Erziehung über Konditionierung und Erziehung über Respekt

  • Shoppy wieso stellen sich die Nackenhaare auf? Ich habe meine Hunde noch nie wirklich angepackt (außer Lee war dabei, auf die Straße zu rennen und hat Kommandos ignoriert, das war ganz am Anfang, da wurde sie eben mit einem Griff ins Fell gestoppt . Oh und als sie das eine mal gegen mich ging, da gabs auch nen Griff ins Fell und nen Brüller, das war ebenfalls ganz am Anfang). Sorry, aber ich habe noch nie gesehen, wie Hunde untereinander den anderen Hund zulabern mit "laß das doch" und ihn clickern... Ich rede davon wie Hunde untereinander umgehen und nicht, das ich meine Hunde durch die Wohung jage/prügle und sie draussen ständig eine mitbekommen!
    Und stell dir vor, ich weiß das es auch anders geht. Deswegen wird mit Pepper anders umgegangen als mit Lee....



    Leela ich meine vom anderen Hund. Mein Rot ist ein touchieren (schubsen) an der Brust um Lee rückwärtszuschicken. Das ist die Sanktion, mehr nicht.

  • Dann überleg doch mal, wie sich das für einen User liest, der noch auf der Suche nach der richtigen "Methode" ist.


    Und das der neue Hund vom alten "auf den Arsch" kriegt, steht da so nicht!


    Und ausserdem kann es auch durchaus andersrum sein: der alte kriegt von neuen auf den Arsch. Und da der Neu ist kann keiner abschätzen wie das Aussehen wird.
    Ich habe die Situation hier ständig, Crispel ist ein Schaf, der sich vor allem ducken würde, und dann in seinem EIGENEN HAUS angst vor Gasthunden hätte.
    Das lasse ich doch die Hunde nicht regeln. Dafür gibt es Hausregeln die ICH aufstelle, und die sind eben konditioniert, und nicht "Über Respekt" erarbeitet, dafür habe ich nämlich die paar Tage, die Gasthunde normalerweise da sind keine Zeit.
    Ausserdem geht clickern schneller...

  • Nun wenn man davon ausgeht, das Mama Hund ja auch nach der Ampel handelt - wenn auch anders als der Mensch - dann hat der Hund genau diese Dinge im Instinkt und kennt diese. Da braucht man nicht viel konditionieren. Welpen haben das meist noch drin und ältere Hunde braucht man meiner Meinung nach nur daran zu erinnern, das es so was gibt.


    Hunde untereinander konditionieren sich auch nicht, da ist es klar und ermahnen, verwarnen und anranzer.
    Wenn jemand konditioniert werden muss, dann wohl eher der Mensch, nämlich das diesem klar ist, nach grün folgt gelb und dann unweigerlich rot, wenn es sein muss.

  • Zitat

    Wenn ich einen neuen Hund zu mir hole und der sich beim anderen Hund daneben benimmt, bekommt er sowas von den Arsch voll.


    Das finde ich aber aus dem Kontext ersichtlich, dass er vom anderen Hund einen auf den Deckel bekommt und nicht von Murmelchen ;) Vor allem DANN, wenn man sich mal ein wenig mit der Methode befasst hat, ist klar, dass sie das so meint ;)


    Zitat

    Das lasse ich doch die Hunde nicht regeln. Dafür gibt es Hausregeln die ICH aufstelle


    Das ist bei uns nicht anders. Aber es geht ja darum, was die Hunde täten, würden sie agieren müssen. Die HTS sagt, dass sie nur und ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken einige Situationen durch ihre Hunde haben regeln lassen, um deren Verhalten in jeweiligen Situationen zu beobachten.


    Wenn man dieses Konzept so anwendet, dass der Hund einen respektiert (blödes Wort, aber es ist ja letzten Endes ein Respektieren...das wird nur immer so negativ besetzt) und als Chef akzeptiert, wird er gar nicht mehr auf die Idee kommen, sich aufzuspielen, weil er froh sein wird, dass ich ihm die Verantwortung abnehme (z.B. bei neuen Hunden im Haus) und Situationen für ihn kläre.


    Zitat

    Ausserdem geht clickern schneller...


    Clickern kann vllt. etwas unterstützend wirken, aber meiner Meinung nach löst Clickern keine tiefersitzenden Beziehungsprobleme zum Hund, sondern nur die Symptome. Ich habe ein halbes Jahr hier mit diversen Methoden und Hundetrainer rumprobiert, nicht hat Siennas Leinenpöbelei eingedämmt.


    Kaum arbeite ich nach diesem Prinzip, ist alles in kürzester Zeit viel besser, weil sie mich endlich versteht.


    Im übrigens kuscht sie nicht vor mir, sondern ist seither auch noch viel empfänglicher für Schmuseeinheiten, weil die viel entspannter ist, da sie nun endgültig ihren Platz hier zu kennen scheint und weiß, dass sie hier keine Verantwortung tragen muss. ;)


    Wenn dein Hund auf Clickern anspricht, ist das ja schön - aber Clickern ist wie alles andere auch einfach kein Allheilmittel ;)


    In meiner Erziehung hat er icht viel zu suchen, ausser, dass ich ihr damit evtl. Tricks beibringen könnte, wenn ich wollte. Aber die Grundbasis schafft bei uns nicht der Clicker, sondern der Umgang und die Beziehung ;)

  • Menschen sind aber meistens Menschen und keine Mamahunde.


    Was wir an hundeverhalten drauf haben ist in etwa so toll, wie eine mit einem Übersetzungsprogramm aus dem chinesischen übertragene Gebrauchsanweisung: wenn man ohne sie klar kommt zum totlachen lustig - MUSS man sie verstehen, zum verzweifeln unverständlich.


    Was ich hier dann so in einem Tag konditioniere (und das "im vorbeigehen" - ohne extra Trainingssessions) ist "geh auf Deine Decke und bleib da [nach und nach] länger").


    Letzte Woche hatte ich vier Gast-Hunde hier, die haben auch mal ihr Freistilringspiel im Wohnzimmer abgehalten, wo ich versucht habe zu arbeiten. Ein "geh auf Deine Decke" und alle fünf haben sich auf ihre jeweilige Decke verzogen, und ich brauchte nicht mal aufstehen und zwei der Spinner in die Küche begleiten, wo deren Decken waren. Zwei der Hunde waren schon für etwa 24 bzw. 38 Stunden da.

  • Und Hunde sind Hunde und verstehen kein "menschlich" ;) Sie kennen die groben Abläufe des grün-gelb-rots - auch dann, wenn wir sie (korrekt) anwenden.


    Weisst du, was das Tolle ist? Mein Hund geht auch auf die Decke, wenn ich das von ihm möchte und bleibt dort liegen und das alles ohne Clicker ;)

  • Ich clickere ja auch. aber mit dem Clicker kann ich doch nur ein Verhalten belegen oder besser gesagt, eine Belohnung für ein Verhalten ankündigen. Aber dieses muss ich doch dann auch mit der Zeit - nach dem Vokabel lernen - wieder abbauen. Sonst würde ja der Hund nach jeder Handlung nach einem Leckerchen fragen.
    So gibt es Dinge, wie zum Beispiel in der Stadt an einer Kreuzung hinter mir zu gehen, damit ich die Kreuzung einschauen kann, wenn ich die Clickere dann kann es je nach Hund nach einem mal schon mal eine Idee kommen, aber er wird bestimmt noch etliche Versuche benötigen, bis ich dort dieses Verhalten sicher erwarten kann und ob es dann auch gezeigt wird, ohne das ich es einfordere ist ja auch noch eine Frage die sich stellen wird. Hunde sind nun mal Individuen.
    Wenn ich aber in der selben Situation meinen Hund "hinter mich stelle" und ihn daran hindere, an mir vorbei zu gehen - ohne das Ampelsystem - wird es auch noch einige Zeit vergehen, bis er es verstanden hat, aber wird sich dann ohne ein Signal hinter mich einordnen.
    Nehme ich das ganze mit der Ampel, dann kann es schon sein, das der Hund bei dem 3. Versuch ganz genau weiß, das ich erwarte, das er hinter mich geht, bis ich ihn erlaube wieder vor zu gehen.
    Es ist immer noch vom Hund abhängig, wie lange es dauern wird und auch vom Menschen, wie er es seinem Hund vermittelt.


    Aber eines ist bei allen Methoden wichtig, das ich meinem Hund sagen kann, ich habe alles im Griff und dazu gehört neben das Einwirken auf den Hund egal in welcher Art und Weise, die eigene Körpersprache und das eigenen Auftreten.
    Die einen haben da generell ein entsprechendes Auftreten und bräuchten keine Methoden, sondern nur ihr Bauchgefühl und mehr nicht.

  • Zitat

    Und Hunde sind Hunde und verstehen kein "menschlich" ;)


    Och, es soll Hunde gegeben haben, die 200 Spielzeuge dem Namen nach auseinander gehalten haben.
    Es soll Hunde geben, die ziemlich viele verschiedene "alberne Hundetricks" auf Signal beherrschen.


    Bei der Kommunikation zwischen Fremdsprachlern - und das habe ich schon mal in diesem Fred geschrieben - geht es darum, einen gemeisamen, sich überschneidenden Zeichensatz zu entwickeln.
    Das heißt für mich aber nicht, dass ich das beim "hündisch" nur die Flüche lerne, und dann behaupte, dass sei Erziehung Ampeln, oder wie auch immer die Trainings"Methode" jeweils heißt.
    JA, ich weiß, dass das so nicht aussehen MUSS, aber ich gehe davon aus, wie das ein Ersthundehalter nach einem "wie erziehe ich mit Methode XY"-Rezept aus dem internet oder einer der vielen gruseligen "Hart aber Herzlich" Hundeschulen lernt.


    Menschen müssen "Hundehalten" genauso lernen, wie Hunde lernen müssen, in ihrem jeweiligen Haushalt zu leben. Am Besten geht lernen in kleinen Schritten, die dem Lerntempo des Lernenden angepasst ist.
    Dazu ist es praktisch, wenn man weiß, wie man eine Aufgabe in winzigste Schritte zerlegt, und in noch kleinere und in etwa so viele verschiedene Wege, wie es Schüler gibt.
    Das Geile, finde ich, am clicker ist, dass es kein Kochrezept ist. Man muß nicht zutat A in Zutat B undbedingt auf eine bestimmte weise hinzufügen, sonst wird der Kuchenteig nix...
    Man braucht sich nur zu merken, dass das was man bestärkt, häufiger auftritt. Das ist schon alles! Jedenfalls fast ;)




    Zitat

    Weisst du, was das Tolle ist? Mein Hund geht auch auf die Decke, wenn ich das von ihm möchte und bleibt dort liegen und das alles ohne Clicker ;)



    Ich habe nicht gesagt, dass es nicht funktioniert, ich habe gesagt, das clickern SCHNELLER funktioniert.



    Zitat

    Clickern kann vllt. etwas unterstützend wirken, aber meiner Meinung nach löst Clickern keine tiefersitzenden Beziehungsprobleme zum Hund, sondern nur die Symptome. Ich habe ein halbes Jahr hier mit diversen Methoden und Hundetrainer rumprobiert, nicht hat Siennas Leinenpöbelei eingedämmt.


    Clickern ist Kommunikation, wie es klarer nicht geht. Der Clicker ist in der Lage, dem Hund zu vermitteln, "zwinkere mit dem linken Auge".


    Es geht in der Beziehungsbildung um Kommunikation, darüber sind wir uns doch einig, oder?


    Warum sollte Chinesisch-Deutsch zu reden, da besser funktionieren, als ein klares Signal, das DIREKT das Verhalten rauszhieht, um das es geht?


    Es wird immer versucht "konditionieren" und "kommunizieren" oder erziehen gegenüberzustellen aber Lernen IST Konditionieren. Lernen ist wiederholt Erfahrung sammeln.
    Und man kann das entweder schwammig machen oder präzise.

  • :???: Da steht doch "vom Hund den Arsch voll" :???:


    Bsp. mit dem Beagle. Natürlich durfte der sich frei in der Wohnung bewegen, wenn ich ihn gerufen habe o.ä. Das wurde von Lee noch nie in Frage gestellt. Aber ich gestehe den Hunden auch zu, etwas selber zu klären. Wieso soll ich dazwischen gehen, wenn Pepper als Welpe Lee den Knochen klauen will und von Lee eine mitbekommt, weil sie das normale drohen erstmal noch ignoriert und schaut, ob die olle Lee das wirklich ernst meint? Ich mische mich nur dann ein, wenn ich einen der Hunde nicht einschätzen kann oder wenn es mir zu heftig wird (Lee und Sunny z.B.). Natürlich könnte ich den Welpen nun immer wieder vom Althund wegholen und ein wegbleiben belohnen, das geht sicherlich. Aber warum? der Althund erklärt ein- oder zweimal sehr deutlich das er dies nicht will und gut ist. Ich sitz Tage dran (ja ich bin in dem Punkt faul).


    Jede Situation wird neu bewertet und es wird neu entschieden. Mal regeln es die Hunde, mal ich. Streit um Futternäpfe regel ich und zwar deutlich, Theater um einen Stock im Garten klären sie selber. Ich nehme ihnen nicht alles ab und ich laße sie nicht alles selber regeln.


    Ich clickere auch, aber nicht in der Erziehung. Ich habe Lees Leinenaggression auch versucht mit Clicker in den Griff zu bekommen, hat nicht geholfen (wobei wir auch noch anderes als Clicker gemacht haben). Das war eben nichts für uns, für andere ist es evtl. was. Jetzt ist ihre einzige Reaktion ein leises brummeln und gut ist. Und genau deswegen setze ich das ein. Es ist passend für uns! Der Hund kuscht nicht vor mir, davon kann sich gerne jeder jederzeit selber überzeugen. Ich will keinen kuschenden Hund. Und genau aus diesem Grund kennt Pepper diese Ampel kaum. Pepper hat einmal ein rot bekommen, seitdem nie wieder. Würde ich sie so behandeln wie Lee, würde Pepper kuschen (und wegen ihrem "fragen" war ich mit ihr bei HTS ;) ). Weil ich eben keinen kuschenden Hund will, nehme ich ihr auch nicht alle Entscheidungen ab. Sie darf Dinge selber klären/lösen, solange nichts von mir kommt. Wenn ich sage ich kläre das, wird das akzeptiert, ohne Diskussion. Was ist daran so schlimm?

  • Hat von euch schon jemand Erfahrung mit Uli Köppel gemacht?
    Hatte seine Web-Seite durchgelesen und mir ein Buch bestellt.
    Fand die Ansätze laufen relativ konform mit meinen Wünschen einer Erziehung.


    Gruß Gwen

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