Leben retten: Mensch oder Hund?

  • Zitat

    Und umgekehrt wäre es wirklich weniger schlimm?
    Der Hund würde den gleichen Schmerz und die gleiche Angst fühlen.


    Ändert immer noch nichts an meiner Einstellung, dass ich einem Menschenleben den Vorrang gebe. Und ich habe wegen meiner Meinung kein schlechtes Gewissen und steh dazu.

  • Generell ist alles Situationsabhängig.
    Angenommen ein Raser kommt von der Fahrbahn ab erwischt meinen Hund da ich mit ihm am Straßenrand stehe. Zu diesem Zeitpunkt würde ich natürlich sofort meinem Hund helfen. Geschockt von dieser Situation habe ich gar nicht mitbekommen das der Raser noch weitere Opfer gefunden hat. Ich habe wirklich lange überlegt welche Situation wie eintreffen muß damit man vor solche Entscheidung gestellt wird. Bin zu dem Entschluß gekommen ich kann es nicht beantworten. Selbst wenn ich zu einem Autounfall dazukommen würde, wäre wahrscheinlich immer der erste Eindruck, sprich das erste Opfer, in meinen Augen das wichtigste. Wenn dann da ein verletzter Hund liegen würde kann ich nicht wirklich beurteilen ob ich ihn erstmal liegen lassen würde um nach weiteren Verletzten zu suchen. Wer natürlich rein beruflich mit solchen Situationen gut umgehen kann und weiß nach welchen Kriterien er das ganze abstecken muß sieht alles anderst.
    Ich renn ja auch nicht in ein brennendes Haus und laß die Dame im ersten Stock erstmal in Ihrer Wohnung, das Feuer ist noch bissi weg, und schau erstmal weiter. Ich sehe zu das auch diese Dame im Sicheren ist. Tja und sollte es ein Hund sein der da an der Wohnungstüre kratzt wird dieser gerettet und dann schau ich weiter.
    LG

  • Wir reden hier wieder über zwei paar Schuhe!


    1. was wir tatsächlich in der Situation machen würden!


    2. was man machen sollte!


    Da ich die erste Frage nie bis zum Zeitpunkt X beantworten kann, widme ich mich gerne (weil mich die Auseinadersetzung mit diesem Thema in meiner Wertvorstellung berreichert) der zweiten Frage.


    Nur weil wir als Menschen eine Ethik und eine Moral formulieren können, ist es nicht zwanglsäufig eine exklusive Ethik. Gerade wir haben die Möglichkeit und somit auch dir Pflicht andere Lebenwesen darin hineinzubeziehen!


    Das Gattungsstatement scheint mir hier nicht besonders effektiv, denn wir wollen doch auch nicht, dass eine fiktive Spezies, die über uns steht, uns zu ihrem Wohl opfert.


    Auch konsequentialistisch möchte ich nicht gern argumentieren, genauso gut wie der gerettete Mensch ein liebevoller Vater sein könnte, kann er auch der nächste Diktator sein. Auch der Hund kann genauso gut ein aggressiver Kläffer sein oder der liebste Freund auf der Welt eines kleinen Jungen. (Absolut polemisch ausgedrückt)


    Ich bleibe bei meinem Standpunkt: ich rette meinen Hund. Nicht weil mir der Fremde egal ist, sondern weil beide Lebewesen bei mir gleichen Wert haben und ich somit intuitiv (in dem fiktiven Beispiel) meine Emotionen um Rat frage.


    Bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Missantroph. Ich bin seit Jahren bei Unicef und bei Peta aktives Mitglied, engagiere mich regelmäßig auf vielen Ebenen ehrenamtlich...
    Ich habe auch, trotz meines Alters, leider sehr viel erlebt (eigene Krebserkrankung....), ich schätze das Leben.


    Gute Nacht


    Dawn

  • Zitat


    Ändert immer noch nichts an meiner Einstellung, dass ich einem Menschenleben den Vorrang gebe. Und ich habe wegen meiner Meinung kein schlechtes Gewissen und steh dazu.


    Ich akzeptiere deine Meinung ja.
    Ich habe halt auch meine Einstellung und mit dieser kein schlechtes Gewissen und stehe auch dazu. ;)

  • Zitat


    Ich bleibe bei meinem Standpunkt: ich rette meinen Hund. Nicht weil mir der Fremde egal ist, sondern weil beide Lebewesen bei mir gleichen Wert haben und ich somit intuitiv (in dem fiktiven Beispiel) meine Emotionen um Rat frage.


    Heißt das für dich, dass alle Lebewesen den gleichen Wert haben? Und du in dieser speziellen Situation das dir emotional nähere Lebewesen retten würdest?


    Ich stolpere immer wieder über dieses "alle Lebewesen haben den gleichen Wert". Für mich hat jedes Lebewesen grundsätzlich eine Daseinsberechtigung. Egal ob Pflanze, Tier oder Mensch. Aber ich komme einfach nicht drumrum Abstufungen zu machen, also zu bewerten. Tier vor Pflanze z.B. Mit welchem Recht? Kann ich nicht beantworten. Aber für mich ist das so. Mir steht eben ein Säugetier näher als ein Fisch. Und ein Fisch näher als ein Insekt, etc. Und ein Hund ist letztendlich nur ein Hund. Auch wenn er für mich persönlich der allerbeste Hund wäre. Man kann doch einen Hund nicht mit einem Menschen auf die gleiche Ebene stellen. Zumindest kann ich das nicht.
    Ich glaube, ich dreh mich im Kreis. Vielleicht liegt es daran, dass ein Hund für mich nur Teil meines Lebens wäre, eine schöne Bereicherung. Aber der Kontakt zu einem Hund könnte für mich nie den Kontakt zu Menschen ersetzen. Ein Hund würde mich begleiten aber bei mir würde sich nicht alles um den Hund drehen.
    Vielleicht hätte ich eine andere Meinung, wenn das anders wäre? Vielleicht wäre mir dann der Hund wichtiger als das Leben eines anderen Menschen.


    Gruß
    Nele

  • Wer steht mir denn näher? Irgend ein Fremder oder mein Hund.
    Ist vielleicht nicht ehrenvoll, aber ist so.

  • Zitat

    Und ein Hund ist letztendlich nur ein Hund. Auch wenn er für mich persönlich der allerbeste Hund wäre. Man kann doch einen Hund nicht mit einem Menschen auf die gleiche Ebene stellen. Zumindest kann ich das nicht.
    Nele


    Also für mich ist mein Hund nicht nur ein Hund, er ist für uns ein Familienmitglied. Selbst andere Hunde sehe ich nicht als "Hunde" ich finde es so wie du es schreibst bissi abwertend. Für viele Menschen ist halt ein Hund viel mehr. Sei es die ältere verwitwete Dame von nebenan, die nette Familie von gegenüber. Es gibt noch Menschen die einen Hund nicht nur als "Hund"betrachten sondern vollkommen in ihr Leben integrieren. Selbst da gibt es dann HH die alles dafür tun das ihr Hund vollkommen ausgelastet und zufrieden leben kann. Mal ganz ehrlich wenn es nur ein "Hund" ist wieso gehen soviele in die Huschu, Agility, Dogdance, Clicker u.s.w. Viele HH würden alles für ihren Hund tun damit dieser glücklich und zufrieden ist. Ich kenne HH die mehr Zeit draußen mit dem Hund verbringen als mit dem eigenen Kind. Ja ich denke wirklich für die meisten HH geht erstmal der Hund vor. Viele blühen mit ihren Hunden richtig auf und sind aktiv. Ohne sie k.A. Also es gibt 2 Arten von HH. Ich gehöre zu denen die erst mal nach dem eigenen Familienmitglied schauen. Für andere ist es halt nur ein Hund. Für andere ist es Ersatz zu Menschen. Ja unser Hund ist ein Familienmitglied. Er ist ein "kleiner" Bruder für meinen großen Sohn.

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