Hat Pferdesport noch was mit Tierliebe zu tun?
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wer es möchte wird das jetzt falsch verstehen, aber es besteht ein unterschied zwischen dem gezielten einsatz von gerte und sporen, und sinnlosem verletzen. zusammen mit der stimme bilden sie hilfsmittel, die es dem reiter ermöglichen möglichst fein mit seinem pferd zu kommunzieren. dass man diese hilfsmittel auch genauso missbrauchen kann ist ja wohl klar. während jedoch ein stromhalsband dem hund angst und negatie verknüpfung vermitteln soll, ist ein dosiert eingesetzer sporen eine aufforderung an das pferd. bei einem normal trainierten pferd liegt an der stelle soviel langer bauchmuskel, dass das pferd dadurch in keinster weise verletzt wird.
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Hi
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Zitat
Aber eben trotzdem mit Gerte, Sporen und Kandare , es ist schließlich immer eine Frage des wie...
LG
das SchnauzermädelVielleicht war ich einfach im falschen Stall. Wie gesagt, der Reitlehrer hat das Prügeln der Pferde in JEDER Reitstunde praktiziert. Statt zu erklären wie es richtig geht, hat er beim angalloppieren etwas "Starthilfe" gegeben, wie er es nannte, indem er von hinten an die Pferde ist, und ihnen eins übergezogen hat.
Ich glaube, wenn man als Kind 4 Jahre täglich mit sowas konfrontiert wird, dann prägt das einfach auch extrem. Ich gebe zu, ich kriege die Krise, wenn ich sehe, wie jemand so ganz selbstverständlich "Pitsch" mal hier mal da mit der Reitgerte zuschlägt. Mir zieht sich da alles zusammen. Das muss doch auch anders gehen. Selbst wenn es "richtig angewendet" wird... Wie können denn Sporen und solche Zwangsmittel überhaupt richtig sein?
Und gibt es natürlich auch die andere Seite, die ich auch sehe. Nicht überall, wo artgerechtes Reiten drauf steht, ist auch artgerechtes Reiten drin.
Wie Schnauzermädel sagt: Es ist eine Frage des wie. Trotzdem finde ich diese Legitimität beim Einsatz - und ich meine den grob fahrlässigen Einsatz - dieser Hilfsmittel echt erschreckend.
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Dann muss man aber auch ein wenig damals mit heute vergleichen.
Als ich angefangen habe, hatte man jahrelang kein eigenes Pferd. Hatte man ein eigenes, durfte man trotzdem nur das, was der Reitlehrer erlaubte.
Einfach mal ein scharfes Gebiß, weil es das leben erleichtert, einfach mal Sporen nehmen, das war nicht drin. Dabei war es egal ob Schul- oder Privatpferd.Und heute?
Reitlehrer sind Dienstleister. Bloß nicht zuviel Kritik, sonst geht der Kunde laufen.Das Ergebnis sieht man jeden Tag in jeder Reithalle und auf jedem Feldweg. Es gibt weiterhin geniale Reiter, egal ob Freizeit oder Sport. Aber die anderen sind leider zügellos unterwegs und niemand kann etwas daran ändern.
LG
das Schnauzermädel -
Zitat
Dann muss man aber auch ein wenig damals mit heute vergleichen.
Das Ergebnis sieht man jeden Tag in jeder Reithalle und auf jedem Feldweg. Es gibt weiterhin geniale Reiter, egal ob Freizeit oder Sport. Aber die anderen sind leider zügellos unterwegs und niemand kann etwas daran ändern.
LG
das SchnauzermädelDa hast du allerdings recht, dass sich die Zeiten geändert haben in puncto Einflussmöglichkeiten der Reitlehrer. Aber gerade in den Schulställen finde ich, ist die Zeit irgendwie stehen geblieben.
Die privaten Reitlehrer als Dienstleister erhalten sich natürlich ihre Kundschaft. Naja, da sucht sich sowieso jeder den Lehrer raus, dessen Methoden er richtig findet.
Man kann auch nicht jeden anzeigen, der so fahrlässig mit Gerte, Sporen etc. umgeht. Das ist mir ja klar. Den Nachwuchs müsste man aber richtig fördern und richtig anleiten. Und daran mangelt es meiner Meinung nach in wirklich vielen (Schul)Ställen. Da geht es dann nur ums Geld.
Meine erste Reitstunde bei einem anderen Lehrer, der damals nur vertretungsweise für einige Wochen da war, war eine Offenbarung. Danach habe ich die normalen Reitstunden gemieden und bin zu anderen Reitlehrern gegangen. Da konnte ich dann auch wirklich viel lernen. Auch über den generellen Umgang mit Pferden und was reiten wirklich bedeutet.
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Das Problem in den Schulställen ist doch, dass die Leute was für ihr Geld wollen.
Ich musste damals über 6 Monate an der Longe bleiben und auch immer wieder mal daran, denn Sitz war erstmal alles.
Das ist aber langweilig und teuer und die Schule 3km weiter bietet mehr Action...LG
das Schnauzermädel -
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Damit kommen wir dann wohl wieder darauf zurück, dass es eben doch auch eine Frage der persönlichen Einstellung ist.
Entweder man will es richtig lernen, oder möglichst schnell für sein Geld und für das Ego die nötige Action. Und bei letzterem sind falscher Einsatz von Gerte und Sporen auch nicht mehr weit. Zumal es ja in vielen Schulställen als selbstverständlich dazu gehört. Da können die Reitschüler noch nicht geradeaus reiten, aber die Gerte haben sie schonmal eingesetzt. :/
Boah, wie mich diese Selbstverständlichkeit dabei ankotzt!
Es ist einfach schade drum. Reiten ist ein schöner Sport, aber richtig toll wird es m.M.n. erst, wenn man verstanden hat, was man da tut, und nicht einfach nur mal draufhaut.
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Ja, und das Problem geht ja immer weiter.
Junge Pferde haben keine Zeit, die müssen schnell erfolgreich sein. Ausbildungsskala? Was ist das?
Was ist einfach ein Problem, dass in unserer Welt zunehmen wird. Jeder sucht seine persönliche Befriedigung, den größten Zugewinn. Wie, das ist fast egal. Ob es dabei um Hunde oder um Pferde geht, ist eigentlich egal. Leider...
LG
das Schnauzermädel -
Zitat
Ich glaube, wenn man als Kind 4 Jahre täglich mit sowas konfrontiert wird, dann prägt das einfach auch extrem. Ich gebe zu, ich kriege die Krise, wenn ich sehe, wie jemand so ganz selbstverständlich "Pitsch" mal hier mal da mit der Reitgerte zuschlägt. Mir zieht sich da alles zusammen. Das muss doch auch anders gehen. Selbst wenn es "richtig angewendet" wird... Wie können denn Sporen und solche Zwangsmittel überhaupt richtig sein?
Weil die Profis das doch auch machen! :reib:
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Wieso Sporen = Zwangsmittel?
Mit Sporen macht man keinen Druck, mit Sporen gibt man sehr differenzierte Hilfen auf sehr kleinem Raum. Mit dem ganzen Bein geht das in dieser Bandbreite nicht.
Und das tut nicht weh .Wenn jemand meint, Sporen anders nutzen zu müssen, dann ist das eine Fehlanwendung, außer es geschieht im Notfall. (Beispiel: rasender Traktor von hinten und "gefährliche" Tüte im Graben... lieber Sporen in der Seite als von Trakor überollt)
LG
das Schnauzermädel -
Mir blieb immer der Titel von meinem ersten Pferdebuch von Horst Stern in Erinnerung: So verdient man sich die Sporen.
Man muss sie sich verdienen!
Aber wie läufts sehr oft? Da wird ein 5jähriges Pferd gekauft, möglichst mit namenhaften Hengsten im Pedigree, Kandare druff, Sporen dran und dann wird übermotiviert eine S-Dressur herantrainiert.
Mir klebt das Bild eines Pferdes im Kopf einer früheren Mitreiterin. Die stieß die Sporen so heftig in den Pferdebauch, dass das Pferd richtig zusammenzuckte und aufstöhnte.
Solche Hobby-Turnierreiter braucht doch keiner. Und bei den Profis gehts dann weiter, damit teure Pferde schnell ihr Geld wieder erwirtschaften und Geld reinbringen, damit Hengste mit möglichst vielen Erfolgen glänzen und Geld über den Deckeinsatz einbringen.
Im Pferdesport ist doch mehr Schein als Sein.
Und man muss nicht unbedingt nur den Dressur oder Springsport verteufeln. Im Galoppsport starten zweijährige Pferde! (Ergo mit etwa eineinhalb Jahren angeritten).
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