mit Beute hinter uns hergelaufen

  • Also ich lese hier sehr viel Oberlehrer-Gehabe heraus. Was macht man mit einem Hund, der frisch aus dem TH kommt, rattenscharf ist, so wie ich es hatte, dem fasse ich doch nicht gleich ins Maul und dann....Gefahr für die Umwelt und so, also langsam mal die Kirche im Dorf lassen, wenn es darum geht, ihm Beute wegzunehmen. Mein Hund ist dann sehr gelehrig und brav geworden, aber nur bei mir.
    So langsam getraut man sich nicht mehr in diesem Forum um Hilfe zu schreiben, weil man hier, nicht von allen, richtig noch einen Tritt in den A....kriegt. Das kanns ja wohl nicht sein.
    Ich kenne auch einen Jäger, dem ist sein Hund durch gegangen, obwohl er ansonsten stramm stand.
    Gruß Phönix

  • Auch bei einem Hund, den ich erst einen Tag habe, würde ich so reagieren, bzw. reagiere ich so. Ich kann dir gern auch meine Narben von Bisswunden zeigen - es ist mir egal. Ich habe die Verantwortung für ein Tier, daß ich hier übernehme (ich habe oft Pflegehunde - daher auch die Erfahrungen damit und ebenso einige Hunde aus Tierheimen bisher gehabt). Ich würde mich lieber von einem Hund beißen lassen, als daß der Hund durch meine Feigheit und Unachtsamkeit einen qualvollen Gifttod stirbt oder sich sonst irgendwelche Krankheiten aufhalst. Ob jetzt Aasfresser oder nicht ist mir dabei ziemlich schnuppe, denn das ist sein Ursprung, bevor die Zivilisation so nette Dinge wie Rattengift, Düngemittel und Co. erfunden hat.


    Wenn ich einen "rattenscharfen" Hund an der Leine habe, an den ICH mich nicht rantraue - dann hat er bitteschön so oder so einen Maulkorb zu tragen, denn was, wenn dieser rattenscharfe Hund auf einmal Appetit auf Nachbars Dackel bekommen, weil er ja Kaninchengröße hat?

  • Also auf der einen Seite bin ich froh über die vielen Tipps, aber dann muß ich Phönix schon ein wenig Recht geben. Ich bin jetzt noch verunsicherter und fühl mich irgendwie scheiße, nach dem Motto: zu dumm seinen eigenen Hund zu erziehen.
    Ja, da haben einige Recht, ich hab wirklich tierisch Respekt oder besser gesagt Angst vor einem Biss meines Hundes. Nicht nur körperlich sondern auch, was danach ist. Dann ist doch unsere "Beziehung" komplett gestört!


    In der Hundeschule war er 3 Jahre lang. Wie gesagt, alles andere klappt ja auch prima. Ganz wichtig: Er läßt sich Spielsachen wegnehmen, Leckerli und sonst auch alles. Wir üben schon oft diese "wer ist hier der Boss" Spiele. Da läßt er alles mit sich machen, nur eben nicht wenn echtes Fleisch im Spiel ist.


    Ich versteh ihn einfach nicht, er ist so unberechenbar. Das ich jetzt noch verunsicherter bin hat noch einen Grund: Ich wollte ihm heute das Anti-Zecken-Mittel in den Nacken träufeln. Hab ihn erst gekrault, wie er es am liebsten hat, dann wollt ichs drauf machen, auf einmal schnappt er nach mir. Bin voll erschrocken, hat er noch nie gemacht.


    Seit das mit dem Hasen am Wochenende war, hab ich das Gefühl, er kommt sich vor wie der King!!

  • Zitat

    zu dumm seinen eigenen Hund zu erziehen.


    So sollte es (von mir auf jeden Fall) absolut NICHT rüberkommen. Ein Forum ist dazu da, um Fragen zu stellen und beantwortet zu bekommen - nur man muß eben auch mit der dementsprechenden Kritik leben, die ja in vielen Fällen auch die Augen öffnet und sicher schon manchen Hund und seinen Besitzer vor Weiterem bewahrt hat.


    Wenn man längere Zeit als Trainer und in der Nothilfe tätig ist, dann wird man einfach krasser in seinen Ansichten, bzw. man hält einfach ab einem Punkt nichtmehr mit seiner Meinung zurück. Es ist nicht böse gemeint, aber häufig gibt es einfach Punkte, wo man wirklich ein dickes Stop-Schild sofort aufstellen muß. Und für mich ist einer dieser Punkte, wenn jemand Angst vor seinem eigenen Hund zeigt. Ok - es ist nicht euer eigener Hund, aber ihr habt die Verantwortung.


    Zu der Geschichte vorhin kann man wenig sagen - vielleicht hat er schlechte Erfahrungen oder sonstwas. Lasst euch dadurch bitte nicht noch weiter verunsichern! Dennoch - ohne es böse zu meinen! - nochmal ein Tipp von mir: Sucht euch Hilfe mit dem Hund, der euch vor Ort kompetent berät. Ein Hund der schnappt, sich Beute von Bezugspersonen nicht abnehmen läßt usw. hat massive Probleme. Es kann sein, daß der Hund durch das Hin und Her stark verunsichert wird und daher diese Probleme rühren. Lasst euch vor Ort beraten. MIT dem Besitzer zusammen - sonst hat alles keinen Wert.

  • Zitat

    Ich versteh ihn einfach nicht, er ist so unberechenbar. Das ich jetzt noch verunsicherter bin hat noch einen Grund: Ich wollte ihm heute das Anti-Zecken-Mittel in den Nacken träufeln. Hab ihn erst gekrault, wie er es am liebsten hat, dann wollt ichs drauf machen, auf einmal schnappt er nach mir. Bin voll erschrocken, hat er noch nie gemacht.


    Seit das mit dem Hasen am Wochenende war, hab ich das Gefühl, er kommt sich vor wie der King!!


    Unternimm schleunigist was bevor es zu spät ist. Der Hund fühlt sich nicht so, er ist der King.


    Zitat

    Ich bin jetzt noch verunsicherter und fühl mich irgendwie scheiße, nach dem Motto: zu dumm seinen eigenen Hund zu erziehen.
    Ja, da haben einige Recht, ich hab wirklich tierisch Respekt oder besser gesagt Angst vor einem Biss meines Hundes. Nicht nur körperlich sondern auch, was danach ist. Dann ist doch unsere "Beziehung" komplett gestört!


    Diese Verunsicherung nutzt dein Hund aus und übernimmt die Führung, du mußt dem Hund zeigen daß DU das sagen hast. Der Hund erwartet es von dir, wenn du es nicht tust wird es immer schlimmer werden.
    Bau dein Gefühl ab, dich scheiße zu fühlen und zu dumm zu sein; das bist du nicht. Du bist dir nur nicht sicher, und dein Hund nutzt dies schamlos aus, wenn man dies mal menschlich sehen will. Und gerade das zu menschlich sehen, kommt bei deinem Hund nicht an, fühl wie ein Hund und hab kein "schlechtes Gewissen", der Hund hat es auch nicht.
    Geh hin, und nimm ihm das ab was er gerade hat; wenn er dich anknurrt oder beißen will kriegt er ganz einfach nen Klapps auf die Schnauze. Ein anderer Hund würde es auch nicht viel anders machen, er würde ihm auch eins "auf die Schnauze geben" indem er ganz einfach zuschnappt.


    Und wichtig: zeige Stärke deinem Hund gegenüber und keine Angst und Verunsicherung. Ein guter Rudelführer führt sein Rudel ohne Kampf, sondern durch Souveränität.


    Wünsche dir viel Erfolg und laß dir helfen.


    Schönen Tag noch

  • Hallo,


    du bist weder dumm noch sonstwas. Ansonsten hättest du ja hier nicht über dein Problem geschrieben.
    Du machst dir ja Gott sei Dank genügend Gedanken, weil dir dieses Verhalten selber nicht gefällt und auf die Dauer für alle Beteiligten gefährlich enden kann.


    Nur wie gesagt du musst was gegen deinen Respekt, eventuelle Angst gegenüber dem Hund unternehmen, nicht das wirklich am Ende noch was Schlimmes passiert. :flehan:


    Auch bei den weiteren Schritten, wäre es sinnvoll wenn alle Beteiligten die sich um den Hund kümmern, sich in Punkto der Erziehung auch wirklich einig sind.
    Versuche vor Ort Hilfe in Form von einem Hundetrainer zu bekommen, der euch auch in der Privatatmosphäre beobachten kann und euch direkt dann Tips geben kann.


    Das mit dem Zeckenmittel ist so eine Sache, meistens ist der Inhalt der Ampullen so kalt das die Tiere sich erschrecken. So war es vor einer Woche bei unserem Kater zum Beispiel auch, der rannte auf einmal als er es drauf bekommen hatte, wie angestochen weg. Nach ein paar Minuten war alles wieder okay, der hatte sich einfach erschrocken.
    Das soll jetzt hier auf keinen Fall heißen, das es in Odnung war das er beißen wollte.
    Nimm doch in Zukunft erst mal ein Zeckenhalsband.


    Arbeite an dem Verhalten das du ändern willst und du wirst schon bald einen Erfolg sehen.
    Mit der richtigen Hilfe vor Ort wird das schon wieder. :wink:

  • @ Ju.K


    lass Dich nicht verunsichern. Ihr habt zwar einen großen Fehler gemacht, haben ich und andere ja deutlich gemacht, aber diesen Fehler werdet Ihr vermutlich nicht widerholen.


    Die Verallgemeinerung jedem Hund das Fressen oder die Beute wegnehmen können zu müssen ist etwas daneben. Erstens ist die Wegnahme als solche eine absolute Erniedrigung des Hundes die innerartlich nur vorkommt wenn ein rangniederes Tier wirklich degradiert oder eingeschüchtert werden soll und zweitens muss zwischen Mensch und einem sehr selbstbewussten oder auch sehr unsicheren Hund ein absolutes Vertrauensverhältnis bestehen, damit die Wegnahme von dem Hund nicht als unangemessene Strafe empfunden wird.


    Ich habe auch eine Hündin der ich erst nach 4 Jahren den "leeren" Napf wegnehmen konnte und heute noch, nach 6 Jahren Beute eintauschen muss. Diese Hündin würde beissen. Angemessen zwar, aber sie würde. Imer dem Gegenüber angepasst. Soll heißen, sie beisst so fest zu, wie es notwendig ist ihre Beute zu verteidigen- bei mir voll durch, bei Frauchen sehr verhalten und bei einem Kind gäbe es nur blaue Flecken.
    Der Hund vor dem ich tatsächlich Angst hätte müsste eine Reinkarnation des Cerberos sein. Trotzdem ist es völlig unzweckmäßig sich beissen zu lassen. Mit einem einzigen Biss kann man Wochen und Monate voller vertrauensbildender Arbeit verderben. Ihr habt zudem noch das Problem das der Hund nicht ständig bei Euch ist. Dadurch könnt Ihr ein ausreichend gefestigtes Verhältnis zu dem Hund sowiso vergessen. Mal hier, mal da, dadurch bleibt der Hund sowiso emotional unabhängig und selbstständig und eine effektive Arbeit mit dem Hund fast unmöglich.


    Also, nicht verunsichern lassen.


    Lieben Gruß
    Wakan

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