Hund ignoriert jeden Befehl, wenn er keine Lust hat
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Huhu, wir haben seit nun ein bisschen mehr als zwei Wochen einen Hund aus dem Tierheim geholt. Kurze Beschreibung: zwischen 12 und 18 Monaten, Mischling (TA sagt, dass ein Wolfshund drin ist, Bekannte sagen Kangal, Tierheim sagt Husky)
Im Tierheim war er nicht mal zwei Monate, und wurde an einer Strasse zusammen mit einem andern hund aufgefunden. Bisherige Erziehung geht gegen null.
Anfangs war der hund total auf mich fixiert, weil ich immer im Tierheim mit ihm gelaufen bin. Vor meinem Dad hatte er anfangs angst, dann ging es schon in systematisches ignorieren und verachten über. wenn er ihn zb gerufen hat, hat er ihn angeschaut, gegähnt, und ist in die andere richtung gelaufen.
ich weiß, dass wir nicht viel erwarten können nach 16 tagen, aber das problem ist, dass er jeden tag jemand andern ignoriert. nun sogar mich. wenn ich ihn ruf, schaut er mich an, legt sich hin, gähnt.
ein weiteres problem ist, dass er, sobald wir vor der türe sind, den menschen hinter der leine (egal wer es ist) nicht mehr wahrnimmt. der spuckt mir zum teil die leckerlis, die er im haus total gerne frisst, vor die füße.
ich schätze, dass das ein dominanzproblem ist. Aber ich weiß nicht was wir machen sollen. Wir halten uns an die Regeln aus dem Buch von Jan Fennell und ignorieren ihn immer fünf Minuten nach einer Trennung oder wenn er auf ein Kommando nicht reagiert auch mal länger.
Sollten wir ihm vllt mal weniger Fressen geben, damit er auch draußen auf die Leckerlis anspringt? Das Problem ist, dass der Hund ohnehin schon sehr dünn ist und wir ihn eigentlich aufpäppeln sollten.
ich freue mich über jeden Rat... -
- Vor einem Moment
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Hi
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Hallo,
zeig doch mal ein Bild von deinem Hund. Wenn wirklich Kangal drin steckt dann kann ich dir evtl tipps geben da ich ähnlich Verhaltensweisen bei meiner Kangalhündin hatte die wir aber in der Griff bekommen haben. Ein Kangal ist vom Wesen her ganz anders wie zum Beispiel der Husky oder Wolfshund.
Wenn man die Rasse weiss und ca die Charaktereigenschaften weiss wird es einfacher richtig damit zu arbeiten. -
Er versucht Euch allen ziemlich deutlich zu signalisieren, dass er total gestresst ist.
Gähnen bedeutet, dass er Euch zur Ruhe bringen möchte. Ihr macht zuviel Druck auf den Hund.
Leckerchen ausspucken bedeutet, dass er zu gestresst ist um noch zu fressen.
Unter Angst und Stress kann kein Lebewesen mehr Nahrung zu sich nehmen, weil das Verdauungssystem zugunsten anderer Körperfunktionen "ausgeschaltet" wird.
Ich denke, ihr solltet am besten einen Hundetrainer aufsuchen, der Euch die Signale Eures Hundes ersteinmal erklärt.
Viele Grüße
Corinna -
Hallo,
ich schließe mich flying-paws voll und ganz an!
Der Hund ist gestresst!
Mit Dominanz hat das überhaupt nichts zu tun!!!
Was führt dich zu dieser Annahme?
Gähnen bedeutet u.a. beschwichtigen.Ein guter Trainer, der nicht mit Härte, Rangordnung und Dominanzerklärungen arbeitet, wäre bestimmt sehr hilfreich.
Ich empfehle gerne die Bücher von Patricia B. McConnell:
"Das andere Ende der Leine"
"Liebst du mich auch?"Gruß
Leo -
Egal welche der aufgezählten möglichen Rassen da wirklich drin stecken ... einfache Rassen sind es alle nicht.
Dazu kommt keine Erziehung und vermutlich schlechte Erfahrungen - da kann man nach so kurzer Zeit einfach noch nichts, aber wirklich rein garnichts erwarten.
Bringt erstmal Ruhe und Regelmässigkeit in sein Leben - und das heißt das sich erstmal nur einer von Euch intensiv mit dem Hund beschäftigt.
Im Idealfall Du - da Du ja bislang auch schon ein wenig Bindung zu ihm aufbauen konntest.
Das das Futter immer zur gleichen Zeit von der gleichen Person hingestellt wird. Und bitte nicht weniger Futter geben ... Ihr wollt doch später einen Hund der auf Euch reagiert, und nicht notgedrungen vor lauter Hunger auf die hingehaltenen Leckerlies.Nicht auf ein Kommando hören kann ja vieles Bedeuten - zum Beispiel auch, das der Hund garnicht weiss was Ihr von ihm wollt da er das Kommando noch garnicht richtig kennt.
Das er dann wegguckt und gähnt sind Beschwichtigungssignale und Stressreaktionen - mit Dominanz hat das überhaupt nix zu tun.
Er zeigt Euch das er friedlich ist aber nicht weiss was er tun soll.Einen Hund zu ignorieren halte ich für vollkommen - sorry für die deutlichen Worte - schwachsinnig.
In dem Augenblick wo ein Hund richtig Mist baut, kann man als Mensch eh nicht ignorieren sondern muss ja eingreifen und reagieren. Und hinterher - quasi als Strafe - versteht der Hund überhaupt nicht, warum er nun ignoriert wird.
(man kann Verhalten ignorieren, z.B. Betteln am Tisch ... wenn man es denn kann. Oder auch den Versuch des Hundes, ständig Aufmerksamkeit zu bekommen .... DAS ist sogar wichtig m.M. nach)Hundetrainer ist ein guter Vorschlag - aber es sollte schon ein guter sein, ihr habt Euch da ne interessante Aufgabe ins Haus geholt.
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Hallo Mogli,
euer Hund hat bisher die Welt und die Menschen mit Sicherheit nicht von ihrer besten Seite kennen gelernt!
Um ihm zu zeigen, wie gut alles sein kann in einem liebevollen Zuhause würde ich ihn erst einmal "ankommen" lassen; d.h. Spaziergänge in der Umgebung, bei denen er nach Herzenslust schnüffeln und schauen darf, daheim einen Platz zuweisen, an dem er ungestört ist, also nicht unbedingt im Flur oder an einer belebten Stelle. Nur einer von euch sollte sich im Moment mit seiner Erziehung beschäftigen und ihm Signale geben, und das am besten unter Anleitung eines guten Hundetrainers. Der Hund sendet Beschwichtigungssignale, die ihr falsch deutet. Wenn er gerade jetzt in der Umgewöhnungsphase von jedem aus seinem neuen "Rudel" Signale bekommt, ist er überfordert.
Die erste Übung sollte ein sicheres Ablegen auf seinem Ruheplatz sein,und der sollte absolut positiv belegt sein: also füttert ihm ruhig seinen Platz schön -
danke für die vielen und schnellen antworten.
also das mit dem gähnen wusste ich schon, dass das bedeuten KANN, dass er gestresst ist.
Das mag vllt ab und an schon stimmen, die Sache ist nur die, dass der hund andauernd gähnt, das geht im grunde schon der türe los, wenn wir gassi gehen... und da kann er ja wohl nicht überfordert sein, oder?
die signale die wir ihm geben, kennt er. er kann sitz machen, und dass er auf "hier" kommen sollte, das weiß er auch. zumindest hat er das immer gemacht im haus, als er noch nicht angefangen hatte, mich auch zu ignorieren.
Es ist halt so, dass er im haus immer total aufmerksam war und alles gut geklappt hat. nur ist es jetzt so, dass er selbst im haus auf gar nichts mehr hört.
wir waren auch vorgestern auf dem hundeplatz. einfach nur mal schauen, und dann haben wir ihn mit einem andern hund mal in ein eingezäuntes gelände gelassen. der dortige hundetrainer hat auch gemeint, dass der hund wie "abwesend" ist. genau wie draußen halt auch.
und beschäftigen ist auch ziemlich schwer. wir haben einen eingezäunten garten und haben schon mit ball, quietsche ball, stöckchen etc versucht mit ihm zu spielen. der hund spielt nicht. wenn er spielt, dann sieht das so aus, dass er 3 minuten wie wild im garten im viereck rumrennt, sich hinschmeißt, aufstellt, bellt. als ob er in seiner eigenen welt ist. wenn man versucht, mitzuspielen, sich zb hinstellt und ihn anspricht und mitrennt oder sowas, adnn beachtet er einen einfach gar nicht.hier sind zwei fotos:
http://tierheim-friedrichshafe…ssets/images/mogliehd.jpg
http://tierheim-friedrichshafe…sets/images/mogliehd1.jpg
[/img] -
Zitat
danke für die vielen und schnellen antworten.
also das mit dem gähnen wusste ich schon, dass das bedeuten KANN, dass er gestresst ist.
Das mag vllt ab und an schon stimmen, die Sache ist nur die, dass der hund andauernd gähnt, das geht im grunde schon der türe los, wenn wir gassi gehen... und da kann er ja wohl nicht überfordert sein, oder?Klar, warum denn nicht? Wenn er weiß, dass es draußen wieder stressig wird, dann ist das Rausgehen doch der Anfang davon!
Zitatdie signale die wir ihm geben, kennt er. er kann sitz machen, und dass er auf "hier" kommen sollte, das weiß er auch. zumindest hat er das immer gemacht im haus, als er noch nicht angefangen hatte, mich auch zu ignorieren.
Es ist halt so, dass er im haus immer total aufmerksam war und alles gut geklappt hat. nur ist es jetzt so, dass er selbst im haus auf gar nichts mehr hört.Wie genau hast Du das denn geübt? Und wie häufig?
Zitatwir waren auch vorgestern auf dem hundeplatz. einfach nur mal schauen, und dann haben wir ihn mit einem andern hund mal in ein eingezäuntes gelände gelassen. der dortige hundetrainer hat auch gemeint, dass der hund wie "abwesend" ist. genau wie draußen halt auch.
Das ist ein normales Verhalten von Hunden, die nicht auf die Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet wurden, wenn sie überfordert sind. Sie klinken sich dann aus und sind in ihrer eigenen Welt. Mit Druck erreicht man da nur, dass der Hund sich immer mehr entzieht.
Ich würde ihn ersteinmal ankommen lassen. Ich habe den Eindruck, dass ihr ziemlich viel verlangt von ihm. Er ist ja gerade mal zwei Wochen da!
Er muss sich ersteinmal eingewöhnen! Es reicht in der Zeit völlig aus, nur soviel Erziehungsarbeit zu machen wie eh im Alltag anfällt. Vielmehr würde ich ersteinmal nicht machen und ein paar Wochen vergehen lassen.
Habt Ihr Euch eigentlich bewusst für einen solchen Mischling entschieden?
Viele Grüße
Corinna -
also geübt hab ich die ersten tage gar nicht, eben wegen "ankommen" lassen. außer vllt mal ein sitz am tag oder so.
da sind wir auch jedes mal wenn einer heim kam, auf sein verhalten eingegangen, dass er einen überschwänglich begrüßt hat.
dann hat uns aber jemand das buch von der jan fennell empfohlen und ehrlichgesagt hat mir das auch eingeleuchtet. ich glaub da zwar nicht dran, dass ich nach ihrer erziehungsmethode meinen hund nach zwei wochen ohne leine laufen lassen kann, aber zumindest das mit den fünf minuten einfach ignorieren, einkaufstüten auspacken etc nachdem man heimkommt, fand ich einleuchtend.
wegen üben jetzt: ich hab mit ihm nie länger als 10min geübt, weil er sowieso recht schnell abgelenkt ist, wenn man ihn überhaupt dazugebracht hat... maximal zwei mal am tag dann, und dann halt eben, wenn wir gassi gegangen sind und er wie ein bekloppter an der leine gerissen hat, einfach umgedreht und die richtung gewechselt.
wegen der rasse, bzw dem mischling: wir sind überhaupt nicht nach rasse gegangen. wir sind einfach ins tierheim gegangen, fanden ihn toll, weil er so ruhig war.
zugegebenermaßen haben wir schlichtweg die problematik übersehen ,dass man bei ihm nicht weiß, was drin ist... -
Grüße,
hört sich vom Verhalten her einfach absolut Typisch nach Herdenschutzhund an.
Informiere dich über Herdenschutzhunde, die sind weder mit anderen Rassen vergleichbar, noch so zu erziehen
gruß
sabine -
- Vor einem Moment
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