Wie ist es wirklich

  • hi,


    meine lieben Schafhueteden Freunde, es sieht immer so einfach aus wenn man euch mit euren BC 's und 50 Schafen auf den Bildern sieht. Schon richtig romantisch. Aber ich will doch mal fragen, wie schwer ist das Training , wie lange trainiert ihr schon, wie seit ihr ueberhaupt dazu gekommen? Also auf Deutsch wie schwer ist es wirklich den ganzen Tag mit Schafen, Hunden und auf einem Bauernhof zu arbeiten?

    • Neu

    Hi


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    • Also da mir keiner antwortet geh ich mal ganz stark davon aus, das ich mir einfach mal 10 Schafe kaufen kann und einen Brder aus dem Tierheim holen und ihn auf die armen Viecher loslassen kann.


      Kommt schon Leuts, dieses Hueten und mit Hund aufm Hof arbeiten hoert sich ja gut an, aber irgendwie habt ihr doch auch damit angefangen oder?


      Also erzaehlt mir doch mal bitte.

    • Zitat

      Aber ich will doch mal fragen, wie schwer ist das Training , wie lange trainiert ihr schon, wie seit ihr ueberhaupt dazu gekommen?


      Das ist eine Frage, die man nicht so leicht beantworten kann. Wie schwer das Training ist, hängt erheblich von der Veranlagung des Hundes ab. Heißt: Je besser veranlagt der Hund, desto weniger Training. Andersrum: Ein schlecht veranlagter Hund muss häufiger trainiert werden, um den selben Stand zu erreichen. Ich trainiere *grübel* mit meiner Teak seit 3 Jahren, mit Chill seit 2. Dazu gekommen bin ich, weil ich Border Collie-verrückt bin :D


      Ich habe keinen Hof und die Hunde werden entweder trainiert oder bei "echten" Aufgaben eingesetzt...


      Viele Grüße
      Corinna

    • Ich habe mich nicht direkt angesprochen gefühlt, weil wir ja noch keine eigenen Schafe haben.


      Gekommen bin ich dazu per blödem Zufall. Ich war immer überzeug "MEIN Border muß doch nicht hüten". Dann waren wir auf einem großen Border-Treffen, wo einige die Möglichkeit bekamen, ihren Hund mal an die Schafe zu lassen und sachkundiger Anleitung. Es war noch ein Platz frei morgens als ich mich anmeldete für die Workshops - also na für 5 Euro kann man ja mal gucken.


      Pebbles ab in den Roundpen, mich auch - Pebbles war weg. Angst. Zweiter Hund mit rein, der sicherer war und auf einmal klickte ein Schalter bei Pebbles um - nix mehr Angst, auf einmal hatte sie ganz andere Augen, Feuer im Blick und hatte kapiert, daß sie was mit diesen komischen Tieren dort machen konnte.


      Ich habe meinen Hund noch NIE so glücklich gesehen, wie dort bis dahin und mir war klar - diese Chance MUSSTE ich ihr geben. Per Glück habe ich dann eine sehr gute Ausbilderin hier in der Nähe gefunden, bei der wir jetzt 1 bis 2 Mal die Wochen unter Anleitung das Hüten lernen. Mit Pebbels wirds im September ca. 3 Jahre, mit Face sinds jetzt 2 Jahre, die wir trainieren.

    • ok , ich auch ....


      bei uns waren es zuerst die Schafe und irgendwann war
      es nicht mehr möglich mittels Futtereimer von A nach B zu
      kommen . Das war aber alles vor meiner Zeit hier ....
      Das Ausbilden von HÜTEHUNDEN hat dann mein Mann in
      seiner Schäferlehre gelernt und von dem Lehrbetrieb hat er
      dann die ausgebildeten Hunde in seinen Betrieb übernommen .
      Jetzt läuft es quasi alles parallel - Arbeiten mit fertigen Hunden
      und anlernen von jungen . Bis ein Hund so weit ist das man
      von zuverlässig sprechen kann , vergehen einige Jahre und im
      Alter hat man Hunde die ihren Job kennen und die wenig "Erinnerungstraining " brauchen . Junge Hunde bekommen
      einfache Aufgaben und wenn es drauf ankommt , ist der beste
      Hund gefragt .
      Erfahrung für die Ausbildung von Hunden bekommt man natürlich
      über die Jahre reichlich , aber man sollte hin und wieder auch mal
      bei anderen Ausbildern über die Schulter schauen - tipps und
      Anregungen kann man nie genug haben .
      Ganz wichtiger Part bei der Arbeit mit HH sind natürlich die Schafe .
      Sie lehren Hund und Hundeführer wie es funktioniert ....


      Grüße ,
      Antje

    • Antje z. B. hütet ja mit Kelpies. Es gibt auch noch hütendende Aussis oder sogar Shelties (wenn man den Lautstärkepegel vertragen kann...). Und natürlich die ganzen altdeutschen Hütehundrassen nicht zu vergessen.


      Allerdings hat eben jede dieser Rassen mehr oder weniger unterschiedliche "Techniken". Wurde hier aber alles in der Hüteecke schon erläutert.

    • Bei uns waren auch zuerst die Kühe da und zwei Hunde, die aber ganz weit davon entfernt waren, bei der Arbeit zu helfen. Der eine fands totenwitzig, den Kälbern in die Ohrmarken zu beißen und der andere hat in der Zeit deren Exkremente mit lautem Sabbern verspeist *igitt*
      Als der Ohrmarkenbeißer überraschend starb, hab ich mich nach einer geeigneten Rasse für die Sorte Rind, die wir haben, umgesehen. Die Wahl fiel aus mehreren Gründen auf den Border Collie. So kam Forest ins Haus. Nach intensiver Ausbildung ist er nun unerlässlicher Helfer bei den Viechern geworden. Er wird zwar immer noch regelmäßig trainiert, aber wie eben aktuell, wo ich nichts mit den Hunden machen darf, schaden ihm zwei Wochen Pause auch nichts. Als Forest etwas über ein Jahr alt war, kam dann noch Ionto ins Haus. Mit ihm hab ich vor einiger Zeit mit dem Training angefangen, er wird rein trainingstechnisch nicht so aufwendig werden, da er aus einer erstklassigen Hüteleistungslinie stammt und ein sehr kooperativer Hund ist. Trotzdem feilt man wohl ständig ein wenig an seinen Hunden herum. Da ich ja nur die zwei Hunde habe, bleibt mir also auch immer genügend Zeit die Beiden zu trainieren. Wintersüber ist auch nicht so viel Arbeit für die Hunde übrig, da wird dann hauptsächlich "schön" gearbeitet. Will sagen: gefällt mir der Outrun von Forest noch nicht so gut, dann nehmen wir uns eben diesen Programmpunkt vor. Oder was ganz Neues, was er noch nicht kann.


      "Den ganzen Tag" müssen meine Hunde nicht arbeiten, ich behaupte mal, daß das kein Hund muss. Die Arbeiten, die hier zu verrichten sind, beschränken sich auf kurze Sequenzen. Am längsten dauert das Umtreiben, da sind sie schon mal mit Unterbrechungen einen Nachmittag beschäftigt. Ansonsten dürfen sie einfach Hund sein und im Haus oder aufm Hof rumgammeln.


      LG Sanny

    • Hallo Maria!
      Man kann auch andere Rassen nehmen. Bist Du ein talentierter Hundetrainer und hast endlose Geduld und Zeit und ein gutes Feeling für die Schafe, kannst Du es fast jedem Hund beibringen ein bißchen die Schafe zusammenzutreiben. Die Möglichkeiten sind dann aber meist sehr eingeschränkt.
      Mit Hunden, die für diese Aufgabe gezüchtet wurden, hast Du es aber sehr viel leichter, weil sie (fast) alles, was zum Hüten benötigt wird schon mitbringen.
      Ich persönlich habe schon neben den bereits genannten Rassen sehr gute und talentierte Hunde der Rassen Harzer Fuchs, Berger d. Pyrenees, Australian Shepherd und Corgie (!) gesehen.
      Das heißt nicht, dass alle Rassevertreter gleichermassen für diese Aufgabe geeignet sind.


      Die meisten hier im Forum sind keine Vollerwerbslandwirte. D.h. kaum jemand arbeitet mit seinem Hund den ganzen Tag auf einem Hof mit Vieh wie Sanny oder Antje.
      Die meisten haben ein paar Schafe als Hobby und trainieren an ihnen mit ihren Hunden.
      Zumindest meine Hunde brauchen auch nicht jeden Tag 8 Stunden Arbeit an der Herde. Ein paar Mal die Woche reicht völlig. Die Hunde und wir haben ja schließlich auch noch andere Hobbies...

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