Leinenaggression - wie habt ihr das Problem gelöst?
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Bei mir gabs auch ein Schlüsselerlebnis.
Wir haben ein Grundstück in der Nachbarschaft mit zwei wildgewordenen Schäferhunden, wo Mücke einmal nach vorn ging.Damals hatte ich Mühe, ihn davon abzuhalten, zum Zaun hinzurennen und zurück zu flippen.
Danach hab ich die Strasse gemieden.Dann hab ich einmal abends gehört ( die bellen immer, wenn man in die NÄhe kommt ), dass die draussen sind und bin ganz bewusst in die Situation rein gegangen.
Ich dachte mir, umdrehen kannst ja immer noch , vor allem können die ja nicht weg, also eigentlich alles ganz risikolos.
Ich ging also in die Strasse und merkte, dass Mücke blockierte. Da war ich total enttäuscht und hatte immer nur einen Satz im KopfER VERTRAUT MIR NICHT
Aber ich hatte ja Zeit und bin ganz in Ruhe da vorbei. Ich nahm ihn schräg hinter mich, er beschwichtigte wie ein Weltmeister, zeigte NULL Aggressionen,er ging im Bogen an dem Zaun vorbei ( auf der anderen Strassenseite wohl gemerkt ), aber blieb ruhig und war froh, vorbei zu sein.
Das war der Knackpunkt wo ich dachte, es geht doch
Ab da nahm ich die Leine locker und heute gehen wir einfach dran vorbei. -
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Zitat
da stimme ich dir zu.
rate mal, woher ich es weiß.
Das kann ich auch bestätigen
Aber ich bin mir bei uns gerade nicht so sicher, ob sich das in die richtige Richtung entwickelt :/ . Wir suchen ja nun seit ein paar Wochen wieder was mehr Hundebegegnungen und "eigentlich" läuft es gut. Insofern, dass Lucy nicht knurrt oder fletscht oder fixiert. Da scheint das "lass es!" gut gewirkt zu haben. Aber gerade in den letzten Tagen kam es vermehrt dazu: Lucy sieht einen Hund, fängt an zu tänzeln, geht hinter mich, schnüffelt dann betont am Wegesrand, dann geht das Nackenfell hoch, dann geht die Rute runter, dann läuft sie ein so großen Bogen, wie die Leine her gibt... Da ist zur Zeit sehr wenig "offensives" an ihr, aber sie scheint mir eher nervöser, als zu Zeiten des "drohens". Sie reagiert zur Zeit auch wieder stärker auf Hunde in größerem Abstand oder die angeleint sind und somit eh nicht an sie ran kommen. Da hat sie früher sehr unterschieden. Ich bin mir da auch unsicher, wie ich vorgehen soll. Auf der einen Seite habe ich das "der Hund interessiert uns nicht, also reagiere ich auch nicht drauf ein" im Ohr, auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob das wirklich ausreicht. Heute z.B.: ein angeleinter großer Mix, die Frau führte daneben auch ein Pferd. Sie sah uns, wich neben die Straße aus, ihr Hund völlig am toben: bellen, knurren, springen in die Leine. Nun war Lucy an der Stelle eh grad angeleint, da Straße. Blöderweise halt gerade auf der Seite von mir, auf der der Mix am toben war. Ich hab noch gedacht, tu sie auf die andere Seite, da fühlt sie sich vielleicht sicherer. Und dann doch: nee, der andere Hund ist angeleint, da läufst du jetzt ohne Reaktion dran vorbei. Und Lucy extrem nervös, trotz knapp 2 Meter Abstand... Da hätte sie "früher" eher geknurrt. Und heute, sie wollte nur weg. Etwas später dann ein angeleinter Deutsch Drahthaar, der zwar geguckt hat, aber ruhig, und Lucy wieder extrem nervös
. Müssen wir da grad einfach durch? Oder bin ich da zu sehr "verkopft" im Moment? Oder gehört es halt dazu, wenn Lucy eben nicht mehr drohen darf und neue Strategien testet? Es ist ja auch erst seit Mitte letzter Woche so...
. Vorgefallen ist nichts, nur das wir in den letzten etwa 2 Wochen nach langer Zeit wieder recht viele Hundebegegnungen hatten. Aber ohne direkten Kontakt für Lucy.
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Ich denke, bei Lucy kommen einfach ein paar Dinge zusammen. Die eigenen Schmerzen (die sie hatte), das Fernhalten von Hunden in der letzen Zeit, deine Unsicherheit als sie verletzt war (oder du warst cooler als ich, denn ich wars nicht mit frisch operiertem Hund an der Leine ;-) ) und jetzt das wieder laufen dürfen, aber erstmal gar nicht hin ... und, du achtest genaustens auf sie
Ich würd genau so weitermachen, selber ruhig bleiben, sie die Erfahrung machen lassen, daß nix passiert, es keinen Grund gibt weder für eigenen Aggros noch zum Flüchten.
Wenn sie vorher nach vorne ging um die eigene Unsicherheit zu überspielen, dann versucht sie jetzt möglichst unauffällig zu sein. Mit einem souveränen Frauchen, die weiter geht und Sicherheit gibt sollte sie mit der Zeit auch lockerer werden.
Gruß, staffy
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Ich hoffe es...
und gibt es da noch ein paar "Tricks"?
ZitatMit einem souveränen Frauchen, die weiter geht und Sicherheit gibt sollte sie mit der Zeit auch lockerer werden.
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Sicherheit alleine dadurch, daß du weißt was du willst, vom fremden Hund überhaupt nicht beeindruckt bist und deines Weges gehst.
Kannst mal testen, ob du ihr in so einer Situation zur Lockerheit verhilfst, wenn du - natürlich nicht unmittelbar neben dem Fremden - zu ihr ein "wart mal, komm mal her" (oder was man so sagt) sagst, ein wenig im Fell zupfst als ob ne Klette drin hing und mit einem "so ists wieder super" und freudigem "komm" weiter gehst.
Sprich: Dir ist der andere Hund völlig egal, du nimmst dir sogar die Zeit an Lucy zu zupfen, drehst dem anderen den Rücken zu und läßt dich durch nix aus der Ruhe bringen - das unterbricht auch ihre Gedanken an den Hund.Wenn ich bei Chica schon mal merke daß sie unsicher wird, stehen bleiben will, dann erzähl ich ihr daß der andere ein z.B. Rotti ist, die zwar gaaanz schön groß sind, aber sie eher zu Tode knutschen als ... blablabla. Dann kommt ein fragender Blick (vielleicht heißt der auch "haste se noch alle ?) und Madame trabt weiter mit, irgendwie entspannter ...
Mußt mal testen was besser ist, nix sagen und einfach gehen, oder reden. Vielleicht sogar stehen bleiben, den anderen beobachten und vorbei gehen lassen ...
Wichtig nur, daß du immer überzeugend sicher bist.
Gruß, staffy
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Zitat
Sicherheit alleine dadurch, daß du weißt was du willst, vom fremden Hund überhaupt nicht beeindruckt bist und deines Weges gehst.
Kannst mal testen, ob du ihr in so einer Situation zur Lockerheit verhilfst, wenn du - natürlich nicht unmittelbar neben dem Fremden - zu ihr ein "wart mal, komm mal her" (oder was man so sagt) sagst, ein wenig im Fell zupfst als ob ne Klette drin hing und mit einem "so ists wieder super" und freudigem "komm" weiter gehst.
Sprich: Dir ist der andere Hund völlig egal, du nimmst dir sogar die Zeit an Lucy zu zupfen, drehst dem anderen den Rücken zu und läßt dich durch nix aus der Ruhe bringen - das unterbricht auch ihre Gedanken an den Hund.Wenn ich bei Chica schon mal merke daß sie unsicher wird, stehen bleiben will, dann erzähl ich ihr daß der andere ein z.B. Rotti ist, die zwar gaaanz schön groß sind, aber sie eher zu Tode knutschen als ... blablabla. Dann kommt ein fragender Blick (vielleicht heißt der auch "haste se noch alle ?) und Madame trabt weiter mit, irgendwie entspannter ...
Mußt mal testen was besser ist, nix sagen und einfach gehen, oder reden. Vielleicht sogar stehen bleiben, den anderen beobachten und vorbei gehen lassen ...
Wichtig nur, daß du immer überzeugend sicher bist.
Gruß, staffy
Das ist ein interessanter Weg, werd ich bei Gelegenheit mal testen.
Ergebnis folgt ! -
Lucy_Lou: Ich sehe das eher als Meideverhalten, was Du beschreibst. Sie weicht noch mehr aus, als nötig wäre, kriegt Stress, wenn sie einen Hund sieht und ist alles andere als entspannt, was sie ja eigentlich werden soll.
Was ich gerade sehr faszinierend finde, dauernd wird hier geschrieben, quatsch nicht mit Deinem Hund und jetzt gibt Staffy genau den anderen Tipp.
Ich hatte es schon mal geschrieben, aber mache es gerne nochmal, auch wenn es einige vielleicht nervt.
Ich gebe Bibo ein Entspannungssignal, denn ich möchte weder, daß mein Hund Stress hat, noch das er ins Meideverhalten geht.
Das Entspannungssignal wird zu Hause konditioniert. Der Hund liegt, wo auch immer und ich gehe hin und setze mich dazu. Dann wird der Hund gestreichelt, leicht massiert und man macht die ganze Zeit schhhhhhhhhhhhhhhhhhh. Immer wieder und schön leise.
Irgendwann schläft der Hund ein. Bei Bibo hat es ein paar Tage gedauert, da hat sie auch draußen auf das Signal reagiert.
Bei ihr sind ja auch Bisse und starke Schmerzen der Auslöser der Aggression. Und alles abdrängen, wegdrängen, maßregeln, was auch immer hat nur zur Folge gehabt, daß mein Hund noch mehr Stress hatte und schon auf Hunde auf der anderen Seite eines Feldes reagiert hat, wo mind. 100m Feld zwischen lag.Jetzt ist es so, wenn ich merke, daß sie anspannt, dann kommt das Signal. Auch wenn ich den Hund weder sehe noch höre. Dann fährt sie runter, innerhalb von ein paar Sekunden, schaut mich an.
Oder direkte Begegnung mit einem Hund, ich sehe ihn zuerst, fange mit dem Signal an. Sie sieht den Hund auch und schaut mich trotzdem an. Setzt sich hin und bleibt ruhig.
Sollte der Abstand mal zu gering sein und sie doch hochfahren, ist sie innerhalb von einigen Sekunden wieder unten, vorher war sie noch viele Meter nicht ansprechbar und ich mußte sie an der Leine hinter mir herziehen.Warum habe ich für uns diese "Methode" gewählt?
Ich habe viel versucht, über Jahre, habe irgendwann resigniert und einfach hingenommen, daß sie so ist und andere Hunde hasst.
Aber hey, sie hasst nicht alle Hunde, denn die Hunde, die sie kennt, da brauche ich nur den Namen sagen und sie freut sich einen Keks. Mit denen kann sie toben, da beschwichtigt sie extrem und ist sehr unterwürfig, auch bei jüngeren Hunden.
Mit Druck, den ich erzeuge, sei es ein Touchieren, ein lautes Wort, ein Fußaufstampfen, ein ignorieren des anderen Hundes und vorbei zerren, hat einfach null komma nichts gebracht.
Dazu muss ich klar sagen, daß ich kein Wattebäuschenwerfer bin. Dusty kriegt auch ein klares, Hey oder Dusty und damit sind die Fronten klar, aber bei Bibo hat es nicht geholfen.Ich kann es nur raten, aber gerade bei ängstlichen und unsicheren Hunden, damit meine ich auch Deinen Hund Fantasmita, ist das eine einfache und sehr souveräne "Methode", um seinen Hund aus der Erstarrung zu holen oder wie bei Lucy aus dem Meideverhalten zu holen.
Man muss sich vor Augen führen, was will ich eigentlich, was ist mein Endziel.
Mein persönliches Endziel ist nicht, daß mein Hund alle anderen Hunde liebt und mit denen Freundschaft schließen will. Sie muss sich auch nicht von jedem beschnüffeln lassen usw. Mein Ziel ist es, daß mein Hund akzeptiert, daß da ein anderer Hund ist. Das dieser Hund dort auch langgehen darf, ohne das sie total ausklinkt.
Mein Ziel ist, daß mein Hund, sollte sich der andere Hund doch nähern, nicht beißt, sondern, wenn sie unsicher ist, zu mir kommt. Nicht hinter mich oder irgendwo, wo ich sie hindirigiere, sondern in meinen Dunstkreis, wo sie dann vielleicht sicherer ist.Und wir haben am Anfang Hundebegegnungen vermieden. Ich provoziere Begegnungen nicht, sondern, trainiere langsam und stetig, denn ich will kein Hauruck Erfolg, sondern einen langwährenden Erfolg.
Sorry für den Roman.
Bianca
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Ich persönlich sehe das nicht unbedingt als Meideverhalten, sondern als das Verhalten, das sie von Anfang an am liebsten gezeigt hätte, das aber von der Aggression überschattet wurde.
Bei Meggie ist es ja auch so, dass diese Zickereien aus Unsicherheit entstehen. Weil sie da gute Erfahrungen mit gemacht hat, zeigt sie nicht ihre Unsicherheit, sondern reagiert mit Pöbelei - dann geht der andere Hund ja weg.
Jetzt nehme ich ihr aber das Instrument der Aggression und biete ihr eine Alternative. Komm neben Frauchen, dann geht der andere Hund auch weg, bzw. es passiert überhaupt nichts.
Dadurch zeigt sich wieder ihre Unsicherheit, aber ich freue mich darüber, denn das ist für mich der erste Schritt. Im nächsten Schritt muss sie jetzt lernen, dass ihr wirklich nichts passiert.
Da werde ich auch staffy´s Tipp mal ausprobieren - hört sich sehr interessant an.
Mein Ziel ist es auch nicht, dass Meggie jeden Hund liebt, sondern dass sie einfach ruhig an jedem Hund vorbei geht. Wobei Meggie im Freilauf ja sowieso zu über 90% verträglich ist.
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Hallo Verena,
Du gehst einen Umweg, während ich den direkten Weg wähle.
Warum erst wieder ins alte Muster in die Unsicherheit fallen lassen, wenn ich doch gleich auf den entspannten Zustand hinarbeiten kann?
Aber natürlich funzt die "Methode" nicht bei jedem Hund.
Wo ich persönlich aber sehr gute Chancen sehe sind sensible, ängstliche und unsichere Hunde.
Warum freue ich mich, daß mein Hund unsicher ist?Manchmal kann ich die Gedankengänge nicht nachvollziehen
Gruß
Bianca -
Zitat
Kannst mal testen, ob du ihr in so einer Situation zur Lockerheit verhilfst, wenn du - natürlich nicht unmittelbar neben dem Fremden - zu ihr ein "wart mal, komm mal her" (oder was man so sagt) sagst, ein wenig im Fell zupfst als ob ne Klette drin hing und mit einem "so ists wieder super" und freudigem "komm" weiter gehst.
Sprich: Dir ist der andere Hund völlig egal, du nimmst dir sogar die Zeit an Lucy zu zupfen, drehst dem anderen den Rücken zu und läßt dich durch nix aus der Ruhe bringen - das unterbricht auch ihre Gedanken an den Hund.Wichtig nur, daß du immer überzeugend sicher bist.
Gruß, staffy
Vielen dank , der tip war zwar nicht für mich bestimmt, aber ich werde es auch mal ausprobieren
Lg Melanie -
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