Leben retten: Mensch oder Hund?

  • Ich kann hier nicht abstimmen-weil ich mir nicht schlüssig bin!!


    Ganz reflexartig würde ich sagen : zuerst mein Hund !!


    Wenn ich dann aber Anfange über die Frage etwas näher nachzudenken....komme ich ins Wanken.
    Aber zu einer entgültigen Entscheidung komme ich nicht(müßte mich warscheinlich wirklich länger mit diesem Thema befassen ).


    Daher glaube ich,das ich in einer Notsituation schon sehr spontan handeln würde.Aber generell würde ich beiden,Mensch und Tier ,helfen wollen!


    Meine nicht vorhandene Entschlussfreude resultiert wohl daraus,das ich von den Menschen/der Menschheit an sich ziemlich enttäuscht bin.


    Wer geht den schlecht mit Kindern um?
    Wer geht den schlecht mit Tieren und Natur um?


    Es sind wir Menschen,nicht die Tiere.Die hätten im Einklang mit der Natur gut ohne den Menschen leben können!
    Und ich glaube nicht,das ich die Menschheit "bekehren" kann,wenn ich einen Menschen rette.Allerdings kann gerade der in Not steckende Mensch ja nicht alle Fehler der Menscheit ausbügeln........
    Bla,bla.............ich komme auf 100 Pros und 100 Contras..................

    Es bleibt dabei:Werde diese Frage für mich nur spontan in einer Notsituation beantworten können.

  • Zitat

    Du kannst mir sicher ein paar dieser Aussagen zitieren, oder?


    Doris


    Ja das kann ich. Nur will ich jetzt echt nicht stundenlang 55 Seiten nach Zitaten absuchen. Ich schätze mal das verstehst du.

  • die menschenwürde ist unantastbar. das finde ich auch. allerdings sollte es auch eine unantastbare würde für tiere geben. schließlich möchten auch sie in unversehrtheit leben. sie müssen kein wahlrecht oder ein recht auf bildung haben, jedoch finde sollte ihr willen zu leben genauso wichtig seinw ie der wille eines menschen. warum dürfen tiere keine würde besitzen? nur weil es keinen passus dazu in unseren gesezbüchern gibt?


    nur, weil sie noch keinen paragraphen für ihre würde besitzen heißt es doch noch lange nicht, dass sie keine besitzen.


    interessant, dass die schweiz da schon weiter ist.


    die reflektionsfähigkeit, welche nur dem menschen zugeschrieben wird, genau wie ethik und moral wird man bei einem kleinkind z.b. nicht finden. kleinkinder handeln egoistisch, rücksichtslos und oft sgoar sehr brutal (wenn man es so bezeichnen möchte). sie schlagen, beißen, kratzen und sehr kleine kinder würden, aufgrund ihrer noch nicht entwickelten moral und reflektionsfähigkeit ohne zu zögern der mama das letzte brot klauen.


    wenn man einen menschen aus allen anderen lebensformen aufgrund seiner reflektionsfähigkeit und moral herausnimmt, dürften kleine kinder und menschen mit bestimmten behinderungen, soziopathen und seelisch verkümmerte menschen nicht als menschen betrachtet werden und wären demzufolge in einer notlage diejenigen, deren rettung hinter der eines erwachsenen reflektionsfähigen menschen stünde....ist das ernsthaft ein ehtisch korrekter ansatz?


    lg marika


  • gut erstmal: wenn du eine unantastbare würde für tiere forderst, hast du zumindest als fleischesser ein riesen problem....würde mich auch mal interssieren, wieviele von denen, die hier groß von gleichwertigkeit von hund und mensch sprechen veganer sind. und zwar VEGANER nicht nur vegetarier, die auch tiere ausbeuten....aber das nur so nebenbei


    das argument mit den kindern und behinderten ist nich von der hand zuweisen...aber es geht in dieser ethischen richtung um die POTENZIALITÄT...auf reflexion auf moralverhalten/empfinden etc...das hat man bei tieren in keinem fall

  • Zitat

    Ja das kann ich. Nur will ich jetzt echt nicht stundenlang 55 Seiten nach Zitaten absuchen. Ich schätze mal das verstehst du.


    Und ich glaube nicht, dass Du das kannst :roll:


    Denn auch ich lese natürlich hier mit und es gibt wohl einige, die den Hund zuerst retten würden, was aber natürlich nicht bedeutet, dass sie den Menschen sterben lassen würden.


    Nix für ungut ;-)


    Doris

  • bei behinderten menschen greift das argument mit der potenzialität ebenfalls nicht...ich finde diesen ansatz ethisch gesehen ziemlich selbstgefällig. es ist einfach, einem lebewesen das recht auf leben abzusprechen, weil man es nicht versteht und mit seinen maßstäben bewertet.
    so kann man es mit tieren machen, mit anderen kulturen, verbrechern, kleinkindern, behinderten und demenzkranken.
    die liste ist beliebig weiter zu führen.


    ich finde eine ethik, die ein lebewesen aufgrund von willkürlichen maßsteben ausgrenzt gefährlich, da mit der bewertung des lebens alles leben bewertet werden kann. und aufgrund dieser bewertung entstehen rechte und hirarchien.


    und aufgrund dieser dinge entstehen kriege und ausbeutung.


    leben in lebenswert und lebenswerter zu unterteilen ist letztendlich meiner meinung nach selbstgerecht.


    wieso kann man den anderen, ganz gleich ob mensch oder tier, nicht einfach als lewesen mit einem überlebenswillen betrachten, denn diese ist das einizige, was sicher ist?


    alles andere ist spekulation. wir wissen gar nichts über tierische moral oder ethik, weil wir nicht in deren köpfe gucken.


    weil wir deren kommunikation noch nicht einmal im ansatz verstehen.


    es gibt bücher über beschwichtigungsgesten von hunden, in denen ausschnitte aus hündischer körpersprache dargestellt werden.


    woher wollen wir als menschen wissen, wieviel refletionsfähigkeit z.b. eine katze besitzt? wir können immernoch nicht die kommunikationsfähigkeit von tieren verstehen, sowie deren intelligenz korrekt einschätzen.


    die iq-tests der menschen selbst sind umstritten. wie können wir es wagen aufgrund unseres unwissens über die eigenen denkprozesse über die anderer spezies zu urteilen...kann ich nicht verstehen.


    reflektionsfähigkeit sehe ich bei vielen mitmenschen und auch das potenzial dazu ist ebi einigen aufgrund körperlicher beeintröchtigungen nicht gegeben.


    natürlich würde der mensch sich bei einem grundsätzlichen lebensrecht der tiere buchstäblich ins eigene fleisch schneiden.


    ich lebe danach in jeder hinsicht. und cih kenne andere, die ebenfalls versuchen alles leben zu achten.


    natürlich ist die konsequenz eigentlich ein veganes leben. deswegen landet in meinem speiseplan auch nix vom tier.

  • naja....doris, wenn man sich zuerst für den hund entscheidet nimmt man in kauf, dass man eventuell keine zeit mehr hat den mensch zu retten...so wie man in kauf nimmt, dass man keine zeit mehr für den hund hat, wenn man zuerst den mensch rettet...


  • Das ist jetzt nicht dein ernst?


    Es ging von Anfang an darum das man eben entweder den Menschen oder den Hund rettet. In etlichen Beispielen ging es darum das man nur einen retten kann...
    Wenn ich also schreibe das ich den Hund rette, beudetet das im Umkehrschluß das der Mensch stirbt! Somit würden alle die den hund retten den Menschen sterben lassen. Es sei denn ich habe genügend Zeit beide zu retten, dann erübrigt sich aber auch die Frage dannach, denn dann retten, hoffentlich, alle beide!

  • Zitat

    naja....doris, wenn man sich zuerst für den hund entscheidet nimmt man in kauf, dass man eventuell keine zeit mehr hat den mensch zu retten...so wie man in kauf nimmt, dass man keine zeit mehr für den hund hat, wenn man zuerst den mensch rettet...


    Es ist meiner Meinung nach sehr wohl ein Unterschied.
    Denn ich entscheide mich bewusst für meinen Hund,
    aber nicht bewusst gegen einen fremden Menschen.


    Doris

  • Zitat


    Das ist deine Meinung und die ist ja auch ok. Aber meinst du wirklich an der Meinung der "Hunderetter" ist irgendwas verwerfliches? Wieso soll deine Meinung ok sein und unsere nicht? Wieso tollerieren die Hunderetter" einfach die Meinung der anderen so lange nicht beleidigt wird aber die "Menschenretter" können unsere Meinung nicht einfach tollerieren?


    Es ist schwierig, eine Meinung zu tolerieren, die gegen meine Moral und Ethik steht.
    Wenn jemand sagt, er hasst Ausländer und die hätten keine Recht zu leben (ja ich weiß, extrem emotional aufgeputschtes Argument, ist ja auch nur zur Veranschaulichung gedacht) dann kann ich auch nicht einfach sagen, na ja die Meinung muss ich halt tolerieren.
    Ich denke, bei diesem Thema stoßen viele einfach an ihre Grenze (ich eingeschlossen), weil es für diese ethische Entscheidung nicht wirklich rationale aufzählbare Gründe gibt.


    Ich fände es aber trotzdem gut, wenn jeder, der das möchte, versucht zu erklären, warum er wie entschieden hat. Oder wie seine Einstellung ist.
    Ohne beleidigend zu werden!


    Ich versuche mich mal an einer Antwort auf die Frage, warum ein Menschenleben für mich wertvoller ist, als ein Hundeleben.


    Vielleicht fange ich mit dem Argument an, dass wir alle Lebewesen mit einem Gehirn und Nervensystem sind und damit fähig sind, Gefühle zu haben.
    Für mich steht außer Frage, dass Säugetiere Gefühle haben, aberfür mich gibt es da große Unterschiede.
    Und die haben mit der Fähigkeit zu denken, sich zu erinnern und vor allem mit der Fähigkeit zur Empathie zu tun. Da gibt es ganz klare Abstufungen. Einen Bonobo würde ich z.B. ungefähr gleichsetzen mit einem Menschen. Einem Hund spreche ich die Fähigkeit zur Empathie ab. Für mich gilt: je höher diese Fähigkeiten ausgeprägt sind, desto kostbarer wird für mich dieses Lebewesen. (Und desto näher steht es mir)


    Zudem kommt noch, dass Menschen im Allgemeinen die Konsequenzen ihres Handelns abschätzen können. Das bedeutet, dass sie im Gegensatz zu Tieren auch die Verantwortung für ihre Entscheidung und ihr Handeln tragen müssen.
    Entweder wir heben uns ab von den anderen Tieren und übernehmen damit auch die Verantwortung oder wir tun es nicht. Dann ist aber auch die Zerstörung der Umwelt, das Ausrotten von anderen Lebewesen, Rassismus, Egoismus etc. überhaupt nicht verwerflich. Solange es mir und meinem Überleben, meinem Vorteil dient, why not? Das wäre Evolution.
    Sobald ich aber die Fähigkeit besitze über mein Verhalten zu reflektieren, kommt die Ethik ins Spiel.
    Dadurch dass ich ein Mensch bin mit der Fähigkeit zur Reflektion und Empathie, dadurch, dass ich als Mensch auf die Gemeinschaft angewiesen bin (Familie im weitesten Sinne, bei uns aber ausgedehnt auf die Gesellschaft) und aus dieser Gemeinschaft großen Nutzen ziehe, trage ich im Gegenzug dafür aber auch Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber. Gerät einer dieser Mitmenschen in Not, bin ich verpflichtet (moralisch und ethisch) diesem Menschen zu helfen. Genauso wie ich moralisch und ethisch verpflichtet bin einem in Not geratenen Hund zu helfen. Warum ich im Falle, dass Mensch und Hund sich gleichzeitig in derselben Notlage befinden, den Menschen retten muss, habe ich oben geschrieben. Es ergibt sich aus meiner persönlichen Wertung.


    Gruß Nele

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