Kiras Erziehung beginnt JETZT

  • Zitat

    Cerridwen, wenn du Kunden hast, die ein jahrelang festgefahrenes Verhalten innerhalb von 2 Stunden erkennen und dauerhaft ändern, dann hast du aber die absoluten Ausnahmehundehalter ;-)


    :lach:


    Da könnt man manchmal aus dem Nähkästchen plaudern...


    Klassischer Fall: Hund benimmt sich seit fünf Jahren wie die Axt im Walde. Man fragt, ob er denn schon was kann. Klaaaaaaaaaaaaar! Sitz.


    Es wird vorgeführt. Hundi immitiert ein hinsetzen und wuselt sofort wieder penetrant durch die Gegend.


    Und die Besitzer möchten DAS noch gewürdigt wissen... Haben sie schließlich in fünf Jahren so hinbekommen...


    Sorry, passt natürlich nicht zum hier geschilderten Fall... =)

  • Okay, dann warte ich mal, denn ich wüßte von Diana sehr gerne, wie sich Kira in der übrigen Zeit verhält, wenn sie nicht an der Heizung.


    Ich weiß, ich bin nervig, aber es interessiert mich halt einfach :D

  • Zitat

    s
    Als meine Tochter (Mo, sie ist 14 und ne faule Socke)heute heimkam, gab es kein Rumgehüpfe und Nikan hat auch nicht gekläfft!


    dann mach der Guten mal Feuer :sm:

  • @ Staffy, das weiß ich doch, daher nehme ich mir nur das mit, was mir auch passt.
    Bono ist auch wieder gerade angebunden, weil ich aufräume und sauber mache. So nutze ich es gleich aus. Laufe ja viel hin und her. Und ich binde ihn auch erst ab, wenn es mir passt.
    Zuerst fiepst er rum, dann "schmollt" er oder guckt sofort auf,wenn ich vorbei laufe. Vor allem,wenn ich raus gehe, will er sofort mit...Er ist so angebunden, dass er mich draußen nicht sehen kann. Hab ihn oft nicht mit rausgenommen, aber er beobachtete mich dann durch die Scheibe und wartete hinter der Terassentür.
    An der Leine darf er nicht mehr vor mir laufen und auch nur schnüffeln oder markieren, wenn ich das will. Revier abstecken ist nicht mehr. Das war nähmlich immer sein Hauptziel. Logisch, bekam ja auch die Möglichkeit dazu.


    LG
    Wenke

  • Staffy hat es aus Menschensicht ja schon super erklärt.


    Aus Hundesicht: wie sieht es da aus?


    Um entspannt miteinander leben zu können sind die Rollen klar verteilt. Als erstes wird die Frage geklärt: wer führt. Dies entscheiden letztendlich (auch wenn Wort blöd nutze ich es jetzt mal) die Untergebenen. Sie erkennen an oder versuchen, so gut es geht und ihrem Chrakter entsprechend, selbst zu führen (in dem Fall Kira).
    Damit die Untergebenen anerkennen können müssen die Signale entsprechend sein. Der Führende weiß was er tut, weiß was er will, setzt durch wann er will. Er entscheidet in allen wichtigen Angelegenheiten die der Sicherheit dienen. Er fordert Respekt ein (durch Bewegungseinschränkung oder kurze aber deutliche Ansagen).


    Das ist auch der Moment wo er zu seinen Untergebenen am häufigsten geht: um zu Schlichten, zu Massregeln oder einfach nur Respekt einzufordern. Alles andere geht in erster Linie von den Untergebenen aus: Aufforderung zum Spiel z.B.. Und Cheffe entscheidet ob er darauf eingeht oder nicht. Und das wird dann ohne wenn und aber akzeptiert.


    Der führende Hund ist nicht konsequent. Denn er kann es sich aufgrund seinem Status erlauben inkonsequent zu sein. Er wird in einer Situation konsequent sein (jetzt will ich das nicht und Punkt). Aber das kann das nächste mal schon wieder ganz anders aussehen.


    Kein (führender) Hund belohnt den anderen Hund weil er sich respektvoll verhält. Weder durch Futter noch durch Zuneigung. Kein (führender) Hund rennt dem anderen hinterher und sagt diesem was er zu tun hat. Was er zu lassen hat, wenn es denn Wichtig ist, mit Sicherheit. Kein (führender) Hund gibt dem anderen Hund Kommandos (reine Menschenwelt). Kein (führender) Hund rennt zu anderen Hunden und betüdelt sie. Er ignoriert Geschleime und massregelt sofort und klar unerwünschtes Verhalten.


    Was nun Kira und Nikan betrifft:
    Ignorieren würde bedeuten sie komplett nicht mehr wahrzunehmen. Sobald auch nur ein bisschen der Gedanke da ist "ich darf jetzt nicht" ist das schon kein Ignorieren mehr. Dieses auf einen längeren Zeitraum auszudehnen hat mit Kommunikation nichts mehr zu tun (außer mit dem Hinweis des Ausschlusses aus der Gemeinschaft) und könnte letztendlich ein Schuß nach hinten werden.


    Das Nichtbeachten allerdings ist ein klares Zeichen: das steht nur dem Führenden zu. Anfangs erstmal ein konsequentes Nichtbeachten, denn der Mensch muss ja trainnieren endlich mal die Bappen zu halten. Aber auch für die Zunkunft muss beachtet werden das diese Signale wichtig sind um nicht alte Verhaltensweisen wieder "einzuläuten". Futter hat da gar nichts zu suchen. Denn der Respekt, der nun eingefordert wird, ist keine "Arbeit", sondern gehört zu der Natur des Hundes um sich auf den Führenden verlassen zu können. Futter wird das "Ressourceverteidigen" nur noch weiter hochschaukeln, wenn es nicht sogar schon der Auslöser war.


    Ich arbeite zwar ohne Anbinden (habe da andere Tricks) aber natürlich auch ohne Kommandos (die mit Respekt einfordern überhaupt nichts zu tun haben). Für Kira und Fraule ist das Anbinden aber sehr nützlich. Ein sofortiges Loben wenn Kira am entspannen ist würde das Ganze "respektvolle" Verhalten lernen wieder auflösen. Wichtig ist das Kira wirklich komplett entspannt ist (möglichst erst wenn sie anfängt zu dösen) bevor sie wieder "befreit" wird und vor allen dingen Kommentarlos (was ja auch geschieht).


    Draußen es beim Alten zu lassen, halte ich für ungeschickt. Auch hier sollte viel mehr im Respektbereich gearbeitet werden. Oder wie sieht es Unterwegs aus? Dürfen sie überall sich frei bewegen? Werden nur mit Kommando belegt wenn unbedingt notwendig? Da ich ja das Schwarzweiß-Modell von Nikan hier habe, kann ich mir Nikan bildlich vorstellen. Ashkii hatte auch eine Null-Toleranzgrenze. Da ich aber vom ersten Tag an im Respektbereich angefangen habe, konnte es sich bei Ashkii nicht weiter entwickeln. Er ist ein 100% nach vorn denkender Hund. Er möchte draußen alles unter Kontrolle haben. Dies aber wurde auch von Anfang an in andere Bahnen gelenkt. Wie sieht es da mit Kira und Nikan aus?


    Für euch Menschen ist jetzt konsequentes Handeln sicherlich sehr wichtig. Nämlich damit ihr euren Weg findet in eurem Handeln. Wenn ihr eure Basis ersteinmal gefunden habt, könnte ihr zu dem entspannteren führenden Teil übergehen und täglich Situationsbedingt entscheiden.


    Eins wäre aber noch zu beachten. Du hast ein kleines Rudel. Und nicht immer ist der lauteste und in den Mittelpunkt sich stellende Hund die treibende Kraft.


    Nachtrag:
    Was das Schimpfen betrifft: ich kenne dein Schimpfen, Diana ;) . Ist aber nicht wirklich hilfreich (ausser es hat sich schon geändert). Kurze und knappe Ansagen mit viel drohender Körpersprache. Das ist deutlich für die Hunde.

  • Hey, es ist doch immer wieder schön wenn Hundehalter umdenken und etwas tun wollen :gut:
    Ich drück euch die Daumen, dass ihr das so durchzieht. Wirst sehen, irgendwann hast du 2 völlig entspannte Hunde und sie können wieder in deinem Bett liegen. Irgendwann kann man ihnen wieder alle Freiheiten geben, nur in kleinen Schritten.



    Ich bin gespannt wie es weitergeht.
    lg
    Sandra, die immer mehr merkt wieviel sie in ihrer damaligen Hundeschule gelernt hat und wie gut diese im Grunde war!

  • Zitat

    Cerridwen, wenn du Kunden hast, die ein jahrelang festgefahrenes Verhalten innerhalb von 2 Stunden erkennen und dauerhaft ändern, dann hast du aber die absoluten Ausnahmehundehalter ;-)


    Nun warum sollte es ein Ausnahmehundehalter sein, dem erklärt wird, was er machen soll und warum und warum es so ist und er das in 2 Stunden den Grund und die Bewandnis dahinter versteht? Was anderes wurde doch bei Diana auch nicht gemacht. Umsetzen muss sie es alleine, da steht doch auch niemand hinter und knallt mit der Peitsche, wenn es mal nicht der Fall ist.
    Nur das Diana nun eine Woche auf dieser Position belassen wird und halt eben dann irgendwann der 2 Schritt erfolgt.
    Warum also nicht schon direkt einen weiteren Schritt miteingebunden? Was ist denn mit der Körpersprache, was ist mit Aufmerksamkeit, was ist mit Kontakt?


    Im Umkehrschluss heißt es ja, das alle Menschen, Hundehalter, die eben eine Maßnahme nicht in einer Sitzung verstehen und es geht um das reine verstehen, denn Umsetzung macht der Hundehalter ja alleine, ja total "dumm" wären.
    Auch Diana muss ja nun nach 2 Stunden Einweisung das nicht beachten alleine umsetzen.


    Hunde arbeiten nach dem Prinzip, ob sich ein Verhalten lohnt oder nicht. Wenn ich also ein nervendes Verhalten ignoriere, dann lohnt es sich nicht für den Hund und es wird weniger gezeigt. Aber woher soll der Hund denn ein lohnendes Verhalten erkennen, wenn er es nicht angezeigt bekommt?
    Mein Großer sagt dem Kleinen sehr wohl was er zu tun und zu lassen hat und der "belohnt" ihn auch, nämlich durch Körperkontakt oder durch Freigabe von Spielzeug. Auch gibt der Große dem kleinen Monster Signale durch seine Körpersprache, in den er ihm sagte, das er vorgehen kann oder hinter ihm bleiben soll, oder das er nun mit ihm spielen möchte.


    Noch einmal, ich halte das ignorieren als sehr effektiv, nur ist es für mich von der Zeitspanne zu lang, weil es meiner Meinung nach einfach effektiver ist, wenn man situationsbedingt ignoriert und damit doch eigentlich viel klarere Signale gibt und zum anderen, das man neben dem Ignorieren schon den nächsten Schritt hätte mit reinnehmen können.


    Nimmt man das Amichin Bonding. 4 Grundelemente und alle 4 werden gleichzeitig angewandt und haben genau den Effekt, der hier erzielt werden soll, nämlich, das man den Hunden die Führung abnimmt und selber die Führung übernimmt. Aber selbst dort wird von Belohnung für gutes Verhalten gesprochen, genauso wie von situationsbedingtem Ignorieren bis Hund sich entspannt oder sich etwas anderem zuwendet + eine gewissen Zeit länger.

  • was ich immer wieder total faszinierend finde, dass hier so vieles in Frage gestellt wird.
    kann es nicht auch andere Wege geben ? muss man Diana jetzt noch mehr verunsichern indem man ihren Thread zerreist und mit 100ten anderen Methoden kommt ?
    nirgends habe ich sie nach anderen Methoden fragen sehen, sie sagte nur man soll ihr Mut machen, darunter verstehe ich was anderes.


    sie erklärt es hier und es leuchtet ihr ein, warum sollte sie nun eine andere Methode anwenden nur weil mal wieder irgendwer etwas zu meckern hat, oder ander arbeitet und seine Methode als das non plus ultra sieht ?


    ich würde mich sehr freuen von eurem weiteren Verlauf zu lesen, diana :)
    nur Mut, das haben schon ganz andere geschafft ;)

  • Zitat

    ich würde mich sehr freuen von eurem weiteren Verlauf zu lesen, diana :)
    nur Mut, das haben schon ganz andere geschafft ;)


    :gut:


    ... und an den Methoden habe ich absolut nichts auszusetzen.

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