Hat Pferdesport noch was mit Tierliebe zu tun?
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Wenn die Haltung stimmt, warum nicht? Dem Pferd ist es egal, wieviel es gekostet hat.....Wenn ein Pferd viel Wert ist, sei es als Zuchthengst oder Sportpferd ist in der gängigen Praxis von artgerechter Pferdehaltung nicht mehr die Rede.
Das ein Pferd dann noch mal eine Stunden am Tag auf einen Paddock oder gar eine kleine Weide darf, alleine oder mit viel Glück zu zweit, ist meist schon das höchste der Gefühle. Bewegung schafft man im Training und in einer Führmaschine. Sollte doch reichen, oder? :ironie3:
In dem Stall in dem ich war, reitet man selbst nicht mehr an der Weltspitze mit. Es ging dort nurnoch um Beritt, Zucht und Zuchthengsthaltung. Und oben genannter Tagesablauf war selbst für die "kleinen" Sportpferde schon normal. Ach ja, Weidegang natürlich nur mit dicken Gamaschen, vorne und hinten. Das An- und Ausziehen hat echt Zeit beansprucht.
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Drum schrieb ich ja "Wenn die Haltung stimmt...." Und das tut sie in deinem Beispiel eben nicht. Das hat aber nicht unbedingt mit dem Wert des Pferdes zu tun.
Es gibt aber auch teure Deckhengste und Zuchtstuten, die weitaus schöner und artgerechter leben als so manches Freizeitpferd in seiner engen und stickigen Boxe oder im Matschpaddock. Ich will keine Missstände schönreden, aber teuer heisst nicht automatisch schlecht gehalten.
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Mal ehrlich die meisten tollen Superkracher werden schon aus Angst vor Verletzung nicht auf die Weide gestellt :/
In meiner Nähe befindet sich auch so ein Nobelstall,Stall und Führanlage mehr gibts nicht.Als ich mal zur Reitstunde dort war und dann angemerkt habe das sowas für meine Pferde nicht in Frage käme wurde geantwortet"Das sind ja auch alles Sportpferde"ah ja erklärt alles
Arme Viehcher! -
ja leider ist es inzwischen Alltag - es ist ja nix dagegen einzuwenden, wenn man ein teures und wichtiges Pferd mit besonderer Vorsicht behandelt, aber doch nicht so - kein Tier sollte in einem Glashaus stehen und aus Angst vor Verletzung an nichts mehr teilnehmen dürfen.
Wie gesagt - ich bin nur noch traurig und enttäuscht
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Das ein Pferd dann noch mal eine Stunden am Tag auf einen Paddock oder gar eine kleine Weide darf, alleine oder mit viel Glück zu zweit, ist meist schon das höchste der Gefühle. Bewegung schafft man im Training und in einer Führmaschine.Was du da beschreibst ist leider für viele Freizeitpferde nomaler Alltag - nicht jedes Freizeitpferd lebt automatisch im Offenstall mit seinen Kumpels und permanentem Weidezugang!
Es ist weder toll, noch einigermassen artgerecht! Aber leider bitterer Alltag.
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Damals... In dem Stall wo ich reiten gelernt habe, war es absolut üblich, dass die pferde nach dem Frühstück (gegen 8 Uhr) raus kamen und und erst Abends gg. 17 Uhr zur Abendfütterung wieder reinkamen. Und im Sommer wahlweise auch komplett draussen. Alles zusammen, Gemischtherde. War ein riesen Stall, mit Turniersportambitionierten und Gestüt mit insgesamt ca 150 Pferden (ca 50 Pensionspferde) . Hat doch auch funktioniert? Ich kann nicht verstehen, wie man sich guten Gewissens ein Pferd anschafft und in eine komplette Boxenhaltung verfrachtet. :/
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ich kenne das aus einem Stall in meiner Nähe auch so, dass die Pferde wenn sie Glück haben eine Paddock-Box haben, ansonsten kommen sie nur zum Reiten raus (natürlich nicht im Gelände sondern Halle oder Platz) oder eben in die (für den Reiter) bequeme Führanlage.
Eine meiner damaligen Freundinnen hatte ihre Stute dort eingestallt - nichts besonderes das Pferdchen, jedenfalls nicht von den Papieren her.
Nach dem Reiten trocken reiten ? :nein: unters Solarium und dann schnell wieder mit Decke in die Box (natürlich war das Dunchen geschoren - macht man halt so und konnte nicht ohne Decke "überleben" )
Auf den Auslauf ? klar Sonntag - aber nur wenn man nicht reiten will, sonst macht es sich schmutzig und wird evtl. Nass (bei Regen kam das Dunchen eh nicht raus).
Und in den Auslauf auch nur allein, sonst tun sich die Pferde beim toben mit den Eisen weh.
Natürlich dick einbandagiert - wie auch sonstMein Busch-Pony kann das halten wie er will, er hat ne Paddock-Box bei mir am Haus und da die Weiden auch am Haus sind, braucht er nur "rufen" und ich lass ihn auf die Weide.
Im Sommer - durch sein ausgeprägtes Sommerekzem - steht er meist nur nachts auf der Weide.
Er ist barhufer und kann sein Leben so leben wie er will. unsere Ausritte sind gemütlich und nie hektisch, wir "dümpeln" durchs Gelände und beobachten Rehe, machen Zigarettenpause in der er dann grasen kann....DAS nenne ich Reiter-Romantik :^^:
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Klar, wenn ICH ein Pferd hätte, das 100.000 Tacken wert wäre, würde ich den auch nicht mehr rausstellen. Es sei denn gut eingepackt, einzeln oder mit höchstens einem anderen Pferd.
Ich denke wie bei allem, muss man auch in der Pferdehaltung die goldene Mitte finden. Auch Gruppenhaltung ist nicht immer das A und O. Unsere Stute stand mal eine ganze zeitlang in einer Gruppe, auf einem befestigtem Paddock (also kein Schlammloch), zwei Heuraufen (also Heu zur freien Verfügung) und nachts kam sie in die Box - rein objektiv gesehen schon ein Optimum der Pferdehaltung. Trotzdem hat es nicht geklappt, alle zwei Wochen hatten wir Einschüsse und Verletzungen. Als sie dann am Fesselkopf eines Tages getackert werden musste haben wir das Trauerspiel beendet. Sie war mehr oder weniger die Leitstute und fühlte sich für alle in der Herde zuständig, dadurch geriet sie aufgrund der großen Fluktuation in der Herde selbst, häufig dazwischen. Wenn es abends reinging war sie mental so geschafft, dass sie beim Training in der Halle auch immer schlapper wurde.
Nachdem wir den Stall gewechselt hatten und sie mit nur noch einem Weidekumpel rauskam, blühte sie plötzlich wieder auf - erst da wurde uns bewusst, wie BELASTEND die Herdenhaltung für sie gewesen war.Zudem dürfen wir nicht vergessen, dass wir hier einfach auch von domestizierten Pferden reden. Artgerechte Haltung schön und gut - aber was man darunter versteht ist ja auch wieder Definitionssache.
Pferde sportlich zu nutzen, bedeutend eben auch einfach ein angepasstes Management.
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin kein Sportreiter.
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Klar, wenn ICH ein Pferd hätte, das 100.000 Tacken wert wäre,
...nur, wer hat das schon?
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So, muss noch was anfügen ...
Was mich auch nervt ist diese ständige Deckendiskussion. Ja, wer eben ein Zottelpony hat, das sowieso nur hin und wieder mal ins Gelände geschaukelt wird, BRAUCHT vielleicht keine Decke. Aber warum meinen immer die Besitzer dieser Ponys deshalb genau zu wissen, dass auch alle anderen Pferde keine Decken brauchen. Wieder so ein tolles Argument.
Wir haben so eine Stute, die wird - sobald es kalt und zugig wird - sowas von klamm und fest im Rücken, die kann man dann einfach nicht mehr reiten. Und zwar weil sie die ganze Muskulatur verspannt und ihr es tierisch unangenehm ist. Soll ich ihr jetzt eine Decke verwehren, nur damit sie ARTGERECHT gehalten wird?
Soll ich sie jetzt stundenlang im Regen stehen lassen, nur weil sie ja "ein Pferd ist und das aushalten muss"?
Soll ich ihr nen dicken Winterpelz wachsen lassen, damit sie nach 20 Minuten Galopparbeit in der Halle schon schweißnass ist, nur weil der "Pelz" ja der natürliche Schutz gegen Kälte und Nässe ist?
Soll ich ihr beim Paddockgang nicht vorsichtshalber gut sitzende Gamaschen anziehen, um sie bei Tobereien vor weiteren Verletzungen zu schützen?
Soll ich sie nicht vor dem Training ruhig mal 20 Minuten aus Laufband packen, wo sie schon mal locker und geschmeidig wird, ohne reiterliche Belastung?
Soll ich sie nicht im Winter nach dem Training unters Solarium stellen, obwohl sie es genießt?Sie wie hier manche Dinge formuliert werden, könnte man echt meinen, alle Dinge, die die pösen Reiter ihren Pferden antun, seien immer und immer nur wieder weitere Tierquälereien.
Ganz klar, man kann alles übertreiben. Auch solche Fälle kenne ich, keine Frage. Aber grundsätzlich ist nicht alles in der Pferdehaltung schlecht und man muss es auch nicht immer so schlecht darstellen.
Auch unsere Hunde werden heutzutage doch nicht so gehalten, wie Wölfe leben.
Die Hochleistungszucht auf Sportpferde hat sie eben auch anfälliger gemacht.
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