Welpenabgabe erst mit 12 Wochen?
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Hallo Ihr Lieben,
ich habe da nochmal eine Frage:unser Züchter will seine Welpen erst in der 12 Woche abgeben, damit sie eine gute "Grundprägung" bekommen, und die bekommen sie bei ihm.
Nachdem ich mich mich nun etwas belesen habe, möchte ich die Kleine lieber früher holen, allerdings wäre das auch erst nach unserem Urlaub, aber immerhin 10 Tage früher, also Anfang der 11ten Woche.
Was meint Ihr, sollte ich da versuchen zu verhandeln, oder ist das eigentlich doch egal und um diese Prägungsphase wird zu viel Aufhebens gemacht?
Oder hat es auch sogar wirkliche Vorteile, wenn sie bis zur 12ten Woche da bleibt? Wir können sie immer besuchen, andere Hunde sind auch da und der Züchter sagt, wenn er sie abgibt, sind sie schon zu 95% stubenrein, Halsband haben sie auch, also er macht schon etwas mit den Kleinen.
Alldings habe ich von einer Bekannten gehört, die ihren Hund erst mit 13 Wochen bekommen hat, dass die "Bindung" eher schwierig war und sich langsamer entwickelte....
Allerdings können sie wir halt vor der 11ten Woche definitiv nicht zu uns nehmen, da wir im Urlaub sind...
bin etwas verunsichert, will mich auch mit dem Züchter nicht anlegen, wenn es nicht wirklich Sinn macht...
lg von Anna
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Ab der 8 Woche ist der Welpe nicht mehr in der Prägungsphase sondern in der Sozialisierungsphase!
Und du musst bedenken:
Die geht nur bis ca. zur 14, maximal bis zur 16 Woche.Wie willst du in dieser kurzen Zeit dein spezielels Sozialisirungsprogramm schaffen?
Ich halte das für einen großen Nachteil , da der Welpe sich ja auch noch ca. 1 Woche einleben soll. -
Das mit der Bindung stimmt nicht, da hat die Bekannte wohl einfach ein etwas zurückhaltenderes Exemplar erwischt. Die frühe Prägung erfolgt auf den Menschen als Spezies, nicht auf einzelne Menschen - solange die Welpen beim Züchter gut mit Menschen sozialisiert wurden, ist alles in Ordnung.
Hier in der Schweiz werden bei vielen Rassen die Welpen erst mit 12 Wochen abgegeben, no problem. Vorteil ist, dass die Welpen in den letzten Wochen noch eine Menge an hündischer Erziehung erhalten, denn nun werden die Mutter und vor allem auch andere Alttiere im Rudel auf der Einhaltung der hündischen Knigge bestehen. Dies lässt sich in herkömmlichen Welpenspielgruppen nur schwer bis gar nicht nachholen.
Eine eigentliche Prägungsphase haben Hunde nicht, man sollte eher von einer sensiblen Phase sprechen, aber es ist nicht so, dass das, was sie in dieser Zeit lernen unveränderlich ist oder nicht mehr nachgeholt werden kann (im Unterschied zur echten Prägung bei Gänseküken). Wenn der Züchter sich in der Zeit die Mühe macht und sich entsprechend mit den Welpen beschäftigt, so ist dies fantastisch - einen besseren Start kann es gar nicht geben für einen gut sozialisierten Hund!
Der Welpe muss nicht bis xx Wochen alle denkbaren Situationen kennen lernen, sondern in einer anregenden Umgebung prinzipiell lernen, sich mit Umweltreizen auseinander zu setzen - Details kann er das ganze Leben lang lernen.
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Hallo,
ich würde mir nicht zu viele Gedanken machen. Wir haben unseren auch mit 12 Wochen bekommen und es war bisher nie ein Problem. Ich hatte sogar eher das Gefühl, dass er dadurch selbstbewusster war. Natürlich kann ich nur von mir ausgehen, aber bei uns war es nie ein Problem und ein Vorteil war auch, dass er nachts nicht so oft rausmusste. Es spricht auch einiges dafür, den Welpen früher zu bekommen, aber soo schlimm kann es nicht sen, ihn später zu bekommen. -
Hallo,
wir haben Murphy mit knapp 12 Wochen bekommen. Ich würde das immer wieder so machen. Er war schon fast stubenrein und wurde von der
Züchterin super geprägt (verschiedene Untergründe, Geräusche etc).
Lass ihn noch ein Weilchen bei der Mama. Und schont noch etwas Eure NervenWann der Welpe zu Dir kommt, hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, wie sich die Bindung entwickelt. Was ist mit Hunden, die schon erwachsen zum neuen Besitzer kommen?
LG
Mad -
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Danke für Eure Antworten, das erleichtert mich jetzt sehr!!!
Ja, das mit den "Hundeknigge" meinte der Züchter auch (hat er aber nicht so griffig ausgedrückt...)
wahrscheinlich ist es wie beim Kinderkriegen, da kann man sich durch zuviel lesen ja auch ziemlich wuschig machen....
und manchmal habe ich den Eindruck, dass viele Menschen in Deutschland sich die Dinge auch einfach gerne zu kompliziert und stressreich machen (Gruß in die Schweiz ;-) ), da geht das normale Maß verloren...
das soll jetzt aber nicht verallgemeinert sein, ist mir in letzter Zeit nur gerade häufiger in anderen Bereichen aufgefallen...
danke und liebe Grüße von
einer beruhigten
Anna -
Hallo,
ich würde mir wegen der Bindung auch keine Sorge machen!
Viele übernehmen auch längst erwachsene Hunde und entwickeln dann auch noch eine sehr gute Bindung.
Die Prägephase schließt nicht in der 8. Woche ab, neueste Erkenntnisse geben Hinweise darauf, dass die Prägephase bis zur 20. Woche stattfindet.
Wenn der Züchter die Welpen sowieso schon auf das Leben gut vorbereitet, sehe ich darin kein Problem.Gruß
Leo -
Hallöchen!
Ich finde es schon sehr außergewöhnlich, dass ein Züchter die Welpen sooo lange bei sich behält. Nach meinen Erfahrungen tendieren viele Züchter dazu die Hunde mit ca 10 Wochen abzugeben. Das finde ich ist ein angemessenes Alter. Ich habe meine beiden Hunde mit 8 Wochen bekommen. Wobei die Mutter meiner Hündin 10 Welpen hatte und auch sichtlich gestresst war. da hat die Züchterin sie ab dem frühstmöglichen Zeitpunkt abgegeben.
Die Welpen entwickeln sich in den ersten Wochen sehr schnell. Ich denke aber dennoch, dass jeder Tag bei der Mutter wertvoll sein kann.
Ich würde dir vorschlagen erst einmal in den Urlaub zu fahren und diesen noch zu genießen. Danach habt ihr ja auch noch ein bisschen Arbeit mit der Wäsche etc. Das ist ja meist doch noch ein bisschen hektisch. Lasst euch dann noch einmal einen Tag zeit noch einmal durch zu artmen und euch auf euren Welpen vorzubereiten. Dann könnt ihr ja immernoch mit dem Züchter sprechen, ob er den Hund nicht schon vorher abgeben würde. Besuchen würde ich den Welpen schon so oft wie möglich. Gut ist es auch, wenn der Welpe beim Züchter schon mit seinem Namen angesprochen wird. So reagiert er später schon gut darauf. Emma kannte ihren Namen schon (wobei ich sie später gerne auf Hexe umgetauft hätte, ist jetzt aber ihr Spitzname). -
Hi Anna,
ich kann naijira nur komplett zustimmen.
Zitatunser Züchter will seine Welpen erst in der 12 Woche abgeben, damit sie eine gute "Grundprägung" bekommen, und die bekommen sie bei ihm.
bzgl. Prägung hat naijra recht. Eine echte Prägephase a la "Gänseküken" gibt es bei Hunden nicht.
Welpen haben verschiedene Phasen, in denen sie für bestimmte Umweltreize besonders empfänglich sind. In den ersten Lebenswochen sind das Umweltreize der direkten Umwelt bsp. bzgl. anderer Artgenossen, Menschen usw. Später dann mit zunehmender Aktivität der Welpen/Junghunde kommt dann die weitere Umwelt mit dazu. Wenn der Züchter eures Hundes da viel Arbeit investiert und wirklich darauf achtet, die Jungspunds mit den wichtigsten Umweltsituationen bekannt zu machen, dann ist das etwas, was euch keine Welpengruppe geben kann. V.a. wenn die Mutterhündin eine selbstsichere, instinktsichere Hündin ist. Die Mutterhündin kann ihren Jungspunds sehr viel besser die Umweltreize als "normal" beibringen als wir Menschen. Einfach durch ihr gelebtes Vorbild. Zudem lernen die Welpis, wie schon geschrieben wurde, den "Hundeknigge" deutlich besser, da sie 24 Stunden am Tag in der "Übungsstituation" sind. Im Gegensatz dazu wären sie bei euch 1-2x pro Woche in der Welpenstunde und dann hin und wieder noch Begegnungen mit anderen Hunden, was zum Erlernen des richtigen Verhaltens längst nicht so effektiv ist.ZitatWir können sie immer besuchen, andere Hunde sind auch da
Das ist doch perfekt.
ZitatAlldings habe ich von einer Bekannten gehört, die ihren Hund erst mit 13 Wochen bekommen hat, dass die "Bindung" eher schwierig war und sich langsamer entwickelte....
Hat ganz sicher nichts mit dem Abgabealter zu tun, sondern mit der individuellen Mensch-Hund-Konstellation. Das beste Beispiel habe ich hier. Ich habe eine meiner Hündinnen mit knapp 5 Monaten vom Züchter geholt. Auch ein Züchter, der sehr viel Wert auf gute Sozialisierung gelegt hat. Die Jungspunds sind durch die Bank alle tolle Hunde geworden.
Nele liebt ihre Züchter heute noch innig. Selbst mit über 8 Jahren tillt sie völlig aus, wenn sie ihre Züchter sieht.
Aber bereits nach 1,5 Wochen wusste sie genau, dass sie jetzt bei uns lebt. Wir trafen ihre Züchter anlässlich einer Veranstaltung des Zuchtverbands. Nele schnappte erst mal völlig über und dann war sie den ganzen Tag zwischen all "ihren" Menschen unterwegs. Wobei wir auch zusammengesessen haben, zusammen spazieren waren usw. Abends dann haben wir ausgetestet was passiert. War ja ein eingezäunter Hundeplatz. Wir sind vor den Züchtern gegangen, Nele abgeleint, haben uns noch von den Züchtern verabschiedet, das Nelchen zwischen uns. Am Anfang war sie etwas hin und her gerissen, aber nachdem wir 20 m weg waren, kam sie ohne rufen, ohne locken uns nachgerannt.Wohlgemerkt, sie hatte es bei ihren Züchtern garantiert NICHT schlechter als bei uns.
Und selbst alte Hunde können ihre Bindungen und Bezugspersonen innerhalb kurzer Zeit völlig ändern.
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Zitat
Und selbst alte Hunde können ihre Bindungen und Bezugspersonen innerhalb kurzer Zeit völlig ändern.
Sonst könnte ja keiner einen Tierschutz oder Tierheimhund haben. Ich denke, meine hat eine sehr gute Bindung zu mir, und sie war 10 Monate als ich sie aus dem Tierheim geholt habe. Sehe diesbezüglich also keinerlei Problem.
Interessant finde ich, dass du schriebst: "nach allem was du hier gelesen hast, möchtest du sie früher holen". Ich hatte eigentlich immer das Gefühl, dass hier geraten wird, sie so spät wie möglich zu holen und find das immer echt heftig, wenn Leute mit 7 Wochen (vor der gesetzlichen Frist) Hunde holen oder am 1. Tag wo es grad so erlaubt ist, nur um das kleine Bündel bei sich zu haben um dann mit Bindung zu argumentieren.
Ich überlege grad, es gab die Tage einen Thread, da ging es um Welpenproblematik und da hatte jemand schön erklärt, wie die kleinen das normalerweise von der Mama lernen aber in dem Fall halt eben durch die frühe Trennung der Mensch es beibringen muss.. wenn ich es finde, poste ich den Link mal hier, ich fand das interessant (weil ich halt auch nie einen Welpen hatte, sondern nur den "Althund" und damit nie ein Problem hatte).
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