Leinenaggression - wie habt ihr das Problem gelöst?

  • Murmelchen
    Dickes Mercy :) das werde ich mir morgen mal alles antun.


    Alina
    Ganz hart gesagt ... nein es interessiert mich nicht, was User tun die das Problem nicht haben, weil es reine Theorie ist und nur weil ein User das Problem mit seinem Hund nicht hat, heißt es nicht, dass er etwas richtiger gemacht hat, denn das willst du damit ja sagen .... es gibt unzählige Gründe für Leinenaggression ....


    Ich habe heute einen schönen Beitrag im Fernsehen gesehen ....da waren 2 Hunde tierisch aggressiv auf einen vorbeigehenden Hund, die Halterin hielt die Leine stramm. Danach hielt sie die Leine locker und konnte entspannt an den anderen Hunden vorbeigehen. Super ... aber nicht auf jeden übertragbar. Ich kann Max so locker lassen wie ich will, er würde komplett ausrasten, denn bei ihm ist das Problem anders gelagert. Ansonsten ist er auch super sozialisiert und verträglich mit allem und jedem, sogar mit Hunden die sich mit sonst niemandem verstehen.


    Es ist also wirklich nicht böse gemeint aber es interessiert mich tatsächlich nicht, weil die Problematik zu weit gelagert ist und ich weiß, dass Hundehalter die das Problem nicht haben, es nicht zwingend besser machen, sprich ich nicht zwingend etwas von ihnen lernen kann, denn es gibt auch Hunde die interessiert es halt einfach nicht.

  • Ich kopiere hier mal meinen Text aus einem anderen Thread, in dem ich antwortete.


    Es gibt drei Phasen, grün, gelb und rot und diese hat sie sich bei dem Hund ihres Rudels abgeschaut, der die Qualität zum Rudelführer hat.


    Grün heißt: Bewegungseinschränkung
    -> Du zeigst dem Hund, dass du in dem Moment nicht möchtest, dass er an dir vorbei geht und er "deinen" Bereich als deinen akzeptieren muss, so lange du diesen nicht freigibst. Ich stelle mich dann unmittelbar vor meinen Hund, um sie in ihrer Bewegung einzuschränken, damit sie nicht an mir vorbei kann. ("Das ist jetzt MEIN BEreich, da hast DU gerade absolut nichts verloren") Der Hund muss das respektieren.


    Versucht sie das weiter, reagiert sie also nicht auf grün, dann gibt es "gelb". Zu der Bewegungseinschränkung, kommt ein akustisches Signal hinzu - das ist ein Signal oder Laut, das nicht im alltäglichen Wortschatz vorkommt (beim Hund einem Brummeln oder Knurreln gleichzusetzen), das ist quasi die Ankündigung dafür "wenn du jetzt nicht sofort aufhörst, dann gibt's gleich eins auf den Deckel" zwinkern Natürlich werde ich nicht grob, aber so kommunizieren halt auch Hunde unter sich.


    Bei uns gibt es dann ein "KSSSCHT!" oder ein straffes "EY!" oder "ÄH-ÄH" in Kombination mit der Bewegungseinschränkung.


    Geht der Hund auch darauf nicht ein, wird es taktil, das heißt, es kommt zu einer Berührung. Es gibt also rot. zwinkern Der Hund wird weggestupst oder geschubst, aber natürlich nicht so, dass es wehtut (ein Rudelführer hat es nicht nötig, jemandem weh zu tun und das ist ja auch gar nicht in seinem Sinne. Ein Rudelführer will sein Rudel vor potenziellen Gefahren schützen und es könnte ja auch sein, dass der fremde Hund auf deinen losgeht und so schirmst du halt erstmal alle voneinander ab, bis du die Lage geklärt hast), wenn Sienna fixiert, dann schieb ich immer ihren Kopf weg von dem fixierten Objekt, oder stupse sie mit einem "ey" an...auch da wieder Bewegungseinschränkung.


    Inzwischen reicht bei Sienna Stufe gelb, oftmals schon Stufe grün...nach dem Motto "oookay Frauchen, regel du das mal" und dreht direkt ab. Rot gab es nur 2-3 mal hier.


    Rot entspricht bei Hunden einem kurzen Schnappen und körperlichem zurechtweisen.


    Ich bin total begeistert davon, Sienna spricht total super darauf an und seitdem ich nach dem Konzept oftmals vorgehe, sind auch schon Spaziergänge wesentlich entspannter geworden (vorher absolute Leinenpöbelei)


    Gelobt wird sie natürlich trotzdem für das, was sie richtig macht!! Nicht das du denkst, man würde nur sanktionieren, dem ist nicht so ;)


    Ziel ist, dass dein Hund Respekt (negativ belegter Begriff, aber ich denke, du weißt wie ich das meine) hat und weiß, dass du ihm Vorantwortung abnimmst und es sich lohnt, auf deine Ansagen zu reagieren. Den Respekt, den der Hund vor dir als Rudelführer hat und haben muss, denn hat er den nicht, dann übernimmt der Hund diese Rolle des "ich klär das schon" und dann kommt es zu Problemen. Was anderes gibt es für Hunde nicht, entweder er regelt Angelegenheiten wenn er mich für inkompetent hält oder ich tu das für ihn/das Rudel.


    Voraussetzung ist, dass du VOR deinem Hund mögliche Reize entdeckst und VOR deinem Hund beginnst, zu handeln (siehe Nase, Augen, Ohren). Da wieder nach dem Motto "Hund, entspann dich, ich regel das schon, alles is in Ordnung"


    Voraussetzung ist, dass du überzeugt, souverän und selbstbewusst auftrittst..das ist natürlich ein Prozess, denn man dahin durchlaufen muss - das geht nicht zwingend von heute auf morgen zwinkern


    Unser Zusammenleben ist dadurch schon viel entspannter geworden lachen


    Beobachte mal das Verhalten deines Hundes:


    Er wird IMMER erst wittern (Nase ist der wichtigste und beim Welpen bei der Geburt der einzig ausgeprägte Sinn neben dem Tastsinn), dann wird er mit den Augen schauen "wo kommt der Geruch her?" (Sehen ist der Sinn, der sich dem Welpen dann erschließt)
    und dann wird er die Ohren aufstellen (der 3. letzte und eigentlich "unwichtigste" Sinn.) SPÄTESTENS DANN(!!!) solltest du einschreiten...Bei uns kommt es inzwischen gar nicht mehr dazu, dass meine Körperspannung (also Vorstufe zum Rüpeln) aufbauen kann, denn dann ist ein Eingreifen eigentlich sinnlos, da dein Hund auf deine Bewegung mit "ich fang dann mal an" reagiert ;)


    Merke: so früh wie möglich unterbinden. Erst wenn der Hund akzeptiert hat, dass er nicht zu rüpeln hat, kannst du ihn irgendwann aktiv zum anderen Hund schicken (wenn DU das willst).


    Voraussetzung ist, dass du überzeugt, souverän und selbstbewusst auftrittst..das ist natürlich ein Prozess, denn man dahin durchlaufen muss - das geht nicht zwingend von heute auf morgen ;)


    Unser Zusammenleben ist dadurch schon viel entspannter geworden!


    Liebe Grüße und informier dich bei Interesse mal über die Methode vertieft, falls sie dich anspricht, denn das sind jetzt nur Bruchstücke eines ganzes Konzepts, die auch richtig angewandt werden müssen.


    So, mal abgeändert zusammengefasst :D Ich hoffe, du kannst dir davon ein Bild machen!


    Liebe Grüße,
    Kathi

  • LaGuapa
    Stimmt, für mich wäre die Methode wohl nichts, auch wenn Max keine Machtkämpfe mit mir austragen würde. Ist aber sehr interessant zu lesen. Setzt aber noch einges mehr als Selbstsicherheit voraus denke ich mir. Ich wüßte spontan nicht, ob ich das so hinkriegen würde.


    Smaddi
    Danke für den Text, dadurch wird es gleich anschaulicher.

  • Zitat


    Ganz hart gesagt ... nein es interessiert mich nicht, was User tun die das Problem nicht haben, weil es reine Theorie ist


    Für HH, die nicht mit Leinenaggression zu kämpfen haben, ist dies alltägliche Praxis, gelebter Alltag, sie machen jeden Tag genau das, was der Halter mit leinenaggressivem Hund übersieht, bzw. sie machen nicht das, was der Halter mit l.a. Hund für normal hält.


    Du meinst also, es liegt an deinem Hund? Was hat er denn für ne üble Vorgeschichte, dass er nur an der Leine so ausrastet?


    Zitat

    Ich wüßte spontan nicht, ob ich das so hinkriegen würde.


    Dich deinem Hund in den Weg zu stellen? Das traust du dich nicht?

  • Also ich selber habe das Problem zum Glück nicht... aber eine Freundin von mir hatte das Problem ganz stark und inzwischen kann sie mit ihrem weißen Schäfi auch an Intimfeinden vorbeilaufen und ihr Hund zuckt nicht mal. Er ignoriert den anderen total.


    Sie hat ihren Hund immer aus der Situation gebracht und ist auch mal in einen Acker ausgewichen usw. Wie sie es genau gemacht hat, kann ich sie ja nochmal fragen. Aber ich hab den Erfolg gesehen, als wir neulich zusammen laufen waren. Rocky flitzt ja eh immer bei Kontakt zu mir und geht im Fuß mit. Burschi (der weiße Schäferhund) hat sonst immer das volle Programm abgespielt und den anderen beinahe zerlegt. Mittlerweile geht er ganz ruhig an der Leine neben seinem Frauchen her.

  • Zitat

    Aber wir sollten vielleicht zum Thema zurück kommen


    Ist es das nicht? Finde das "Ampelsystem" gar nicht so schlecht, nur etwas umständlich.

  • Alina


    Nein, ich mach das nicht durch. Es ist ein GANZ anderer Aufbau, einem leinenaggressiven Hund sein Verhalten abzugewöhnen bzw. es umzupolen oder einen Hund zu haben, der dieses Verhalten nicht zeigt. Wir müssen bei unseren Hunden die Knackpunkte finden, mit denen Ihr gar nicht in Berührung kommt (Ihr Glücklichen ;)) und schauen, wo die Aggression herkommt und dann dementsprechend nen Ansatzpunkt finden.


    So sehe ich das. Meine Pflegehündin war immer leinenführig und nie aggressiv...da habe ich nichts gemacht, die war von alleine so und lief total lieb und entspannt mit...da bedurfte es keiner speziellen Pädagogik, um sie zu ihrer Ruhe zu bringen ;)

  • Alina
    Wir reden aneinander vorbei. Ich möchte mich mit dir darüber auch gar nicht auseinandersetzen. Ich weiß aus anderen Threads das du immer sehr engagiert und überzeugt von deiner Meinung bist. Das sei dir auch gegönnt aber glaube mir, es gibt auch einfach Hunde denen die Leinenbegegnungen gleichgültiger sind als anderen. Bei anderen ist es ein hausgemachtes Problem, beim nächsten ist der Hund ängstlich und geht deshalb nach vorne und beim wieder nächsten ist es einfach, dass der Halter unsicher ist und zu sehr an der Leine zerrt.
    Bitte sei mir nicht böse aber nein ich möchte mit dir darüber nicht diskutieren, weil du nicht zur Usergruppe gehörst die ich mit diesem Thread eindeutig und klar angesprochen habe. Ich denke das ist zu respektieren. Es gibt genug Threads zu dem Thema, wo du deine Tipps gerne weitergeben kannst und andere User profitieren lassen kannst. Ich möchte bitte nur Erfahrungswerte von tatsächlich betroffenen, die an dem Problem selber arbeiten mußten, aus welchen Gründen auch immer.


    Rateropower
    Ja wäre super, wenn du sie mal fragst, wie sie es angegangen ist.

  • Na schönen Dank auch, bin ich jetzt disqualifiziert aus diesem Thead, oder was?

  • Naja eigentlich ist es ja nur das "System" mit dem Smaddi und ich gearbeitet haben/arbeiten. Nicht das jetzt jemand denkt, hier geht es nur um diese Ampel ;)


    Bei uns ist es so: Grün = Ansprache (und nein, die erfolgt nicht immer nett), gelb = körpersprachliche Ankündigung (mit "Scht") und rot = taktile Handlung (touchieren an der Brust und damit rückwärstschicken) + "Scht". Knackpunkt der Sache, ist der Anfang. Finde den und fang da an.


    Fanta les dir den Link durch, das alles ist etwas zu komplex um es jetzt hier zusammen zufassen bzw, ich bin zu faul :ops:



    Btw. ich finde es auch einen riesen Unterschied einem Hund diese Aggression "abzugewöhnen" und sie erst gar nicht aufkommen zu lassen. Pepper zeigt keinerlei Leinenaggression, da wurde das erste Gezicke an der Leine unterbrochen und gut war's. Bei Lee habe ich fast 2 Jahre dran gearbeitet bis wir eben zu HTS sind. Das war im Okt. 08 und seitdem geht es bergauf. Es ist noch nicht so, wie ich es gerne hätte, aber fast.

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