VPG - Allgemeiner Informationsthread

  • Die körperliche Fitness beim HH muss nicht sonderlich groß sein, wer mit seinem Hund in flottem Tempo spazieren gehen kann und Zerrspiele mit seinem Hund spielt, muss sich dort nicht anstrengen.
    Nur das Anhetzen im SD kann etwas anstrengend werden, wenn der Hund bereits erwachsen ist. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich geflucht habe, als ich mit unserem Rüden angefangen hatte :lachtot: . 45kg im Geschirr halten und keinen Schritt nachgeben, war immer sehr erhebend.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Mittlerweile stehe ich dem ganzen recht positiv gegenüber, dank einigen ausführlichen und informativen Antworten :gut: (da sieht man es mal ;) )


    Nur habe ich noch ein paar Bedenken:


    Ein VPG Hund sollte ja sehr nervenstark sein, was passiert, wenn man während (!) der Ausbildung merkt, dass ein Hund sehr nervös etc. ist? Ist er dann nicht wirklich "gefährlicher"?Wie wird dann verfahren? Darf der Hund den Sport weiter betreiben?


    Und dann noch etwas. Ihr sagt, der Hund würde nur den "Arm" sehen. Ohne diesen würde er nicht angreifen. Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen? :???:
    Ein total doofes Beispiel: Wenn man einem Hund mit dem Targetstick "Touch" beibringt, führt er dieses Komando überall, unabhängig vom "fehlenden" Target, aus. Auch die Umgebung ist unbedeutend.
    :???:
    Ausserdem bedeutet dies ja dann eigentlich, dass der Hund eben nicht "voll im Gehorsam steht" :???:

  • Ich versuchs mal zu erklären ;) :


    Zuerst lernt der Hund, dass er toll mit einem fremden Menschen Zerrspiele spielen kann. Für ganz junge Hunde nimmt man dazu Leder- oder Jutelappen, bei größeren Hunden Beißwürste.
    Diese Sacken werden so bewegt, dass Hund sie jagen möchte, das kannst du mit einem alten Handtuch bei jedem Hund versuchen, die meisten haben Spass.
    Diese Sacken bindet man dann auch an lange Leinen und weckt mit den nun möglichen Bewegungen den Beutetrieb noch mehr.
    dann geht man auf ein Beißkissen über, das wird auch als interessante Beute eingeführt.
    Nach einigen Wochen Training dieser Art wird der Hund aufgeregt auf den Platz drängen, wenn er in Hetzgeschirr an der Langleine gehalten wird, er weiß, was kommt. Er verhält sich nicht anders als ein Hund der freudig angestürmt kommt, weil man einen Ball hochhält und der Hund einen Wurf erwartet ;) .
    Wenn dann der Übergang vom Beißkissen auf den Ärmel kommt, wird der Ärmel auch geworfen und normal wie eine Beißwurst in den Händen gehalten, denn er muss für den Hund ja erstmal zu begehrenswerten Beuteobjekt werden.
    Dann steckt schon der Arm drin, aber der Hund bekommt den Ärmel nach einem Anbiss anfangs sofort geschenkt.


    Durch diesen Aufbau kommt es dazu, dass der Hund eben nicht den Menschen beißt, er möchte sich nur seinen Ärmel holen.
    Daher ist es auch kein Ungehorsam, wenn ich den Hund zum Helfer schicke, der wirft den Ärmel weg und der Hund läuft zum Ärmel. Denn der Hund hat gelernt sich auf Kommando den Ärmel zu holen. Was interessiert ihn der Mensch, wenn der den Ärmel nicht hat ;) .


    Genau das macht man sich ja bei Problemen zu Nutze. Später muss der Hund in vorgegebener Reihenfolge um die Verstecke am Rand des Platzes laufen um im letzten den Helfer zu finden und zu verbellen. Als Trockenübung in der UO klappt das immer gut, im Schutzdienst versuchen einige Hunde auszuberechen und direkt ans letzte Versteck zu gehen, denn schließlich steht der da, das weiß Hund. Ein einfaches Mittel das abzustellen ist, dass der Helfer jedesmal den Ärmel fallenlässt und einen Fuß darauf stellt. Bald lernt der Hund, dass er nur über Gehorsam zu seinem Zergelspass kommt. Wenn der Hund wirklich in den Arm beißen wollte, dann würde wohl kein Helfer einem Hund, der grade seinen Gehorsam vergisst seinen nackten Arm präsentieren :D .


    Und nun zu den Nerven: Ob ein Hund das geeignete Nervenkostüm hat, sieht man bereits in den Ansätzen. Ganz ideal ist kein Hund, irgendwo haben alle ihre Stärken und Schwächen. Wenn man es mit einem ungeeigneten Hund einfach sein lässt, passiert gar nichts. Problematisch wird es, wenn man versucht einen Hund mit Gewalt zum Beißen zu bringen, das produziert Angstbeißer. Nur lehnen das fast alle Hundeplätze ab. Wenn es Besitzer gibt, die so lange suchen, bis sie einen Deppen finden, der das macht, dann liegt das nicht am Sport an sich, Fehlverhalten findet man leider überall wo es um "Ruhm und Ehre" geht, und durch ungeeignete Erziehungsmassnahmen verdorbene Hunde, die unberechenbar werden, findet man leider überall.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Aber in meinem Beispiel hat der Hund gelernt, den Target zu berühren.
    Also im VPG den Ärmel zu beissen.


    Der "Target-Hund" macht es aber auch ohne Target, wenn er das Kommando erhält.


    Wieso der "VPG-Hund" nicht?


    Wirre Grüße


  • Aber auch beim Clickern musst du erst generalisieren bevor der Hund an die verschiedensten Objekte tippt bzw. die aufnimmt.


    Warum sollte ein Hund, der auf aufforderung in einen Dummy beißt, irgendwo anders reinbeißen?
    Wenn ich zu Sascha sage: "Beiß da rein!", dann beißt er da rein, das hat aber doch nichts mit Schutzdienst zu tun.
    Ich könnte Sascha auch beibringen in meinen Arm zu beißen, aber warum sollte ich das tun? Ein Zerrseil ist mir doch um einiges lieber und angenehmer.


  • Für den VPG-Hund ist der Ärmel die Belohnung.


    Für den Target-Hund ist die Belohnung, ein Lob, Leckerchen o.ä

  • Sehen die VPG Hunde tatsächlich die Beute als Belohnung?


    Beim Zerrspiel zumindest sieht Sascha nicht den Gewinn des Seils als Belohnung, sondern das Spiel selbst.
    Ich glaube, er würde den Ärmel, wenn er ihn ergattert hat, auf dem schnellsten Weg zurück zum Helfer bringen, damit weitergespielt werden kann ... :lol:

  • Zitat

    Für den VPG-Hund ist der Ärmel die Belohnung.


    Für den Target-Hund ist die Belohnung, ein Lob, Leckerchen o.ä


    Aber der VPG-Hund weiss doch gar nicht, ob er den Ärmel doch noch als Belohnung bekommt?


    @ Sascha Das kommt ganz auf den Hund an. Ok, Simon ist ein BC, aber auch Cani (Jagdhund-Mix) generalisiert sofort.

  • Zitat

    @ Sascha Das kommt ganz auf den Hund an. Ok, Simon ist ein BC, aber auch Cani (Jagdhund-Mix) generalisiert sofort.


    Oh, kann man mit deinen Hunden dann überhaupt irgendeine Art von Dummytraining oder auch Hütetraining verantworten?


    Ich finde ehrlich gesagt keinen großen Unterschied daran, ob ich mit meinem Hund ein Beutespiel um eine Beißwurst mache, oder um den Ärmel? Meinst du mein Hund sieht da einen Unterschied? In beiden Fällen geht es um ein genau definiertes Objekt, das es zu erbeuten gilt.


    Wenn man Schutzdienst ablehnt, dann müsste man doch konsequenterweise auch jegliche Art von Zerrspiel ablehnen.

  • Zitat


    Oh, kann man mit deinen Hunden dann überhaupt irgendeine Art von Dummytraining oder auch Hütetraining verantworten?

    :???:
    Verstehe ich wirklich nicht! Wie meinst du das? :shocked:


    Ich lehne Schutzdienst doch gar nicht (mehr) ab :???:

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