Neuer TH Hund: Reaktion auf Bellen/Tür kratzen?!

  • Hallo ihr Lieben :)


    vielleicht hat ja der ein oder andere meinen anderen Thread gelesen, indem es darum ging, dass ich meinen Vermieter um die Erlaubnis fragen wollte, einen Hund zu halten - wie ihr seht war das ganze erfolgreich und ich bin nun meeeeeega glücklich :)


    Der Hund aus dem Tierheim, den ich eigentlich wollte hat inzwischen ein neues Zuhause und somit werde ich einen anderen nehmen (ich kenne aber die neuen Besitzer und sehe den Hund regelmäßig, ist also halb so schlimm!). Bei einem 'neuen' Hund weiß ich nun allerdings nicht, wie er reagieren wird, wenn er dann mal alleine ist. Werde ihn erst in meinen Semesterferien holen, damit ich erstmal ausgiebig Zeit habe - und will somit auch das Allein-sein üben (unabhängig davon, ob der Hund das nun kennt oder nicht).


    Ich wohne in einem Haus, in dem ansonsten nur noch eine Arztpraxis ist - demenstprechend hört man ab und zu im Treppenhaus jemand bzw. die Schritte der Person. Ich möchte natürlich erreichen dass der Hund nicht Terror macht, wenn ich mal nicht da bin und er jemand im Treppenhaus hört.


    Für mich stellt sich nun aber doch die Frage, wie ich das mit dem Alleinsein genau üben soll. Ich dachte eigntl daran (habe ca. 2 Monate komplett Zeit) mich täglich mehrmals fertig zu machen, um rauszugehen - dann natürlich ohne Hund - und mich erstma vor die Tür zu stellen für eine Minute oder so. Und davor erstma in der Wohnung die Türen vor der Nase schließen.
    Aaaaber...was mach ich nun, wenn ich eben vor der Tür bin und der Hund anfängt zu bellen oder die Türe zu zerkratzen? Ich sollte dann ja eigntl nicht zurückgehen...das wäre ja dann eigntl eine Bestätigung oder?! Andererseits möchte ich natürlich auch nicht dass er die Türen zerkratzt (ist schließlich nicht meine Wohnung!).
    Und allgemein: wenn der Hund bellt, meinetwegen auch wenn ich da bin,...vielleicht weil er gerade jemand im Treppenhaus hört (manche sind ja territorialer). Würdet ihr das Bellen einfach ignorieren oder auf Platz schicken oder ein "Nein!"? Oder was ganz anderes? :???:


    Der Hund ist zwar "noch lange" nicht hier, aber mache mir natürlich Gedanken darüber, damit ich dann auch sofort richtig reagieren kann, denn was falsch gelerntes ist ja bekanntlich schwerer wieder weg zu bekommen. Ich trainiere/übe mit Hunden auf einer ruhigen Basis und bestätige positives Verhalten - daher vielleicht auch passende Erziehungsmethoden ;)


    Also:
    - Was tun, wenn Hund bellt?
    - Was tun, wenn Hund Türen zerkratzt?
    - Wie am besten Alleinsein üben? (es wird definitv kein Welpe sein!!!!)




    Liebe Grüße,
    Bambi :)

  • Hy
    Nachdem ich im Studium eine neue Zimmertüre zahlen musste... :ops: , weil ich mich vorher nicht informiert hatte, finde ich deine "weise Voraussicht" klasse! :gut:
    Mein erster Hund war ein 1- jähriger Tierheimhund(weibl.), man wusste nichts über ihn...heute würde ich wohl eher einen erwachsenen Hund aus einer Organisation holen, die mit Pflegestellen arbeitet. Die Leute haben den Hund über mehrere Wochen oder Monate betreut und kennen viele Macken! (Z.B. Retriever in Not), die sie auch ehrlich benennen. Auf diese Weise ersparst du dir viel Stress und kannst einen Hund (Alter, Rasse, Geschlecht) wählen, der zu dir passt.
    Viele Hunde sind auch leicht an eine Box zu gewöhnen (wie man das sinnvoll macht, kann man nachlesen) und bleiben gern mal einige Zeit darin - so z.B. der Hund einer Freundin: Wenn der seine Ruhe will, verzieht der sich freiwillig...
    Ich habe eine geräumige Box für meine Pflegehündin, weil ich nicht will, dass sie nachts auch noch :hust: bei uns im Bett schläft....bevor ich sie besser kannte, kam sie -wenn ich z.B. einkaufen war -mit einem Leckerli in die Box. Nun braucht sie das aber nicht mehr, sie ist brav.
    Gegen Langeweile/Einsamkeit bekommen meine auch gerne mal nen gefüllten Kong o.ä. - da merken die gar nicht, dass ich weg war...Natürlich ist nur ein"müder Hund ein guter Hund"! Also: Vorher auspowern!
    Mit dem Bellen ist das so eine Sache: Es gibt wirklich coole Hunde und Nervsägen...
    Wir haben u.a. einen Fundhund (Mops), den könnt ich manchmal! Der kläfft wegen der Fliege an der Wand!Der ist nur ruhig, wenn ich drohend neben ihm stehe... :( :
    Im Normalfall reicht aber ein vorher eingeübtes "Sei leise". Unsere anderen verstehen das. Es gibt Leute, die schwören auf die Methode: Bring deinem Hund erst das Bellen auf Kommando bei, dann kannst du es lenken (Gib Laut! - Ruhe!).
    Insgesamt würd`ich dir zu einem ruhigen coolen Hund raten, meine Hündin ging oft mit zu Vorlesungen oder Sonstigem-sie war überall gerne gesehen, weil sie so cool war! (Und ich musste sie nicht Zuhause mit der Tür lassen...)LG

  • Ohje...wieviel hat die Tür denn gekostet? Ich hoffe doch, dass es bei mir nicht soweit kommen wird :D


    Das mit der Box hört sich ansich eigntl nicht schlecht an - wobei natürlich ohne doch iwie schöner wäre (verständlich, oder?*g*). Weil das Bellen könnte ich damit ja auch nicht eindämmen. Hm.


    V.a. frage ich mich, ob ich den Hund eigntl mit Leckerli oder verbal belohnen soll, wenn er ruhig war, oder das eher als selbstverständlich sehen sollte und naja..einfach so weitermachen sollte, als wenn nichts gewesen wäre?! :???:


    Auch die Idee mit Kong oder ähnlichem gefällt mir sehr gut!!!


    Der Hund, den ich momentan im Auge habe, ist auch sehr verfressen *g*. Ist eine total Liebe. Aber TH Hunde neigen ja meist eher zu Verlustängsten (sie wurde noch als kleiner Knopf ausgesetzt und ist jetzt ca. 3 Jahre alt - ist natürlich nicht sicher, dass ich sie nehme...wollte das nur mal erwähnen :) )
    Dadurch denke ich, dass sie Alleinesein wohl noch nie in ihrem Leben gelernt hat....aber würde das harte Training auf jedenfall auf mich nehmen, da sie ansonsten so ein toller Hund ist (eigntl findet sie alles toll..keine Ängste, Aggressionen). Nur das mit dem Alleinesein ist fraglich. Ich kenne die Leute aus dem TH, da ich dort selbst freiwillig helfe, und hab deswegen auch nicht Angst, dass sie mir vllt irgendeine Macke des Hundes verschweigen. Mit dem Alleinesein meinten alle, dass man das wohl ausprobieren muss - also vllt mal über den Tag nachhause nehmen - aber ich denke, dass das ja dann auch nich ihr Zuhause ist, weil sie das TH noch als Zuhause ansieht, und dadurch vllt die Testergebnisse verfälscht werden?!


    Im TH bellt sie eigntl gar nicht - nur wenn die nette Frau mit dem Futterwagen "anrollt" *g* Aber wie gesagt, kann ich es mir ja schon vorstellen, dass ein Hund, wenn er alleine ist und iwas in "seinem" Treppenhaus hört, vllt Laut gibt - das wäre dauerhat natürlich einfach nur nervig und würde den Vermieter sicherlich auch verärgern.


    Ich habe hier im Forum auch gelesen, dass ich - falls der Hund bellt/jault/fiept - wieder zurückkommen soll, wenn er gerade Luft holt. Aber da frage ich mich dennoch, ob er das dann tatsächlich damit verbindet, also die Pause nicht zu kurz ist? :???:



    Hm. Denkt ihr dass sowas lernbar ist in ca. 2 Monaten? Wenn ich täglich gaaaaanz ganz fleißig übe? (so 10-15 Mal am Tag - oder ist das zuviel/zu wenig?). Wie gesagt, der potentielle Hund ist 3 Jahre alt. Vom Wesen her nicht ängstlich aber eigntl auch nicht proletenhaft-selbstbewusst *g*, sehr verspielt und hat Power (würde gerne mit ihr in die Hundeschule gehen u.s.w.).



    Vielleicht hätte ich den Thread eher bei "Probleme mit dem Hund" öffnen sollen - iwie antworten hier 'nie' soviele :hust:



    Also bitte, bitte viele Ratschläge! Wenn mir noch mehr fragen einfallen....ihr wisst schon...ihr werdet sie hier finden (-:

  • Hallo!


    Mein Mann und ich haben Ende April einen 9 1/2 Jährigen Labradormischling aus dem Tierheim geholt. Er musste beim Vorbesitzer mehrfach alleine bleiben und so sind wir dann eigentlich davon ausgegangen, dass das hier bei uns dann kein Problem werden würde. Allerdings hat er das erste Mal als wir gegangen sind echt ein bisschen arg terror gemacht (Türe gekratzt usw.) Wie es sich im Nachgang herausstellte musste er beim Vorbesitzer über 10 Stunden am Tag alleine bleiben und das noch in einem Raum eingesperrt. Außerdem wurde er vom Vorbesitzer mehrfach geschlagen usw. Naja alles nicht so schön.


    Jetzt, nachdem wir ihn fast drei Monate haben klappt das mit dem alleine sein wunderbar. Ohne Bellen, ohne Kratzen usw.
    Wir haben festgestellt, dass der Hund einfach die erste Zeit Angst hatte, dass er wieder alleine gelassen wird und wir praktisch nie mehr wieder kommen würden. Es ist für ihn heute auch noch etwas schwer zu sehen wenn wir beide gleichzeitig gehen und er da bleiben muss.
    Wir sind wie folgt vorgegangen:


    Ganz wichtig ist dass du keine große Sache draus machst wenn du gehst. Also nicht sagen: Ich bin mal weg, sei schön lieb, ich komm wieder.
    Genau so schlecht ist es überhastet aus der Wohnung zu rennen, so nach dem Motto "ja schauen, dass der Hund es nicht gleich sieht wenn ich weg bin".


    Bei unserem Hund hat folgendes super geklappt. Wenn wir zu Hause sind lief immer irgendwo ein Radio oder so. Das war für den Hund eine Art beruhigung. Er hatte totale Probleme wenn es mal komplett still war in der Wohnung. Wenn dann was im Treppenhaus war ist er immer hingerannt weil er meinte, dass da jemand ist, der ihn "retten" könnte.


    Ich habe also immer bewusst in der ersten Zeit das Radio angelassen. Bin auch erst mal so um die fünf minuten aus der wohnung raus. Bleib aber nicht direkt hinter der Tür stehen weil der Hund dich da noch riechen kann. Lauf ein paar Schritte im Treppenhaus runter. Wichtig ist, nicht sofort zurückzulaufen wenn er Bellen sollte!


    Als ich wieder hoch in die Wohnung bin hab ich auch keine große Sache draus gemacht. Einfach Türe aufgeschlossen und reingelaufen. So wie wenn es das normalste der Welt wäre. Sicherlich ist es schwierig zu widerstehen wenn der Hund dann schwanzwedelnd vor dir steht. Aber um den besseren Lerneffekt zu haben musst du ihm erst mal vermitteln, dass es kein großes Ding ist wenn du wieder kommst.


    Mittlerweile ist es so, dass er ohne Probleme alleine bleibt. Wenn ein Hund ne halbe Stunde alleine bleiben kann, dann kann er auch drei Stunden alleine bleiben. Hunde haben dieses Zeitgefühl nicht so wirklich. Wichtig ist nur, dass der Hund sich ausreichend versorgt fühlt wenn du gehst, sprich satt, die Möglichkeit zu trinken wenn er durst hat, usw.


    Mit einem Kauknochen bleiben manche Hunde auch einige Zeit ohne Probleme alleine. Was sehr gut funktioniert ist ein gefüllter Kong. Hunde können sich damit stundenlang beschäftigen. Fülle den Kong bevor du gehst und verstecke ihn ein bisschen. Dann kann der Hund suchen und sich dann daran spielend versuchen die Leckerlies rauszubekommen. Meistens vergessen Hunde dabei, dass das Herrchen oder Frauchen gerade nicht da ist. Und so lange im Hintergrund die Musik leise dudelt fühlen sie sich auch nicht so wirklich allein gelassen. So ist es bei unserem Hund zumindest.


    Was auch noch gut geholfen hat bei uns war, immer wieder mal die Zimmertür zu zu machen. z.B. Der hund ist noch im Wohnzimmer und du bist in der Küche oder so. Dann machste einfach mal die Küchentür zu und gibst so dem Hund nicht mehr die Möglichkeit dich zu sehen. Er wird sich dann sicherlich vor deine Tür legen weil er weiß oder hört dass du da bist. Nach einer gewissen Zeit einfach die Tür wieder aufmachen und so tun als wäre das vollkommen normal. Der Hund wird keinen unterschied machen ob Haustüre oder "nur" Zimmertüre. Er lernt, dass du durch die Türe, die Euch trennt, auch immer wieder kommst. Unserer liegt häufig hinter der Wohnungstür, weil er nicht verpassen will wenn wir wieder kommen :roll:


    Also das sind jetzt mal so die Sachen wie wir es gemacht haben. Mittlerweile weiß ich dass mein Hund ruhig ist wenn ich weg bin. Entsprechend dem lobe ich ihn wenn ich nach Hause komme, bzw. erwidere seine Freude wenn er schwanzwedelnd vor mir steht.


    Wenn du wirklich zwei Monate Zeit hast wenn dein Hund da ist, dann bekommst du das meiner Meinung nach sicherlich gut hin. Bei uns war das eine Thematik von ca. 5 Wochen.


    TH Hunde haben halt wohl generell erst mal Angst dass sie wieder ganz alleine gelassen werden. Von daher würde ich mit dem Allein sein Training erst nach zwei Wochen oder so anfangen, wenn er weiß, dass es ihm bei dir gut geht und du nichts böses willst. Übertreib es auch nicht gleich. Mach so sachen wie, mal eben den Müll rausbringen, mal schnell hier, mal kurz da. Ich würde es so 4 oder 5 mal pro Tag machen.


    Kannst ja dann mal berichten wie es klappt. Rambo und ich drücken dir ganz feste die Daumen.


    Grüße
    Michaela

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