Ich brauche einfach mal eure Meinung! :-(

  • Wie ja schon einige wissen, habe ich einen über 12 Jahre alten, kranken Schäferhund. Mittlerweile ist die Situation folgende:


    Wir können noch max. 100m Meter mit ihm gehen, damit er sich lösen kann. Aufstehen von allein geht fast gar nicht mehr. Wenn wir mehrmals am Tag die 100m gehen, ist es ein Bild des Jammers. Er wackelt, kreuzt die Hinterbeine, oder fällt um. Wir helfen ihm dann jedesmal wieder auf die Beine, weil er alleine es nicht mehr schafft. Ich kann das so schwer beschreiben, aber es ein Gehaksel und Gestaksel. :( :


    Seit 2 Tagen kriegt er nun auch noch Probleme beim Kot absetzen. Er pupst den ganzen Tag und wenn wir mit ihm rausgehen, versucht er mitunter (nicht immer) einen Haufen zu machen, aber es gelingt ihm nicht.


    Im Kopf ist er noch völlig klar, was die Sache nicht leichter macht. Ich bin einfach völlig verzeifelt und weiß nicht, was ich richtig mache. Quäle ich den Hund? Ist es überhaupt noch ein Leben für ihn?


    Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Thread aufmachen soll, aber ich weiß einfach nicht was ich richtig mache. Entscheiden muss ich, das ist mir mehr als klar, aber ich würde gerne Meinungen von euch hören, wie ihr mit dieser Situation umgehen würdet.


    eine verzweifelte Ute :(

  • Es ist schwer dazu etwas zu schreiben...wir kennen den Hund nicht...wir sehen die Situation nicht...aber so ganz grundsätzlich...Hunde sind absolute Lauftiere und Bewegungsfanatiker...was bleibt ihnen noch...wenn sie kaum noch 100 Meter gehen können? Eigentlich nicht mehr viel...oder?
    Tendenziell würd ich auch dazu raten den Hund einschläfern zu lassen...ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass so ein Leben für einen Hund noch lebenswert ist...denk ich... :???:

  • Ich danke euch für eure Antworten.


    Sleipnir
    Das ist mein Dilemma. Das ältere Hund weniger Lauffreude haben sage ich mir, aber man merkt ihm halt schon an, dass er mitunter Langeweile hat. Wir versuchen ihn durch "Denkspiele" und viel Zuwendung zu beschäftigen.


    Andor war in jungen Jahren ein überaus aktiver Hund. Sicher schläft er auch sehr viel, aber was soll er auch sonst machen......


    Alles Sch*ße im Moment. :( :

  • Liebe Ute,


    nach den letzten Gesprächen unter uns Altenpflegerinnen, habe ich ehrlich gesagt schon vermutet, dass für Dich bald eine schwere Entscheidung ansteht. Ich wollte auch schon fragen, hatte aber Angst es eventuell falsch interpretiert zu haben und dann ins Fettnäpfchen zu hupfen.


    Du hast Deinem Andor ein wunderschönes Leben ermöglicht (nach Allem, was wir in den letzten Tagen im Seniorenthread getippselt haben, glaube ich das ungesehen) und ich bewundere Dich bzw. Euch dafür, wie wunderbar und würdevoll ihr Andors Lebensabend gestaltet.


    Hmm, Du hast jetzt aber auch immer wieder von schlimmen Tagen berichtet, an denen Du furchtbar traurig warst. Furchtbar traurig, weil Du vermutlich fühlst, dass Andors Zeit vielleicht gekommen ist. Natürlich habe ich Andor nie gesehen und deshalb ist es schwer, etwas zu raten. Nach Allem was ich über den Austausch von uns Altenpflegerinnen mitbekommen haben, würde ich aber vermuten, dass Andor die Entscheidung vielleicht bereits selbst getroffen hat.


    Als ich die Entscheidung für meinen Dicken treffen musste, spielte die Tatsache, dass er sich selbst kein würdevolles und zufriedenes Leben mehr ermöglichen konnte, eine große Rolle. Er konnte nicht mehr aufstehen, wurde zunehmend inkontinent und dadurch immer unzufriedener. Ich konnte spüren, wie müde er geworden war. Ich finde "müde" bezeichnet es am Besten. Es war einfach der Zeitpunkt gekommen, ihn gehen zu lassen.


    Ich weiß nicht, ob Andor schon müde ist. Aber nach allen Erzählungen und Gesprächen kann ich es mir schon vorstellen. Ihr besitzt meinen tiefen Respekt, für Eure aufopferungsvolle Fürsorge. Ich bin mir sicher, Andor hat einen so wunderbaren Lebensabend, wie ihn nur wenige Hunde erleben dürfen. Und deshalb bin ich mir auch sicher, dass ihr - so oder so - die für Andor richtige Entscheidung treffen werdet. Wenn ihr glaubt, dass es für ihn an der Zeit ist zu gehen, dann lasst ihn gehen. Glaubt nicht, ihr hättet mehr tun können oder müssen. Ihr tut so viel ... und doch ist es oft am Schwersten, den letzten Schritt auch zu tun.


    Vielleicht könnt ihr an einen seiner Lieblingsplätze fahren, wie ihr es ja sooft tut, noch ein langes Wochenende oder ein paar Wochen mit ihm verbringen ... ganz bewusst ...


    Falls Du sprechen möchtest - hier, im ICQ oder am Telefon. Jederzeit.


    Alles Liebe,
    Verena

  • du arme.. fühl dich mal gedrückt... :streichel:


    ich werde dir nichts raten, das steht mir nicht zu.
    aber dein hund wird es dich wissen lassen, wenn es soweit ist. du wirst es sehen, davon bin ich überzeugt.

  • ohje, eine schlimme situation..


    sowas hatte ich vor kurzem auch und ich kann mich den vorrednern nur anschließen, beende sein leiden (auch wenn es schwer ist) und lass ihn im guten gehen..


    Wenn es einfach nicht mehr geht und den kampf verliert muss man sich geschlagen geben, auch wenn es die schwerste Entscheidung ist..


    Aber hinterher würdest du dich nur fragen, ob es nicht früher besser gewesen wäre...


    Ich musste dies vor genau 1em Monat auch auf kürzeste Zeit entscheiden, da mein Hund mittendrin vor lauter Schwäche zusammengebrochen ist und nicht mehr aufstehen konnte und kaum mehr gehen konnte, da er keine kraft mehr hatte, weiter zu kämpfen, haben wir ihn erlöst mit dem guten Gewissen, ihm ein wundervolles leben gegeben zu haben, ein leben von dem viele andere nur träumen können...


    Denke daran (auch wenn es hart klingt, bitte versteh das nicht falsch), wie würdest du es wollen, wenn du in der Situation wärst, schwach, gebrächlich und nicht das tun könntest was du willst und was in deiner natur liegt, dich frei zu bewegen!? Ihn länger bei dir zu behalten, geschieht aus egoismus, weil es dir schwer fällt sich zu trennen, aber er wäre dir sicher dankbar dafür.... auch wenn es hart klingt und verdammt schwer fällt

  • Hat er denn Schmerzen?
    Was sagt der Tierarzt dazu?


    Wenn er nicht von Schmerzen gequält ist und geistig ansonsten noch ganz fit ist...
    Ist er denn ängstlich oder eher mutig?
    Wär dann nicht evtl. ein Hunderollwagen etwas für ihn?


    Ich kenne einen Hund der gebrechlich durch's Alter wurde und der hat damit noch eine richtig gute Zeit gehabt. Der konnte wieder flitzen, besser Kot absetzen und war wirklich happy.


    Manche sehen das als hundeunwürdiges Leben an. Ich tu' mich da immer etwas schwer, als Rollstuhlfahrerin. (Bitte jetzt keine Diskussionen über den Unterschied behinderter Menschen und Hunde!!!) So lange ein Hund ansonsten noch fit ist und keine nicht therapierbaren Schmerzen hat, empfinde ich persönlich einen Hunderolli als gute Alternative.


    Natürlich zögert man das Ende damit auch nur hinaus. Aber wenn der Hund noch ein paar glückliche Monate damit haben kann, why not?!


    War nur so ne Idee. Ich weiß das die "Dinger" sehr kontrovers diskutiert werden.


    In jedem Fall alles Liebe für euch!
    Kann gut verstehen wie schwer diese Zeit für euch sein muß. :( :

  • Auf die Frage, wann der Zeitpunkt gekommen ist Hunde gehen zu lassen, hab ich vor ein paar Tagen in einem anderen Forum gelesen: "Wenn sie anfangen nach innen zu sehen..."
    Fand ich sehr passend!!!

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