Beißerei zwischen freilaufenden Hunden - wer zahlt was?

  • Huhu,


    ich habe mal eine Frage zu einer Situation, die heute früh passiert ist.


    Meine beiden Hunde liefen frei neben mir auf einem kombinierten Fahrrad-/Fußweg außerhalb der geschlossenenen Ortschaft, als uns eine Fahradfahrerin mit zweitem Fahrrad (sie führte es am Lenker) und einem freilaufenden Hund entgegenkam. Da ich den Hund erkannte und Nellie sich mit ihr schonmal friedlich beschnüffelt hatte, leinte ich meine Hunde nicht an, sondern wollte lediglich einen Ausweichbogen gehen (für alle Fälle). Nellie blieb auch bei mir, aber leider stürmte Kira unvermittelt vor auf den anderen Hund zu, die daraufhin zu kläffen begann. In dem Augenblick stürzte auch Nellie los und es entwickelte sich eine heftige Beißerei, die wir nur mit Mühe beenden konnten.


    Die fremde Hündin hatte eine tiefe Fleischwunde am Nacken, die unter Narkose genäht werden mußte, Nellie hat einen tiefen Riß im Ohr, der getackert wurde, dazu ein paar kleinere Wunden an Hals und Kopf, Kira hat nix.


    Nun habe ich im ersten Schreck gleich gesagt, daß ich das über unsere Versicherung laufen lasse, weil mir die arme kleine andere Fellnase so leid tat (sie hatte kaum eine Chance gegen meine beiden), aber ich bin mir jetzt erstens gar nicht so sicher, ob die Versicherung überhaupt zahlt, wenn die Hunde im Freilauf sind und zweitens weigert sich der Besitzer des anderen Hundes gleichzeitig, unsere Rechnung zu bezahlen, weil seine Tochter (die Fahrradfahrerin) ihm erzählt hatte, daß meine Hunde angefangen hätten. Zu letzterem, klar, Kira stürmte als erste vor, aber was weiß ich, was der andere Hund für Signale gegeben hat - ist immer schwierig, hier von Schuldfrage zu sprechen, finde ich.


    Bevor ich jetzt unseren Versicherungsmenschen anrufe, wollte ich mich hier mal erkundigen, ob Ihr wißt, wie das im Allgemeinen bei Hundebeißereien im Freilauf gehandhabt wird?


    Liebe Grüße,
    Anja

  • Hallo,


    hängt generell von deiner Versicherung ab. Kira ist so versichert, dass sie auch bei Schäden ohne Leine versichert ist und auch wenn jemand anderes als ich mit ihr Gassi geht. Gibt da aber ganz unterschiedliche Versicherungen...


    LG und gute Besserung für die betroffenen Hundis

  • Huhu!


    Ich habe jetzt nicht geschaut, wo Du herkommst...


    Uns hat unsere Tierärztin geraten, die Folgen einer Beißerei nicht über die Versicherung zu regeln, weil es dann offiziell ein Beißvorfall ist. Das kann dann - dank Landeshundegesetz - durchaus Schwierigkeiten zur Folge haben, die mehr wiegen als die Kosten für den TA.


    Da würde ich mich an Deiner Stelle erst schlau machen und dann im Zweifelsfall den TA aus eigner Tasche bezahlen.

  • Ich hatte vorige Woche wegen eines anderen Falles bei meiner Versicherung gefragt, da ist es egal ob der Hund an der Leine ist oder nicht, sie zahlen.


    An deiner Stelle würde ich es so schnell wie möglich melden, denn für solche Fälle haben wir ja die Versicherung.

  • Hallo,


    tja, doofe Situation für euch und natürlich auch für den anderen Hundehalter. :roll:


    Also eigentlich sollte sowas mit versichert sein, da man ja schon allein aus Gefährdung haftbar ist, also auch die Versicherung des anderen (selbst wenn er nicht angefangen hat,hätte) zahlen muss !


    Aber ganz sicher "wegen dem Freilauf" kannst du dir nur sein wenn du dir deine Versicherungsunterlagen ansiehst oder bei deiner Versicherung anrufst und nachfragst..... ;)


    Es gibt soviele verschieden Kriterien die man sich beim Versichern aussuchen kann (oder auch nicht um Geld zu sparen) da kann dir eigentlich keiner eine pauschale Antwort geben ausser deiner Versicherung.


    Hoffe die andere Hundehalterin stellt sich nicht stur und meldet den Schaden ihrer Versicherung.


    Du solltest deiner Versicherung aber schon so schnell wie möglich den Schaden melden, nicht dass hinterher die Frist abgelaufen ist, und du deshalb den Schaden selber zahlen musst !


    LG....und gute Besserung den Hunden

  • hallo,
    jeder ist für den schaden, den sein hund anrichtet zuständig, heißt, das du die ta rechnung des anderen zahlst und die deine. :D


    wenn keiner der beiden halter eine anzeige beim oa macht, gibt es keinen weiteren ärger.


    wenn die halterin mit zwei rädern unterwegs ist, kann sie ihren hund gar nicht sicher führen und auf ihn einwirken. das ist grob fahrlässig, würde ich sagen.


    ich hoffe, ihr könnt euch gütlich einigen und das nichts zurück bleibt bei den hunden.


    gruß marion

  • Genau, melde den Schaden deiner Versicherung und wenn du an den Halter des anderen Hundes Ansprüche stellst, dann musst du das schriftlich an ihn richten.
    Ob er es dann seiner Versicherung meldet oder gänzlich auf stur stellt, das liegt leider nicht in deiner Hand.


    Ob und wie viel deine Versicherung begleicht, das lässt sich im Vorwege schlecht bestimmen. Ich würde mal, da beide Hunde ohne Leine waren und einer deiner Hunde auch verletzt war auf 50:50 tippen, vielleicht auch 66:33, da drei Hunde beteiligt waren. Vielleicht sieht die Versicherung auch, dass die Gefährdung in erster Linie von deinem Hund ausging und zahlt 100%. Muss man sehen. In jedem Fall brauchst du aus eigener Tasche keinen Cent zusätzlich bezahlen, falls die Versicherung den Schaden nicht voll übernimmt!


    Ich würde einfach mal bei deiner Versicherung anrufen, die können dir auch sagen, ob es Sinn macht, dass du deine Kosten beim "Gegner" einforderst.

  • Ein blödes Gefühl, wenn die eigenen Hundis "Mist" machen...


    Mein Pfadfinderherzchen sagt mir: Deine Hunde haben angefangen, indem sie Dir aus der Hand gegangen sind, nicht schön, aber so war es nun mal Deiner Beschreibung nach... Das würde mir für die Klärung der Schuldfrage genügen und ich wäre froh, wenn der mitbetroffene Hundehalter sich recht vernünftig zeigt. Versicherungstechnisch gesehen, gilt für Hunde (und andere Tiere) die Gefährdungshaftung, heißt, alleine ihre Anwesenheit bei solchen Vorfällen genügt für eine Mithaftung. In der Pferdebranche bezahlen die Versicherungen bei Herden-Unfällen jeweils die Schäden der anderen Partei und so kenne ich das von den Hunden her auch (bei meinen bisherigen Versicherungen VGH und Allianz unabhängig vom Freilauf)


    LG, Chris

  • Hallo,


    hui, danke an alle für die ganzen Tips!


    Trillian, ich wohne in Hessen, und ehrlich gesagt hatte ich soweit noch gar nicht gedacht. Nie im Leben würde Nellie einen Wesenstest schaffen, dazu ist sie viel zu sehr "durch den Wind". Leider hat sie auch noch den typischen "Kampfhunde-Look", groß, schwarz, Molosserköpfchen. Wir hatten letztes Jahr der Versicherung schon mal einen Beißunfall gemeldet, das ging anstandslos, damals war allerdings Kira die Verursacherin (flauschig, blond, schmalköpfig ;)), und beide Hunde waren an der Leine.


    In den Versicherungsunterlagen habe ich keine Einschränkungen von wegen Freilauf gefunden, aber da ist generell schlecht was zu finden, sehr unübersichtlich. Ich dachte halt nur, wenn ich den Versicherungsagenten anrufe, kann ich ja schlecht erst von Freilauf sprechen und wenn er dann meint, dann sei der Schaden nicht gedeckt, mich plötzlich umerinnern! :hust:


    Chris, ich hatte das gleiche Pfadfinderherzchen-Gefühl, daher habe ich ja so überstürzt alle Schuld auf mich genommen, allerdings hat mir mein Freund gerade am Telefon erzählt, daß es zwischen Kira und der anderen Hündin wohl schon mal einen Zwischenfall gab (als er mit ihr unterwegs war) und damals hatte die andere wohl angefangen zu stänkern. Naja, ändert auch nix, der Hund ist den Brunnen gefallen, aber leider sieht es wohl wirklich so aus, als wolle der andere Hundehalter nicht zahlen (Fahrradfahrerin war seine Tochter, er war gar nicht dabei).


    Rotti-Frauchen, ja, ich fand's auch ein bißchen gewagt mit den zwei Fahrrädern, deshalb wollte ich ja auch ausweichen ... Aber okay, vielleicht komme ich mit dem HH so auf einen gemeinsamen Nenner, wenn ich das mal dezent erwähne.


    Der Horror wäre aber wirklich eine Anzeige beim OA, insofern muß ich da wohl sehr kompromißbereit sein.


    Meiner Nellie-Nase geht's ganz okay, ist halt ziemlich platt, aber dafür hat sie jetzt ein schick gepierctes Öhrchen. Die arme Jule hingegen hat's echt schlimm erwischt.


    Liebe Grüße,
    Anja

  • Ich sag es jetzt mal ganz allgemein....


    Versicherungsbetrug ist eine ernste Sache. Und wer dabei erwischt wird, bekommt (abgesehen von den rechtlichen Folgen) nie wieder eine Versicherung. Egal um was für eine es sich hier handelt.


    Ich möchte das nur zu bedenken geben. Besonders, weil wir uns hier in einem öffentlichen Forum befinden, in dem jeder mitlesen kann.

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