine Jagdausbildung abrufbar macht.
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Moin Mikah,
das ist das Problem an der ganzen Sache.... warum einen hochpassionierten Hund, der seit Generationen für das gezüchtet wurde, was er nun tun will und es nicht darf? Aber für derartige Fragen ist wohl eh zu spät
Um einen fest abrufbaren Jagdhund zu führen, musst Du an lebendem Wild arbeiten und das sollte mit ganz viel Sorgfalt geschehen und mitunter auch mit "garstigen" Verleidetechniken, weil es um Triebunterbrechungen geht und das klappt nicht mit Leckerlies.
Je mehr der Hund jedoch ausgebildet wird, desto stärker wird seine Passion und seine Leidenschaft und desto schwerer ist es, ihn unter Kontrolle zu halten. Wenn er also erst mal weiß, das man Hasen jagen darf..... oder kann, dann wird er es tun. Er hört nicht auf zu hetzen, weil es ein Leckerlie gibt, sondern er hört auf, weil er weiß, das etwas Schlimmes passiert, wenn er weiter jagt.
Gut ausgebildete Jagdhunde bringen Dir ihre Fundstücke..... auch wenn Du sie nicht haben willst, weil die Beute nicht mehr frisch und anfasstauglich ist. Ich erinnere mich an meinen Malik, der im Apport wirklich hervorragend ausgebildet ist und der mir ein Kaninchen brachte, das ich ums Verrecken nicht anfassen wollte.... er ließ es nicht fallen, egal was ich anstellte und so musste ich in den Matsch greifen. Kannst Du das? Willst Du das?
Mein Hund lässt sich sicher abrufen, aber wenn wir spazieren gehen muss ich immer schneller schauen als mein Hund. Er hat, als er jung war, leider durch unliebsame Vorfälle zwei Hasen geschlagen und er hat gelernt "DIE kann ich kriegen", frische Hasenfährte und mein Hund ist wech..... kleine Hasen zurück gebracht bekommen ist auch nicht schön, schon gar nicht Pfingsmontag mittags auf dem Spaziergang. Oder der Hund meines Kumpels, der brachte ein Huhn zum Osterfeuer, setzte sich korrekt vor ihn und gab es ab...... lebend, unversehrt. Aber lustig ist anders. Vor allem musst Du Deinen Hund in solchen Momenten loben..... was die Umstehenden denken lässt "Hey, hast Du sie noch alle?"
Also, besser ein kluges Antijagdtraining, mit Dummies und Apport, als den Hund auf die Idee bringen, das Wildspuren das sind, worum es ihm gehen sollte. Lieber Fährten legen, als ihn jagen lassen.... denn zu einer jagdlichen Ausbildung gehört eben auch das Führen des Hundes auf einer Treibjagd, der Gehorsam am Schuß und das Bringen von Enten. Du brauchst Schleppwild zum üben und Gelände auf den Du trainieren kannst. Ohne die Erlaubnis des Jagdpächters fällt das nämlich unter Wilderei. Mal abgesehen von den Blicken der Passanten, die die tote Ende im Fang Deines Hundes seltenst wohlgefällig betrachten werden.
Und..... wenn der Hund ausgebildet ist, dann wird er selbstständig entscheiden ob er eine "kranken" Fährte folgt und Dir das Tier am Ende bringt, so wie er es soll.
Ich erinnere mich an meinen Hund, der einer angeschossenen Ente, die flugunfähig war, zwei Stunden schwimmend im Kanal gefolgt ist und der sie dann aus den Büschen pulte. DAS ist sein Job, das Wild zur Strecke bringen. Allerdings war ich mal eben "kurz" auf dem Spaziergang vor meiner Arbeit.
Überlege Dir das gut, zu einer jagdlichen Ausbildung gehört mehr als zu einem Begleithundeschein....
Liebe Grüße
Sundri -
1. wirst Du kaum einen Trainer finden, der einen Hund jagdlich ausbildet, der dann nicht jagdlich geführt wird. Die gehen sogar so weit, nur reinrassige Jagdhunde auszubilden und fragen nach dem Jagdschein - ohne gibt´s nix.
2. Zitat eines Bekannten von mir, mit dem ich mal über das Thema gesprochen habe, und der viele Jäger kennt: "das wäre der erste Jagdhund, der wirklich in der Hand des Hundeführers steht! Und wenn, dann sind´s solche, bei denen mit Tele gearbeitet wird."
Meine ganz persönliche Meinung: Ein Jagdhund wird NIE 1000% sicher abrufbar sein (auch wenn das kein Grund ist, sich darauf auszuruhen!!), er wird eben dazu gezüchtet, wenn er mal ein Wild hat, NICHT abzulassen. Da hilft nur eines: Aufmerksamkeit des HF, damit man den Hund RECHTZEITIG vor dem loslegen aus der Situation rausrufen kann, gut überlegen, WO und WANN der Hund Freilauf kriegt, und den Hund ausreichend anderweitig beschäftigen - und damit bist Du wieder beim AJT!
...spricht: BieBoss (2fache Jagdterrierbesitzerin) -
Hi,
also ich habe auch einen Vollblutjagdhund (Weimaraner) und kann Sundri und BieBoss nur zustimmen.
Im Internet habe ich gesehen das einige Hegeringe auch Kurse für Nichtjäger mit Jagdhunden anbieten. Bei uns allerdings leider zu weit entfernt. Die Kölner Kreisjägerschaft macht das leider nicht mehr.
Aber vielleicht findest Du ja in Deiner Nähe etwas.Was für einen Jagdhund hast Du denn?
Gruß
Andrea -
...fiel mir grad noch ein zum Thema Ausbildung durch Jäger:
ich hatte damals nach Anschaffung sogar beim zuständigen Rasse-Club angefragt wegen artgerechter Beschäftigung/Auslastung, und eine böse Abfuhr erhalten und krasse Ablehnung, á la "Was hat so ein Hund in Privathand zu suchen", es sei nicht in deren Interesse (!!!), das auch noch zu unterstützen (aber vielleicht im Interesse eines Hundes dieser Rasse???). Naja, ganz einfach - irgendein liebender Halter wird ihn wohl nicht mehr benötigt haben (Tierheimhund) - und den Jäger zeig mir einer, der "so einen" Hund (sprich aus dem Tierheim, kaum ausgebildet) zu sich nimmt! :kopfwand:
Daraus sprach eine derartige Arroganz, ich wär denen fast durchs Telefon mit dem Allerwertesten voran ins Gesicht gesprungen.... -
Jagdlich ausgebildet werden natürlich alle Jagdhunde und die Mischlinge aus diesen, sie können zwar keine Zuchtprüfungen laufen, aber die Brauchbarkeitsprüfung machen..... das reicht für den "normalen" Jagdbetrieb und die Arbeit vor und nach dem Schuß vollkommen aus. Also, finden würdest Du vermutlich schon jemanden, wenn es sich um einen derartigen Hund handelt. Scheitern würde es dann am Jagdschein, das ist auch gut so.
Und ja, 100 % abrufbar sind sie alle nicht, sollen sie im Grunde auch nicht sein, wenn sie eine Krankwitterung aufnehmen, dann sollen sie diesr folgen und ich als Hundeführer muss meinem Hund vertrauen. Ich muss anhand seiner Körpersprache lesen, worum es geht und was er tut.
Mein Hund ist relativ sicher abrufbar, weil er jagen kann..... er darf seiner Passion nachgehen und vertraut mir, das ich weiß wann er los kann und wann nicht. Und weil er weiß, das er irgendwann darf, zeigt er mit in allen anderen Situationen Gehorsam. Aber gegen Ende der Brut- und Setzzeit muss mein Bleib drohender klingen als zu Beginn. Die Phase zwischen "ich darf jetzt" und "Ich darf nicht" ist zu lang..... da wird sein Hype stärker und ich bin sicher, das er irgendwann durchbrennen würde.
Ein jagdlich ausgebildteter Hund, der diesen Trieb nie befriedigen darf, wird so oder so unglücklich...... wie gesagt, da halte ich ein kluges Antijagdtraining für besser und sinnvoller. Die Anlagen des Hundes in "gewollte" Richtungen lenken und darüber nachdenken, was ich meinem Hund da antue und warum.
Ich habe das grad in meiner Hundeschule, ein Fehlwurf des Zwingers, Deutsch Drahthaar, hoch passioniert, ich glaub die Haltern weiß noch nicht, was sie da hat.... noch ist der Hund jung, aber das wird sich ändern. Er wurde "ohne Papiere" verkauft, ich finde die Haltung des Züchters verantwortungslos. Hochgradig.... nicht jeder Jäger braucht Papiere und Zuchtprüfungen. :zensur: Und @ Bieboss, ja das gibt es natürlich auch..... Jäger sind nicht immer Hundemenschen. Leider. Hunde die durch`s Raster fallen sind oftmals viel zu schnell draußen.
Ich kenne eine Menge jagdlich passionierter Hunde, die in "Laienhand" ein viel besseres und ausgefüllteres Leben führen als bei Jägers. Wichtig ist die Aufgabe, die die Hunde haben und die an sie gestellt wird.
Liebe Grüße nochmal
Sundri -
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