Erziehung über Konditionierung und Erziehung über Respekt

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    Wenn ich einen Hund vernünftig sozialisiere und erziehe, damit einen Begleiter habe, der sich in seiner Umwelt zu benehmen weiß, der leise mit mir kommunizieren kann und der meine Handlungen und Kommandos nicht in Frage stellt - was ja, in einer vertrauensvollen Beziehung für alle Lebensbereiche gilt - warum soll ich dann zig Verhaltensweisen konditionieren und einfachste Handlungen unter Kommando stellen ??


    Ja, blöd formuliert, es hätte heißen müssen:


    Wenn ich einen Hund im alltäglichen Umgang nur mit Hilfe meiner Persönlichkeit, meines Körpers und der damit möglichen Kommunikation so erziehen kann, daß .... s.o.


    Wäre es dann verständlicher :???:

  • Tja, ich muß leider die unzulängliche Motivationsmöglichkeit meiner Persönlichkeit durch Wissenschaft und Würstchen wettmachen...

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    Ich glaube, es liegt daran, dass die Umwelt, in der Hunde leben müssen, immer komplexer wird.
    Welche Ansprüche wurden früher an hunde gestellt? Sie mußten möglichst draußen ihre GEschäfte erledigen. Wo, wie, mit wem, wie lange siedabei unterwegs war, war den Hundehaltern egal. Hunde wurden vor die Tür gelassen, und waren dann oft den ganzen Tag nicht zu sehen, bis sie zur Essenszeit wieder auftauchten. Wenn sie sich mit einem anderen Hund gefetzt haben war das ziemlich egal, wenn sie was jagen gegangen sind hat sich der Jäger geärgert. Manchmal ist das für einzelne hunde nachteilig ausgegangen.
    Heute leben Hunde in der Familie, müssen damit klar kommen, dass andere Hunde, kleine Kinder oder Posaunenchöre ins Haus kommen.


    Hier irrst du dich gewaltig. Natürlich gab es sowas und gibt es dies auch heute noch. Alle Hunde, denen ich mit meinen Hunden begegnen bin waren Familienhunde. Und damals konnte ich etwas, was ich heute jedem abrate: "Lassen Sie ruhig, die machen das unter sich aus". Das konnte man sich erlauben. Es gab keine Welpenstunden, keine Junghundgruppen usw. (klar vereinzelt sicher, ich habe in meiner Nähe keine kennen gelernt). Die Welpen kamen von Anfang an mit anderen Hunden auf den Spaziergängen zusammen. Und haben super gelernt miteinander umzugehen. Da brauchte ich keine Sorge zu haben das meinen Hunden etwas passiert oder das, wenn meine auch ihre Meinung sagen ich mich mit dem HH streiten muss. Es wurde gelassener Gesehen und viele haben ihre Hunde einfach als Hunde mit ihren Merkmalen gesehen.
    Ich bin der festen Überzeugung das es heute auch noch aussehen könnte wenn die Natürlichkeit zum Partner Hund sich nicht so gewandelt hätte. Es wird, nach meinen Erfahrungen, heute wesentlich respektloser miteiander umgegangen (HH). Und dann ist es mir schon klar das HH teilweise wirklich nicht nachvollziehen können das Respekt unter Hunden ein wichtiges Thema ist (meine jetzt keinen Fori hier, nicht das sich gleich einer auf den Schlips getreten fühlt).


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    DAss es immer mehr Hunde mit Problemen gibt, liegt nicht daran, dass wir MEHR wissen, als vor 50 Jahren, sondern das das Gros der Hunde halten NICHTS weiß!!


    Teils, Teils. Viele HH lernen in den Hundeschulen einfach nur Konditionierung von Sitz und Platz. Das ist nicht eine Erfindung von mir, das ist eine Tatsache die ich über Jahre jetzt beobachten musste. Am faszinierensten finde ich Mensch-/Hundeteams welche so entspannt durch das Leben gehen ohne je etwas von Konditioniertem Sitz gehört zu haben geschweige dann von Lerntheorien.


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    Das ist ja auch solange okay, wie es klappt. Aber was wenn nicht mehr? Was wenn die üblichen Trainingswege nicht mehr funktionieren.


    Und da fängt mehr Wissen an, extrem nützlich zu sein. 'Und ich frage mich: haftet "Tricks" irgendwas anrüchiges an, dass man bei denen
    "auf bewußtes konditionieren" zurückgreift?


    Habe ich kein Problem mit. Denn sonst würde ich mir es gar nicht antun und neben meiner Arbeit mich mit solchen Dingen beschäftigen. Aber die Basis fehlt bei sehr vielen HH. Der Einstieg ist immer das konditionierte Sitz etc.


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    Wenn sie das lernen, ist der Trainer Mist, ehrlich! Ein bewußt ausgeführtes Verhalten wird über operante Konditionierung (Skinner) gelernt. Die dazugehörige Emotion oder ein bedingter Reflex über klassische Konditionierung (Pavlov).


    Ist aber Tatsache. Und nicht nur bei einigen HuSchu/Vereinen sondern bei einem Großteil.


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    Man wird sich am sichersten fühlen, wenn MANSELBER WEISS was man tun muß. Denn das ist der Gag beim clickern.


    Na ja, ist ja ganz nett. Wenn aber eine Situation kommt und der Hund es duch Clicker nicht kennen gelernt hat (und auch nicht das der Mensch Sicherheit bietet) nützt dem Hund das herzlich wenig.


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    Hunde haben ein Blickfeld von 270°


    Aha. Hab ich jetzt was neues gelernt? Nö. Aber wenn ich mit meinen Hunden durch den Wald gelaufen bin brauchten die weder mich im Auge behalten noch ich sie. Wir brauchten keine Signale. Sie haben gemacht was sie wollten bis eine Situation kam in der ich die Entscheidung hatte und somit wurde ich gefragt und ich habe geantwortet.


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    Und was die hunde machen oder lassen haben sie aus der Erfahrung gelernt, die das lassen/machen in der Vergangenheit hatte.


    Logisch, das habe ich zumindest nie anders behauptet.


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    kann der hund lernen, dass es viel lohnenswerter ist, an einem Fremden Menschen vorbei zu gehen, ein Sitz anzubieten (wieder so ein Clickertrainingswort "anbieten") oder stehen zu bleiben, anstatt dem Mensch ins Gesicht zu springen.


    Ja, aber dazu muss ich den Hund nicht gezwungener massen etwas anbieten nur damit er es bitteschön auch macht. Könnte ja sonst sein das ich meinen Hund frustiere weil ich schlicht und ergreifen was verbiete.


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    Je mehr ich weiß, desto bessere Entscheidungen kann ich doch treffen. Die ERfahrungen aus der Geschichte sollte doch wohl eigentlich Zeigen, dass Diktatoren immer daran arbeiten, das Volk dumm zu halten, damit es nicht aufmuckt! Warum werden immer Intellektuelle verfolgt - die wissen zu viel, die fragen gefährliche Fragen! Weg mit denen!

    öhm, ich meine hier die Wissenschaft an und für sich. Ich kann, aus Interesse mich mit der Wissenschaft beschäftigen, aber sie ist nicht zwingend notwendig. Oder sollte es wirklich so sein: wenn ich mich nicht mit der Wissenschaft beschäftige, kann ich nicht lernen ;-)

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    ich habe derzeit einen Setter aus Spanien als Pflegehund bei mir. Der konnte nicht sitzen. Ernsthaft, der hatt drei Wochen lang NIE gesessen. Also konnte ich Strategie 1: click und bestärke es, wenn es gezeigt wird, nicht anwenden. Futterlocken - dabei hat er gelernt Rückwärt zu gehen.


    öhm, und warum ist es so wichtig das er Sitzt. Ihn scheint es doch nicht gefehlt zu haben? Da er ja wahrscheinlich nicht im Stehen geschlafen hat, hat er sich also eher hingelegt. Wo wäre da das Problem? Warum muss ich entscheiden das Sitzen wichtig ist wenn es der Hund für sich nicht entdeckt hat? Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Klar, wenn du es halt für wichtig hälst und es ihm beibringst. Bitte schön. Aber nachvollziehen kann ich es nicht.


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    Nein, das wird gerne von Leuten, die Clickertraining nicht verstanden haben vorgebracht, aber es stimmt einfach nicht! Es gibt keinen Unterschied zwischen Kommunikation und Konditionierung denn bei jeder Kommunikation werden Erfahrungen gemacht, und die werden eben gelernt. Konditionieren heißt lernen.


    Öhm, mein Satz bezieht sich nicht auf das Clickern im speziellen. Warum muss ich klickern können um einen Hund seiner Umwelt nahe zu bringen? Es ist eine Form, aber es ist nicht DAS was ich unbedingt brauche.

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    Ich denke du stellst Dir wirklich vor, dass der Clickerhund in einer Skinnerbox wohnt, und da nie rauskommt. Anders kann ich mir solche Aussagen echt nicht erkären... nochmal:


    Shoppy, um es deutlich zu machen: meine Aussagen beziehen sich doch nicht aif das Clickern. Das ist EINE Form. Nicht mehr und nicht weniger. Und wie oben schon erwähnt habe ich das Gefühl das du evtl. der Meinung bist das es ohne Clicker gar nicht geht?

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    nur weil Du nicht bewußt Kommandos gibst, heißt das nicht, dass du dem hund keine Informationen darüber, gibst, wie er sich jetzt verhalten soll. Hunde sind Körpersprachenleser sondergleichen. G**gle "Cleverer Hans" - der hat als Signale Zucken der Augenbraue gelernt, und das war ein Pferd. Hunde können das besser!! VIEL besser! Dazu forshct man in Leipzig und Budapest - wissenschaft ist Geil!! All das Wissen. dass man sich zunutzen machen kann!!


    ich bin immer mehr der Überzeugung das der natürliche Umgang (in der alles was an Lerngesetzen vorhanden ist einfach gemacht wird ohne es bezeichnen zu müssen) genau durch diese völlige fixieren auf die Wissenschaft verloren gegangen ist bzw. immer mehr verlorgen geht.

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    Okay, das ist wohl respektlos. Oder, wie man bei Kindernsagen würde ungezogen, umgangsprachlich für UNERZOGEN. Da hat wohl jemand nicht gelernt, wie er es machen sollte.
    Die Frage, die sich mir stellt, wenn es dann gelernt ist, wie man es macht, geschiet es dann aus "Respekt" oder weil man es eben gelernt hat?


    Oje. Das passiert gerade in der Kindererziehung auch. Und damit werden Kinder im Regen stehen gelassen. Durch dieses "rumeiern" bekommen auch Hunde nicht nicht die Information die sie zu ihrer Entwicklung brauchen: ich habe Sicherheit weil der Andere weiß was er will und auch noch in der Lage ist es durchzusetzen. Nö, da wird mit Leckerchen und Co überredet. Anders kann ich es immer noch nicht sehen.

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    Bitte komm vorbei. Sammy Sausesetter ist da anderer Ansicht. Der wird sehr zickig, wenn Crispel sein "Geh weg"-Signal nicht befolgt.


    Tja und schon sind wir bei "Auslegungssache". Genau damit habe ich kein Problem. Hund erwartet schlicht und ergreifend Respekt. Punkt. Der andere hat sie zu verdünnesieren wenn er es so will denn er ist in der Position das er sich in seiner Bewegung nicht einschränken lässt. Ist natürlich interessant das man das als Befehl wertet. Was das allerdings mit den Kommandos Sitz und Platz zu tun hat ist mir schleierhaft. Aber mit Respekt hat es eine Menge zu tun.

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    Wer kommunizieren will, braucht einen sich überschneidenen Zeichensatz. Der Hund muß lernen, menschliche Körpersprache zu lesen, der Mensch muß lernen hundliche Körpersprache zu lesen.
    DEr Mensch muß lernen SEINE EIGENE Körpersprache so zu beherrschen, dass der Hund nicht ständig mißverstehen braucht, ws Mensch meint, der HUND muß lernen, bestimmte Körpersprache so zu beherrschen, dass der Mensch nicht ständig missversteht, was er mein. Und dann braucht man noch einige Signale als Shortcuts, die das Miteinanderleben vereinfachen, wie Sitz und Komm und geh mit mir mit...
    Irgendwie komme ich ohne Respekt aus, immer noch...


    Du willst mir doch nicht erklären das der Hund seine Körpersprache ändert damit wir ihn verstehen lernen? Auch der Mensch darf seine eigene Körpersprache auch nicht so enorm verändern denn er wäre dann nicht mehr er selbst. Mensch und Hund müssen MITEINANDER einen Weg finden. Den finden sie nicht über Sitz und Platz. Das wird ja geglaubt und damit fahren sehr viele HH schlecht. Der Hund wird seine Sprache behalten. Der Mensch muss diese lernen und soviel ihm möglich ist lernen sich dem Hund mitzuteilen das dieser ihn verstehen kann. Oft sind dazu nur wenige Signale (wie Bewegungseinschränkung) notwendig um diesen Weg für den Menschen und den Hund einfacher zu machen. Individuell gesehen werden beide, Mensch und Hund, einen Weg vorgeben. Welcher das sein wird ist solange offen, solange man das "Gespann" nicht beobachtet hat. Dann muss entschieden werden welcher Weg für BEIDE sinnvoll ist.

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    ein Verhalten


    definierte "ein Verhalten". Sitz? Platz? Komm? Aus? Oder was zählst du noch dazu?
    Hach


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    ch verstehe zwar, dass Konditionieren und Kommunizieren sich nicht ausschließen, aber ich denke, dass der Charakter eines Hundes es vorgibt, wie er mit Grenzen umgeht, und dass man sicherlich eine positive (annehmende) Reaktion auf Grenzen bestärken kann, aber wie lange es dauert, bis die Diskussion wegfällt, wird je nach Hund unterschiedlich sein.
    Hier spielen auch nachfolgendes Verhalten des HH und die Art der Bestärkung eine Rolle, also wie ich das Konditionieren ausgestalte.


    ich schließe mich an :D .


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    Wieso sollte ich nicht beides für mich und meinen Hund nutzen? Wieso sollte ich nicht mit ihm kommunizieren und gleichzeitig über Konditionierung arbeiten.
    Wieso darf ich nicht die Konditionierung nutzen, um unsere Kommunikation zu verbessern?
    Wieso sollte ich nicht mit ihm kommunizieren, damit ich ihn besser konditionieren kann?


    So ganz kann ich dir nicht folgen. Wer verlangt das. Ich kenne keinen. Aber was ist das erste was der HH lernt der mit seinen Welpen auf den Platz kommt: das Konditionieren von Sitz und Co. Oder am gruseligsten finde ich immer die Frage (auch meist die erste Frage vom Trainer): "Haben sie auch Leckerlie mit?). DAS ist mein Problem. Es wird nicht beides (was sich wunderbar ergänzen kann und individuell eingesetzt werden kann) gelehrt sondern genau nur das eine: wie konditioniere ich den Hund am besten.
    Aber möchte man dann mal sehen wie Hund und Mensch ohne Leckerli oder irgendein anderes Motivationsmittel zurecht kommen, gibt es arge Schwierigkeiten. Denn sie haben oft gar nicht gelernt sich zu "unterhalten".

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    Ich trenne strikt zwischen Erziehung und Dressur. Dressur ist für mich das Sitz auf Kommando oder irgendein Trick, den Hundi für ein Leckerli absolviert. Was aber das Entscheidende ist, und da glaube ich, bin ich mir mit Terry sehr einig, ist, daß Erziehung das A und O der Hundehaltung ist.


    Ok, eigentlich ist Erziehung für mich Dressur. Da bin ich mir noch nicht so schlüssig wie ich es bennen soll, damit keine Mißverständnisse mehr auftreten können, was ich meine. Muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen. Aber letztendlich, von den Begriffen mal abgesehen, stimme ich mit deinem Post überein.

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    Der unterlegene Hund soll dabei keinen Respekt erweisen, sondern verschwinden.


    Es wäre aber Respektlos wenn der unterlegene Hund zwar per Körpersprache "schleimt" (also sich devot zeigt) aber trotzdem nicht verschwindet und mit seinem "Geschleime" auch noch bedrängt. Und das würde sich der andere Hund sicherlich nicht bieten lassen und ne heftige Ansage machen. Wir Menschen ticken da etwas anders: wir fordern ein Sitz und es gibt ein Leckerli *duckundweg*


    So, wieder viel geschrieben. Wäre es vielleicht hilfreich wenn ich ein wenig versuche von Ashkii und mir zu schreiben (meinen Weg mit ihm) um zu erklären was ich meine? Muss sehen wie ich das so machen kann das es nicht als "Gebrauchsanleitung" gewertet werden kann, denn das ist UNSER Weg und könnte bei anderen Hunden komplett anders ausfallen. Aber evtl. würde das mehr bringen als wenn ich hier stundenlang versuche zu erklären das ich weder abspreche das es eine Konditionierung gibt, ohne das ich davon wissen muss, noch das die Kommunikation eine neue Methode ist. Sondern zum Leben einfach dazugehört.

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    So ganz kann ich dir nicht folgen. Wer verlangt das. Ich kenne keinen. Aber was ist das erste was der HH lernt der mit seinen Welpen auf den Platz kommt: das Konditionieren von Sitz und Co. Oder am gruseligsten finde ich immer die Frage (auch meist die erste Frage vom Trainer): "Haben sie auch Leckerlie mit?). DAS ist mein Problem. Es wird nicht beides (was sich wunderbar ergänzen kann und individuell eingesetzt werden kann) gelehrt sondern genau nur das eine: wie konditioniere ich den Hund am besten.
    Aber möchte man dann mal sehen wie Hund und Mensch ohne Leckerli oder irgendein anderes Motivationsmittel zurecht kommen, gibt es arge Schwierigkeiten. Denn sie haben oft gar nicht gelernt sich zu "unterhalten".


    Hab ja geschrieben, ich meine es ganz allgemein. Mein text war lediglich auf den Text von Naijra bezogen, die über den den Scheinkonflikt geschrieben hatte.
    Übrigens: Ich kenne einen Hundeplatz, wo das nicht gelehrt wird: JuuHu :D
    Frank hat mich erstmal ausgeschimpft mit meinen Leckerlies :lol:
    Mittlerweile kann ich mich mit meinem Hund ziemlich gut "unterhalten". Wir verstehen uns jetzt. Manchmal fehlen zwar noch ein paar Vokabeln, aber mit Händen und Füßen kann man sich doch immer verständigen :lol:

  • Was hat denn ein Hundeplatz mit Erziehung zu tun?


    Da bildet man seinen Hund aus, aber davon braucht man doch nichts, aber gar nichts im Alltag...


    LG
    das Schnauzermädel

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    1. Was hat denn ein Hundeplatz mit Erziehung zu tun? 2. Da bildet man seinen Hund aus, aber davon braucht man doch nichts, aber gar nichts im Alltag...


    1.Was glaubst du was tausende von HH machen wenn sie auf einen Hundeplatz gehen (den Sportbereich ausgenommen)? Sie wollen in der Erziehung nichts verkehrt machen also gehen sie auf den Hundeplatz (die meisten HuSchulen arbeiten ja mit einem Platz und Vereine sowieso). Alle Altersklassen werden in die UO "eingewiesen" (Fuß, Platz usw.). 2. Meine Rede ;) .

  • Zitat


    1.Was glaubst du was tausende von HH machen wenn sie auf einen Hundeplatz gehen (den Sportbereich ausgenommen)? Sie wollen in der Erziehung nichts verkehrt machen also gehen sie auf den Hundeplatz (die meisten HuSchulen arbeiten ja mit einem Platz und Vereine sowieso). Alle Altersklassen werden in die UO "eingewiesen" (Fuß, Platz usw.). 2. Meine Rede ;) .


    Ich bewege mich auf reinen "Sportplätzen", Alltagsprobleme oder eben die Erziehung für das tägliche Leben werden da nur besprochen, wenn es irgendwo mal hakt, eigentlich ist da gar kein Thema ;) .
    Und grade z.B. Fuß ist für den Alltag ja nun gar nicht zu nutzen, das hält ja kein Hund durch.


    Und von diesen ganzen Übungen, die man da so übt, braucht man bis auf "Hier" ja eigentlich nix im Alltag.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Ich bewege mich auf reinen "Sportplätzen", Alltagsprobleme oder eben die Erziehung für das tägliche Leben werden da nur besprochen, wenn es irgendwo mal hakt, eigentlich ist da gar kein Thema


    :D da haste aber was verpasst. Ist schon ganz interessant was man auf einigen Hundeplätzen so "für den Alltag" lernt (au wei, ich glaub ich bekomm noch Hiebe :headbash: ) :roll:

  • Hallo!


    Ich denke, dass ich, wenn ich nicht auch die Verantwortung für mein Umfeld tragen würde, würde ich Terrys Art der Erziehung bevorzugen.
    Immernoch finde ich eine "natürliche", leise -oder gar stumme- und selbstvertsändliche Kommunikation besser, und pädagogisch wertvoller, aber ich könnte in meiner jetzigen Situation, mit meinem jetzigen Hund nicht das an Sicherheit mitbringen, was man meines Erachtens für diese Schiene der Erziehung braucht. Raufereien unter Hunden und andere "Fehlverhalten" sind gesellschaftlich eben nicht erwünscht. Wenn ich mich hier in meinem Viertel so umschaue, sehe ich folgendes:
    Kläffende, frustrierte Hunde, die selten von der Leine dürfen, Hundekontakte an der Leine die wieder in Frust enden, durch die Bewegungseingrenzung, Fahrradfahrer und Fußgänger die sich am liebsten beim O-Amt beschweren würden, weil man den Hund im Wald nur an sich ran gerufen, und nicht hat absitzen lassen.
    Man hat schlichtweg keine Zeit mehr, der Natur ihren Lauf zu lassen, und über Respekt zu arbeiten. Diese (für mich) natürliche Form von Hund-Mensch Beziehung kann in einer (für mich) unnatürlichen Welt nur schwer funktionieren.


    Ich selbst habe einen Hund mit tausend (tiefliegendenden) Baustellen aus dem Tierheim adoptiert, und auch wenn ich anfangs viel über eben dieses "Respekt-Prinzip" gearbeitet habe, geriet ich schnell in Probleme, weil dies irgendwie zu langsam ging. Entweder sehr oft die Situation durchspielen, immerwieder klarmachen was ich dulde und was nicht, oder eben einmal ein "sitz" und leckerchen, wenn ein Passant vorbeikommt.
    Die Versuchung ist einfach zu groß, den einfacheren Weg zu gehen, der für mich im konditionierten Verhalten liegt, auch wenn mir der andere Weg lieber wäre.



    So habe ich mich eben in meinem eigenen Rhythmus eingependelt und nutze beide Methoden.
    -> Alfons ist frei
    -> Situation entsteht.


    entweder:


    falsche Reaktion von Alfons -> beim nächsten Mal eine Alternativhandlung anbieten


    Situation taucht wieder auf -> Tipp zur Alternativhandlung, durch Verändertes Verhalten (zB ignorieren)


    -> er verstehts -> Freiheiten lassen
    -> er verstehts nicht -> öfters durchspielen


    oder:


    von Anfang an richtige Reaktion von Alfons-> Freiheiten lassen




    zB wenn ich morgens die Treppe runterkomme, und er rumhüpft und bellt, bleibe ich stehen und ignoriere ihn.
    setzt er sich hin und ist ruhig, laufe ich ihm entgegen.
    Bellt er wieder und hüpft, bleibe ich wieder stehen.


    wenn jemand anderes die Treppe runterkommt, oder er jemanden anspringt und auf die Alternativhandlung nicht reagiert die ihm die andere Person anbietet, gibts ein deutliches Nein,bleibt er nicht ruhig ignoriere ich ihn ebenfalls, und beschäftige mich mit dieser Person, Alfons wird ausgeschlossen, solange er Terror macht.
    bleibt er dann ruhig, darf er -ruhig- ein Teil der Gruppe sein.



    Dieses Prinzip gibts auch auf der Kuschel-Couch.
    von 2 Sofas, darf er auf eines rauf, wenn ich ihm es erlaube "komm kuscheln".
    Dort oben gibt es KEINE Rangeleien, nix aufmüpfiges, kein sonstwas.
    Da ist Ruhe-Gebiet.


    Das respektiert er auch, dort hab ich sogar mal einen Hunde-besuch und ihn geparkt, die sich in der Wohnung gekabbelt haben.
    Denn da oben ist Ruhe. basta.
    wenn er sich nicht dran hält, muss er runter.

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    Was hat denn ein Hundeplatz mit Erziehung zu tun?


    Da bildet man seinen Hund aus, aber davon braucht man doch nichts, aber gar nichts im Alltag...


    LG
    das Schnauzermädel


    Die meisten HH kommen in die Hundeschule um eigentlich genau das zu lernen (auch wenn sie es eigentlich nicht wissen ;) ).
    Das sieht man schon an den Fragen die in diese Richtung gehen, nur 1/3 davon gehen in die Richtung Training/Dressur.


    Die HH sagen ja nicht, mein Hund macht auf dem Hundeplatz was er will (obwohl das bei den meißten auch der Fall ist), sondern eher auf dem Platz ist er der Musterschüler, draußen/zu Hause komm ich mit ihm nicht klar.


    Leider wird aber dieser Teil in vielen HuSchu´s vernachlässigt, da werden stundenlang irgendendwelche Grundkommandos geübt, am besten immer auf dem Platz (und das hilft im Alltag herzlich wenig, wenn das nicht mal außerhalb des Platzes geübt wird).


    Bei mir steht an erster Stelle (auch in der Ausbildung meiner Hunde), dass die Hunde gut sozialisiert werden mit Hunden, Menschen und Umweltreizen (das ist für mich u.a. Erziehung), aber auch hier kann man nicht verhindern, dass Lernen statt findet... :D


    Die einzigen Signale die ich wichtig finde sind: Hier, Nein und Richtig


    Was die HH ihren Hunden sonst für Grundkommandos beibrigen wollen, ist ihre alleinige Sache (das wird aber auf Wunsch in der Fortgeschrittenengruppe geübt).


    Zum Glück gibt es mittlerweile tolle Bücher für solche "wir-üben-nicht-nur-Grundgehorsam-Stunden" und "Vorsorge-ist-besser-als-Nachsorge".


    Hier ein paar Beispiele, die ich in den Übungsstunden vermittel und die auch im Alltag wichtig sind:


    Sozialisation mit Menschen, Hunden, Umweltreizen
    Leinenführigkeit
    Minimum an Grundgehorsam (Hier, Nein, Richtig)
    Impulskontrolle
    Ruhe- und Konzentrationsübungen
    Prävention Porblemverhalten
    Ausdrucksverhalten Hund
    Beschäftigung und Gesundheit des Hundes


    Aber auch hier ist es wieder nach jedem seine Sache, was er in seinem Alltag braucht und was nicht.


    P.S. Viele machen bei mir auch Agility, weil die Bindung beim Halter-Hund-Team super wird, weil der Halter lernen muss sich richtig auszudrücken und verstehen muss warum sein Hund dieses oder jenes mach/oder nicht macht. Das wirkt sich auch positiv auf den Alltag aus.

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