Meinungsaustausch über Hundeerziehung ;-)

  • staffy: Das es mit der einen Woche nicht getan ist, kann ich mir denken, sonst hätte sie ja nicht 10 Stunden gebucht :p


    Meine Ausgangsfrage ist, warum werden beide Hunde nach derselben Methode "behandelt"?
    Nikan zeigt doch viel weniger das zu korrigierende Verhalten, wie es bei Kira der Fall ist. Wieso wird er dann auch weiterhin ignoriert?? Weil es für Diana einfacher ist??
    Was lernt Nikan daraus?? Das auch positives Verhalten nicht beachtet wird, daß er weiterhin ignoriert/nicht beachtet wird??
    Mir erschließt sich der Sinn einfach nicht.


    Und sag mir mal, denkst Du wirklich, daß dieses Training funktionieren kann, wenn die Familie nicht an einem Strang zieht, wie eigentlich vor der Trainerin noch angegeben wurde?? :???:


    Wie gesagt, ich beziehe mich jetzt nur auf Dianas Fall, denn aus dem Grund wurde ja dieser Thread eröffnet.


    Und sicherlich ist es so, daß die Hunde Besuchshunde waren und meine Freundinnen auch nicht so weiter gemacht haben, weil sie das Verhalten nicht gestört hat, was ich damit sagen wollte, ich habe solche Hunde schon live gesehen und nicht nur von ihnen gelesen ;)

  • @bibi
    Ich kenne weder Diana, noch die Trainerin. Ich kenne Canis, bei denen sie ihre Ausbildung gemacht hat und kann daher die bisherigen Tipps nachvollziehen. Was sie genau geraten hat, wie sie weiterhin verfahren will, das hängt ja nicht von dem bei Canis gelernten ab, sondern von ihren persönlichen Erfahrungen, ihrem eigenen Weg und dem, was sie selber für richtig hält. Mag sein, daß ich nach dem dritten Termin die Hände über dem Kopf zusammenschlage und mich von der weiteren Vorgehensweise distanziere ... ich weiß es nicht !


    Fakt ist derzeit aber, daß die Hunde nicht einfach ignoriert werden, sie werden nicht völlig isoliert oder sozial ausgegrenzt, sondern oftmals nicht beachtet, mal auf ihren Platz geschickt, etc. was ich für keinen der Hunde als dramatisch empfinde.


    Im Grunde macht sie jetzt das im Extremen, was jeder von uns mit seinem erzogenen Hund ganz selbstverständlich machen kann. Wenn deine Köter nerven, dann schickste sie weg, Punkt. Wenn du telefonierst und einer kommt gucken, dann nimmste den vielleicht gar nicht wahr. Deshalb mögen dich deine Hunde aber nicht weniger oder werden depressiv.


    Bei Diana (wobei ich ja nur vermute, ich kenne sie ja nicht) war es bisher eben anders. Ein nerviger Hund nervte, reagierte gar nicht auf ein wegschicken - oder schnappte gar - penetrantes Kläffen etc. wurde nicht mit Mißachtung gestraft oder dem Hund einfach mal ne Auszeit verpaßt, sondern dem Hund wurde Aufmerksamkeit geschenkt. Es gab einfach keine Regeln und keine Hierachie ... die Hunde machten was sie wollten. Und dies gilt es zu ändern. Bei zwei Hunden ists da einfacher erstmal alles runterzufahren, als wieder einen zu bevorzugen.


    Gruß, staffy

  • ok, da hast du anschaulich gezeigt, wie weit man mit Ignorieren alleine kommt, und was das für ein "Strafe" ist.
    Terry, bei einer gewissen Penetranz (wie einem doppelten Posting desselben Beitrags), bedarf es schon eines ausdrücklichen NEIN :lol:

  • Zitat

    PocoLoco
    da ist es aber doch genau das selbe...
    Wenn der Hund soooooo viel Beachtung einfordert...dann haben die HH es ihm irgendwann plausibel gemacht, dass es sich für ihn lohnt...
    ...mit "nicht beachten" gibst du ihm meiner Meinung nach, keine für ihn sinnvolle Alternative...sondern provozierst eigentlich mehr, dass daraus noch schlimmere Verhaltensweisen folgen...
    Wenn ein Hund zu einer...sagen wir einmal "Nervensäge" geworden ist...muß ich so ehrlich sein...und zugeben, dass ich ihn dazu gemacht habe...und wie der Ablauf war...


    Natürlich. Darum geht es ja die ganze Zeit. Und um diesen Kreislauf zu durchbrechen, muss man eben komplett neue Seiten aufziehen.


    Mein Hund war (Betonung liegt auf war) so ein Hund. Ich habe es verbockt, weil ich jeden kleinen Mist kommentiert habe. Egal ob es im negativen oder positiven Sinne (also Strafe oder Belohnung) passierte. Mein Hund hat gelernt, wie toll Aufmerksamkeit ist und hat angefangen zu fordern. Und dabei bleibt es ja nicht. Es bleibt ja nicht in den eigenen 4 Wänden, er hat es ÜBERALL gemacht. Ob bei Freunden, Bekannten, oder draußen auf der Straße, wenn ich mir mal erlaubte, mich mit jemanden zu unterhalten und nicht mich um ihn zu kümmern. Dann noch dazu entwickelte er einen extremen Zerstörungswahn, wenn ich ihn doch tatsächlich mal alleine zu Hause ließ!


    Abgesehen von meinem Stress mit meinem Hund, der oft in unschönen Situationen ausuferte (das ich ihn angebrüllt habe etc), war es auch für den Hund eine bescheuerte und sicherlich nicht gesunde Situation, weil er ständig nur darauf bedacht war, mich zu kontrollieren und meine Aufmerksamkeit einzufordern. Das ging (wie ich bereits schrieb) soweit, dass er im Sitzen eingeschlafen ist, wodurch er wieder wach wurde, nur damit er nichts verpasste. Das hat sehr viel Spaß gemacht, seinen Hund so kaputt zu sehen. Er hat nur dann geschlafen, wenn ich geschlafen habe und selbst da bin ich mir nicht sicher.


    Heute (ein bisschen als ein Jahr später) habe ich einen Hund, der auch mal im Wohnzimmer liegen bleibt und schläft, während ich in der Wohnung was mache. Der mich telefonieren läßt und am PC arbeiten läßt ohne ständig zu nerven. Weil er gelernt hat, dass er keine Aufmerksamkeit mehr bekommt, wenn er mich bedrängt.


    Ich glaube viele denken, dass man seinen Hund jetzt zeit seines Lebens nicht mehr beachten darf, wenn er mal zu einem kommt und um eine Krauleinheit bittet. So habe ich das Gefühl hier. Und das ist nicht so. Er darf anfragen, wenn er gestreichelt werden will, akzeptiert aber sofort, wenn ich nicht kann/will/möchte und legt sich dann wieder hin. Und das wäre vorher nie nie niemals möglich gewesen.


    Deswegen würde ich für mich, wenn ich wieder einen derartigen Hund hätte (bin ja heute schlauer als damals) wieder diese Methode anwenden. Und ich glaube mit nichten, dass mein Hund dadurch auch nur den geringsten Schaden abbekommen hat. :)

  • Zitat

    Deshalb mögen dich deine Hunde aber nicht weniger oder werden depressiv.


    :lachtot:


    :reib:




    Ach so, bevor es sich noch weiter im Kreis dreht:
    Kleine Hilfestellung zur Definition und Wortbedeutung:


    Ignorieren ist nicht das Gleiche wie "Liebesentzug" im menschlichen Miteinander, wo es eine übliche Methode ist, um das Gegenüber kleinzukiegen.
    Ignorieren ist keine Strafe, sondern einfach NEUTRALES VERHALTEN
    (leider wird das in den Lehrbüchern immer wieder falsch dagestellt)

  • Um die DEfinition zu präzisieren:
    Man ignoriert situativ ein VERHALTEN nicht den Hund... jedenfalls sofern man ignorieren als Trainingswerkzeug verwenden möchte.

  • Zitat

    Quebec hat Folgendes geschrieben:
    Ignoranz bedeutet für Hunde die härteste Strafe überhaupt.
    ______________________________________________________________
    Warum können Hunde einen dann wunderbar ignorieren ? Bestrafen sie mich damit ? Das frage ich jetzt ernsthaft !!


    Wenn Dein Hund Dich eine Woche lang konsequent ignoriert, würdest Du Dich doch auch fragen, was mit ihm los ist ? ;)

    Zitat


    Quebec hat Folgendes geschrieben:
    Wie soll ein Hund verstehen, warum er plötzlich an der Heizung angebunden ist?
    _________________________________________________________________
    Warum schickst du einen Hund auf seinen Platz, warum haust du ihm die Türe vor der Nase zu ! Sieht er einen Sinn darin ? Überlegt er, ob es wohl mit dem Hinterherlaufen zu tun hat ?? Was glaubst du ?



    Ic h habe das bei Charly gemacht. Ich habe ihm immer wenn er mich verfolgte und rumjeffte, geht es los ??, los lass uns rausgehen ??, die Tür vor der Nase zugemacht.
    Schuhe anziehen, Terrassentür schliessen war DAS Zeichen, und er nervte, rannte hinter mir her und spielte verrückt.


    Tür zu, es hat 2 Tage gedauert, ich habe ihm immer wieder die Chance gegeben, und er fing nur noch an, aufgeregt zu folgen, aber er jeffte nicht mehr.


    Nur durch aussperren , ausbremsen.


    Mittlerweile verfolgt er alles sehr viel ruhiger. Ich sehe ihm seine Stratposition nur noch an, aber er steht da, schaut erwartungsvoll, rennt mir aber nicht mehr vor die Füsse, treibt mich an oder bellt rum.


    Hat er etwas gelernt ? Wodurch ? Ich habe nichts gesagt, ich habe ihn nur mit Körpersprache im Übertragenen Sinne zu verstehen gegeben, ich will nicht das Du Dich so aufführst.





    Viele arbeiten nur an Schemen, Schema F oder Methode von dem oder dem.
    Es ist interessant und passend, weil das gerade im Moment mein Thema ist.
    Ich arbeite weder nach Schema, noch nach irgendjemandes Methode.
    Ich schaue mir alles an, schaue ob es zu meinem Hund passen könnte, helfen könnte und probiere es aus. Manchmal muss ich es abwandeln, aber ich seh zu, das es zu uns passt.
    Und ich muss einen Sinn darin erkennen.


    Ich arbeite aber auch nicht daran, meinem Hund etwas abzugewöhnen.
    Ich habe gerade woanders ein Beispiel gegeben, ich tue es hier auch.


    Ich arbeite an unserer Beziehung, heisst, nicht an den Symptomen ( Hinterherlaufen )
    Meine Hunde dürfen mal in die Küche, mal nicht. manche sagen inkonsequent und irreführend, ich nicht.


    Will ich mir eine Banane aus der küche holen, warum sollte mein Hund nicht mitkommen.
    Koche ich dort, kann ich die Jungs da nicht gebrauchen, also schicke ich sie raus. Oder sie wollen rein und ich sage, jetzt nicht.


    Sie können damit umgehen, und zweifeln meine Entscheidung und mein Nein nicht an.


    Tabuisiere ich die Küche generell, klar bekommt man das hin.
    Aber dann gehe ich zu meiner Freundin und schwupp, sind sie in deren Küche, und meine Freundin mag keine Hunde in der Küche.


    Meine Hunde aber fragen sich, hej, in unserer Küche darf ich nicht, aber wer sprach von dieser Küche.


    Also sage ich bevor sie die fremde Küche betreten NEIN, und so gehen sie auch nicht hinein.


    Ist das zu verstehen ? Ich weiss nämlich was ich meine, aber nicht ob es verstanden wird wie ich es erkläre .
    Unterm Strich ist die Beziehung zu meinem Hund das A und O.


    Ich übe gerade wenn ich aufstehe, und meine Hunde wollen schon wieder hinterhersprinten- Bleib liegen- und siehe da, sie bleiben und rennen nicht nach, weil ich zu verstehen gegeben habe, das ist jetzt mein Raum und ich will das nicht.
    hat gedauert, aber es ist verstanden worden.
    Dafür brauchte ich nicht klarzumachen, generell ich will dieses Hinterherlaufen nicht, sondern jetzt im Moment-Nein, will ich es nicht.


    Ich musste dafür nicht ignorieren, nicht anbinden, nicht schimpfen.


    Und ich unterbinde auch nicht alles. Springt Charly mir mit den Vorderpfoten auf den Schoss, muss er 7 Mal von 10 wieder herunter, weil ich es gerade nicht möchte. Aber dreimal lass ich ihn.


    Sage, ja hast Recht, ich könnte mich auch endlich mal wieder ein bischen um Dich kümmern :D


    Es geht.
    Früher habe ich ihn nie weggeschickt, das stieg ihm zu Kopf. Mir war es nicht immer Recht, aber ich habe mich belagern lassen.
    Komplett wegschicken wenn mein Hund schmusen will, mache ich auch nicht, schlägt ins andere Extrem. Bei MEINEN Hunden.


    Also auch da das Mittelmaß.


    Gerade im Moment befasse ich mich sehr mit diesen Dingen. Nicht irgendein Verhalten abzugewöhnen oder etwas anzuerziehen, sondern mein Verhalten zu ändern, ernster genommen zu werden und damit, löst sich auch das Eine oder andere Problem ganz von alleine.


    Und wenn ich dann mal nicht sage, bleib liegen, und sie haben mal wieder Laune hinterherzugehen, und mich nervt das gerade auch nicht, na, dann tun sie es eben

  • Zitat

    Wenn Dein Hund Dich eine Woche lang konsequent ignoriert, würdest Du Dich doch auch fragen, was mit ihm los ist ? ;)


    Vielleicht sollten wir einen eigenen Thread zum Thema ignorieren aufmachen, denn dieser hat nicht damit zu tun, vor allem nicht mit einer Woche gänzliches ignorieren !!


    Ansonsten kann ich dir nicht ganz folgen, aber ich erinnere mich, daß du schon sehr lange sehr viele Probleme mit deinen Hunden hattest .... das zeigt doch, wie schwer es ist sein eigenes Verhalten zu ändern und das, wo dein Gatte doch selber Trainer ist, oder ?


    Du sagst deinem Hund, wenn er nicht folgen darf und ansonsten läßt du ihn :???:
    Ich möchte lieber einen Hund, der nicht bei jeder meiner Bewegungen aufspringt und der mir nicht jedesmal in die Küche oder ins Bad folgt. Wenn er beim Kochen gucken kommt, kein Thema. Aber er soll in der Wohnung abschalten können, ohne mich pausenlos zu beäugen.


    Gruß, staffy

  • Hihi,


    und besonders einen eigenen Thread für die psychologische Beratung derjenigen Hundehalter, die ihr Hund mit Nichtachtung straft :lachtot:




    *Bungee gibt zu, dass sie grad ein wenig albern ist ;) - und geht jetzt nochmal mit ihrem bis dahin nicht beachteten Hund ne Runde Gassi bevor sie sich in den Schlaf grinst ;)

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