Erziehung über Konditionierung und Erziehung über Respekt

  • Also ich lese jetzt seit 20 Seiten mit und verstehe größtenteils nur Bahnhof *gg* Aber ich hab mal ne Frag zu HTS. Ist ja nich sooo weit von mir. Wie ja auf dem Avatar zu sehen hab ich eine recht bunt gewürfelte Hundeschar daheim. So benehmen sie sich leider auch. Macht es Sinn mit allen 3 zu einem "Rudelkurs" zu gehen oder sollte ich erstmal mit einem an einem "normalen" Kurs teilnehmen um die Grundlagen aufzunehmen? Zumal alle 3 ja auch (allein aus Altersgründen) unterschiedliche Ausbildungsstände mitbringen. Bücher sind ja schön und gut, aber ich brauch immer was zum schauen *gg*

  • Ich würde empfehlen, wenn du Probleme zuhause hast, dir einen Trainer ins Haus kommen zu lassen !


    Ansonsten ist meine Erfahrung, daß man Seminare besser ohne Hund besucht. Man ist konzentrierter, kann zuhören, zusehen. Wenn man dann mit dem Referierten konform geht, dann würde ich Einzelstunden nehmen, um mich mit Trainer ganz auf meine Hunde konzentrieren zu können.


    Gruß, staffy

  • Noch was zu meinem Text: Es bringt rein gar nichts, wenn ich Lee korrigiere und selber beim Anblick eines anderen Hundes fast einen Herzinfarkt bekomme, weil sie ja toben könnte. Heißt also, es klappt nur, wenn ich das auch ausstrahle. Es gibt keinen Grund zu toben, Punkt. Vor HTS war das aber genau so! Wir sehen einen Hund, ich bekomm "Panik" weil Lee ja schon einige male gezeigt hat, dass sie notfalls ihre Kraft einsetzt und Lee legt los, was ich natürlich versucht habe zu korrigieren (Erfolg gleich Null). Versteht man was ich meine?

  • Zitat

    dragonwog
    Es ist ein himmelweiter Unterschied ob man etwas auf DVD (oder Youtube) sieht oder ob man einen kompletten Zusammenhang vor Ort mitbekommt. Ich war zufällig das WE bei HTS als die Filmaufnahmen für die "Hundehalterschulung" gemacht wurde. Ich kenne und kannt den Hintergrund HTS. Wenn ich mir die DVD allerdings separat anschaue, kommen mir so einige Fragen. Ich kenne die Antwort. Aber wenn ich mich in die Lage meiner Kunden versetze, empfinde ich solche Veröffentlichungen als Gradwanderung.


    Nun wie es endet, wenn man einfach nur die DVD schaut und dann mal probiert, habe ich nun gesehen - es endete in einem Biss und zum Glück war es nur ein Welpen, denn sonst wäre Arm ab gewesen.


    Eine DVD kann nur einen kleinen Einblick geben und mehr nicht. Sie kann einem sagen, ob eine Methode was für einen ist und ob man sich vorstellen kann nach dieser Methode zu arbeiten oder nicht. Wenn man sich für eine solche Methode entscheidet, dann sollte man doch spätestens in diesem Moment mit jemanden in Verbindung setzen, der entweder mit der Methode arbeitet oder nach der Methode ausgebildet wurde und der es einem genau zeigen und auch noch alle offenen Frage beantworten kann.


    Ansonsten kann ich nur sagen, das man sich sehr auf sein Bauchgefühl verlassen sollte, was das Leben mit Hunden angeht.


    Ich gehe ja nicht nach HTS in dem Sinne, weil keine Ampel. Aber mal so gesehen, ja meine Hunde können mit ihrem Verhalten was zum Leben zu tun und sich so auch das eine oder andere Privileg erarbeiten.
    Hier wird auch die Ruhe eingefordert. Bedeutet, wenn Hund bettelt oder was auch immer, bekommt er keine Aufmerksamkeit. Ist er aber ruhig und entspannt bekommt er diese. Gleiches gilt bei der Begrüßung, begrüßt wird nur der, der ruhig und entspannt ist und das kann halt auch mal sein, das es 20 Minuten dauert, bis sich die beiden beruhigt haben. Das selbe beim Gassi gehen, sie dürfen vor mir laufen, wenn sie ruhig, entspannt und aufmerksam sind. Sind sie es nicht, dann dürfen sie sich hinter mir einordnen (max. neben mir).


    Vieles hat - so habe ich es auch auf den DVD´s von HTS verstanden - mit der Körperhaltung, Körperspannung und der inneren Einstellung zu tun. Wenn der Körper in seiner Haltung in sich zusammengefallen ist und keine Spannung hat, dann kann ich auch keine positive Einstellung haben und dann werden die Hunde auch entsprechend unruhiger sein oder weniger aufmerksam auf mich, als auf andere Dinge. Dann wird es auch häufiger dazu kommen, das ein Hund seine eigenen Entscheidungen trifft.
    Bin ich aber vom Körper her stolz und positiv, dann wird mir ein Hund auch eher folgen und mir auch eher die Entscheidung geben.


    Natürlich muss man erst einmal die Revolution von unten anzetteln, wenn man immer erst das hässliche Entlein war und mit einem mal zum stolzen Schwan werden möchte. Die Hunde werden eine Zeit brauchen, bis sie verstehen, das ein neuer Wind weht, aber sie werden - in den meisten Fällen - ihre Position gerne abgeben, weil sie sehr schnell merken, das es für sie einfacher wird.
    Aber gerade in diesen ersten Schritten sollte man sich Hilfe holen, denn diese können unter Umständen wirklich unschön werden.

  • Ja danke Murmelchen, das hat was gebracht! :streichel: Und hört sich doch schon viiel alltagstauglicher an, als das hier bei dem theoretisch-abstrakten Respekt erarbeiten/einfordern rüberkam.

  • Zitat

    Ich würde empfehlen, wenn du Probleme zuhause hast, dir einen Trainer ins Haus kommen zu lassen !


    Die Idee hatte ich auch schonmal. Ergebnis: Immer als Erster durch die Tür, keine erhöhten Plätze und immer vor dem Hund was Essen .... Seitdem bin ich da extrem skeptisch. Im Haus haben wir eigentlich relativ wenig Probleme, von Futterneid oder schnell gleichzeitig durch die Tür quetschen mal abgesehen. Draussen komm ich mir halt öfter vor als würde ich versuchen einen Sack Flöhe zu hüten *gg*


    Zitat

    Ansonsten ist meine Erfahrung, daß man Seminare besser ohne Hund besucht. Man ist konzentrierter, kann zuhören, zusehen. Wenn man dann mit dem Referierten konform geht, dann würde ich Einzelstunden nehmen, um mich mit Trainer ganz auf meine Hunde konzentrieren zu können.


    Gruß, staffy


    Dann würde ich das lieber so machen anstatt mir einfach mal auf gut Glück jemanden ins Haus zu holen ... Danke :smile:

  • Puh, dann bin ich ja beruhigt, wenn es ein bissel Licht ins Dunkel gebracht hat :^^:


    Und mir ist noch was eingefallen :lol:


    Es ist nicht nur so, dass ich Dinge einfordere. Im Gegenzug bekommen sie auch Sachen. Sie bekommen Sicherheit (ich werde es mit Sicherheit nicht mehr zulassen, dass mein Hund neben mir gebissen wird....) und sie bekommen ebenso Respekt entgegen gebracht (indem ich ihre Grenzen akzeptiere, ihre schlechten Tage, sie nicht unfair korrigiere, usw.). Es ist also nicht ein "Ich Chef, du nichts", sondern eher ein "geben und nehmen", ein entspanntes miteinander.

  • Zitat

    Puh, dann bin ich ja beruhigt, wenn es ein bissel Licht ins Dunkel gebracht hat


    Vielleicht hättest du auch schreiben können, daß du als Mensch, als Persönlichkeit die Hunde führst, ihnen einen Rahmen vorgibst innerhalb dessen sie sich frei bewegen können und sie sich jederzeit fragend an dich wenden können !

  • Zitat

    Vielleicht hättest du auch schreiben können, daß du als Mensch, als Persönlichkeit die Hunde führst, ihnen einen Rahmen vorgibst innerhalb dessen sie sich frei bewegen können und sie sich jederzeit fragend an dich wenden können !


    Das stimmt zwar, aber genau das war mir zu vage und zu abstrakt. Denn das macht doch eigentlich jeder, der seinen Hund halbwegs vernünftig erzieht. Nur macht es nicht jeder gleich, setzt den Rahmen auf andere Weise und an anderer Stelle, wendet andere Methoden an, die Motivation des Hundes zu ändern, usw.....

  • Zitat

    Denn das macht doch eigentlich jeder, der seinen Hund halbwegs vernünftig erzieht.


    Ich denke aber der Unterschied ist, daß die "Respekthalter" generell mit Persönlichkeit, viel mehr mit Körpersprache und mitdenken, mitarbeiten des Hundes arbeiten. Einen Hund haben, der sich am Menschen orientiert.


    Bei den "Konditionierern" hab ich immer eher das Gefühl, daß der Hund nichts einfach nur tut, sondern jedes Verhalten unter einem Kommando steht, keine Situation nicht auf eine bestimmte Handlung hin konditioniert wurde, der Hund 24 Stunden marionettenhaft kontrolliert wird - dezent übertrieben gesagt.


    Der Respekthund soll sich beim Anblick von fremden Hunden oder in unsicheren Situationen am Halter orientieren, den Blick suchen und WEIL der Halter ruhig, souverän ist, sich entsprechend an dessen Verhalten orientieren und anlehnen.


    Der konditionierte Hund soll fremde Hunde als toll empfinden und "Pawlow läßt grüßen" sich auf was Angenehmes freuen (darf natürlich nie schief gehen), bei fremden Menschen automatisch ins Fuß kommen, sich bei Bekannten gleich hinsetzen, .....


    Respekt heißt für mich in dem Zusammenhang auch, daß der Hund mich nicht frech anspringt, mir kein Essen klaut, je nach Situation automatisch meine Anweisungen abwartet - ohne daß ich das extra üben muß.
    Dann stellt sich natürlich die Frage, wenn andere diese Situationen speziell trainieren und konditionieren müssen, hat der Hund dann überhaupt keinen Respekt vor seinem Halter und würde ihm, wenn nicht alles anders konditioniert wäre, nur auf der Nase herum tanzen ?


    Gruß, staffy

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