Hund als Kinderersatz?

  • Ja, es gibt so Menschen die ihre Hunde (Tiere) als Kinder- oder Partnerersatz sehen.
    Wenn man sein Tier als Familienmitglied ansieht ist das für mich absolut nachvollziehbar. Ist bei uns auch nicht anders. Uns gibt es nur im Fünferpack. Aber die drei Süßen als meine Kinder zu bezeichnen käme mir nie in den Sinn.


    Allerdings kenne ich eine ältere Dame, die ihren Hund wie einen Partnerersatz behandelt seit ihr Mann verstorben ist.
    Der Kleine frühstückt jeden Morgen auf der Eckbank neben ihr und bekommt das, was sie auch frühstückt. Brötchen mit Belag. Außerdem redet sie den ganzen Tag wie ein Wasserfall auf den Kleinen ein, liest ihm aus der Zeitung vor und erzählt im alles was so passiert.
    Nachts schläft der Kleine auf der Bettseite auf der früher der Ehemann geschlafen hat.


    Für mich nicht nachvollziehbar so mit einem Tier umzugehen.

  • Ich finde es viel schlimmer, wenn der Hund als Partnerersatz dient! Ein Hund als Kinderersatz wird umsorgt, betüddelt, großgezogen und bestenfalls versucht man sich ebenso an der Erziehung :D Ist der Hund auf einmal Partnerersatz muss der Hund für den Besitzer dasein, Trost spenden, am besten noch den Besitzer wieder "aufbauen"... so viele Erwartungen an einen Hund... das kann doch einfach nicht gutgehen, oder?


    EDIT: @FunnyTinkabell: zwei Doofe, ein Gedanke, wa? :D

  • Also meine Hunde würden flüchten, würde ich in ihnen Kinder(ersatz) sehen. Sie müssten dann auch an den Müll gehen, ihr Spielzeug selbst wegräumen, sich vor dem Futtern die Pfoten waschen und abends zeitig zu Bett gehen.


    Ich glaube, meine Hundis sind froh, Hunde bleiben zu dürfen - mit allen Vor- und Nachteilen, die ein Hundeleben so mit sich bringt. Im Gegenteil, ich bin soooooo froh, dass meine Kinder endlich erwachsen und selbständig sind - nee, bloss nicht alles nochmal - nur auf vier Pfoten.


    Und im Ernst: Die Frage ist für eine Mutter leicht zu beantworten: Es gibt nichts auf dieser Welt, was vergleichbar mit einer innigen Beziehung Kind - Mutter ist.


    Als mein Julchen vor kurzem beinahe überfahren wurde, habe ich einen Tag gezittert. Als Bambi ihre Magendrehung erlitt und beinahe daran gestorben ist, ging es mir tagelang schrecklich. Den Schock, den ich bei dem schweren Motorradunfall meines Sohnes vor 9 Wochen erlitten habe, kann ich bis heute nicht wegstecken.


    Ich liebe meine Hunde auch sehr, sie sind neben meinen Kindern mein Ein und Alles. Irgendwann werden sie mich verlassen und ich werde sehr, sehr traurig sein. Aber eines meiner Kinder zu verlieren, würde ich nicht überleben. Und deshalb könnten Hunde für mich niemals Kindersatz sein.

  • Ja, mein Hund ist Kindersatz, manchmal, sicher. Manchmal auch Partnerersatz. Und Freundersatz. Und Sonnigertagersatz. Und Fitnesstudioersatz. Und Gutelauneersatz. Und Fernsehersatz, Theaterbesuchsersatz, Komikerersatz. Sogar mal Gesundheitersatz. Und überhaupt ein Ausgleich für alles, was mal schief gehen kann in einem Menschenleben.


    Und?


    Liebe Grüße
    Kay

  • Ich sehe den Hund eher als "Kind-Light" man lernt durch einen Hund sovieles, was einem später bei der Kindererziehung hilft:


    - Konsequenz
    - leise streiten
    - Auf manche Dinge verzichten (Restaurants, Partys zb.)
    - Dreck in der Wohnung :D
    - Spielzeug was rumliegt
    - Das man zu den unmöglichsten Zeiten geweckt wird, weil jemand Durchfall hat


    Das lerne ich bei meinem Hund, um es später bei meinem Kind lockerer zu sehen. Deshalb ist der Hund kein Kind Ersatz, sondern ein Hund, er darf Dinge die ein Kind bei mir nicht dürfte (in den Bach hüpfen, auf wilden Wiesen buddeln zb) und er darf vor allem Hund sein.

  • Meine Hunde müssen für gar nichts herhalten.


    Sie sind weder Ersatz für Menschen oder Bedürfnisse. Ich schaue in ihre Augen, ich spüre ihre Wärme und freue mich darüber, wenn sie sich an mich drücken, mich müde anzwinkern, freudig bewedeln oder einfach nur zufrieden eingerollt schlafen und so ein friedliches Bild abgeben.


    Sie sind, was sie sind: Anhängliche Wesen, die bei uns leben und unser Leben bereichern und Handeln oftmals positiv beeinflussen - aber bestimmt kein Ersatz. Denn das würde sie degradieren und zu einem Instrument machen.

  • mh, ich habe ja auch noch keine kinder.. aber ich kann nicht sagen, dass lotta mein kindersatz wäre, denn ich bin ja ganz froh, noch keine zu haben.


    ich weiß halt nur, dass ich lotta so wahsinig doll lieb hab, dass ich mir gar nicht ausmalen darf, was ist, wenn mal was passiert oder irgendwann auch hier mal der sensemann vor der tür steht :( :
    wenn ich dann aber weiterdenke, wie man erst fühlen muss, wenn dem eigenen kind etwas zustößt.. ein kind, was aus einem selbst heraus entstanden ist, das man vom ersten moment des bestehens an versorgt und beschützt hat.. nein, das muss einfach noch eine ganz andere, stärkere form der liebe sein.


    manchmal beneide ich aber ja ehrlich gesagt auch solche leute, die sich einfach an dem schönen zusammenleben mit ihren hunden erfreuen und sie sicher auch gern haben, aber die sich gefühlsmäßig nicht so sehr in ihren verlieren.. da ist vielleicht so manches im alltag irgendwie unbefangener, da man sich nicht - hier jetzt doch ähnlich wie bei kindern, die zum spielen das haus verlassen ;) - doch ständig irgendwie sorgen macht, nicht so arg mitleidet bei krankheit und einem vor allem nicht so sehr das herz blutet, wenn der geliebte freund eines tages nicht mehr ist..

  • ich hab 2 kinder und jetzt wieder 2 hunde.


    meine hunde sind völlig in die familie integriert - aber eben als "hund".


    sie dürfen hund bleiben - als kinderersatz oder partnerersatz hab ich meine fellnasen noch nie gesehen.


    ich finde hundeerziehung leichter, als kinder grosszuziehen - wenn man mich nach einem direkten vergleich fragen würde.


    ansonsten halt ich es mit meiner uri, die immer sagte: ich hab ein grosses herz, da passen viele unterschiedliche lebewesen rein und jedes hat da seinen platz.


    liebe grüße


    stella

  • Zitat


    Sie sind, was sie sind: Anhängliche Wesen, die bei uns leben und unser Leben bereichern und Handeln oftmals positiv beeinflussen - aber bestimmt kein Ersatz. Denn das würde sie degradieren und zu einem Instrument machen.


    Sehr schön gesagt, genauso sehe ich das aus!
    Wenn einen das Zusammenleben mit Hunden (oder anderen Tieren) positiv beeinflusst - klasse! Aber einen Hund darauf zu beschränken ... :dagegen:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!