HD/Arthrose - Wetterfühligkeit und Lebenserwartung?

  • Hallo,


    mein Elwood hat schwere HD mit z. Zt. leichter/mittlerer Arthrose. Die Diagnose haben wir ca. vor 3 Monaten erhalten. Das Humpeln (vor allem rechter Hintelauf) ist plötzlich aufgetreten und geht seitdem nicht mehr weg.


    Leider kommt für ihn eine Operation aufgrund des längeren Heilungsverlaufes nicht in Betracht. Das habe ich bereits mit zwei TA abgesprochen.


    Nun möchte ich gerne Wissen, wie Eure Erfahrung über den Werdegang sind? Ich mache mir ziemlich viel Sorgen wegen des Herbstes/Winters. Menschen, die unter Arthrose leiden, sind ja auch sehr wetterfühlig. Elwood reagiert schon jetzt m. E. sehr auf die Wetterschwankungen. Und normalerweise ist doch warmes Wetter gut, oder? Oder hat er Beschwerden wegen der starken Wetterumschläge?


    Wisst ihr schon vorher, wann es Eurem Hund schlechter gehen wird?


    Und noch eine Frage (sehr unschöne): Wie lange haben Eure Hunde noch gelebt nach der Diagnose (wie schwer war das Krankheitsbild nach der Diagnose)?

  • Einer meiner Hunde hatte schwere HD, diagnostiziert wurde es mit 9 Jahren eher zufällig, und der TA glaubte erst nicht dass dieser Hund lahmfrei läuft.
    Ein paar Jahre später humpelte er einige Male im Jahr einige Zeit und wir mussten uns auf das Wetter einstellen und die Belastung anpassen.
    Gestorben ist er erst mit 18 und schuld waren nicht die Hüften.


    Wie es aber abläuft, ist ganz individuell. Die einen Hunde haben recht unauffällige Aufnahmen und sehr starke Schmerzen, anderen geht es deutlich besser.
    Man muss abwarten und so gut unterstützen, wie es geht.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Hallo,
    bei Laila wurde vor 2 1/2 Jahren schwere HD und Arthrose festgestellt.
    Sie ist jetzt 8 :smile:
    Laila hat nie gehumpelt und mußte sich auch nie einlaufen (nach längerem Liegen)
    Kein Lahmen,für die Tierärztin völlig unverständlich bei diesem Krankheitsbild.
    Eine OP kam für Laila ( Röntgenbild wurde nach Duisburg geschickt)nicht in Frage.
    Bei der Hitze, die letzten Tage ,legt sich die Maus mitten in die pralle Sonne (schwarzer Hund).
    Nass und Kalt ist nicht so prickelnd.
    Bei Regen kriegt sie einen Mantel drauf.


    Muskelaufbau ist natürlich wichtig .


    Sie kriegt jeden Tag 50 mg Carprodyl (Schmerzmittel).


    Also schwere HD und Arthrose sind kein Todesurteil!!


    Beobachte Deinen Hund und Du weißt,wie er sich fühlt,ob er ne "große "Runde gehen will,oder ob ein bisschen Kopfarbeit angesagt ist.


    LG
    Martina

  • Darf ich mal fragen warum bei euren Hunden keine OP in Frage kam? Scheint ja was medizinisches zu sein. Ich hab zwar - schon weil unsere Luna auch HD hat - von etlichen OP-Methoden gehört, aber noch nie vorher gelesen, dass gar keine OP bei einem Hund ohne sonstige Erkrankungen in Frage kam.


    Würde mich wirklich interessieren. Ansonsten kann ich nur die üblichen Tipps mit Übungen zum Muskelaufbau/Erhalt, Teufelskralle, Ingwer und möglichst getreidefreier Fütterung beisteuern.

  • Hallo,


    meine Labradorhündin hatte trotz HD-freier Zucht schwere HD und folglich auch Arthrose. Bis sie ca. 6 Jahre alt war, hatte sie kaum Beschwerden, dann merkte man, dass sie zB nicht mehr so viel sprang.
    Mit ca. 8 Jahren begann die Arthrose, sie humpelte immer, wenn sie lang gelegen hatte.
    Mit 10 wurde sie dann mit Rimadyl eingestellt.
    Mit 12 Jahren starb sie dann, nicht wie wir immer dachten weil sie nicht mehr hochkam, an einem Milztumor mit multiplen Metatasen.


    Unsere Hündin ist homöopathisch, schulmedizinisch und heilerisch behandelt worden. Ich glaube, dass sie bis zuletzt zwar immer mal etwas Schmerzen hatte, aber sehr, sehr glücklich war.
    Selbst als sie schon Rimadyl bekam musste das tägliche Apporttraining drin sein, darauf legte sie viel Wert!


    Zum Muskelaufbau waren wir viel mit ihr schwimmen und gleichmäßig laufen.

  • Bei meinem ist es letzten Winter das erste mal aufgefallen das ihm die Kälte sehr zusetzt. Ich merk es ja schon selber bei meinem mini bisschen an Arthrose dass das Wetter ziemlich fies sein kann....


    Zu der Lebenserwartung kann dir niemand etwas sagen, das hängt voll und ganz von deinem Hund ab. Meiner sollte kein Jahr alt werden, momentan ist er 4 Jahre. Letzten November wurden ihm noch 1-2Jahre gegeben, das 1. folglich bald um. Er wird keine zweistellige Zahl erreichen, nicht mal annähernd - davon geh ich aus, aber wissen tu ich es nicht.


    Ich drück euch die Daumen dass ihr damit zurecht kommt und lasst euch nicht unter kriegen, man kann heute schon viel tun.


    Lieben Gruß
    Sandra

  • @ Nocte
    Meine TÄ hat sich mit den beiden anderen TÄ in der Praxis beraten und hat
    dann Lailas Röntgenbild nach Duisburg in die TK geschickt.
    Von dieser Ärztin,sagte sie ,bekomme ich eine ehrliche Meinung ,also keine OP auf "Teufel komm raus " und Geld verdienen.
    Diese Ärztin( ich hab den Namen vergessen ) sagte dann,dass in diesen
    Knochen nichts mehr halten würde.


    Wir haben dann das "Urteil" angenommen,auch weil ich den TÄ in meiner Praxis vertraue.


    Wir kommen seit 2 1/2 Jahren gut klar.


    Wenn ich merke,dass sie mit dem Schmerzmittel nicht mehr auskommt,habe ich immer noch die Möglichkeit höher zu dosieren.Natürlich werden ihre Blutwerte regelmäßig gecheckt.


    Die Maus ist so voller Lebensfreude und ich hoffe,dass es noch gaaaaanz lange so bleibt :smile: .


    LG
    Martina


  • Das hoffe ich natürlich auch. Verstehe ich das richtig, dass es in Duisburg um den künstlichen Gelenkersatz ging? Haben die auch Stellung zu anderen OP-Arten bezogen, z.B. die Durchtrennung des Pectineus-Muskels?


    Es ist natürlich schön, dass sie mit den Schmerzmitteln augenscheinlich gut klar kommt. Ich hoffe für Euch und die hübsche Maus, dass es noch gaaaaanz lange so bleibt.


    LG und Danke für die Antwort!

  • Danke für die Antworten!


    Nocte: Elwood ist hyperaktiv und kann kaum still halten. Darüber hinaus reagiert er trotz starker Narkose enorm auf äußerliche Einwirkungen. Er lässt sich auch nicht wirklich gut behandeln. Die TA, die das Röntgen gemacht hat, hat gleich nach der Diagnose von einer OP abgeraten, da der Heilungsverlauf eine langwirige Angelegenheit ist, in der viel Ruhe gegeben sein muss. Aufgrund ihrer Erfahrungen mit Elwood beim Röntgen (erhöhtes Narkosemittel und trotzdem starke Zuckungen beim Anfassen - Das Gleiche hat er schon ein anderer TA festgestellt) hat sie gleich abgeraten. Da auch beide Hüften nacheinander operiert werden müssten.


    Was mir ein bisschen Sorgen macht, dass er sich gar nicht mehr zu erholen scheint. Er hat gute Tage, da humpelt er nur ein bisschen und dann im wöchentlichen Abstand hat er wieder dolle Schmerzen. Wir gehen nur noch max. 20 Minuten-Gassi-Runden. Er darf jeden zweiten Tag entweder mit dem Treibball spielen oder ein bisschen Dummyarbeit leisten. Ansonsten wird er von mir sehr viel mit Denksportaufgaben beschäftigt.


    Medizinisch wird er mit Schmerzmitteln und Aufbaumitteln versorgt. Getreidearmes Futter ist bei ihm sowieso angesagt (wegen Hyperaktivität).


    Naja, vielleicht muss ich mich erst an die Krankheit gewöhnen. Leider ist er erst 4 Jahre und ich hatte wirklich gehofft, dass er sich zumindest zwischenzeitlich mal erholt :|


  • Ist die Tierärztin sicher, dass die Hyperaktivität nicht durch die HD bedingt wird?


    Ich will mal kurz von meiner Luna schreiben, um zu verdeutlichen, was ich meine.


    Luna kam als ängstlicher Hund zu uns (wurde misshandelt), sie ließ sich kaum anfassen - schon gar nicht für eine Physio. Ihre Hyperaktivität haben wir z.T. auf ihre Vorgeschichte und zum Teil auf ihre Allergien und nicht zuletzt auf ihr BC-Erbe geschoben. Wir haben ihr einen strukturierten Tagesablauf, Futterumstellung auf BARF, Ruhepausen und Kopfarbeit 'angeboten'. Das brachte Besserung, aber der Hund blieb hyperaktiv. Der Trainer nannte sie 'durchgeknallt'.


    Als sie dann zusammenbrach und die Diagnose HD kam, hatte sie die gleichen Probleme beim Röntgen, wie euer Hund. Selbst in der Narkose, lag sie nicht vollkommen still, war berührungsempfindlich und die Gelenke ließen sich nicht komplett strecken.


    Ebenfalls brachten die Schmerzmittel - angefangen bei Rimadyl, gewechselt auf Previcox, nach mehrfacher Dosissteigerung letzlich Morphium - absolut gar nichts. Der Hund war innerhalb von nur 2 Wochen völlig fertig. An Bewegung war gar nicht mehr zu denken. Das war grausam. Einige Tierärzte konnten sich ihr gar nicht nähern und auch die Physio gestaltete sich schwierig.


    Da bei ihr aber nur noch die Alternative zwischen Not-OP und Einschläfern bestand, haben wir uns für die Not-OP entschieden. Es wurde eine FKR. Der Hund wurde nach der OP zunehmend ruhiger.


    Da ihre Hüften für eine Operation in zwei Teilen (also erst eine, dann die andere Seite) zu stark in Mitleidenschaft gezogen waren, mussten beide Seiten gleichzeitig operiert werden. Das erwies sich (neben der Klinikwahl) als absolut richtig. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten, erholte sie sich rasend schnell und lag den Erwartungen, sowie dem Rehaplan weit voraus. Bereits nach 2 Monaten waren Hundekontakt, Freilauf und Spiel wieder möglich. Allein der damalige Zustand wäre die OP mehr als wert gewesen, doch mitlerweile hat sie alle meine Erwartungen weit übertroffen.


    Luna darf am Hundesport ohne Einschränkungen teilnehmen, ist insgesamt ein völlig anderer ruhigerer und aufgeschlossener Hund geworden, ist lebensfroh und und und.


    Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, den TA mal zum Thema Hyperaktivität und HD zu befragen. Ich schicke dir auch gerne Links zu Kliniken, die an der Behandlung unserer Luna beteiligt waren und sind.


    Die Klinik, in der Luna operiert wurde, verfügt zudem über Spezialisten in mehreren Bereichen, die in einem solchen Fall relevant sein können: Neurologen, Ernährungswissenschaftler, Chirurgen etc.


    LG und Gute Besserung an die Fellnase, egal ob mit oder ohne OP

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