Blickkontakt beim Fuß?

Ganz einfach, weil es modern geworden ist .

Irgendwann Ende der 80er fing das an, dass hochschauende Hunde gezeigt wurden, Knut Fuchs war da ganz vorne mit dabei.
Diese Starter bildeten anders aus und zeigten präzisere Unterordnungen, dan Hochschauen wurde langsam aber sicher immer verbreiteter.
Jetzt hat man für das Gucken eigentlich nur 2 Möglichkeiten, einerseits Hunde, die grade hochschauen, siehe hier: http://www.youtube.com/watch?v=RStJRtxdS4M&feature=related
Andererseits gibt es die Variante, dass der Hund den Kopf nach rechts nimmt um zu gucken. http://www.youtube.com/watch?v=ogwxUVyVGJM

So, die Variante mit dem Kopf grade hoch kann nicht jeder Hund vernünftig laufen, je nach Körperbau sieht das nicht gut aus. Und wenn der Hund dabei nicht frei durchtritt, sondern wirkt wie eine kreuzlahme Riesenameise, dann sind Punkte weg, dann heißt es nämlich unnatürliche Gangart.
Lässt man den Hund seitlich gucken, dann kann das zwar jeder, aber man riskiert einen vorprellenden oder schräg laufenden Hund.

Da es insgesamt harmonischer wirkt, wenn Hund guckt, sollte man das ruhig üben.
Wenn man aber deutliche Probleme an dieser Stelle hat, dann lässt man das eben.
Der Hund muss schließlich nur freudig, sicher und auf Kniehöhe folgen, dabei hat er gerade zu laufen und zu sitzen. Von Hochschauen steht nirgends etwas . Aufmerksam ist auch ein Hund, der einfach geradeaus schaut und auf jede Richtungsänderung sicher und schnell eingeht.

LG
das Schnauzermädel

Zitat

ich will ja nicht quängeln, aber kann mir jemand sagen, warum dann das anschauen beim fußgehen im training immer verlangt wird, jedenfalls auf den plätzen, auf denen ich bisher war/zugeschaut habe.

Weil's modern ist, wie schnauzermädel gesagt hat. Deshalb. Weil es aufmerksamer aussieht und in der PO steht was von freudig und aufmerksam.
Dabei ist das mit dem Anschauen so wie mit dem Autofahren - überleg mal, wie oft Du mit dem Kopf bei was anderem bist und automatisch Auto fährst. Du schaust sogar auf die STrasse, aber so richtig bei der Sache bist Du nicht.

Genauso ist es mit dem Anschauen bei der Fußarbeit - es sieht aufmerksamer aus. Ob Hund dabei wirklich aufmerksamer ist .....
Das Ganze ist antrainiertes Verhalten. Nicht mehr, nicht weniger.
Und der Hund bekommt auch ohne Anschauen exakt alles mit, was HF macht. VORAUSGESETZT Hund und HF sind BEIDE gut ausgebildet.

Wenn ich mir vorstelle, wie viele HF durch ne BH stolpern und wissen nicht mal, wie sie bsp. ihre Beine bei Winkeln oder Kehrtwendungen setzen ...... da hilft auch Anschauen nichts.

schnauzermädel
die Sterngucker sind ja erst seit einiger Zeit "hip".
Aber das seitlich hochschauen, das ist schon länger "gewünscht".

Kondesstreifengucker hat Fuchs schon Anfang der 90er gezeigt. Da dass aber erheblich aufwändiger in der Ausbildung ist, hat es sich so richtig erst nach den Erfolgen Anfang der 2000er verbreitet.

Wobei gucken ja generell gar nicht übel ist. Jammervoll finde ich allerdings die Szenen, wo Hunde im SD bei den Transporten nach oben gucken . Wie kann man das nur so trainieren?

LG
das Schnauzermädel

Zitat

Jammervoll finde ich allerdings die Szenen, wo Hunde im SD bei den Transporten nach oben gucken . Wie kann man das nur so trainieren?

ach, sollte der Hund bei den Transporten woandershin schauen? Vielleicht gar zum Figuranten?

Huhu,
ich wollte nur sagen... Gucken ist bzw war für mich ne Absicherung. Guckt der Hund, ist es wie Darkosworld sagt einfacher, ihm die gewünschten Dinge mitzuteilen. Wenn man es mit dem Schema in der Vorbereitung nicht übertreibt, möchte er ja wissen, was er tun soll.

Wenn er allerdings nicht guckt, kann es sein, dass die Winkel und Wendungen schlampig werden, der Hund wegdriftet etc, und DAS kann dann Punkte kosten. Ich hab meinesteils noch nie einen Hund gesehen, der freudig und aufmerksam mitgelaufen ist und alle Winkel und das Anhalten schön, eng und schnell gemacht hat, ohne zu gucken.
Sicherlich, meiner checkt auch beim Gehen aus dem Augenwinkel, wie ich mich bewege, aber die korrekte, aufmerksame, schnelle Reaktion kommt dann einfach nicht so... *grins* Er setzt sich auch schnell hin, wenn ich stehen bleibe, aber ist dann gerne mal fast nen Meter weit weg...

Ich kenn es von allen Plätzen, dass das Anschauen gewollt ist. Was man allerdings an den Trainingsmethoden alleine oft nicht feststellen kann

Grüßle
Silvia

Schade ist halt, dass ein Fuss mit permanenten Blickkontakt sich für den Alltag ins out schiesst. Dadurch wird das Kommando im Alltag fast unbenützbar und man muss dann ein anderes, separates Fuss üben, wo der Hund auch mal schauen darf, wo er eigentlich hinlatscht .

Doppelte Arbeit, die sich doch nur auszahlt, wenn man "höhere Ziele" (Obedience, Turnierteilnahmen) mit seinem Hund hat, und nicht nur "einfach nur" die BGH machen will.

Ich mit Berny anfangs das Fussgehen mit Anschauen geübt, einfach weil es in der Hundeschule so erwünscht war. Fazit: wir waren mehr damit beschäftigt den Blickkontakt zu üben, als die Alltagstauglichkeit des Kommandos (ist ja eine Zeitfrage). Lieber ein Fuss, dass absolut überall funktionniert, als den perfekten Blickkontakt.

Das freut mich natürlich Snowwithe, dass es bei dir auch so gut klappt! Super

Wegen dem Anschauen: Also ich sehe bei meinem Hund ganz deutlich ob er sich konzentriert, wenn er mich anschaut, oder nicht.
Mein Hund ist seine BH auch "stur mit Kopf nach vorne gelaufen". Das Ergebnis war nicht wirklich toll. Seit wir Fuß laufen mit HF anschauen üben, ist er viel konzentrierter und aufmerksamer geworden als zuvor. Natürlich habe auch ich mich ein wenig geändert, aber ganz allein an mir kann es nicht liegen. Und es sieht wirklich schöner aus. Wenn man es von Welpenalter schön macht (und ja, ich bin wieder beim Welpenalter...) ist das für den Hund auch selbstverständlich, dass er dich anschaut.

Wegen der Diskussion im Alltag: Mein Hund weiß wann er mich anzuschauen hat und wann nicht. Sobald wir den Platz betreten, geht der Kopf ruckartig nach oben, machen wir draußen in "freier Wildbahn" Fuß, trottet er nur gemütlich nebenher.

Also bei uns ist es so, dass keine Punkte abgezogen werden, wenn dich dein Hund nicht anschaut, so lange er sauber bei Fuß läuft und seine Übungen korrekt und schnell ausführt. Es wird höchstens gesagt "sollte ein wenig aufmerksamer laufen". Ich hab da mal bei einem Richter nachgefragt, daher weiß ich das. Ist natürlich auch wieder von Richter zu Richter unterschiedlich...

Zitat

hallo,
ich danke euch für eure kommentare. das ganze ist mir schon klar. was mich nur nicht wirklich logisch vorkommt ist, dass das anschauen im training verlangt wird, aber in der prüfung ist es nicht zwingend erforderlich.
ich stehe ja mehr auf entweder oder.

da können dann aber dir hf nicht dafür. liegt dann doch wohl eindeutig an der ausbildung, oder?

gruß marion

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Klar liegts an der Ausbildung, aber hier liegen die Probleme oft auf beiden Seiten .
Wenn man die Leute zum Platz fahren lässt und dann nur 5-10 Minuten trainieren lässt, dann haben ganz viele schon direkt keine Lust mehr. Länger kann man aber nicht üben lassen, weil die Konzentration nicht reicht.
Wenn man aber in der Gruppe üben lässt, dann bekommt man die Bewegungsabläufe beim Menschen nicht dauerhaft geändert, die Konzentration bei Mensch und Hund reicht nicht über die ganze Zeit.
Und da hast du dann das Problem, weil entweder bietet der Platz es nicht als Einzelübung an oder es wird nicht angenommen...

Ob der Hund guckt oder nicht, ändert bei vernünftigem Aufbau nichts an seiner Aufmerksamkeit. In einem Winkel kann der Hund sehr gut dem Bein folgen, das hat er auch im Blick, wenn er geradeaus schaut.
Meist scheitert es ja an den grundlegenden Sachen, denn wie laufe ich einen Winkel, mit welchem Bein gehe ich an, wenn der Hund mit soll, mit welchem gehe ich an, wenn er nicht mit soll, wie mache ich eine Kehrtwendung so, dass es zum Hund passt, usw..

LG
das Schnauzermädel