Hund in Bewegung - scharfe Fotos wie?

  • Zitat

    Ich habe heute Morgen auch mal versucht Blue in der Bewegung zu fotographieren --> Blue, aber trotz manueller Einstellmöglichkeiten schafft meine einfach Digi-Cam keine zufriedenstellende Bilder. :???:


    Was für manuelle Einstellmöglichkeiten hast du denn?

  • Zitat


    Was für manuelle Einstellmöglichkeiten hast du denn?


    Das komplette Programm (naja, wenigstens für eine Nicht-DSLR): Blende, Belichtungszeit, ISO, Bildstabi aus.

  • Das ist etwas komplizierter und ich fürchte, ich habe auch nicht genug Hintergrundwissen, um es in einfachen Worten korrekt erklären zu können. Ich versuche es mal. Die Schärfentiefe (also der Bereich des Bildes, der scharf abgebildet wird) hängt von verschiedenen Faktoren ab. Geringe Schärfentiefe heißt dabei z.B. Hund scharf, Hinter- und Vordergrund unscharf. Große Schärfentiefe: alles scharf.


    Nun möchtest du gerne eine geringe Schärfentiefe haben. So ganz grob sind da folgende Faktoren wichtig: die Schärfentiefe sinkt bei kleinen Entfernungen (das merkt man besonders im Makro-Bereich: fotografierst du die Nase deines Hundes bei großer Blende aus 10 Zentimeter Entfernung, sind die Augen 5cm weiter schon nicht mehr scharf. Wenn du dagegen bei gleicher Blende ein Haus in 50 Meter Entfernung fotografierst, ist der Baum 2 Meter davor ebenfalls scharf.) Dann: die Schärfentiefe sinkt mit der Blendenzahl. Also Blende 2,8 hat eine deutliche geringere Schärfentiefe als Blende 22. Die Schärfentiefe sinkt ebenfalls mit wachsender Brennweite. Fotografierst du einen Hund in 15 Meter Entfernung mit 200mm Brennweiter und einer eher großen Blende, ist nur der Hund scharf und der Hintergrund und Vordergrund nicht. Fotografierst du den Hund dagegen auf die Entfernung mit 30mm Brennweite, ist noch ein gutes Stück Vorder- und Hintergrund mit scharf.


    Und nun kommt das gemeine: du hast eine Kompaktkamera mit kleinem Sensor. Man vergleicht die Größe des Sensors mit dem Kleinbildformat, wie die meisten analogen Kameras ihn haben und sehr gute und teure DSLRs. Ein kleiner Sensor bewirkt quasi eine Brennweitenverlängerung, hm, wie beschreibt man das: Meine Nikon D90 hat z.B. eine Brennweitenverlängerung um den Faktor 1,5 im Vergleich zum Kleinbildformat. Wenn ich mit dem Kleinbildformat ein Foto mit 150mm Brennweite mache, brauche ich mit der Nikon D90 nur 100mm Brennweite für exakt das gleiche Bild. Du hast mit der Kompaktkamera einen noch kleineren Sensor. Du brauchst also noch viel weniger mm Brennweite, um den gleichen Bildausschnitt zu bekommen. Ich habe gerade mal geschaut, deine Canon hat einen realen maximalen Zoom von 34,8mm. Das ist schon richtiger Weitwinkel, obwohl es scheint, als ob du stark heran zoomst. Das ist aber nur der Effekt des kleinen Sensors. So, und wie ich oben schrieb: die Schärfentiefe steigt (also alles ist scharf) unter anderem mit sinkender Brennweite und mit dem Abstand Objekt-Kamera. So wirst du es kaum schaffen, mit deiner Kamera deinen Hund in mehreren Metern Entfernung so zu fotografieren, dass nur der Hund scharf ist und der Hintergrund unscharf. War das irgendwie zu verstehen :ops: ?


    Nehmen wir z.B. das Bild:



    wie weit warst du da weg vom Hund (und hast du tatsächlich den Hund scharf gestellt :???: . Hast du die Möglichkeit einer Punktmessung für die Schärfe oder nur Matrix-Messung? Letzteres würde deinen Wunsch nach einem unscharfen Hintergrund noch etwas unmöglicher machen...)? Wie auch immer, du hast bei diesem Bild eine reale Brennweite von 19,6mm, da hilft auch die gewählte Blende 4 nicht mehr, den Hund vom Hintergrund abezuheben.

  • Ich habe mal gelesen, dass so ein Bild mit verschwommenen Hintergrund am Besten gelingt mit kleiner Blende, kurzer Belichtungszeit, kleiner ISO-Wert (bei gutem Licht) dazu sollte das Motiv näher zum Fotograf als der Abstand Motiv zum Hintergrund sein. Zusätzlich sollte man das Motiv möglichst nah heran zoomen.


    Unten siehst Du mal die Werte für das Foto.
    Hätte es mit einer abgeänderten Einstellung klappen können, oder bekommt das meine Cam überhaupt nicht hin?


    Der Abstand Kamera-Hund betrug ca. 5Meter.


  • Die Exifs zu dem Bild hatte ich mir bereits angesehen :smile:



    Zitat

    Ich habe mal gelesen, dass so ein Bild mit verschwommenen Hintergrund am Besten gelingt mit kleiner Blende, kurzer Belichtungszeit, kleiner ISO-Wert (bei gutem Licht) dazu sollte das Motiv näher zum Fotograf als der Abstand Motiv zum Hintergrund sein. Zusätzlich sollte man das Motiv möglichst nah heran zoomen.


    Ich habe oben versucht es zu erklären, offensichtlich nicht gut genug :???:


    Also: die Blendenöffnung sollte möglichst groß sein, das entspricht einer kleinen Blendenzahl (aber einen großen Blende). Die Belichtungszeit und der ISO-Wert haben nichts damit zu tun, wie verschwommen der Hintergrund wird. Es sei denn, du nutzt diese Parameter, um die Blende zu beeinflussen. Aber direkt haben Zeit und ISO keinen Einfluss auf die Schärfentiefe. Das mit den Abständen kann man als ganz grobe Orientierung nehmen, aber daran scheitert es nicht, bzw. das alleine hilft nicht.


    In deinem Fall: es scheitert in erster Linie an der zu geringen Brennweite (sprich, du kannst nicht stark genug zoomen. Du kannst maximal 34mm Brennweite wählen, das ist kein starker Zoom, ganz im Gegenteil). Daneben spielt ein wenig eine Rolle, dass der Hund mehrere Meter entfernt von dir ist und die Blende mit f4 auch nicht extrem groß ist. Wenn du näher ran zoomst, wird deine Kamera die Blendenzahl größer wählen (ich meine f5,6 bei den 34mm hätte ich gelesen ?!), das hilft dir nicht wirklich weiter. Und bei Action-Fotos kannst du halt auch nicht beliebig nah an den Hund ran gehen.


  • Manno... bei Zoe streikt der AF meiner Berta immer, hat städnig Schwierigkeiten beim Schwarzen :( :

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!