Brauche dringend hilfe bei einem welpen!!!Zittert und kippt

Hallo,

ja dein TA hat Recht, der Hund ist extrem früh von der Mutter weggekommen. Hast du die Chance irgendwo in einer Hundeschule oder einem Hundesportverein eine Welpengruppe zu besuchen? Dein Hund muss jetzt oft mit anderen jungen und älteren Hunden in Kontakt kommen, damit er die Hundesprache lernt. Pinkeln wie in der Praxis ist übrigens eine Beschwichtigungsgeste und hat mein Hund damals beim ersten TA-Besuch auch gemacht. War echt peinlich, aber bei Welpen ist das ganz normal.

Dein Hund braucht jetzt erstmal ein ganz geregeltes Leben. Füttere ihn noch recht häufig mit kleinen Portionen und geh immer regelmäßig mit ihm raus. Versuche dich an einen Zeitplan zu halten, damit dein Hund ungefähr weiß, was wann passiert. Das hat meinem Hund damals sehr geholfen. Das Leben wird somit verläßlich. Ansonsten hast du im Moment bei deinem Welpen eine wichtige Lebensphase, bei der du ganz viel auch wieder gut machen kannst. Vergiß schlechte Vergangenheit.... Das bekommt man hin. Nimm ihn soviel wie möglich mit, aber überfordere ihn aberr nicht. Alles in kleinen Dosen. Bewaffne dich mit 100.000 Leckerchen ( TroFu, Käse, Wurst...) und füttere deinen Hund in Streßsituationen. Kommen Menschen, wird gefüttert, bevor dein Hund die Krise kriegt. Schlucken beruhigt und macht alles positiv. Also ruhig im Sekundentakt füttern. Ich stand damals stundenlang an Kindergärten und Schulen, nur um meinen Hund an Kinder zu gewöhnen. Versuche, ob nicht Fremde deinem Hund auch Leckerchen geben können. Ich habe damals viele Leute gefragt, ob sie das tun würden. So hat sich die Angst langsam gebessert und heute ist es kein Problem mehr. Wenn dein Hund vor Dingen Angst hat, kreise sie ein, füttere dabei deinen Hund und lege Leckerchen drauf, in der Hoffnung, dass er sie frißt. Bei uns waren Mülltonnen, Dreiräder, umgefallene Gießkannen, Gelbe Säcke... alle Monster. Stell dir vor, wie du dich fühlen würdest, wenn du in dein Bad reingehen würdest und ein kleines, grünes Monster säße in der Ecke. So gehts deinem Hund.
Mein Hund hat in den ersten drei Wochen vor meinem Sohn, damals ca. 7 Jahre, Angst gehabt. Er hat dann täglich mit dem Rücken zum Hund, den Hund gefüttert. Heute sind sie die besten Freunde.

Wichtig ist noch, deinen Hund in der Angst ja nicht zu streicheln, das macht alles nur schlimmer! Ignoriere das. Zeige, dass du Herr der Situation bist. Das gibt Sicherheit. Also cool bleiben und nicht laut werden. Ansonsten braucht das kleine Wesen noch viel Ruhe und muss schlafen. Zeig ihm eine Ecke (Körbchen...), die ihm gehört, wo er auch in Ruhe gelassen wird. Mache die Ecke mit Leckerchen schmackhaft.

Ansonsten würde ich das Buch "Calming Signals" mir besorgen, das wird dir hundesprachlich weiterhelfen, evtl. auch div. Welpenbücher mit dem Thema Prägungsphase. Und wie gesagt, Welpengrupe und starke Nerven!!!!

Mein Hund kam übrigens damals mit 14 Wochen aus dem Hochgebirge Italiens und hatte bis auf ein Auto nichts gekannt. Mit viel Geduld und viel Hundeschule und Hundesportverein habe ich heute einen prima Hund bekommen, der bis auf ein paar kleine Macken, aber mit denen kann ich leben und an denen arbeiten wir, klasse ist. Diese Chance hast du auch!

LG Kindhund