Wie lernt Hund auf Grundstück zu bleiben?Come what may?

  • Alles klar, das ist ja eine geradezu mysteriöse Angelegenheit :)


    Aber freut mich zu lesen, dass dies ein Phänomen ist, welches nicht zwangsläufig mit Schmerz o.ä. einhergehen muss.


    Wirklich irre, aber irre finde ich es wohl nur, weil ich es nicht kenne :)


    Wir haben bei meinen Eltern und denen meines Freundes auch Grundstücke, das eine nicht eingezäunt, das andere durch einen Zaun, unter dem Missy hindurch krabbeln kann.


    Hier, ohne Zaun, geht sie zu ihrem Lover schräg gegenüber oder verbellt Mülltonnen :roll:
    Bei meiner Mutter hat sie auch schon mal den halben ans Grundstück angrenzenden Wanderweg abgecheckt.


    Alles immer dann, wenn keiner mit ihr im Garten ist. Ich hab also anscheinend ein Paradebeispiel für eine Rassenkombi, die das absolut nicht mitbringt.


    Und welche Rassen sind dazu anscheinend geeignet?


    Bisher sieht es nicht sehr einheitlich aus bei dem, was ihr so schreibt.
    Vom Schnauzer über Pudel bis zu den lustigstsen Mischlingen, wo keiner sagen kann, was drin steckt.
    Sogar Björns Hunde, die, wenn ich es recht in Erinnerung habe, durchaus parallel auch noch nen gewissen Jagdtrieb mitbringen.


    Welche Kriterien bei der Auswahl gibt es also?
    Oder ist es meist so, wie Antoni beschrieben hat?
    Man probierts aus und es ist immer ne Portion Glück dabei?


    So sehr ich gelernt habe das Wesen meines Dackel- Terriermischlings hier zu lieben und zu respektieren... und so toll ich auch mein "auferlegtes" Hobby inzwischen finde,... ein Hund, der darin seine Aufgabe sieht, einen Hof - und nur den - zu bewachen... Das klingt wie Musik in meinen Ohren :D

  • Zitat

    Und welche Rassen sind dazu anscheinend geeignet?


    Bisher sieht es nicht sehr einheitlich aus bei dem, was ihr so schreibt.
    Vom Schnauzer über Pudel bis zu den lustigstsen Mischlingen, wo keiner sagen kann, was drin steckt.
    Sogar Björns Hunde, die, wenn ich es recht in Erinnerung habe, durchaus parallel auch noch nen gewissen Jagdtrieb mitbringen.


    Es gibt ja durchaus Rassen, die dahingehend selektiert wurden...Paradebeispiel sind hier wohl die Spitze...die sind in den meisten Fällen hoftreu.
    Relativ groß ist die Wahrscheinlichkeit auch bei großen, molossoiden Rassen also Bernhardiner, Landseer, Sennenhunde, Rottweiler etc.
    Bei Rassen, die in der"Hütehund-Ecke" ihren Ursprung haben ist das sehr unterschiedlich und bei allen Jagdhunden (inklusive Terrier, Windhunde etc.) war das nie ein Selektionskriterium...bei Vertretern dieser Rassegruppe ist das also wirklich reines Glück, wenn ein HUnd hoftreu ist. Wobei es das natürlich trotzdem gibt, so kenne ich einen jagdlich geführten Wachtel, der absolut hoftreu ist und bei Janosch ist das ja auch echt interessant:
    Ursprungrassen bei ihm sind Labrador, Irish Setter und Hovawart. Die Hoftreue kann also durchaus aus der Hovawart-Ecke kommen, allerdings hat er ja auch einen starken Jagdtrieb, d.h. ich muss ihn im Wald ständig kontrollieren und er fängt immer wieder an zu stöbern.
    Sind wir allerdings an unserer Waldhütte, die absolut in der Pampa, direkt am Waldrand liegt, da kann ich ihn den ganzen Tag unbeaufsichtigt rumflitzen lassen und er macht keinerlei Anstalten jagen zu gehen. Brechen wir allerdings von der Hütte zu einem Spaziergang auf, da hat er die Nase schon wieder am Boden, wenn man noch keine 50 Meter von der Hütte entfernt ist...ist schon irgendwie irre...

  • huhu
    also meine beiden machen das auch, das sie das grundstück nicht verlassen.
    mir ist es das erste mal passiert, als unser nachbar über uns ausgezogen ist, er hatte früh das tor speerangelweit aufgelassen damit sein speermüll vom hof geholt werden konnte, ich hab odin wie immer rausgelassen und nicht weiter um die ecke geguckt.
    so dann hat der gebellt und gemacht, denke nur was bellt denn der, gehe runter und sehe das das tor auf ist, er ist keinen zentimeter rausgegangen :D
    neulich hatten wir so eine ähnliche situation mit der tür, sind aber beide drin geblieben, die gehen auch nicht mit raus, wenn ich die tonne rausbringe oder so, nur wenn ich sage das sie dürfen.

  • Noch ein kleiner Nachtrag...ich konnt leider nicht mehr editieren:


    Ist ein durchaus interessantes Thema. Wenn man sich mal überlegt, warum ein Hund das Grundstück nicht verlässt, dann liegt es ja nicht daran, dass er seine Umwelt nicht genauso interessant findet wie irgendein Streuner, sondern dass das Bewachen des Grundstücks für diese Hunde ein noch wichtigerer Wert ist. Bei Hunden, die natürlicherweise hoftreu sind, wie z.B. meine Beiden, denen das nie beigebracht wurde, geht die Hoftreue immer (wobei es hier vielleicht auch wenige Ausnahmen gibt!) mit einem starken territorialem Bewußtsein und einem ausgeprägtem Wachtrieb einher. Von daher glaub ich schon, dass die Wahrscheinlichkeit einen natürlicherweise hoftreuen Hund zu erwischen bei den Rassen besonders groß ist, die Wach- und Schutztrieb rassetypisch mitbringen.

  • Nicht ausschließlich. Meine Border Collies würden auch nicht wegrennen - sie könnten z.B. locker über den Gartenzaun springen, an den Schafen können sie das nämlich auch sehr gut bis 1,50 Meter hoch.


    Deren Bestreben ist es in meiner Nähe zu sein, denn mit Bewachen haben die ja nu gar nix am Hut.


    Bei meinem Bobby, Spitzmix, war das Bestreben dagegen deutlich das Bewachen. Das hat er sogar gemacht, wenn wir eine Weile am gleichen Ort waren. Dann hat er sich einen strategisch günstigen Punkt gesucht und sich dort postiert.

  • Zitat

    Das hat er sogar gemacht, wenn wir eine Weile am gleichen Ort waren. Dann hat er sich einen strategisch günstigen Punkt gesucht und sich dort postiert.


    Das Verhalten kenn ich nur zu gut... :D
    Was natürlich durchaus Schwierigkeiten mit sich bringt...so muss ich z.B. wenn wir mit unseren Hunden mal an einen See fahren ständig präsent sein und Emma und Janosch gut im Auge behalten, sonst würden sie nämlich anfangen jeden zu verbellen, der sich unserer Decke nur auf 20 Meter nähert...

  • Ich frage mich bei so einem Einhalten der Grundstückgrenzen auch immer,wie der HH das geschafft hat... :???:


    Bei uns gibt es einen Bauernhof direkt an einer mäßig befahrenen Strasse und die beiden Hofhunde (Bernersennen und Rauhaardackel) laufen nur bis direkt zum Übergang Grundstück-Bürgersteig,nicht 1 cm drüber!!! :gut:
    Ich finde das immer phänomenal!!


    Habe mal den Bauern mit den Hunden auf dem Hof spielen sehen-da war so viel Liebe und Zuneigung von beiden Seiten zu erkennen,das bei dieser "Fähigkeit" gaaaanz viel tiefes Vertrauen vorhanden sein muß.


    ich finds auf jeden Fall genial..........aber wüßte nicht wie ich meinen Hunden das beibringen könnte :/

  • Komisch :???:


    Also Missy hat einen deutlich spürbaren Wachtrieb.
    Hier in der Pampa, wo es mucksmäuschenstill ist, schlägt sie bei jedem ungewohnten Geräusch an.


    Alle Menschen werden hier, wie auch bei uns zuhause verbellt, wenns geht ;)


    Lass ich Missy hier im Garten allein, ist sie vorm Wall auf der "Straße" und verbellt alles, was ihrer Meinung nach verbellenswert ist.


    Sobald sie nen Schatten draußen sieht, schlägt sie an. Beim Picknicken verbellt sie alles, was auf 10 Meter auf uns zu kommt. Sogar, wenn wir uns auf irgendeine Bank setzen, ist die Bank das aktuelle Territorium.
    Beschützenswert.
    Das mit dem Position beziehen macht Missy auch, wenn wir irgendwo campen oder grillen etc.
    Und das Verhalten ist definitiv bis zu einem gewissen Grad an mich gekoppelt.
    Wobei sie unser Zuhause oder das Haus hier auch verteidigt, wenn ich nicht da bin.
    Mit der gleichen Intensität.
    Das muss vom Dackel kommen, die sollen ja auch einen unheimlich starken Territorialinstinkt haben.


    Aber das mit dem Grenze ziehen funktioniert bei uns nicht so wirklich.


    Vielleicht sieht sie ihr Gebiet einfach größer.


    Unser Hausflur in Kiel ist genau so zuhause, wie die Wohnung. Überhaupt ist irgendwie alles ihrs :D


    Ich mein, Missy ist ja unheimlich wuselig. Wie ein Terrier halt. Und dann der Jagdtrieb. Vielleicht beißt sich das einfach miteinander.
    Also so gesehen bedeutet ein starkes trritoriales Bewusstsein nicht zwangsläufig, dass da auch ne Hoftreue entstehen kann.

  • Meiner Meinung nach kann man das einem Hund nicht beibringen wie ein beliebiges Kommando...evtl. mit Starkzwang...aber das lassen wir mal außen vor.
    Absolute Grundvoraussetzung ist, dass der Hund die Bereitschaft zur Hoftreue natürlicherweise mitbringt. Zwar steckt der Hund dann seine Grenzen erstmal selbst und die müssen auch nicht 100% mit den tatsächlichen Grundstücksgrenzen überein stimmen, aber da ist es dann wirklich ein Kinderspiel erzieherisch zu intervenieren und z.B. einen Bürgersteig als Grundstücksgrenze zu etablieren.
    Wenn der Hund aber gar kein "Verständnis" für Hoftreue mitbringt, dann kann man sich "auf den Kopf stellen" und der Hund wird die Grenzen nicht dauerhaft akzeptieren, weil ihm schlichtweg der Sinn der ganzen Sache nicht klarzumachen ist!


    @Aura: Ne...eine zwangsläufige Verbindung zwischen Hoftreue und Wachtrieb gibt es auch nicht...aber die Wahrscheinlichkeit ist einfach größer, dass ein territorialbewußter Hund Grundstücksgrenzen von sich aus akzeptiert und daraus eine Hoftreue entsteht.

  • Zitat


    @Aura: Ne...eine zwangsläufige Verbindung zwischen Hoftreue und Wachtrieb gibt es auch nicht...aber die Wahrscheinlichkeit ist einfach größer, dass ein territorialbewußter Hund Grundstücksgrenzen von sich aus akzeptiert und daraus eine Hoftreue entsteht.


    Das würde ich auch sagen. Numa hat kein wirkliches Interesse etwas zu bewachsen. Sie meldet mir fremde Leute durch ein einmaliges "Wuff" (das finde ich sehr erstaunlich, sie kennt sämtliche Leute die hier im Haus wohnen und das sind bestimmt 20 Leute, obwohl sie niemals alle persönlich kennengelernt hat). Aber sobald jemand unsere Wohnung betritt und sei er noch so fremd, begrüßt sie ihn sehr freudig. Sie würde sogar Einbrechern noch beim Tragen helfen :D

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