Gleich auf Akte 09

  • Zitat


    Ich finde es eine Frechheit, dass ICH als arbeitender Mitbürger für die Tiere von Arbeitslosen aufkommen muss. Denn von meinem eingezahltem Geld wird das Tier finanziert :zensur: Und viele Menschen, die einer Arbeit nachgehen, können sich einfach keinen Hund leisten - da stimmt doch was nicht, oder?

    Ich finde diesen Abschnitt eine viel größere Frechheit, denn bevor Du so einen geistigen Dünnpfiff von Dir gibst, solltes Du mal das Hirn vor dem Posten einschalten. KEIN Tier wird für einen Arbeitslosen vom Arbeitsamt subventioniert.


    Mann, Mann.... hier tun sich Abgründe auf....

  • Nee alle über einen nKamm scheren darf man nicht, aber meiner Bekannten haben wir angeboten mal mit ihr zur Tiertafel und auch zur Tafel zu fahren, aber nein sie wollte nie.


    Und DAS fand ich unmöglich!!! Hilfe wurde ihr angeboten, aber ich kann nicht vor Hilfsbereitschaft hingehen und 5 (!!!) Tiere impfen und entflohen lassen!

  • Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber dennoch finde ich es ein wenig schockierend, wieviel Macht über die Meinung der Zuschauer so eine Sendung hat.
    Klar ist es grauenvoll, wenn ein Langzeitarbeitsloser sich zig Tiere anschafft, weil er ja die Zeit hat und dann nicht bereit ist, vernünftig dafür zu sorgen.
    Aber ich denke nicht, dass es richtig ist, deswegen alle Arbeitslosen über einen Kamm zu scheren.
    Genauso gibt es doch die Schickies, die sich ein Tier anschaffen, dass dann wunderbar im Luxus schwimmt, das teuerste (aber bei weitem nicht das bestmögliche) Futter bekommt, nen goldumrahmtes Körbchen hat, Fressnäpfe aus feinstem Porzellan etc. ... aber dafür unausgelastet, fettgefüttert sein Leben fristet.


    Wir haben Merlin auch zu uns geholt, als ich arbeitslos war. Genau aus dem Grund, dass ich dann die Zeit hatte, ihn hier richtig einzugewöhnen.
    Und ich habe beschlossen, dass ich keinen Vollzeitjob annehmen werde, es sei denn, ich hätte Merlin dahin mitnehmen können. Denn ich habe mir keinen Hund geholt, um ihn dann entweder den ganzen Tag allein zu lassen oder damit er quasi in ner außer-Haus-Betreuung lebt.
    Nach einem Jahr in meinem letzten Job, wurde ich wieder gekündigt (unverschuldet) und es sieht finanziell nicht gerade allerfeinst aus. Natürlich.
    Aber bevor Merlin nichts ordentliches zu fressen bekommt oder gar einen notwendige medizinische Versorgung nicht erhält, hungere ich.
    Klar ist es so, dass wenn ich die Futterpreise sehe, dass ich oft erstmal schlucke. Aber unterm Strich ist es mir wichtiger, dass das Futter gut ist und er es verträgt. Schön, wenn's "günstig" ist... auch ok, wenn nicht.


    Falsch verstandene Tierliebe gibt es in allen sozialen Schichten, in der einen oder der anderen Richtung. Genau wie alles andere.
    Die Nachrichten/Zeitungen etc leben ja nunmal von der Sensations"geilheit" der Nation und die dürstet nunmal nach negativen, schockierenden Schlagzeilen. Traurig, aber wahr


    Ich denke, das wichtigste ist es, dass man erstmal ganz für sich versucht "alles richtig zu machen"... wenn man es dann noch schafft anderen dabei ein wenig unter die Arme zu greifen (in welcher Form auch immer, ob mit Rat und Tat oder sogar finanziell), umso besser.


    Ich wünsche euch allen einen richtig schönen Tag und einen erfrischenden Wind zwischendurch!!!


    LG, Mimi

  • Ich finde auch das es in jeder sozialen Schicht "Tierquäler" gibt. Das ist nun mal so.


    Und es wird immer Langzeitarbeitslose geben die einfach nicht in die Arbeitswelt einzugliedern sind .
    Aber gerade für diese Menschen kann zb ein Hund eine große Bereicherung und vor allem eine positive Veränderung im Leben dieser Menschen geben.


    Ich treffe öfters seit monaten auf meinen Gassigängen einen Langzeitarbeitslosen mit kleinen Hund. Dieser Mensch hat eine Drogen Vergangenheit hinter sich und lebte halt einfach so in den Tag hinein, aber seitdem er den Hund hat, muß er halt jeden Tag früh aufstehen, sich um den Hund kümmern (was er auch sehr gerne tut) und für einen routinierten Ablauf sorgen...das ist doch schon mal sehr positiv.


    Das heißt jetzt nicht das jeder Arbeitlose für eine Hundehaltung geeignet ist...und das heißt nicht das der Langzeitarbeitslose den ich öfters treffe für immer sein Problem gelöst hat...nein das heißt einfach das ein Hund manchen Menschen in solchen Situation helfen kann das Leben wieder anders zu sehen...


    Mhh...und wenn jetzt jemand sagt: Aber Tiere sind kein Therapieersatz und man sollte sich deswegen kein Tier anschaffen...
    Da kann ich nur sagen: Für JEDEN Tierhalter ist sein eigenes Tier Therapieersatz...warum halten wir sonst Tiere...einfach für UNS selber.


    So sehe ich das...


    liebe Grüße
    Susanne

  • Zitat

    ...


    Ich bin echt beschämt, wenn ich sowas lese und mag nur hoffen, dass das nicht zu viele lesen, die direkt oder indirekt unverschuldet unter Arbeitslosigkeit zu leiden haben.


    Vermutlich bist du in der glücklichen Position, dass niemand in deinem näheren Umfeld über längere Zeit arbeitslos gewesen ist und kennst dich daher mit der Materie wenig aus - meine Nachbarin ist seit seit mehr als acht Jahren mehr oder weiniger ohne Beschäftigung ist und ich kann dir versichern, dass für sie die Arbeitslosigkeit weitaus belastender und anstrengender ist als ein durchschnittlicher Job es wäre. Das nur zum Thema "wozu braucht ein Langzeit-Arbeitsloser z.B. Urlaub (Wovon will er sich erholen, tut doch nix?"


    Körperliche Arbeit scheidet aufgrund ihrer Erkrankung aus, sie hangelt sich von einer Maßnahme zur nächsten, findet gelegentlich befristete Jobs, auch welche, die sie krankheitsbedingt eigentlich gar nicht annehmen dürfte ... die werden ihr natürlich nicht verlängert ...
    Seit fast acht Jahren kann sie nicht weiter als zwei drei Monate planen und muss immer wieder aufs Neue damit klarkommen, ihr neues Umfeld (Kollegen) zu verlieren und wieder zu Hause zu sitzen und daran zu arbeiten, nicht in Depressionen zu verfallen. Fürs Amt muss sie stets abrufbereit sein, wenn sie morgens die Nachricht bekommt, dass man evtl. einen Job für sie hat, muss sie sich am selben Tag noch melden und spätestens am nächsten auf dem Amt erscheinen können. Wenn das nicht klappt drohen Kürzungen.


    Und da fragst du, wozu sie Urlaub braucht?
    Ganz einfach, auch ein Arbeitsloser möchte mal seine Familie besuchen oder mit Ehepartner und Kind in den Urlaub fahren und sicherlich nicht immer die Angst im Nacken haben, dass das Amt sich gemeldet haben könnte, während man nicht da war.


    Und ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem wir auch Arbeitslosen mehr als einen trockenen Kanten Brot gönnen. Schmarotzer gibt es überall, aber Arbeitslose generell mit Aussagen wie der obigen zu bedenken, halte ich für sehr selbstgerecht und arrogant.
    Ich für meinen Teil mache drei Kreuze, dass ich Arbeit habe, seh das aber nicht als Selbstverständlichkeit an und würde mich freuen, wenn du deine Ansichten etwas überdenken würdest.

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