Kontrollverhalten beim Hund

  • Hallo Ihr Lieben,


    seit einiger Zeit stellen sich mir einige Fragen bzgl. dieses Themas.


    Eure Gedanken, Anregungen und Erfahrungen hierzu würden mich sehr interessieren.


    Mich würde in erster Linie interessieren wann für Euch ein eindeutiges Kontrollverhalten ein Problem darstellen würde und wie es sich darstellt.


    Ich arbeite ja schon sooo lange mit Waya an ihrem Verhalten.
    Wir haben nachwievor das Problem mit dem Alleine lassen.
    Wenn sie könnte würde sie mir überall hin folgen auch im Haus.
    Ich möchte jetzt keine Tips zum Üben, ich habe schon alles ausprobiert...
    Minütliches alleine lassen...genug zum kauen...Auslastung...
    Mir gehts hier nur um das Kontrollverhalten vom Hund.


    -Kommt es besonders häufig bei eher unsicheren Hunden vor ?
    (Der Hund bekommt z.B.nicht genügend Sicherheit vermittelt ?)
    -Habt ihr selbst einen Hund der Euch "kontrolliert" ?
    -Wie habt ihr daran gearbeitet ?
    -Ist es (mal menschlich gesehen) zwanghaft ?
    -Wie erziehe ich mir Eurer Meinung nach einen "Kontrolleur" ?


    Bin gespannt auf Eure Antworten :smile:



    Viele liebe Grüße
    Yvonne

  • Hallo Yvonne,


    ich bin gespannt auf die Antworten, ich habe nämlich das gleiche Problem. Allerdings ist mein Hund erst 5 Monate und ich kann vielleicht noch daran arbeiten.


    Er war noch nie alleine.... er jault direkt, wenn ich mal gehe und sobald ich wieder komme liegt er direkt vor der Zimmertür.


    Sobald ich aufstehe um auf die Toilette zu gehen, latscht er hinter mir her... selbst wenn er im Tiefschlaf war und ich mich rausgeschlichen habe!!!


    Freue mich über Tipps...


    LG Anna

  • also wir arbeiten nun schon eine Weile an diesem "Problem".


    Es ist deutlich besser geworden. Ich konnte ihn am Anfang auch nichtmal 5 min alleine lassen. Im Auto hat er sich praktisch in Trance gebellt und gejault.


    Ich habe ihm zuhause die Möglichkeit genommen mich permanent zu bewachen. Also, wenn ich aufs Klo bin, Tür zu. Wenn ich mich irgendwo hingesetzt habe, ihn auf sein Platz geschickt. Wenn ich in der Küche am Kochen war, hab ich ihn in den Flur auf sein Kissen geschickt. KONSEQUENT durchziehen. Wenn ich am Putzen in der Wohnung war, hat er mich auf Schritt und Tritt verfolgt. WEGSCHICKEN. Mit einem Ton, wo Hundi merkt das es dich ankotzt, wenn er dir am A... hängt! Viel Unterordnung gemacht, mir auf dem Hundeplatz meine Fehler sagen lassen und alles geändert wa halt falsch war. Die Schlüsselreize permanent hervorgerufen. Bei Teddy war es das Schlüsselklappern, wo er ansprang und schon sehr nervös wurde. Jetzt legt er sich in den Flur wenn wir uns die Schue anziehen und den Schlüssel nehmen und wartet auf unser "na komm" oder "du bleibst" :smile: Im Auto bellt er auch nicht mehr. Nur gaaanz kurz an Stellen, wo wir unser Auto sonst nicht abstellen. Aber eben nur kurz ein wuffwuff und ruhe ist. Mit viel geduld schaff ihr das! Achso, wenn ihr anfangt mit den sekundenlangen alleinelassen: Aus der Tür raus, sobald Tür ins Schloss fällt SOFORT wieder aufmachen, so das Hundi garnicht erst zum Bellen kommt!!!!! Das übt ihr mind. 10 mal am Tag. dann steigert ihr auf 5 sec vor der Tür, 7 sec, 10 sec, 12, 20, 30, 1min, 2 min, 10sec ( zwischen durch mal ein paar Schritte zurück gehen!!!) 30 sec, 2 min....


    Hoffe euch ein wenig geholfen zu haben :smile:

  • Hallo Namenfetterin!


    Zunächst einmal sollte man zwischen Kontrollzwang und Verlassensangst unterscheiden. Beide Verhaltensweisen können sich im verhalten des hundes schon ähneln. Sind aber grundsätzlich unterschiedlich zu therapieren. Bei ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten rate ich dazu einen guten Trainer zu Rate zu ziehen.


    Kontrollzwang außert sich nach meiner Erfahrung häufiger bei eigentlich eher souveränen Hunden. Sie möchten ihr rudel immer unter kontolle haben und sehen nicht ein, warum sie bei manchen Aktivitäten nicht dabei sein dürfen. Die meisten Hunde reagieren darauf regelrecht stinkig und teilen sich durch regelrechtes schimpfen mit. Manche Hunde fangen auch an ihre Besitzer zu suchen. Dabei können manche Hunde recht erfinderisch sein. Oder sie suchen sich eine Ersatzbeschäftigung. Da musste dann schon mal das ein oder andere Möbelstück dran glauben.


    Je länger man dieses Verhalten duldet um so eher wird es zum Ritual! MAn sollte also schon recht früh beginnen daran zu arbeiten. Das Training sollte dabei individuell auf den Hund zugeschnitten werden. Es kann also fatal sein hier pauschal irgend welche Tipps zu geben ohne den Hund, seinen Besitzer und das Umfeld zu kennen.

  • Na, wenn du alles probiert hättest, dann gäbs ja kein Problem mehr ! ;-)


    Was macht Hundi denn, wenn du sie alleine läßt ?


    Was macht sie, wenn du den Raum wechselst und die Türe schließt ?


    Was, wenn du den Raum verläßt und sie vorher auf ihrem Platz ablegst ?


    Bleibt sie im Auto alleine ?


    Weicht sie dir draussen auch nicht von der Seite ?


    Gruß, staffy


  • das wurde mir von einer Hundepsychologin empfohlen, die der Meinung ist, Teddy hätte Verlustangst. Ich bin der Meinung er kontrolliert. Denn Hunde die Verlustangst haben, bleiben auch draußen permanten in Herrchens Nähe. Teddy genießt da seine Freiheiten und kann sich auch mal 100-200m von mir entfernen ohne gleich in Panik zu geraten. Bindungsspiele sind auch sehr von Vorteil, denn so lernt der Hund die zu vertrauen. Er vertraut dir dann auch irgendwann, das du wieder nach Hause kommst und Hundi nicht für immer alleine lässt! ;)

  • Hey :smile:


    schonmal vielen Dank für Eure Antworten !!


    Mir gings hier auch gar nicht um Tips, wie ich bereits in meinem ersten Posting schrieb ;-)
    In meinem Falle ist einfach nur viel Geduld und noch mehr Konsequenz angesagt.
    Bei Waya sind es eher Verlassensängste !!


    Ich wollte einfach nur mal wissen wie sich Kontrollverhalten bei anderen Hunden äußert und wie die einzelnen Fellnasen-besitzer damit umgehen :smile:



    Viele liebe Grüße
    Yvonne

  • hab ich dir ja in meinen beiden Posts geschrieben, das ich das "therapiert" habe, denn so wie es war, war es kein entspanntes Miteinander. Es musste immer jemand für den Hund da sein und das ist auf Dauer einfach zu belastend und auch nicht immer machbar ;)

  • Hmh. Ich denke mir, dass Tom auch teilweise darunter "leidet".
    Ich eher weniger. Weil ich das ziemlich gelassen sehe. :D


    Tom kann alleine bleiben. Allerdings ist er mit Tucker alleine und somit nicht wirklich alleine.


    Tom hat andere Probleme.
    Ich kann ihn beispielsweise im Training nirgends anbinden.
    Da dreht er durch.
    Verlustängst und Panik vor dem Angebunden sein.
    Ohren und Rute werden eingeklemmt und er steht da, wie ein Häufchen Elend. Wenn nötig heult er dazu.
    Danach entlädt sich der geballte Stress an mir, sobald ich ihn losmache.
    Ich habe versucht mit ihm daran zu arbeiten und wir sind relativ gut vorangekommen, bis ich ihn einer Kollegin in die Hand gab und diese ihren Schlüsselbund, von oben auf ihn geschmissen hat.
    Unabsichtlich aber seit da sind wir wieder bei 0. Oder noch besser -50.
    Tom bekommt die Kriese, wenn er angebunden wird. Und noch schlimmer, wenn er an einem unbekannten Ort angebunden wird.


    Tom verfolgt mich in der Wohnung.
    Einerseits habe ich ihm das so anerzogen, weil ich ihn immer mitgenommen habe, damit er nicht mit meiner Tochter alleine ist.
    Andererseits ist es auch eine gewisse Kontrollfunktion seitens Tom.
    An manchen Tagen mehr, an anderen weniger.
    Wird immer besser.
    Das lässt mich kalt. Soll er mich halt aufs Klo begleiten, wenn es ihm ein Bedürfnis ist.


    Tom bleibt nicht alleine im Garten. Gehe ich rein, kommt er mit. Im Gegensatz zu Tucker.
    Ist mir auch egal, soll er halt mitkommen.


    Und grundsätzlich splittet er.
    Komme ich meinem Mann zu nahe oder er mir, stellt er sich dazwischen.
    Manchmal wird gebellt.
    Das ignoriere ich vollkommen.
    Er existiert für mich in solchen Situationen nicht.
    Leider konnte ich das meinem Mann noch nicht erfolgreich beibringen, dass er den Hund nicht beachten sollte, wenn er sich so aufführt.
    Der Mann ist aber scheinbar noch schwerer zu erziehen, als der Hund. :???:
    Er kapiert es nämlich nach bald 2 Jahren noch immer nicht. Der Mann.



    Muss mal nachdenken, es fällt mir bestimmt noch mehr dazu ein. Nur im Moment nicht. :roll:
    Zum Hund meine ich. Nicht zum Mann.

  • Ich hatte auch so einen Hund. Ab und zu fällt er auch immer noch in die selben alten Verhaltensweisen.


    Als ich ihn mit 11 Monaten bekam, war er eine Klette. Ich durfte nirgendwo alleine hin gehen. Selbst das aufs Klo gehen war eine Geduldsprobe, denn er wollte unbedingt mit. Alleine bleiben war überhaupt nicht möglich. Er schrottete einfach alles.


    Das Nachlaufen habe ich konsequent damit unterbunden, dass er auf die Decke musste. Sobald er mir folgte, wurde er auf seinen Platz geschickt. So ein Hund kann unglaublich laut seufzen. :lol:
    Mittlerweile sind wir soweit, dass ich mich wieder frei in meiner Wohnung bewegen kann. Er auch. So ist das nicht. Er muss nicht die ganze Zeit auf seinem Platz bleiben. Er darf sich frei bewegen, nur nicht mir nach laufen. Es sei denn er soll es. Hinzu kam, dass dieser Hund keine Ahnung davon hatte, einfach mal zu ruhen. Er war immer aufgedreht und hyperaktiv. Er hat also auch lernen müssen, ruhig in der Wohnung zu liegen. Nun liegt er eigentlich überwiegend nur rum. Es sei denn er ist mit Kausachen beschäftigt.
    Ich habe auch die Aufmerksamkeit an ihn sehr runter geschraubt und ihn die meiste Zeit ignoriert. Denn wenn man auch noch so ruhig mit ihm sprach, war er gleich auf 180 und in Actionbereitschaft. Auch das ist nun erträglich.


    Das einzige Problem, dass mich an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, war das er nicht alleine bleiben konnte. Wir haben es geübt und geübt und geübt. Nichts fruchtete. Ich habe also irgendwann aufgegeben. Ich konnte ihn ja anfangs noch mit zur Arbeit nehmen. Als das dann nicht mehr ging, ging er zu meinen Eltern und deren Hund. Ich habe ihn immer dann geholt, wenn ich mehrere Tage frei hatte. Es war kein Zustand für mich und für ihn, wenn ich ihn alleine ließ. Er liebt meine Eltern und ist sehr gerne da.


    Interessanter Weise hat er dort gelernt, dass ICH immer wieder komme und ihn mitnehme. Egal wie lange ich weg bin. Meine Eltern haben nie mit ihm das Alleine bleiben geübt. Es war immer jemand da. Und nun kann ich ihn auch mal ein paar Stunden alleine lassen. Das einzige was er jetzt noch ab und an macht, ist Sachen zusammen zu tragen. Schuhe, Spielzeug, Flaschen und was er nicht noch alles findet. Ich muss also aufpassen, was stehen bleibt.

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