Wann ist ein Hund dominant?
-
-
Hallo,
wir haben einen Terrier mit Leinenagression, bei ihm ist es so dass er auf hündinnen wie auf Rüden reagiert. Außerdem ist er sehr temperamentvoll - wie sein Verhalten beim TA dann aussieht könnt ihr euch vorstellen:
Aussteigen, Nase in die Luft, Hund riechen --> bellen. Im kleinen Wartezimmer mit anderem Hund - unerträglich
Nun haben wir ihn chemisch kastriert, doch eine wirkliche Verbesserung ist nicht da. Die Aussage der TÄin war nun wörtlich: "Das ist eben ein sehr dominanter Hund. Der ist nicht richtig unterworfen und deshalb bellt er!"
Hmm... ich hab den Kommentar geschluckt - denn 2 Hundetrainerinnen, Züchterin sowie andere Hundebekannte sehen ihn als überhaupt nicht dominant
Auch Zuhause, mit unserem Sohn, bei Fremden ect macht er keine Probleme.Was sind für euch denn die typischen Anzeichen dass ein Hund dominant ist???
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Also ich finde auch. daß es genauso gut ein ängstlicher Hund sein kann, der draußen "euch beschützen" muss...???
Rütter hat in seinem Infotainment ein gutes Beispiel gebraccht von Dominanz: Wenn man/frau nach HAsue kommt und der Hund einem fast umrennt und anremelt,ist dieses ein klares Zeichen von Dominanz: " Wehe, du gehst nochmal ohne mich"
Ein Hochkrabbeler beim Begrüßen ist dagegen nicht dominant.
-
Nun, da wir ja bereits alle wissen, dass Dominanz immer nur eine Zweierbeziehung beschreibt, und keine Charaktereigenschaft ist, kann man das so nicht beantworten.
Auch ängstliche, unsichere Hunde können "dominant" sein.
Es hängt immer von der Situation, dem zweiten Lebewesen in dieser Beziehung und der Priorität der Sache um die es geht ab.Das zweite beteiligte Lebewesen muß sich auch dominieren lassen. Wenn es das nicht tut, kann höchtens von dem Versuch des dominierens gesprochen werden.
Abgesehen davon, ist es ja keine zwingende Notwendigkeit, dass eine der beiden Parteien dominieren muß.
Auch Hunde kennen Kompromisse und Gleichberechtigung -
Hallo,
diese TÄ hat doch einen an der *piep*, sorry...
Was ist das denn für eine Aussage...?
Wundert mich nicht, daß die chemische Kastra da nix gebracht hat.
So ein Verhalten hat nix mit den Hormonen oder gar mit Dominanz zu tun.
Ich erkläre es immer gerne im Beispiel mit Farben. Dominanz entsteht oder besteht immer zwischen 2 Dingen/Komponenten und steht nie allein als z.B. Charaktereigenschaft.
Schwarz dominiert Rot
wohingegen sich Rot dominant gegenüber Gelb verhält
Rot alleine kann nicht dominant sein.Warum sollte ein Hund Dominanz zeigen einem Hund gegenüber, den er gar nicht sehen kann? Mit dem er gar nicht direkt interagieren kann...?
Das zu Deinem Beispiel, daß er einen Hund riecht.Warum sich Dein Hund nun so verhält, wie er sich verhält, kann man so sicher nicht sagen. Das müßte sich ein guter Trainer, der sich mit Verhalten und Psychologie auskennt, beurteilen, aber bitte keine TÄ, die solch eine Aussage macht.
Ich tippe ganz stark auf Unsicherheit evtl. gepaart mit Beschützerinstinkt, aber das ist nur ne Vermutung. Dominanz ist es sicher nicht.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
-
Heute habe ich mit der HT telefoniert bei der wir im Training sind wegen der Leinenagression. Die war ganz sprachlos als ich ihr die Geschichte erzählt habe und meinte dass die TÄin unseren Hund total falsch einschätzt...
Eigentlich war ich dort immer sehr zufrieden, und medizinisch (und menschlich) gesehen ist sie wirklich gut - vielleicht schockt mich auch grade deshalb der Kommentar so
-
-
naja, Tierärzte sind ja keine Spezialisten für Hundeerziehung und Hundeverhalten sondern für die Gesundheit bzw. Krankheit. Sie kann trotzdem eine gute Tierärztin sein.
LG, Alexandra
-
Zitat
Nun haben wir ihn chemisch kastriert, doch eine wirkliche Verbesserung ist nicht da. Die Aussage der TÄin war nun wörtlich: "Das ist eben ein sehr dominanter Hund. Der ist nicht richtig unterworfen und deshalb bellt er!"
Für mich hat die Tierärztin nicht ganz unrecht nur leider hat sie es falsch vermittelt.
Dein Hund kennt seine Grenzen nicht und deshalb benimmt er sich so. Unterworfen ist für mich genauso ein Unwort wie Dominanz. Das sind für mich Wörter, die die "Unfähigkeit" des Hundehalters entschuldigen sollen seinen Hund zu erziehen und Erziehung hat nichts mit Unterwerfung zu tun.Ganz einfach gesagt, dein Hund führt sich so auf, weil du es zulässt!
Es nicht zuzulassen heißt jedoch nicht, stundenlang auf den Hund einzureden, ihn zu betüdeln oder, oder, oder... sondern zu handeln.
Wenn die Beziehung Mensch/Hund im Ganzen stimmt und der Hund im Ganzen gelernt hat sich zu benehmen, dann wird er sich auch im Wartezimmer des Tierartzes auf dich verlassen und maximal unsicher zittern.
Dein Hund hat nicht umsonst eine Leinenaggression - dein Hund hat noch nicht kapiert, dass er sich auf dich verlassen kann. Zeig deinem Hund, dass du souverän genug bist euren Lebensalltag zu meistern und er sich sicher bei dir fühlen kann.
Es ist schwer Trainer zu finden, die dies Vermitteln können.
Für mich liegen die Probleme in den seltensten Fällen beim Hund sondern meistens beim Hundehalter. -
Dominanz unter Hunden wird von Fall zu Fall festgelegt.
Gibt also nicht DEN dominanten Hund, sondern bei jeder Begegnung stellen die Hunde unter sich fest, wer der dominantere Teil ist.
(wobei das oft völlig unabhängig von der Größe ist und z.B. i.d.R. JRTs über ein "gesundes Selbstbewusstsein"verfügen: Innerlich stellen die sich oft vor, sie hätten mindestens 60 cm Widerristhöhe
)
Wenn sich die Hunde umkreisen, wirst du z.B. die T-Stelllung sehen: der dominantere bildet die Senkrechte, der unterlegenere den T-Balken des imaginären Ts.
Die Rituale dienen dazu, um i.d.R. Kampf und Krawall zu vermeiden!Leinenaggression hat nix mit Dominanz zu tun, sondern oft damit, dass die Hunde (oft durcht die Fehler ihrer Halter) nicht mit der ihnen eigenen Körpersprache zu kommunizieren in der Lage sind, weil Herrchen/Frauchen die Leine zu straff halten. Dadurch kommt es oft zu schlechten Erfahrungen, die sich dann leider verfestigen.
Wenn du als Halter dem Hund nicht ein anderes Ritual beigebracht hast, dass es ihm ermöglicht, auch ohne Krawall an einem anderen Hund vorbeizukommen, erziehst du dir halt einen Leinenrüpler.
vielleicht hilft dir das Buch: "Alter Angeber" weiter. Da sind Trainings beschrieben, wie man das wieder ändert.P.S.
Glaube nicht, dass irgendein Terrier "ängstlich" ist -
Hallo,
unsere Tierärztin hat auch recht verschrobene Ansichten, was die Erziehungsmethoden bei Hunden angeht. U.a. redet sie auch gerne davon, den Hund auf den Rücken zu legen, um ihm klar zu machen, wer Chef ist.
Sie ist als Tierärztin sehr gründlich, forscht nach Ursachen bevor sie wild drauf los therapiert. Sie macht einfach einen prima Job.
Über ihre Erziehungsansichten habe ich mich anfangs tierisch aufgeregt, zudem sie meinte, meine Hündin müßte auch auf den Rücken gelegt werden, wegen der Chefsache....
Ich habe da darüber nicht weiter diskutiert, sondern der TA klar gemacht, dass das ihre Ansicht ist und nicht unsere. Und damit ist das Thema gegessen. Und wenn sie wieder davon anfängt, dann ignoriere ich einfach das Geplappere.
Viele Grüße aus HH
Silke -
"Dominare" kommt aus dem Lateinischen und heißt nix anderes als "Beherrschen", überlegen sein"
Von daher hab ich kein Problem mit diesem Wort. Und selbstverständlich, versuche ich, gegenüber meinem Hund überlegen zu sein. Funktioniert aber halt nicht mit Gewalt, sondern mit Manipulation und Training.
Ich geb Agil allerdings recht, dass es fatal ist, wenn dieses Wort - und das scheint häufiger der Fall zu sein - benutzt wird, um die eigenen Halterfehler zu entschuldigen.
NOchmal: Es gibt nicht DEN dominanten HUnd, sondern Dominanz/Überlegenheit erstreckt sich immer situationsbedingt auf Teilbereiche des Verhaltens und wird in jeder neuen Beziehung (sei es zwischen Hund-Hund oder Hund-Mensch) immer wieder neu festgelegt.
(ein weit verbreiteter Irrtum z.B. bei Männern, die sich vermeintlch schwache Frauen suchen, dabei aber gar nicht merken, wie sie nach Strich und Faden manipuliert und gelenkt werden
Was meinst du, wer da der WIRKLICH dominante Teil ist ;))
Und Leinenpöbelei hat wie gesagt gar nix mit Dominanz zu tun, sondern damit, dass sich bei deinem Hund schlicht ein falsches Ritual verfestigt hat.
Aber daran kann man arbeiten. -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!