Umwelt-Belohnungen nach Premack-Prinzip

  • Zitat

    Du beschreibst hier im Prinzip die Belohnung im Schutzdienst :D .
    Das ist jetzt zwar nicht wirklich in der Umwelt und findet in kontrolliertem Rahmen in einem begrenzten Raum statt, aber es ist eigentlich genau die Arbeitsweise.


    Hallo!


    Clickert Ihr im Schutzdienst?
    Das freut mich, leider wird ja im Schutzdienst gern noch mit aversiven Mitteln gearbeitet.


    Wobei ich nach wie vor dem Arbeiten mit aggressivem Verhalten nichts abgewinnen kann, aber das ist ja ein anderes Thema. :roll:


    Leider lässt sich meiner fast ausschließlich nur über Futter motivieren, mit viel Glück ist es mal ein Zerrspiel.
    Belohnungen aus der Umwelt gibt es für ihn nicht, es sei denn, die Umwelt gibt fressbares her. :D


    LG Regiine

  • Nein, ich bin zu doof zum Clickern, ich kann nur so sinnige Dinge wie Licht aus :lachtot: .


    Aber ein gutes Beispiel im SD wäre das Revieren:
    Der Hund weiß, wo der Helfer steht, da möchte er hin, da ist sein Ärmel. Er muss aber erst die Verstecke umrunden. Viele Hunde versuchen logischerweise "abzukürzen".
    Hier kann man sehr schön arbeiten, indem mit dem Helfer zusammen auf der Mittellinie läuft und den Hund um die Verstecke schickt. Gehorcht der Hund, darf er anbeißen und zerren, bricht er aus, lässt der Helfer schnell den Ärmel fallen und stellt den Fuß darauf.
    Bald hat der Hund gelernt, dass es die Belohnung nur über den Gehorsam gibt. Dann kann der Helfer wieder ins letzte Versteck und man reviert normal. Sollte Hund dort ausbrechen, folgt das bekannte Spiel. Bald wird der Hund zuverlässig revieren und das Ganze ohne Langleine, Stachel oder Strom. Er wurde ja nicht durch Hilfsmittel gehindert, er hat gelernt.
    Nach demselben Prinzip kann man das Aus und das Verbellen üben. Nur die richtige Handlung vom Hund führt zu seinem Ziel.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Das Premack-Prinzip (lt. Video):


    "Der Hund hetzt einen Hasen und bekommt dafür einen Click (damit wird ihm verclickert, dass er das, was er im Moment tut, super ist) und darf zur Belohnung weiterjagen."


    Das ist zwar ein " :zensur: " Beispiel, erklärt aber das Premack-Prinzip einleuchtend.


    Doch was hat das Premack-Prinzip mit dem weiteren zu tun? Ist da der Ball das Nonplusultra?

  • Och, wie kann man denn zu so einfachen Dingen wie Clickern zu doof sein?

    Und was hat das mit Licht ausmachen zu tun? :???:


    Also ich frage mich, wieso der Ärmel für den Hund eine Belohnung ist?
    Meinem Hund wäre ein Ärmel egal. :D
    Ich finds aber auch nicht sinnig, dass mein Hund auf Kommando irgendwo reinpacken soll.
    Da trainier ich lieber alltagstaugliche Dinge wie Socken in Wäschekorb räumen oder sowas in der Art.


    Auf dem Schnauzerplatz bei uns im Ort nutzt man auch keine Stachler oder Teletakts.
    Da ruckt man an Kettenhalsungen, schreit rum oder wirft den Hund auf den Rücken.


    Ich denk einfach, dass das was Du beschreibst nicht sonderlich viel mit Premack zu tun hat.


    Gruß Regine


  • Weil mir bei den üblichen Sportanforderungen den passenden Zeitpunkt zum Click nicht finde, da arbeite ich anders besser. Ich kann nur so Sacken wie Lichtschalter betätigen, Waschmaschine schließen oder Schubladen öffnen clickern ;) .


    Und was du auf einem anderen Hundeplatz siehst, hat was mit meiner Art der Arbeit zu tun? :???:


    Fangen wir mal grundsätzlich an:
    Was möchte der Hund im SD?
    Er möchte ausschließlich den Ärmel gewinnen. Ein Hund wird so aufgebaut, dass der Ärmel für ihn die Wertigkeit eines Balls beim Balljunkie oder eben flüchendes Wildes bei jagenden Hunden hat.
    Wie soll ich deiner Meinung nach einen Hund im SD belohnen? Leckerchen oder Spielzeug wird er nicht nehmen, Streicheln als störend empfinden und verbales Lob ist Nix gegen einen Anbiss.


    Wo liegt der Unterschied, ob ich ich den Hund nach einem Down bei Sicht eines Kaninchens mit einer kurzen Jagd belohne oder das Auslassen mit einem neuen Anbiss?


    LG
    das Schnauzermädel



  • Ich habe den Blog verlinkt, aus dem das Video stammt. Wenn man den liest, wird einem etliches klarer...

  • Zitat


    Weil mir bei den üblichen Sportanforderungen den passenden Zeitpunkt zum Click nicht finde, da arbeite ich anders besser. Ich kann nur so Sacken wie Lichtschalter betätigen, Waschmaschine schließen oder Schubladen öffnen clickern ;) .


    Wie markerst Du denn richtiges Verhalten zum passenden Zeitpunkt?
    Ein Wort der Bestätigung braucht noch länger als ein Click.
    Wenn man ein gutes Auge halt kann man sogar das Senken der Rute bei schwierigen Begegnungen clickern.
    Und gerade beim Sport kann man das hervorragend nutzen.
    Es gibt mittlerweile sogar einige wenige Schutzdienstler die mit dem Clicker arbeiten.


    Zitat


    Und was du auf einem anderen Hundeplatz siehst, hat was mit meiner Art der Arbeit zu tun? :???:


    Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Aber Hand aufs Herz, wieviel Schutzdienstler kennst Du, die nett arbeiten? Wo weder geruckt noch gebrüllt wird.


    Zitat


    Fangen wir mal grundsätzlich an:
    Was möchte der Hund im SD?


    Ehrlich gesagt glaube ich, dass der Hund nicht den SD möchte, sondern der Halter. :D


    Zitat


    Er möchte ausschließlich den Ärmel gewinnen. Ein Hund wird so aufgebaut, dass der Ärmel für ihn die Wertigkeit eines Balls beim Balljunkie oder eben flüchendes Wildes bei jagenden Hunden hat.


    Ah, man muss dem Hund den Ärmel erstmal aufbauen?
    Da gehts doch schon los. Als Belohnungen nimmt man Dinge, die Hund von sich aus gern macht.
    Und zwar einfach gern und nicht schon übersteigert wie die berühmten Bulljunkies.


    Zitat


    Wie soll ich deiner Meinung nach einen Hund im SD belohnen? Leckerchen oder Spielzeug wird er nicht nehmen, Streicheln als störend empfinden und verbales Lob ist Nix gegen einen Anbiss.


    Siehst, da sehe ich die Problematik. Die Hunde drehen auf einem Level, wo nicht mehr gefressen werden kann, wo Berührungen als störend empfunden werden und Lob nicht mehr ankommt.
    Da würde ich den Hund mit Entspannung belohnen.
    Je mehr Erregung ich erschaffe, um so härter muss ich eingreifen, um Hund zu lenken.


    Zitat


    Wo liegt der Unterschied, ob ich ich den Hund nach einem Down bei Sicht eines Kaninchens mit einer kurzen Jagd belohne oder das Auslassen mit einem neuen Anbiss?


    LG
    das Schnauzermädel


    Na eine kurze Jagd liegt z.B. in der Natur des gern jagenden Hundes. Dies belohnt aber auch nur, wenn Hund gern hetzt.
    Er bekommt die Beute ja nicht. Belohnung kann auch das Nachgehen der Fährte sein.
    Und ich finde das schon einen Unterschied zum Arbeiten mit Aggressionen und Verhalten gegen Personen, die im Ärmel stecken.


    Weil Du den Ärmel erstmal auftrainieren musst.


    Gruß Regine

  • @Regine


    Ja, den Ärmel muss ich erst trainieren.
    Aber der ausgeprägte Beuterieb liegt diesen Hunden im Blut, das Läppchen muss ich nicht erst trainieren, das wird genauso angenommen, wie das fallende Blatt.
    Und wo trainiert man dort bitte Aggressionen gegen Menschen? Du scheinst einen Sporthund mit einem Schutzhund zu verwechseln.
    Da kommen wir dann gleich zur nächsten Frage :D : Warum sollte nur der Mensch den SD wollen. Wir reden hier von Hunden mit entsprechenden Veranlagungen. Bei einem Hütehund folgt auch der Hund seinen Trieben ;) .


    Ich weiß, dass es einige Sportler gibt, die in dem Bereich clickern, aber warum sollte ich das auch tun? Eine Methode muss zum Gespann passen, aber der Clicker passt in diesem Bereich nicht zu mir. Ich bestätige sehr variabel, je nach Situation und Leistung.


    Und wieso muss ich in hohen Erregungslagen hart eingreifen? Das kann man wunderbar umgehen, man muss nur wissen wie.


    LG
    das Schnauzermädel

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