Leinenaggression - wie habt ihr das Problem gelöst?
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Ich war vor kurzem auf einem Seminar bei Anita Balser und sie erklärte, dass eigentlich der einzige Grund fürs dahinter laufen der ist, dass wir Menschen halt einfach ne langsamere Reaktionszeit haben und wir dann schneller reagieren und eventuell eingreifen können, denn wenn man den Hund neben sich hat (sagen wir mal, Schulter auf Höhe des Knies), dann is der so schnell nach vorn weg in die Leine gesprungen, dass man gar nicht mehr wirklich eingreifen kann, außer man packt ihn am Schwanz oder so
Und natürlich ist ein ganz wichtiger Aspekt des dahinter gehens die KONSEQUENZ mit der man das durchsetzt. Die meisten Hunde kennen es nicht, dass Herrchen oder Frauchen z.B. Stop and Go oder den Richtungswechsel (was ja so die gängigen Methoden fürs Leinenführigkeitstraining sind) so durchführen, dass sie es IMMER machen. Es eine Selbstverständlichkeit wird. Man kann es faktisch ja auch nicht immer machen, wie soll man denn immer umdrehen, wenn man auf nem schmalen Bürgersteig unterwegs ist, auf dem auch andere Menschen laufen? Also lässt man ziehen. Dahinter laufen ist immer umsetzbar.
Was Rockabelli sagt, ist auch sehr wichtig. Die innere Einstellung! Wer schon beim Anblick eines jeden Hundes innerlich zusammenzuckt, die Leine kürzer nimmt...der strahlt das aus und überträgt es auf den Hund.@ vallea: Am Anfang sind die Hunde etwas irritiert, waren unsere Junx auch, aber sie entspannen sich mit der Zeit da hinten und fangen wieder an zu schnüffeln/pullern usw. Außerdem ist das auch nur eine Vorgehensweise, die man ca. 4-6 Wochen anwendet, danach darf der Hund auch wieder vor, da gibts dann so den Moment, in dem der Hund ganz vorsichtig anfragt und dann lässt man ihn einfach gewähren. Und so ein Spaziergang ist gar nicht öde für den Hund, wenn Rudel miteinander unterwegs sind, dann rennen sie auch nicht wie die Irren los und drehen große Kreise umeinander oder laufen mit 100m Abstand, sie laufen in lockerer Gruppe, Abstand zwischen 3-10m ungefähr und orientieren sich am "Rudelführer". Und damit haben sie genug zu tun, das ist genug Auslastung...auch wenn man es kaum glaubt.
LG
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Zitat
Ich war vor kurzem auf einem Seminar bei Anita Balser und sie erklärte, dass eigentlich der einzige Grund fürs dahinter laufen der ist, dass wir Menschen halt einfach ne langsamere Reaktionszeit haben und wir dann schneller reagieren und eventuell eingreifen können, denn wenn man den Hund neben sich hat (sagen wir mal, Schulter auf Höhe des Knies), dann is der so schnell nach vorn weg in die Leine gesprungen, dass man gar nicht mehr wirklich eingreifen kann, außer man packt ihn am Schwanz oder so
Wenn ich mir so die DVD in Erinnerung rufe, meine ich, dass sie das da auch gesagt hat Ehrlich gesagt hatte ich diesen Aspekt komplett vergessen. Hat sie denn auch gesagt, was sie tut wenn Herr oder Frau Hund dann von hintenrum anfangen in die Leine zu gehen? Das ist nämlich das einzige, was uns ab und zu nochmal passiert. Die meisten Hundebegegnungen laufen ja mittlerweile ruhig ab, aber wenn sie pöbelt, geht Meggie hintenrum. Das es vorne rum nicht geht, hat sie ja mittlerweile verstanden - sie ist ja nicht blöd.
Außerdem läuft sie mittlerweile grade ohne Leine für meine Begriffe zu weit hinter mir (ca. 2m), so dass ich sie gar nicht mehr sehen kann. Mit der Leine kann ich ihr den Spielraum geben, den ich möchte, aber wie mache ich das, wenn sie ohne Leine oder an der Schleppi läuft?
Ich will mich ja nicht nach ihr umdrehen.
Sagt Anita eigentlich, dass der Hund ständig hinter Dir laufen soll? Ich lasse Meggie immer nur kurze Strecken hinter mir laufen und dann darf sie wieder vor.
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Erstmal würde ich mich ja eh nie stur an eine Methode halten, sondern - in diesem Fall - einfach testen, was sinnvoll ist und hilft. ALso vielleicht die Hunde etappenweise hinter einem laufen lassen und dann (z.B. wenn man aus dem Wald raus ist), ein großzügiges LAUF geben und die Hunde dürfen rennen.
Die Erklärung, daß ich dann eher eingreifen kann ... ich finde genau das Gegenteil ist der Fall. Denn zum Einen möchte ich meinen Hund sehen und rechtzeitig abbrechen können und zum Anderen arbeite ich ja darauf hin, daß er erst gar nicht nach vorne geht. Das verhindere ich aber nur, in dem ich früh genug reagiere.
Hab ich einen Hund, der sich eh raushält, dann kann der hinten bleiben, wird er vermutlich freiwillig tun, aber in der Trainingsphase find ichs ungünstig.Denn einzigen Vorteil sehe ich darin, daß Mensch eine Aufgabe hat, die er konsequent durchsetzen muß, also eher der Psychoeffekt, als die Tatsache, daß der Hund hinter einem läuft.
Letztenendes ists aber, wie ja mehrfach erwähnt und immer wieder durch Selbsterfahrung erkannt, die innere Einstellung. Nicht mehr zu denken "Oh je, wie peinlich, psst, hör auf !", sondern mit einem "HE, laß den Sch :zensur: , benimm dich gefälligst!" selbstbewußt durch die Prärie zu stapfen und von Hundi gesittetes Verhalten zu verlangen - egal, wer zuschaut.
Gruß, staffy
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Ich bin ja im Moment in der Phase des Ausprobierens und da fallen mir immer wieder Vor- und Nachteile der angewandten "Methoden" auf. Daher ist es für mich interessant zu hören wie andere damit umgehen würden.
Es ist halt so, dass wir, wenn ich Meggie hinter mir führe, in über 90% der Fälle problemlos an anderen Hunden vorbei kommen. Was mich stört ist, dass ich nicht sehe, ob sie "hinter meinem Rücken" nicht doch fixiert. Lass ich sie neben mir laufen ist die Gefahr wieder größer, dass sie doch nach vorne geht (ich hab´s ausprobiert).
Naja, wir werden unseren Weg finden. Auf jeden Fall macht der Spaziergang mit meiner Motte jetzt wieder richtig Spaß
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Ich hätte dabei eben auch die Sorge, daß der Hund zwar anfangs eingeschüchtert ist, aber dann anfängt hinter meinem Rücken zu fixieren und sich andere Strategien auszudenken.
Das Wichtigste ist aber ja, daß ihr erstmal überhaupt aus der alten Nummer rauskommt und du vernünftig einwirken kannst. Und auf dem guten Weg bist du ja ...
Testen, jedes Team ist anders !
Gruß, staffy
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Ja, denke ich auch.
Hab eben mal geguckt, wie sie hinter mir läuft. Zumindest in einer "Nicht-Hunde-Begegnung" läuft sie seeehhhhhr entspannt hinter mir. Es sieht wirklich so aus als würde sie jede Verantwortung abgeben. Ich glaub ich brauch ´nen Spiegel
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Haha, ja, ich hab mir auch schon überlegt, nen Gürtel mit Seitenspiegeln für die Kunden zu basteln *lol*
Naja, das Problem ist häufig, dass die Menschen halt die DVD sehen und denken, aha, die Balser macht also das Ampelsystem und das is grün-gelb-rot und kscht und stukken, ja das wird schon klappen. Aber so einfach isses halt nicht, es gehört soviel mehr dazu! Sie arbeitet sehr individuell mit DEN MENSCHEN, denn in 98% aller Fälle liegt es an denen, wenn der Hund Probleme macht. Und selbst, wenn der Hund wirklich ein Problem mit irgendwas hat (also z.B. so ne typische Geschichte wie vom Radfahrer angefahren worden, also hasst er jetzt Radfahrer), dann ist es auch da so, dass man zwar Gewöhnungsübungen macht und dem Hund zeigt, dass Radfahrer nix schlimmes sind, aber auch, dass das drauflosgehen unterbrochen werden MUSS.
Und das ist ja auch nicht der Anfang, in dem Moment ist der Hund auf 180 und es würde nur noch helfen, dem mit ner Dachlatte eins überzuziehen. Der Anfang ist meist viel weiter vorn, denn die Hunde, die ich so im Training habe und hatte, sind alle bereits zuhause respektlos. Und man muss rausfinden, an welchem Punkt die Respektlosigkeit ihren Anfang nimmt! Denn die ist der Grund, dass der Hund "von hinten raus" pöbelt...
Ob man dem Hund dann mit dem Ampelsystem von Frau Balser, der Harmonilogie, nem Rempler gegen die Schulter oder sonstwie klarmacht, wo die Grenzen verlaufen, ist EIGENTLICH doch wurscht. Am wichtigsten ist für mich immer die Arbeit mit den Haltern. Denn deren innere Konflikte, deren Ängste und Unsicherheiten halten sie davon ab, klare und vorallem souveräne Rudelführer zu sein. Inzwischen hab ich den Eindruck, ich bin eher ein Psychotherapeut, nur kriegt man Stunden bei mir nicht auf Rezept und ich krieg insgesamt weniger Kohle...LG
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Da geb ich Dir vollkommen recht. Vielleicht hört es sich so an, aber ich reduziere Anita Balser weder auf das "Hinter mir laufen" noch auf die Ampel. Und ich arbeite auch nicht nach System xyz, sondern finde gerade heraus wie ich am besten mit meinem Hund und vor allem an meiner Einstellung arbeite.
Da wir schon seeeeeehhhhhr viel erreicht haben, denke ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das ist jetzt nicht nur auf die Leinenpöbelei bezogen, sondern auf die Beziehung zu meinem Hund im ganzen.
Aber es sind halt diese Kleinigkeiten, die mich fuchsen und die ich noch lösen will. Klar, dabei würde mir wahrscheinlich ein Trainer vor Ort helfen, aber ich bin gerade dabei meinen Weg zu finden und befürchte, dass ich evt. mit einem Trainer mehr kaputt machen könnte als er helfen würde.
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Ich habe die Methode von HTS seinerzeit auch ausprobiert. Bei meinem Hund hatte sie sofort einschlagenden Erfolg. Ich habe ihn aber nicht direkt hinter mir laufen lassen, sondern schon hinter mir aber seinen Kopf/Nase auf meiner Beinhöhe. Meine persönliche Erfahrung war schon, dass eine schnellere Reaktion durchaus möglich war. Das ist ja was Anita Balser immer sagt, dass wir uns nicht in der Schnelligkeit mit dem Hund messen sollen, weil wir eh verlieren ... in dem Fall haben wir einfach einen Geschwindigkeitsbonus.
Natürlich kann man auch so nicht ganz entspannt durch die Gegend wandeln sondern sollte schon geistig beim Geschehen sein, beim Hund .. vorausschauend. Insgesamt habe ich die Methode als sehr positiv empfunden. Kombiniert mit klaren Strukturen und klaren Ansagen, denke ich schon, dass sie individuell zum Erfolg führen kann. Nicht bei jedem Hund aber ich denke auch nicht, dass jede Methode für jeden Hund geeignet ist.
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Huhu...
yaps, so ist es. Also nur mit HTS würd's bei uns net klappen. Wir testen grad vieles durch, irgendwie also ein Mix aus allem das mir bisher vor die Augen gekommen ist. Das was zu uns passt wird angewandt, wenn's dann doch net so ist wie wir dachten wird's umgemodelt oder wieder gestrichen.ABER, ich denke, ich weiß jez wo der größte Fehler war. Ich war der Meinung ich bin konsequent gewesen. Jez weiß ich, dass ich's net war (net so, wie ich hätte sein sollen).
Wir üben grad wahnsinnig viel. Draussen, drinnen, mit Spielzeug, Impulskontrolle.. Volles Programm.
Seit mein Hund wirklich IMMER machen muss was ich sage geht es immer besser. Auch unsre ganze Beziehung zueinander.
Sie muckt zwar hier und da noch auf, allerdings ist dank "rot-gelb-grün", den passenden Kommandos und meiner eigenen (jez sogar wieder freudigen!) Einstellung beim Gassi viiieles besser geworden.
Alles ohne Ablenkung oder Bögen laufen.Wir arbeiten weiter, aber ich glaub wir sind auf nem ganz tollen Weg. Und wenn Rückschläge kommen wird eben solange gefeilt bis die nur noch seeelten oder garnetmehr auftreten. Für die kurze Zeit bin ich auf jeden Fall wahnsinnig glücklich mit dem Ergebnis.
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