An die Züchter im Forum: Warum züchtet Ihr?

  • Zucht bedeutet viel mehr als einfach den eigenen Rüden auf die eigene Hündin zu lassen. Hast du denn Zugriff auf die Daten der Vorfahren, die der Geschwister der Vorfahren, der Würfe der Vorfahren, über evtl. in der jeweiligen Linie auftretende Probleme, etc.?
    Durch produzieren von papierlosen Würfen nimmst du den Welpenkäufern die Möglichkeit selbst diese Infos zu bekommen zumal du ohne Ahnentfel nicht einmal die Abstammung der Welpen beweisen kannst.
    Die Antwort auf deine Frage bzgl. des Höchstalters für die Hündin steht in §6 des Auszuges auf Seite 16. Da steht auch "Einzelfälle", die niemand voraussehen kann.
    Ich könnte mir vorstellen, dass eine Ausnahme gemacht wird bei sehr seltenen Rassen.
    Ohne Verein kann man eine Hündin von der ersten Hitze an solange sie lebt bei jeder Hitze belegen, das ist nicht verboten. Es ist für einen Welpenkäufer nicht einsehbar wie viele Würfe die Hündin hatte.
    Bei einer Vereinszugehörigkeit kann ich das als Welpenkäufer sehr wohl.

  • Zitat

    Eine Ahnentafel ist wichtig, um zB Krankheiten der Vorfahren nachverfolgen zu können.
    Wer dies bei der Zucht außer Acht lässt, ist ein schlechter Züchter, per se. ;)


    Bibi, das ist jetzt nicht böse gemeint, aber hast Du Dich schon mal näher mit der Hundezucht auseinandergesetzt?
    Das ist mehr als "Hunde aus einer Championsverpaarung" vermehren zu wollen.


    Caro, es geht mir nicht um meinen hypothetischen Fall, sondern darum, dass eben alle über einen Kamm geschert werden, die eben nicht im VDH oder anderen Vereinen züchten.
    Und das finde ich eben nicht gut.
    Nicht jeder, der Nachwuchs mit seinem Hund hat, ist doch gleich ein Vermehrer, oder?
    Und eben nicht jeder will sich irgendwelchen Satzungen anschließen.
    Und nochmal scheinbar hast Du es nicht richtig gelesen.
    Ich hatte geschrieben, dass mit den Welpen des hypothetischen Züchters nicht gezüchtet wird. Deshalb fällt der markierte Teil weg, da seine Hunde ja alle nötigen Untersuchungen, Papiere, etc. haben.


    Wie gesagt, ich bin nicht gegen den VDH, auch wenn ich wahrscheinlich nie einen Zuchthund kaufen würde, um es vorweg zu nehmen, jepp des Geldes wegen, aber ich mag diese Verallgemeinerung eben nicht. Es ist jeder schlecht, der nicht in einem Verband züchtet und das finde ich nicht fair.


    Gruß
    Bibi

  • :D Die unterscheiden sich absolut nicht von den anderen großen Gebrauchshundrassen, nur wer mal versucht hat einen Wurf von 11-15 Welpen, die meist deutlich länger bleiben als nur bis zur 9. Woche, nur im Haus aufzuziehen, der wird das nie wieder machen.


    Mein Verein schreibt vor, dass der Mutterhündin mit den Welpen ein ausreichend großer Raum zur Verfügung stehen muss. Dieser Raum muss bei Riesen mindestens 30qm groß sein. Du hast nur die Möglichkeit diesen Raum zu verkleinern, wenn den Welpen ein jederzeit zugänglicher, überdachter, wind- und wettergeschützter Auslauf zur Verfügung steht. Dann sind es noch 15qm.
    Dazu müssen immer mindestens 100qm welpensicherer Auslauf da sein, die stundenweise genutzt werden .
    Eine reine Wohnungsaufzucht ist bei Riesenschnauzern verboten.


    Wie man das dann genau baulich regelt, das bespricht man idealerweise mit seinem Zuchtwart, bevor man den Antrag auf Zwingerschutz stellt.
    Ich würde z.B., wenn ich einen Zwinger beantragen wollte, in meinem Haus einen Durchbruch in die Garage machen müssen und die Garage dann eben entsprechend ausbauen, denn ich habe im EG nur ein riesiges Wohnzimmer (offen zur Eingangstür und ins Treppenhaus), 2 kleine Wirtschaftsräumchen, Gästeklo und Küche. Würde ich das Wohnzimmer verlegen und den großen Raum nutzen, dann wären die Welpen sozusagen von den Menschen abgeschnitten, weil sich unser Leben (bis aufs Kochen) in der ersten Etage abspielen würde.
    Also eine ausgebaute Garage mit Durchbruch zum Wohnzimmer bekäme ich genehmigt. Das fände ich dann auch ok, weil man dann die Mutter und die Welpen immer im Blick und bei Zeit zur Überwachung auch mitten im Leben hätte.
    Denn diese Regelungen sagen ja nicht, dass du Mutter und Welpen das wegsperren sollst. Dieser Raum muss für die Hunde da sein, aber trotzdem nimmt man Hündin und Welpen doch auch voll mit ins Familienleben. :???:
    Nur werden dir die Welpen, wenn sie sich nicht sogar selbst umbringen, die gesamte Einrichtung ruinieren, wenn du sie immer überall laufen lässt Und man kann nicht mindestens 9 Wochen 24 Stunden aufpassen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Zucht bedeutet viel mehr als einfach den eigenen Rüden auf die eigene Hündin zu lassen. Hast du denn Zugriff auf die Daten der Vorfahren, die der Geschwister der Vorfahren, der Würfe der Vorfahren, über evtl. in der jeweiligen Linie auftretende Probleme, etc.?
    Durch produzieren von papierlosen Würfen nimmst du den Welpenkäufern die Möglichkeit selbst diese Infos zu bekommen zumal du ohne Ahnentfel nicht einmal die Abstammung der Welpen beweisen kannst.
    Die Antwort auf deine Frage bzgl. des Höchstalters für die Hündin steht in §6 des Auszuges auf Seite 16. Da steht auch "Einzelfälle", die niemand voraussehen kann.
    Ich könnte mir vorstellen, dass eine Ausnahme gemacht wird bei sehr seltenen Rassen.
    Ohne Verein kann man eine Hündin von der ersten Hitze an solange sie lebt bei jeder Hitze belegen, das ist nicht verboten. Es ist für einen Welpenkäufer nicht einsehbar wie viele Würfe die Hündin hatte.
    Bei einer Vereinszugehörigkeit kann ich das als Welpenkäufer sehr wohl.


    Zu dem rotmarkierten, verstehe ich nicht, die Hunde kommen beide aus einer VDH Zucht und haben entsprechend alle Papiere und ich doch alle Infos der Hunde. Wieso sollte ich die nicht haben?


    Blau markiert, nochmal wieso kann ich die Abstammung nicht beweisen. Es gibt einen Vertrag, wo die Eltern drin stehen, richtig?
    Und wenn die Welpenkäufer Interesse haben, dann kann man ihnen auch die anderen Unterlagen zeigen bzw. mitgeben.


    Grün, solche "Züchter" sind dann Vermehrer, von denen habe ich aber nicht geschrieben.


    Gruß
    Bibi

  • Danke schnauzermädel, sehr interessant.
    Das die Aufzucht in der Wohnung sogar verboten ist, ist ja echt ein Ding, hätte ich nicht gedacht.


    Ich denke, ich werde wohl mal einige Klub-Pages in den nächsten Wochen durchforsten, da das Thema interessant ist.


    Gruß
    Bibi

  • da die Welpen keine Ahnentafel bekommen, ist die Elternschaft eben nicht bewiesen ausser du lässt einen Gentest machen.
    Zu den Eltern des Wurfes hast du die Infos die auf der Ahnentafel stehen, evtl. eine Kopie des Wurfabnahmeprotokolls und sonstige Infos von den Züchtern. Das reicht nicht aus um vernünftig zu züchten. Es reicht nicht nur Infos über die Eltern zu haben.

  • Zitat

    Zu dem rotmarkierten, verstehe ich nicht, die Hunde kommen beide aus einer VDH Zucht und haben entsprechend alle Papiere und ich doch alle Infos der Hunde. Wieso sollte ich die nicht haben?


    Denk den Gedanken mal weiter. Die "Ausgangshunde" haben Belege über ihre Abstammung. Aber wie machst dus dann weiterhin? Deine Welpen haben dann keine Belege mehr über ihre Abstammung, keine anerkannten Gesundheitsnachweise usw. Mit den Nachfahren deiner Hunde könntest du dann quasi nicht weiterzüchten, weil du dann ja nicht die Abstammung und Gesundheit belegen könntest...

  • Ich sage mal ganz ketzerisch, dass man außerhalb eines Vereins gar nicht züchten kann bzw. braucht es für jede Zucht das Wissen über Abstammung und Vorfahren und irgendjemand muss genau dies bescheinigen und überwachen.

  • Ja, ich glaube, mir wird's hier langsam ein wenig zu hypothetisch. =)
    Es ist in der Tat ein wenig schwierig, Bibi, wenn Du Dein Gedankenexperiment erst nach und nach konkretisierst.



    Was hätte es denn für einen sinnvollen Grund, mit den hypothetischen erstklassigen Hunden außerhalb des Vereins zu züchten?


    Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, wenn man auch mit den erstklassigen Welpen, die hieraus entstehen, die Rasse voranbringen könnte? Wenn man mit den gewonnenen Erkenntnissen die gesamte Zucht weiterbrächte? Wenn man den Welpenkäufern aufgrund der Zuchtordnung, der man sich unterworfen hat, die Einhaltung gewisser Standards garantieren könnte?

  • Eine reine Wohnungsaufzucht ist verboten. ;)
    Das ist auch sinnvoll, weil keiner kann mir erzählen, dass er einen normalgroßen Riesenwurf ausreichend oft an die frische Luft bringt, wenn er im ersten Stock oder gar höher wohnt.


    Und möchtest du wirklich nur aufgrund der Informationen in den Ahnentafeln züchten? :shocked: Das ist doch nur die Spitze des Eisbergs.


    LG
    das Schnauzermädel

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