Meine Hündin hasst Welpen

  • Kennt jemand das Problem auch? Meine Hündin, mittlerweile 10 1/2 Jahre alt, mag einfach keine Welpen. Wenn diese in typischer Welpenmanier auf sie zustürmen und an ihr hochspringen, bringt sie es (oft) nicht fertig, diese einfach souverän zu ignorieren, sich abzuwenden und ihrer Wege zu gehen, sondern is ganz schnell dabei, diesen mittels -böser aussehendem als es tatsächlich ist- "Biss" zu zeigen, was sie von deren Verhalten hält. Gestern wieder passiert. Da Cora nur noch sehr stumpfe Zähne hat, passiert nix mehr, aber die Welpen haben eine schlechte Erfahrung in ihrem jungen Hundeleben zu verbüßen und bekommen 'n gehörigen Schrecken. Der gestern hat sich furchtbar verjagt, geschrien wie am Spieß und is ein paar Schritte geflüchtet. Dann saß er da, ein Häufchen Elend und hat herzerweichend gejammert. Frauchen kam und hat ihn getröstet. Geschehen ist ihm ansonsten (zum Glück!) nix.


    Ich hab Cora kurz böse angeschimpft, sie weggeschickt und mich dann demonstrativ um den Welpen gekümmert. Danach hab ich sie ca. 15 min. mit Ignorieren gestraft. Sie ist mit sichtlich schlechtem Gewissen direkt an meine Fersen geheftet hinter mir hergetrottet.


    Kennt Ihr sowas auch? Wie geht Ihr damit um? Krieg ich das Verhalten aus ihr noch raus?


    Achso, das is gestern im Wald passiert. Beide Hunde waren unangeleint. Und: nur so zur Info, meine Hündin hatte mit knapp 3 Jahren selbst einen Wurf mit 6 Welpen, um die sie sich wohl gut gekümmert haben soll (ich hatte sie damals noch nicht).


    Gruß, Fisch

  • Macht sie das nur bei Welpen die an ihr hochspringen?
    Wenn dem so ist brauchst du dir keine großen Gedanken machen, denn dann weißt sie den Welpen nur in seine Schranken, kann man auch bei Hündinnen mit eigenem Wurf beobachten. Ungewöhnlich wäre ihre Reaktion nur dann wenn sie es macht obwohl der Welpe sich ihr gegenüber unterwürfig zeigt. Und du kannst dir gewiß sein, wenn sie dem Welpen wirklich etwas Böses gewollt hätte dann hätten auch ihre "stumpfen Zähne " nichts daran geändert das er dann Verletzungen davon getragen hätte.

  • Hi Manuela,


    hui, so ne schnelle Antwort, wow! :)


    Also so heftig reagiert sie meist nur, wenn die Welpen so stürmisch sind. Aber angenervt ist sie von Welpen eigentlich immer. Auch bei unterwürfigem Verhalten. Nur meist geht das gut aus, entweder weil sie es selbst schafft, sich zu beherrschen oder weil ich eine rechtzeitige Warnung an sie ausspreche, bzw. sie "beruhige". Nur, ich finds schon nervig.
    Ich erinnere mich an eine Sendung mit diesem Tierpsychologen (Couch für alle Fälle), wo er einen mega-dominanten Welpen zur Beobachtung da hatte und den mit seiner gutmütigen Hündin zusammen gebracht hat. Die hat den souverän so in die Schranken gewiesen, indem sie ihn einfach konsequent nicht beachtet und damit gezeigt hat "du bist gar nicht soo wichtig, wie du tust". So ein Verhalten würde ich mir von meiner Ollen auch wünschen. ;-)


    Gruß, Fisch

  • Hallo Fisch,


    du solltest das Alter deiner Hündin nicht ganz außer acht lassen, es ist ähnlich wie beim Menschen, je älter jemand ist,umso schneller fühlt er sich genervt. Ich kenne auch bei uns am Platz viele ältere Hunde die mit gehobenem Alter heftiger auf Welpen und auf Junghunde reagieren als sie es noch vor einigen Jahren gemacht haben, aber es ist noch nie schlimm ausgegangen. Von daher seh es als normalen Prozeß an und nimm deinen Hund so wie er ist, denn ich könnte mir vorstellen das wenn du an der Stelle erzieherisch einwirkst der Schuß auch nach hinten los gehen könnte.


    Gruß Manuela

  • Ich kenne ein ähnliches Verhalten von unserem alten kastrierten Rüden. Er "mag" auch keine Welpen, aber er äußer das in erster Linie mit ignorieren bzw. sich abwenden. Wenn es ihm aber zu doll wird und sie an ihm hochspringen und ihn "bedrängen", dann kann es schon mal vorkommen, dass er sie "wegbeißt" - also nach ihnen schnappt -, was man aber mit einem normalen, bösartigen Beißen nicht wirklich vergleichen kann.


    Er macht den Welpen damit nur klar, dass er seine Ruhe möchte und das ist in diesem Alter auch sein gutes Recht. Und es ist, denke ich, auch eine (gar nicht so schlechte) Erfahrung, die die Welpen machen müssen, damit sie wissen, wo die Grenzen sind bzw. wie weit sie gehen können.
    Solange es zu keinen ernsthaften Bißverletzungen kommt, würde ich das Verhalten nicht überbewerten!

  • Zitat

    du solltest das Alter deiner Hündin nicht ganz außer acht lassen, [...] Von daher seh es als normalen Prozeß an und nimm deinen Hund so wie er ist, denn ich könnte mir vorstellen das wenn du an der Stelle erzieherisch einwirkst der Schuß auch nach hinten los gehen könnte.


    Ja, stimmt schon. Allerdings hat Cora auch schon vor 4 Jahren nicht anders reagiert, teilweise sogar noch heftiger. Ich "erziehe" nur insoweit, dass ich ihr zeige, ihr Verhalten gefällt mir nicht. Viel mehr tue ich nicht. Es ist nur immer ein komisches Gefühl, wenn die Besitzer von Welpen dann sagen "mein Hund hat noch nie eine schlechte Erfahrung gemacht mit anderen Hunden" und dann muss es ausgerechnet meine Hündin sein, bei der sie sich ihre "Blessuren" abholen. Kein gerade "aufbauendes" Gefühl. :(


    Gruß, Fisch

  • Hallo :winken: !


    Ich denke das das was deine Hündin gemacht hat, ein kurzer und einprägsamer Schnauzgriff war. Das ist eine absolut normale und deiener Hündin auch zustehende Verhaltensweise. Sie muß sich von einem Welpen schließlich nicht alles gefallen lassen. Eigentlich ist so etwas für einen Welpen noch keine schlechte Erfahrung, da das eben zum normalen Verhalten gehört -es sei denn der Mensch macht es zu einer schlechten Erfahrung indem er z.B den "armen, kleinen Hundi tröstet und ihm erstmal erzählt, dass jetzt alle Hunde ach so böse sind... :dagegen: :runterdrueck:
    Eine Hündin erzieht ihre Welpen schließlich auch nicht nur durch ignorieren, sondern zeigt ganz deutlich und unmißverständlich was sie von ihren Zwergen will, oder eben nicht will.


    kleines Beispiel: :lol:
    Mama läft mit Junior durch den Park, klein Junior rennt zu einer völlig fremden Frau, springt um sie herum und zieht womöglich noch an ihrem Mantel. Die fremde Frau sagt Junior ganz unmißverständlich das sie das nicht will, Junior erschreckt sich da er nicht mit einer Ermahnung von der Frau gerechnet hat, und geht ein paar Meter auf Abstand. Mit ein bisschen Glück hat Junior bereits verstanden das man nicht einfach zu einer fremden Frau rennt und dann auch noch an ihrem Mantel herum zieht. Vielleicht versucht Junior, nach dem ersten Schrecken nocheinmal am Mantel der Frau zu ziehen, sagt sie ihm wieder das sie das nicht möchte hat er es vielleicht auf dauer verstanden und nähert sich in Zukunft etwas respektvoller. Schreitet die liebe Mama allerdings nach der ersten Emahnung ein und tröstet :dagegen: klein Junior, da die "Alte" ja so gemein und unfair ist, haben wir mit ein bisschen Pech einen kleinen Junior der in Zukunft vor allen fremden Frauen mit Mantel Angst hat, anstat sich ihnen einfach mit ein wenig Respekt zu nähern...


    Würden wir so eine Szene im Park beobachten würde doch keiner von uns ernsthaft darann denken der fremden Frau das Recht abzusprechen, klein Junior das rumziehen an ihrem Mantel zu verbieten, wenn die liebe Mama dazu nich in der Lage ist, oder?


    Lieben Gruß
    Diaz

  • Zitat

    Er macht den Welpen damit nur klar, dass er seine Ruhe möchte und das ist in diesem Alter auch sein gutes Recht. Und es ist, denke ich, auch eine (gar nicht so schlechte) Erfahrung, die die Welpen machen müssen, damit sie wissen, wo die Grenzen sind bzw. wie weit sie gehen können.
    Solange es zu keinen ernsthaften Bißverletzungen kommt, würde ich das Verhalten nicht überbewerten!


    Nein, ernsthafte Bissverletzungen gab es noch nie (zum Glück!). Ein blutendes Ohr mal, was mir sehr leid tat. Aber Ohren bluten ja bekanntlich schnell und heftig nach einer Bissverletzung. Ansonsten sieht es immer nur schlimmer aus als es ist, vor allem weil die Welpen natürlich schnell laut und heftig schreien. Ich bewerte das Verhalten auch nicht über, aber toll ist es natürlich auch nicht.


    Mir würde besser gefallen, sie würde den Welpen durch Knurren erstmal anzeigen, "Heh, Du, ich hab keinen Bock auf Dich, halt Dich von mir fern!" Aber knurren tut sie quasi überhaupt nicht in solchen Situationen, sondern beißt im Zweifel sofort zu. Ist eben doch 'ne Zicke meine Olle. ;-)


    Gruß, Fisch

  • Da kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen. Jeder Hund hat seine Individualdistanz und wenn so ein kleiner schnöseliger Welpe unverschämter Weise auf deinen Hund zustürmt hat er das Recht ihn zurechtzuweisen !


    Mich wundert dein Posting allerdings sehr, hast du doch selber vor kurzem noch geschrieben:

    Zitat

    Ich halte es zum einen für völlig unrealistisch (und darüber hinaus auch für nicht wirklich sinnvoll) zu glauben, dass Hunde NIEMALS eine unangenehme Situation erleben dürften. Das entspricht keinerlei Lebenswirklichkeit. Hunde lernen schließlich auch aus für sie unangenehmen Situationen (manchmal sogar was Positives!). Das ist ja nun nicht viel anders als bei uns Menschen. Wenn Hunde sich falsch verhalten, dürfen sie ruhig auch die unangenehmen Konsequenzen spüren.


    wo also ist dein Problem ?

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