dpi und Bildgröße

  • DPI (Dots per Inch - also Punkte pro Zoll) hat NICHTS direkt mit der Qualität eines Bildes zu tun, sondern gibt nur an, wieviele Punkte auf einer bestimmten Fläche gedruckt werden sollen. Erst durch die Wiedergabe (Druck) gibt es Unterschiede in der Qualität - so braucht ein Fotoabzug mindestens 150dpi, während ein Digitaldruck erst ab ca. 300dpi gut aussieht, was mit der höheren Farbauflösung von Fotoabzügen zu tun hat.


    Wichtiger als die rein technische Hilfsangabe "dpi" ist die Anzahl der Pixel. Es hilft gar nichts, ein Bild in Photoshop oder anderen Programmen nachträglich zu vergrößern oder die Auflösung zu ändern (es sei denn, man arbeitet in "professionellen Workflows", wo die exakte Auflösungsangabe nötig ist)! Die Programme können keine Informationen HINZURECHNEN, sie können nur vorhandene Punkte öfter setzen. "Besser" wird das Bild dadurch nicht.
    Ok, Einschränkung: Es gibt Programme, die VERSUCHEN, nicht existierende Bildpunkte zu erraten (zu interpolieren). Manchmal funktioniert das sogar.


    So herum wird ein Schuh 'draus:
    Ein Bild mit 1200 Punkten horizontal wird beim Druck in 300dpi 4 Zoll breit, also etwa 10cm. Macht man von demselben Bild einen Fotoabzug (mit ca. 150dpi), wird das Bild schon 20cm groß - bei annähernd gleicher Qualität. Will man dieses Bild GRÖSSER als 10cm im Digitaldruck ausgeben, muss man mit einer schlechteren Qualität rechnen, weil die Auflösung nicht mehr für 300dpi ausreicht. Wenn das Bild GUT ist (hier kommt also die Bildqualität ins Spiel), geht das. Ist das Bild aber z.B. übermäßig geschärft (von der Kamerasoftware oder nachträglich in Photoshop), werden auch die damit erzeugten Bildfehler vor allem größer.


    Wenn es genügen würde, in Photoshop aus einem schlecht aufgelösten Bild (mit wenigen Bildpunkten, egal wieviel dpi) ein größeres Bild zu machen (also einfach die dpi-Zahl zu erhöhen), dann würde es genauso genügen, das Geld in der Geldbörse mehrmals zu zählen (nichts anderes tut Photoshop beim Vergrößern!), um tatsächlich auch mehr Geld zu haben :)

  • Hallo,


    ich muss das Thema nochmal auskramen, da ich mich zu Zeit auch mit dpi und so weiter rumschlage und es einfach nicht kapiere.
    Habe dank des Forums mit meiner Canon 550D mal mit Raw rumprobiert.
    Jatzt habe ich gesehen, dass die Auflösung dieser Bilder nach dem konvertieren bei 350 dpi liegt (bei den jpgs früher lag die bei 72).
    Bisher habe ich meine Bilder immer vom Speicherplatz her etwas kleiner gemacht, da sie nur ab und zu für größere Abzüge brauche o. mal ein größeres für Hintergünde im Fotobuch. Ich habe dazu bisher immer in PS7 bei Bildgröße bei Pixelmaße auf 50 % reduziert und bin der Meinung gewesen, dass ich dann das Bild um 50% kleiner gemacht habe. Um die Auflösung habe ich mich nicht gekümmert.
    Jetzt liegt wie gesagt die Auflösung bei 350 und ich weiß nicht, ob ich die dort lassen soll oder ob ich sie runter setzen soll um Speicherplatz zu sparen. Habe zum verständnis noch ein paar Fragen:
    - die Auflösung (dpi) spielt bloß für das Drucken eine Rolle, d. h., wenn ich das Bild nicht drucken möchte, kann ich die Auflösung auch runter setzen?
    - wie setzt ihr die Größe Eurer Bilder herunter und spart damit evtl. Speicher?
    - spielt die Auflösung eine Rolle, wenn ich die Bilder ins Netz, später auch mal eigene Homepage, setzen möchte - muss ich dazu die dpi-Zahl runter setzen?
    - bei der Auflösung von 350 dpi kommt eine Bildgröße in cm von ca. 37x25. Was ist wenn ich jetzt größere Abzüge machen möchte? Das dürfte doch bei der hohen Auflösung kein Problem sein oder?


    Wäre euch dankbar, wenn ihr mir da etwas Licht ins Dunkel bringen könntet, wäre ich euch sehr dankbar!!!


    LG


    Anja

  • Speicher sparen zu wollen ist heutzutage übeflüssig, sofern man nicht einen PC hat, der Jahre alt ist und nur die standardmäßige Festplatte drin hat. Ich handhabe es so, dass ich mir die besten Bilder heraussuche und nur diese gezielt bearbeite und speichere. Logisch, wenn du alle paar Wochen hunderte Bilder hast und die alle speicherst, kommst du früher oder später schon an deine Grenzen. Aber wenn wir mal ehrlich sind, ist das eher was für Fotoserien und berufliche Fotografen. Diese Bildersammlungen kann man gezielter etwa auf CD oder gesonderte Festplatten archivieren, aber ich gehe mal davon aus, dass das bei dir nicht nötig ist.


    RAW und co. eignen sich prinzipiell eher als Druckvorlage als JPEG, da bei JPEG immer eine Komprimierung stattfindet, die sich am PC noch nicht bemerkbar macht - aber eben beim Druck dann. Umgedreht ist JPEG im Internet fast unverzichtbar - zumindest sind RAW zu groß und kaum darstellbar im Browser.
    Und natürlich kannst du die Auflösung runtersetzen, wenn du die Bilder nicht drucken möchtest. Die Frage ist nur, welche Qualität du anstrebst. Die siehst du ja in der Regel umgehend auf deinem PC.

  • Danke für die schnelle Antwort.
    Ja, mein Rechner ist nicht der schnellste, ab und zu brenne ich ein paar Bilder auf CD (was ja auch nicht das Nonplusultra ist) und lagere die noch auf eine externe Festplatte aus. Ich betreibe das ganze nur hobbymäßig und stecke da noch voll in den Kinderschuhen. Da ich zB pro Urlaub schon mal 150-200 Bilder da habe und ja vorher nicht weiß, welche Bilder später mal geeignet sind um mehr draus zu machen, sind die dann halt alle sehr groß obwohl ich sie so groß nicht brauche. Deswegen habe ich sie immer kleiner gemacht. bis jetzt hab ic mich daran auch nicht gestört, da durch das normale Hochladen von der Kamera als jpg die Auflösung bei 72 lag. Jetzt frag ich mich eben, ob ich die Auflösung bei llen Bildern bei 350 lassen soll, und wie ich das Bild denn nun wirklich kleiner mache, über die cm oder die dpi, oder beides? Das Problem ist, dass ich die ganze Pixelproblematik noch nicht richtig durchblicke....momentan klicke ich an irgendwas herum, wo ich gar nicht richtig weiß, wie es sich auf´s Bild auswirkt... :verzweifelt:
    Klar, die, mit denen ich weiter arbeiten will, lasse ich natürlich auf der höchsten Qualität, aber die Masse sind eben nur Schnappschüsse, die mal einfach als Erinerung abgelegt werden.


    Naja, Übung macht den Meister...jedes Jahr kommt bissl was dazu...


    Ich hätte da noch ne Frage. Wenn ich die Bilder von dem Canon-Programm auf PS weiterleite, dann kann ich das Bild nur als Raw, Tiff aber nicht als jpg abspeichern. Wie macht man das??? :???:


    Danke


    Anja

  • DPI (Dots per Inch) ist nur relevant, wenn es um den Druck geht. Es geht dabei nicht um Pixel, sondern um Druckpunkte. Die höhe gibt an, wieviele Druckpunkte sich auf einem Inch (2,3 cm, glaube ich) befinden.


    Für Veröffentlichungen im Internet reichen daher 72 dpi völlig aus, im Druck sollten es immer 300 sein.


    Wichtig für die Detailtreue deiner Bilder ist die Auflösekraft deiner Kamera. Bei normal großen Abzügen spielen sie aber fast noch keine Rolle. Erst bei Postergrößen kann sie entscheidend zur Qualität beitragen.


    Die raw. Datei solltest du gar nicht kleiner machen, das ist ja nicht Sinn der Sache, man fotografiert ja im raw-format, weil man nachträglich selber bearbeiten möchte und dafür möchte man das höchstmögliche Datenvolumen. Sollen deine Bilder rein virtuell genutzt werden, wandle sie ins jpeg um (das geht bei ps nach dem importieren, wenn du das Bild bearbeitet hast und wieder abspeicherst, oder durch die Stapelverarbeitung beim Aufnehmen der Bilder in die Verwaltung), sollen die Bilder auch mal ausgedruckt werden, mach dir einen Ordner in dem du sie dann als Tif ablegst.


    Generell sollten Bilder wenn möglich nicht auf der Systemfestplatte verweilen, sondern auf einem externen Medium gespeichert werden.


    Ich hoffe, ich hab nun alles, was ich letzte Woche im Volkshochschulkurs "Arbeiten mit Photoshop" gelernt habe richtig weitergegeben :)

  • Zitat


    weshalb? :???:


    Haben wir so gelernt, zum Einen, um einem Verlust bei einem Systemabsturz vorzubeugen, zum Anderen um Platz zu sparen. Zumindest bei der Verwendung von PS ist so, dass wenn man alle Bilder darüber verwaltet, das Programm an Leistung verliert.


    Ist bei mir auch für den gesamten Rechner zutreffend. Ich habe eine Festplatte von 250 GB. Mein Bilderordner beinhaltet knapp 20.000 Bilder und hat somit eine Größe von mehr als 50 GB (habe sie zum Teil sowohl im raw- als auch im jpeg-Format abgespeichert).


    Meiner Festplatte merke ich es an, ob sie 50 GB mehr oder weniger belegt hat, die Geschwindigkeit nimmt zu, sobald ich sie nennenswert entlaste. Daher kommt nun eine Externe, nur für die Bilder.


    Wer natürlich nur ein paar 100 Bilder hat, der muss sich da nicht so die Gedanken machen :-)

  • wäre mir zu unsicher ^^


    ich brauch eine Festplatte für die Bilder und eine Externe ...
    was ist, wenn die externe kaputt geht? dann verschwinden mehrere 100 GB Bilder ^^

  • PinguinEmmi: Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich kann´s jetzt denke ich, etwas besser nachvollziehen. Hatt in der Zwischenzeit auch ein wenig herum probiert, was mit der Speichergröße passiert, wenn ich die einzelnen Sachen verändere.
    Ich mache die Dateien auch erst kleiner, wenn ich sie bearbeitet habe und Poster bzw. Abzüge gemacht habe. Ich mache das ganze nicht professionell und habe bisher kaum ein Bild von vor 3-4 Jahren gebraucht und wenn, dann nur zum anschauen, aber nicht für Posterabzüge. Ich verkleinere auch meist erst, wenn ich sie auf die externe verschiebe, und das mache ich vielleicht einmal im Jahr, bis dahin bleiben sie auf der Festplatte so wie sie sind. Habe aber eben bisher keinen Sinn gesehen, die Bilder so groß zu archivieren, da ich sie dann kaum noch brauche.


    Also danke nochmal für Eure Antworten, ich denke, ich werde einen Weg finden...


    LG


    Anja

  • Zitat

    wäre mir zu unsicher ^^


    ich brauch eine Festplatte für die Bilder und eine Externe ...
    was ist, wenn die externe kaputt geht? dann verschwinden mehrere 100 GB Bilder ^^


    Das Problem hast du doch auf der Systemplatte genauso, also dass sie kaputtgehen kann. Eigentlich ist da sogar das Problem noch grösser, weil nicht nur Hardwareversagen der Grundsein könnte, sondern eben auch Softwareversagen, da das Betriebssystem ja auch drauf ist.


    Letztlich ist es auch relativ egal, wie man es macht, ich hatte meine Bilder auch immer auf der Systemplatte, nur seit die Anzahl eben die 10.000 deutlich übersteigt, nimmt es mir zuviel Platz weg und ich kann einfach kaum ein Bild löschen, dazu bin ich nicht in der Lage ;)


    Heute abend geht es weiter mit meinem VHS-Kurs, ich bin derbe gespannt, was man da noch alles lernen kann ;)

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