Jack Russel - Probleme mit Erziehung+andere Hunde

  • Hallo zusammen,


    vor 6 Wochen haben wir unseren Junior, einen 20 Monate alten Rauhaar-Jack Russell aus dem Tierheim geholt.
    Zum Glück war er nur 4 Tage im Tierheim und kam dann zu uns.
    Seine Besitzer haben ihn wegen einer angeblichen Hundehaarallergie im Heim abgegeben.
    Junior ist eigentlich ein ganz liebes, aufgewecktes, verspieltes und verschmustes Kerlchen.
    Rassebedingt braucht er sehr viel beschäftigung und muss gefordert werden.
    Junior scheint sich bei uns sehr, sehr wohl zu fühlen und genießt die Aufmerksamkeit und die Streicheleinheiten die er bekommt.
    Zu Hause hört Junior auch sehr gut-macht sitz, bellt kaum, macht "aus", usw.
    Seit 4 Wochen gehen wir auch in die Hundeschule.
    Wir haben das Problem trotzdem das ein oder andere Problem:
    - draußen/unterwegs/Hundeschule hört er nicht richtig, wenn man Befehle gibt
    - er bellt oft andere hunde grundlos an
    - mal spielt er mit den hunden und plötzlich jagt er sie.
    wir sind uns nicht sicher, ob er dann auch zupacken würde
    durch die Besuche in der Hundeschule wird es eher schlimmer
    - das "bei fuß" bekommen wir nicht so ganz hin. weiß jemand gute tipps?


    Wir wissen nicht, ob die Situationen mit den anderen Hunden mit dem Aufenthalt im Tierheim zusammenhängen.
    Trotz allem möchten wir, dass er sich mit allen Hunden versteht und wir keine Angst haben müssen, dass er anderen hinterher läuft oder gar auf sie los geht.
    Welche Ursachen könnte das haben?
    Kann uns jemand Tipps geben, wie wir unseren Juniori n den Griff bekommen?


    Wir freuen uns über viele Antworten und Ratschläge...

  • Also 1. Du hast nen Terrier 2. ist er 20 Monate, also grad in der Rüpelphase und 3. hast du ihn noch nicht lange-also ruhig Blut.


    Die Situation mit den anderen Hunden kann man aus der Ferne schlecht einschätzen-aber bei meinen zwein (JRT,PRT-der JRT jagt den PRT auch immer) ist es so das sie sehr lautstark und auch rabiat spielen. An deiner Stelle würde ich mir jemanden mit einem souveränen (größeren) Hund suchen bei dem du einfach mal testen kannst-wenn du dir immer noch unsicher bist lass ihn an der Schleppe das du eventuell eingreifen kannst.


    wenn er draußen nicht richtig hört dann lass ihn doch auch an der Schleppe (mit Geschirr) so kannst du ihn stoppen falls er abdampfen will-und du selbst fühlst dich sicherer-was auch schon oft reicht weil man dann dem Hund gegenüber selbstsicherer auftritt.


    Für das bei Fuß gehen kann ich dir als Tipp geben die Leine um den Bauch zu legen-bei diesen Doppelleine ist die Länge genau richtig für einmal um die Hüfte und runter zum Hund. Dann hats du erstens beide Hände frei und kommst nicht in Versuchung an der Leine rumzuzerren. Versuch dann seine Aufmerksamkeit zu bekommen und wenn er neben dir läuft und dich anschaut lob ihn und gib ihm eventuell nen Leckerchen.


    Wichtig finde ich noch den Hund nicht zu sehr hochzudrehen-er muss auch lernen mal ruhig zu sein bzw. etwas konzentriert zu machen. Also auch mal ne Beschäftigung die zwar nicht physisch aber geistig anstrengend ist-z.B.: Leckerchensuche oder Spielzeugsuche.


    Wegen der Situation mit anderen Hunden: Versuch, wenn ein Hund kommt, auf einen so großen Abstand zu gehen das Junior es aushält ohne zu bellen-nach und nach kannst du die Distanz verkleinern. Ist es nicht möglich nen großen "Bogen" zu gehen dann dreh einfach um und/oder versuch ihn abzulenken. Und wenn Junior doch mal bellt-am besten nicht beachten sondern normal weiterlaufen-wenn du ihn anschreist und selbst aufgeregt bist ist das nur ne Bestätigung für ihn das das ne aufregende Situation ist.


    Ach und ne GUTE Hundeschule ist sicher nicht verkehrt.


    viele Grüße

  • Wie SkeMaggie schon schreibt, du hast einen Terrier. Und die sind manchmal etwas groessenwahnsinnig. Also musst DU ihn in die Schranken weisen.
    Etwas grundsaetzliches zu Terriern.
    Es sind Hunde, die zur Arbeit unter der Erde gezuechtet wurden. Das bedeutet, das sie selber Endscheidungen treffen muessen, und nicht staendig auf Befehle vom HUndefuehrer warten.Das wiederun ist eine staendige Herausforderung fuer den HUndefuehrer, da er den Hund auf sich fokusieren muss. Meistens helfen Kaesehaeppchen, die als Belohnung aus dem Mund des Hundefuehrers gefuettert werden. Und es bedeutet auch, das es in der Erziehung von Terriern nur ein Nein oder Ja gibt und niemals ein Vielleicht. Jedes Vielleicht, wird schamlos ausgenutzt. Auch muss darauf achten, das jedes gegebene Kommando auch ausgefuehrt wird, laesst man dies schleifen, hat man bald einen Terrier, der einem sagt, was erlaubt ist und was nicht und der im wahrsten Sinne des Wortes dann der Hausherr ist.

  • schon mal vielen Dank für eure Antworten.


    Ja dass er ein Terrier ist haben wir natürlich nicht vergessen.


    Es ist auch klar, dass er ja erst seit ein paar Wochen bei uns ist, aber ich denke man sollte mit der Erziehung rechtzeitig anfangen... ich denke je länger man damit wartet, desto schwieriger wird es.


    Also beschäftigung hat er denke ich genug - er kann sich auch gut selbst mit seinem snackball, kauknochen, seinem tau zum nagen etc. beschäftigen.


    Allerdings sind wir noch auf der suche nach spielzeug, das länger als 24 std. hält. Es gibt kaum etwas, das er nicht kaputt bekommt.


    zu seinem Verhalten bei anderen hunden:
    man kann auch nicht sagen, dass er große hunde nicht mag. oder nur weibchen oder kleine hunde. das ist immer unterschiedlich...
    auf den einen hund reagiert er und auf den anderen nicht.
    in der hundeschule ist es ihm sogar egal, wenn ihm ein hund das spielzeug wegnimmt... und dann plötzlich, völlig grundlos fängt er wieder an...
    Auf die Ursache für das Verhalten werden wir wohl nie kommen-sonst könnte man gezielt daran arbeiten.

  • Hallo,


    meine Vorschreiber haben ja schon 'ne Menge geschrieben.


    Dieser Link erklärt das Schleppleinentraining. Dazu kann ich dir echt nur raten.


    https://www.dogforum.de/ftopic6607.html


    https://www.dogforum.de/ftopic61353.html


    Vielleicht jagt euer Hund andere Hunde, weil es ihm zu viel wird, wäre eine Möglichkeit. Beobachtet mal seine Körpersprache.


    Spielzeug würde ich ihm auf keinen Fall als Selbsbeschäftigung überlassen.
    Spielt gemeinsam und wenn's genug ist, kommt das Spielzeug weg.
    Befülle mal einen Kong mit Leckerchen (dazu gibt es irgendwo Rezepte), den kann er dann selbst "bearbeiten".


    Gruß
    Leo

  • Vielen Dank für den Link - da werde ich gleich mal reinschauen.


    Also einen kong hat Junior. Wenn er alleine ist füllen wir den oder seinen snackball.
    Wenn wir zu hause sind, spielen wir natürlich mit ihm.
    Das geht aber natürlich nicht den ganzen tag.
    Er akzeptiert auch wenn dann schluss ist und man z.B. Hausarbeiten erledigen muss.
    Beim Bügeln liegt er z.B. neben dem Bügelbrett und kaut auf seinem Knochen oder auf seinem Tau und beschäftigt sich selbst.
    das ist doch ok oder?

  • Das ist genau richtig.
    Ein Hund muss nicht dauerbeschäftigt werden.
    Im Gegenteil, er soll lernen, wann Pause ist.


    Ich hatte meinen Zweithund acht Monate an der Schleppleine, wegen anderer Probleme.
    Die Zeit und Geduld hat sich soooo ausgezahlt - ich habe nun einen gehorsamen Hund, der mir sehr viel Freude bereitet.
    Vorher hatte er so viele Baustellen.
    Liebe, Lob, Konsequenz und Geduld werden euch weiterbringen.


    Vergiss nicht, dass der Hund erst ein paar Wochen bei euch ist.
    Mit 20 Monaten sind es echt kleine Powerpakete.
    Bringt ihm ein Kommando nach dem anderen bei - nicht zu viel aus einmal.


    Viel Spaß!

  • Hallo dieschweizer,


    vielen Dank für die Tipps.


    ja im moment ist Junior mit seinen 20 monaten ein richtiges Turbobündel.
    wir möchten ihn auch nicht überfordern. wir wollen ihm langsam eins nach dem anderen beibringen.


    nochmals vielen Dank und einen schönen Abend

  • Wir haben einen Terrier der jetzt 18 Monate ist, und hatten bisher auch Probleme wie
    - Jagdverhalten und
    - Leinenagression


    Es kommt natürlich immer darauf an wie die Vorgeschichte beim Jagen aussieht und ob der Hund aus einer jagdlichen Linie kommt, aber mit SL-training und Clickern haben wir es derzeit ganz gut im Griff. Lies dich hier einfach mal durch, da findest du viel zum SL- bzw Antijagdtraining!


    Dass unser Hund andere Hunde an der Leine anbellt hat er wie aus dem nichts mit ca 8-9 Monaten angefangen und wir sind derzeit immer noch am korrigieren. Leider brauchten wir etwas bis wir den richtigen Hundetrainer gefunden haben, aber jetzt sind wir auf nem guten Weg.
    Wenn es bei Deinem so ähnlich wie bei unserem ist, dann will er zu dem anderen Hund hin, wenn er allerdings merkt dass er an der Leine ist und nicht darf dann fängt er wild zu bellen an? Vielleicht hatte er dadurch schon Erfolg (dass er bei den Vorbesitzern dann doch zum andern Hund hin durfte) und probiert es weiter so.
    Was rät dir denn die Hundeschule auf sein Verhalten? Bzw was wird dort gemacht? Ein beginnen mit Freispiel so lange dein Hund total aufgeregt ist und womöglich noch bellt wäre nämlich sehr kontraproduktiv!

  • Hallo Jurena,


    vielen Dank für deine Antwort und die Tipps.


    Also sobald Junior bei der Hundeschule aus dem Auto steigt, wird er unruhig und fängt erst einmal an zu bellen.


    Im Moment ist er noch im Welpenkurs, damit er sich erst einmal an die anderen Hunde gewöhnen kann.


    Da er anfangs aufgeregt wirkt, lassen wir ihn erst mal an der Leine.
    Am Ende des "Unterrichts" dürfen die Hunde dann immer ohne Leine miteinander spielen.
    Wenn er dann auch von der Leine darf geht es manchmal gut und manchmal eben auch nicht.
    Mit den einen versteht er sich und spielt mit Ihnen bzw. ihn interessieren die anderen gar nicht. Es kann aber auch sein, er bellt grundlos einen Hund an oder, wie letzte Woche, er jagt grundlos einem Hund hinterher.
    In der Hundeschule wurde uns gesagt, dass es gar nicht so gut ist ihn an der Leine zu lassen, wenn alle anderen ohne Leine sind.
    Wie gesagt haben wir ihn erst seit 6 Wochen und können ihn in solchen Situationen vielleicht noch nicht ganz einschätzen und wissen natürlich auch nicht, wie er bei seinen Vorbesitzern gehalten wurde.

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