Amichien Bonding
-
-
Ein herzliches Hallo an Alle,
bin "Hundeneuling" und habe gerade das Buch "Mit Hunden sprechen" von Jan Fennell gelesen.
Habe einen 8 Monate alten Border Collie Mix, der im Großen und Ganzen ganz gut folgt.
Probleme haben wir in Sachen Leinenführigkeit (nur bei starker Ablenkung), bei der Begrüßung ihm bekannter Menschen (diese springt er gerne an) und wenn wir am Stall sind, dann verbellt er jeden Fremden. Daheim zeigt er dieses Verhalten nicht. Es kann klingeln und ihn interessiert das nicht wirklich. Ab und an bellt er, wenn es beim Nachbarn klingelt.
Gemäß dem oben genannten Buch spricht sein Verhalten wohl dafür, dass er die Rudelführung übernommen hat, oder? Zumindest am Stall fühlt er sich für die Verdeidigung zuständig.
Doch schon bei der 5-Minuten-Regel habe ich Fragen. Mein Hund ist von mir selten getrennt, mein Leben läuft so ab, dass er immer bei mir ist. Und in der Wohnung, oder auch am Stall kann ich länger aus der Sicht sein und er spielt kein Begrüßungsritual ab. Er sucht auch nicht nach Aufmerksamkeit. Als er mit 3 Monaten bei uns eingezogen ist, hat er uns immer am Morgen begrüßt, das macht er auch so gut wie nicht mehr.
Bedeutet das:
a) er ist Rudelführer, der es nicht nötig hat, uns zu begrüßen
b) es läuft alles prima und sein Verhalten zeigt uns nicht dieses Problem aufAlso wenn ich das Amichien Bonding anwenden will, fehlt mir die erste Regel, ausser bei allen Reitern unseres Stalles und bei meinem Partner, wenn dieser von der Arbeit kommt.
Was ich natürlich auch schon mitbekommen habe, ist - Amichien Bonding ist, wie so vieles oder gar alles im Leben - auch umstritten.
Was habe ich noch für Möglichkeiten, dem Hund klar zu machen, dass er am Stall die Menschen nicht verbellen muss?
Wie gewöhne ich ihm das Anspringen bei der Begrüßung ab?
Danke
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Hi!
Generell:
Manchen Menschen hilft das Schema bei der Hundeerziehung, ICH finde es für uns unnötig, meiner Freundin wars hilfreich.
Aber begrüßt wird bei uns auch nicht. Ist doch super, wenn das bei dir schon funktioniert.
Anspringen verhindern (Leine), Alternativverhalten (alle Pfoten auf dem Boden, stehen oder sitzen ist egal) belohnen (Leckerli, Streicheln).Viel Erfolg,
Tina -
Hallo,
diese ganze Rangordnungskiste sehe ich irgendwie anders.
Meiner Meinung nach ist das, was J.F. schreibt, nicht mein ding.Warum soll ich den Hund nicht begrüßen, wenn ich nach Hause komme.
Es gbit Sachen, die erledigen sich, ohne dass es dafür eine Theorie gibt.
Nach Hause kommen:
Du hast die Hände voll, Dein Hund kommt angerannt und will begrüßt werden.
Du lässt doch nicht direkt alles fallen ,um dem Hund "Tag" zu sagen, oder?Dass der Hund zur Begrüßung die Menschen anspringt, ist normales hündisches Verhalten, was man duldet oder nicht.
Liegt an jedem selber.Wenn Du es dem Hund abgewöhnen willst, ignoriere es einfach. Sollte das nicht zum Erfolg führen, drehe Dich um oder lass' den Hund ins Leere springen, indem Du einen Schritt zur Seite gehst.
Was J.F. weiterhin schreibt, ist in meinen Augen Quatsch.
Warum soll ich vor meinem Hund essen? Weil ihm dann das Wasser im Mund zusammenläuft?
-
Zitat
Probleme haben wir in Sachen Leinenführigkeit (nur bei starker Ablenkung),
ein 8 Monate alter Hund lässt sich gern ablenken. Davon zu sprechen, dass das ein Anzeichen dafür ist, dass Hund die Rudelführung übernommen hat ist schlicht
Wie man das abstellt? Einfach konsequent Baummethode - in dem Moment, in dem Hund anfängt zu ziehen, wird HF sofort und ohne jegliches Nachgeben zum "Baum".
Zitatbei der Begrüßung ihm bekannter Menschen (diese springt er gerne an) und wenn wir am Stall sind, dann verbellt er jeden Fremden.
Anspringen zur Begrüssung ist erlerntes Verhalten - hat nix mit Rudelführung zu tun. BTW - übrigens genau einer der Punkte, warum ich das Buch "Mit Hunden Sprechen" nur lachhaft finde.
Jan Fennell behauptet einerseits, das Anspringen zur Begrüssung finde deshalb statt, weil Hund sich als Chef fühlt und erleichtert ist, dass seine Untergebenen wieder heil im Rudel angekommen sind. Andererseits empfiehlt sie, den anspringenden Hund nicht zu beachten, einfach weitergehen und ihn quasi durch das Weitergehen/Weggehen wegzustossen bzw. ins Leere springen zu lassen - also passive Handlung, nicht aktiv wegstossen.
Da passt ihre Erklärung vorne und hinten nicht.
Der Grund für das Anspringen ist einfach - Klein Welpi lernt Futterbetteln bereits bei der Mama. An Mama's Gesicht hochstehen, mit Pfoten gegen Fang stubsen usw.
Bei Menschen als Zweibeiner geht das schlecht mit "gegen Fang stubsen". Aber Hochstehen, das geht. Und bringt idR auch bei den zuständigen Zweibeinern sofort eine Reaktion hervor. IdR runterbücken und Welpi streicheln, füttern, kraulen, spielen. Du stimmst mir doch sicher zu, dass das so ziemlich die erste Reaktion ist, wenn Welpeninteressenten zu einer Horde Welpen kommt. Genauso ist es mit Freunden und Bekannten - und wehe man sagt, dass man nicht möchte, dass Klein Welpi gestreichelt wird, wenn Klein Welpi so drollig angewackelt kommt und hochsteht. Dann ist man gleich der ganz böse Mensch.
Das geht so lange, bis Klein Welpi nicht mehr Klein Welpi ist, sondern ein verhältnismässig grosser Jungspund - und dann ist auf einmal das Geschrei gross, wenn das Hundi auf einmal nicht mehr auf wackeligen Welpenbeinchen drollig angewackelt kommt, sondern da ein schlacksiger Jungspund mit deutlich mehr Masse, Grösse und Tempo gegen einen hüpft.Dann auf einmal soll Hundi etwas unterlassen, für das er vorher wochen- bis monatelang bestätigt wurde - wie soll Hundi das verstehen
- frei nach Obelix "die spinnen, die Menschen".
Das Verbellen am Stall würde ich als Unsicherheit interpretieren, nicht als Rudelführung. Dazu mal eine Beobachtung von meinen Hunden - unsere Jungspunds haben bei ankommenden Personen, ihnen seltsam vorkommenden Situationen usw. auch immer wieder verbellt. Die typische Reaktion unserer echt dominanten Althündin war dann "mal kurz Kopf in die Richtung und schauen, was los ist - aha, nix weltbewegendes, also desinteressiertes Weitergehen/schlafen/liegen........". Und Jungspund hat gesehen "aha, Chefin signalisiert 'kein Problem', also brauche ich nicht weiterzubellen".
Hat die "Chefin" in irgendeiner Form verstärktes Interesse gezeigt, also längeres Hinschauen, evtl. in die entsprechende Richtung gehen oder gar knurren/bellen - dann gingen die Jungspunds erst so richtig ab.Und wie ist die typische Reaktion von Mensch auf bellenden Jungspund? Ganz klar - volle Aufmerksamkeit, lautes Rufen/Gebrüll von wegen "sei still" usw. Also komplette Bestätigung des Verhaltens des Jungspunds.
Zitat
Wie gewöhne ich ihm das Anspringen bei der Begrüßung ab?Siehe oben, eigentlich durch komplettes Ignorieren. Allerdings nicht durch Dich, sondern durch die angesprungene Person. Nur wird das schwierig, da die Menschen idR äusserst lern- und beratungsresistent sind.
-
Das mit der "Essensregelung" sowie "Mensch geht zuerst durch die Tür" etc. haben ja so ziemlich alle "Experten" als Hundeerziehungstipp in ihrem Reportoir (?-richitig geschrieben??)
Ich glaube allerdins nicht,das so viele Personen J.F.`s Buch gelesen haben....
Jeder sollte für sich entscheiden was und ob er sich etwas für seine Erziehung raussucht.ioch habe mir einiges selbst rausgepickt,viele Sachen sind aber für mich nicht relevant bzw. bei mehreren Hunden gleichzeitig nicht anwendbar.
Es wird immer von allen Seiten bessere ratschläge und Erziehungsmethoden geben (J.F., Rüter,Schüler etc. etc. ).
Was man daraus für seine eigene Situation macht oder nicht macht,muß jeder selbst entscheiden................PS: @ yane: Die "Baummethode" ist klasse-versuche ich schon länger,ist aber bei meinem 43 kg Koloss für mich nicht so ganz einfach
-
-
Zitat
PS: @ yane: Die "Baummethode" ist klasse-versuche ich schon länger,ist aber bei meinem 43 kg Koloss für mich nicht so ganz einfach
na ja, idealerweise fängt man da beim Welpen an *gggg* und ich kenne keinen Welpen, der 43 kg gewogen hat.
-
Das ist ja grade genau mein Thema
Rangordnung und Co.
Wie sieht es bei euch mit "rumliegenden Hunden" aus. Dürfen sie es im ganzen Haus oder nur auf einem bestimmten Platz?Mir wurde gerade erklärt, dass mein Hund Chef sei, weil sie liegen darf wo sie will
Ich muß dazu sagen, sie darf es nicht immer. Wir haben eine Box, in die kommt sie wenn wir z.B viel Kinderbesuch haben oder hin und wieder wenn ich weg gehe. Sie liegt aber auch ganz gern einfach so darin. Nun wurde mir Inkonsequenz vorgeworfen weil sie da ja immer liegen könnte, nur dem Rudelführer würden mehrere Plätze zustehen!
Wie seht ihr das?
LG Shaun
-
Ich persönlich finde es Unsinn, immer vor der Hund aus der Tür zu gehen (ich muss die Tür ja auch noch zumachen und abschließen, daher darf mein Hund vor mir aus der Tür, aber natürlich ohne Ziehen und Zerren), den Hund beim nach Hause kommen niemals zu begrüßen oder ihn nur auf einem Platz liegen zu lassen.
Ich versuche es so zu handhaben, dass ich die Kontrolle habe. Also ich entscheide, wann mein Hund durch die Tür gehen darf oder ob ich meinen Hund begrüße, wenn ich nach Hause komme. Wenn ich Tüten in der Hand habe, dann wird sie nicht begrüßt, habe ich die Hände frei und Lust dazu wird sie mal kurz geknuddelt.
Zu den Liegeplätzen: Es gibt bei uns Tabuzonen. Meggie darf bei uns grundsätzlich nicht in den Vorratsraum und ins Badezimmer. Ansonsten kann sie sich relativ frei bewegen. Was ich nicht mag, ist, wenn sie sich vor die Eingangstür legt, da schick ich sie dann weg.
Auch Couch und Bett sind tabu (allerdings nicht wegen Rangordnung, sondern weil ich meine Couch und mein Bett gerne für mich habe). Ansonsten ist es mir wurscht, ob Meggie in ihrem Körbchen, auf ihrer Decke oder auch dem nackten Fußboden liegt. Meistens liegt sie eh auf einem ihrer Plätze und wenn ich sie mit "Körbchen" auf ihren Platz schicke, geht sie dorthin - also ist das für mich völlig okay.
Ich finde diese Patentrezepte immer ziemlich bescheuert - jedes Mensch-Hund-Team ist anders und man sollte individuell Regeln und Rechte festlegen.
-
Ich finde es ist nicht wichtig, dass ein Hund generell etwas nicht darf, sondern dass er es dann nicht macht, wenn ich es will.
Wenn ich will, muss er in seinem Korb bleiben oder auf seinem Balkonkissen, den Rest der Zeit darf er liegen wo er will
Wenn ich will, wartet er vor der Tür bis ich durchgegangen bin, aber meistens ist mir das total egal
Mein Hund hat feste Essenzeiten, ich nicht. Also bekommt er mal das Futter bevor wir essen, und manchmal nach uns. Wichtig ist mir, dass er nicht bettelt
Ich glaube, solange es immer die selben Regeln sind, an die ein Hund sich halten muss kann man den Rangordnungsquatsch auch mal vergessen.
-
Hallo,
ich habe Ian Fennell auch gelesen und fand die Bücher sehr gut.
Leider stimmt es mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen in keinster Weise überein.
Alpha?Alles quatsch.......Hunde sind soziale Tiere und brauchen die Nähe und Liebe vom Menschen.Warum sollten sie uns dann beherrschen wollen? So doof sind sie ja nun auch nicht.
Ich möchte jetzt nur etwas erklären und nicht die Hunde vermenschlichen!!!
In einer Familie haben Mama und Papa das sagen und umso mehr man Regeln aufstellt, umso mehr Achtung haben die Kiddies.
So ist es auch beim Hund!
Ein Hund darf auf dem Sofa liegen oder auch im Bett(wenn ich das will),aber nach meinen Regeln.....ganz einfach.
Wird er frech,fliegt er raus und kann in seinem Korb schlafen.Das überlegen sich die Hunde ganz schnell.Ich füttere meine 7 Hunde alle zusammen und es geht wunderbar,warum? Weil ich nicht will das der Eine beim Anderen klaut.
Sie müssen Regeln befolgen,die ich aufstelle und dann läuft es.Natürlich ist es einfacher gesagt als getan.Da gehört viel Konsequenz,Durchsetzungsvermögen und Phantasie zu.
Ob der Hund als erstes durch die Tür läuft ist völlig egal.Wenn ich aber sage bleib,hat er vor der Tür zu bleiben.
Nicht anspringen?Springt er hoch,gleich wieder runter schicken und dann loben,belohnen,Leckerlies.
Mit dem verbellen ist es das Gleiche.
Wie lange sowas dauert und wie schwierig es ist hängt auch von der Rasse,Prägungsphase,eigenes Durchsetzungsvermögen ab.
Alles ist aber Konditionierung.Ob klassische Konditionierung,Gegenkonditionierung u.s.w.
Was ich jedem Halter als erstes empfehle ist sich mal die Zeit zu nehmen und seinen Hund über Tage einfach nur zu beobachten und dann damit zu arbeiten.
LG Martina
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!