Unser Kretahund hat Durchfall
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Hallo,
unseren Benji haben wir seit dem 17.08., also ca. 3 Wochen. Er stammt aus Kreta und ist ca. 1 Jahr alt, sehr lieb und freundlich und er fühlt sich bei uns sehr wohl.Gestern und heute morgen hatte er Durchfall mit etwas Blut, deshalb bin ich heute mit einer Kot- Probe zum TA, um sie auf Giardien testen zu lassen. Der Test war negativ. Die TÄ hat Benji dann eine Spritze gegen Krämpfe im Darm, Entzündung usw. gegeben. Ob der Durchfall weg ist, weiss ich nicht, weil er nichts mehr gemacht hat, aber ich habe ihm heute Spezialfutter und auch Diarsanyl gegeben, was die TÄ mir mitgab und was er 2 mal tgl. bekommen soll. Ich hoffe, dass der Durchfall jetzt weggeht.
Heute nachmittag war ich mit ihm spazieren, anschließend war er im Garten. Als wir dann drinnen waren, sah ich, dass er sich im Wintergarten auf den Teppich setzte und anfing Pipi zu machen. Ich habe ihn schnell rausgeschafft, damit der Teppich nicht auch noch anfängt zu stinken. Der Teppichboden im Büro, wohin er 2 mal die Häufchen gemacht hat, stinkt jetzt immer noch, trotz Schrubben.
Eigentlich klappte es mit der Sauberkeit doch ganz gut bisher, daher bin ich verwirrt, weil er jetzt scheinbar wieder alles vergessen hat.
Kann das mit dem Tierarztbesuch zusammenhängen? Ich bin ratlos, weil er doch draussen jede Menge Gelegenheiten hatte, Pipi zu machen.Ich gehe auch spät abends immer nochmal mit ihm raus, mal mit mal ohne Erfolg und morgens hat er bis auf die letzten 2 Tage immer eingehalten, bis ich mit ihm rausging.
LG, Hilde
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Habe deinen Thread erst jetzt gelesen.
Wie geht es mit dem Durchfall? Hat er noch welchen?
Ob das mit dem TA zusammenhängt weiss ich nicht. Aber vielleicht musst du bei Ihm wie bei einem Welpen die Stubenreinheit trainieren?
Wie hat er denn in Kreta gelebt? War er ein Strassenhund?
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Hallo Ziggy,
der Durchfall ist wieder weg, nachdem ich beim TA war. Er bekam dort eine Spritze und noch Diarsanyl, ausserdem gebe ich ihm z.Z. noch Spezialfutter. Er hat wieder guten Appetit und macht feste Häufchen.
Das mit der Pipi ist auch nicht mehr vorgekommen. Ich gehe alle 2-3 Std. mit ihm raus, damit er draussen machen kann und auch lernt, dass man drinnen nichts macht. Morgens früh lasse ich ihn vor dem Spaziergang erstmal in den Garten, damit er seine Geschäfte machen kann. Ich hoffe, dass er es mit der Zeit auch länger aushält. Ist eben wie bei einem Welpen.
Wo er in Kreta gelebt hat und was er erlebt hat, weiss ich leider nicht.
Vielleicht war er kein Strassenhund, sondern hat irgendwo bei einer Familie gelebt, die ihn auf Dauer nicht haben wollte. Er ist nicht verfressen, sondern eher wählerisch, aber scheu und ängstlich, wenn was Unbekanntes auf dem Weg ist oder Kinder schnell auf ihn zukommen, fährt aber gerne Auto und mag auch unsere Katzen. Bei uns hat er sich schnell eingelebt und wir lieben ihn alle schon sehr, obwohl er erst 3 Wochen bei uns ist.Man sagte mir, dass er auf einmal dort in der Auffangstelle war und niemand wusste, woher er kam. Vielleicht hat ihn jemand dort ausgesetzt, um ihm zu helfen, dass er nicht in eine Tötungsstation kommt.
Er muss noch Vieles lernen, wie Sitz(macht er manchmal), Platz, Bleib und Komm. Ich will ihn aber nicht gleich überfordern, sondern es langsam angehen lassen. Draussen im Feld oder Wald klebt er ja fast an meinen Füssen (ohne Leine). Er kommt auch, wenn ich mal ein paar Schritte weiter weg bin, schnell angesprintet. Die Angst, dass das Frauchen weg sein könnte, ist einfach noch zu gross. Er ist wirklich ein sehr lieber Hund , der nur noch ein wenig Erziehung braucht.
LG, Hilde
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Das wäre auch meine erste Frage gewesen, wo er denn herkommt.
Ich hab seit ca. 3 Monaten einen türkischen Straßenhund. Anfangs war ich erstaunt, wie gut das mit der Stubenreinheit klappte. Er hat schnell gelernt, hat auch anfangs nie Haufen in der Wohnung gemacht, nur mal eine Pfütze (aber man hat deutlich gesehen dass ers da einfach noch nicht halten konnte).Deiner kommt aus Kreta, ich nehme also jetzt einfach mal an dass er da kein 05/15 Hundeleben geführt hat wie es bei deutschen Hunden üblich ist: vom Welpenalter an in irgendeiner Familie, da sozialisiert, etc. Du musst also auf jeden Fall - egal wie dein Hund vorher gelebt hat - davon ausgehen, dass das Leben bei euch für ihn extrem neu ist, vielleicht sogar (wenn er von der Straße kommt) kennt er es gar nicht, zu Menschen zu gehören.
Das heißt (und ich zitiere jetzt was mein Trainer in der Hundeschule mir gesagt hat, als ich anfangs zum Infogespräch da war und was ich ihm gar nicht glauben mochte) dein Hund braucht noch eine ganze Zeit, um sich einzuleben. Er braucht eine Zeit, um zu verstehen, dass er bei euch bleiben kann. Und BIS er das kapiert hat (dauerte lt. meinem Trainer so an die 4 Wochen) benimmt er sich in der neuen Umgebung vorsichtig und zurückhaltend. Ich dachte nach den ersten 2 Wochen ich kenne meinen Hund. Er war gelehrig, interessiert, temperamentvoll, verschmust. Ein Energiebündel und nicht ganz einfach zu händeln, aber ansonsten ein Traum. Dann hat sich das bewahrheitet, was mein Trainer gesagt hat: man merkt ihm sehr deutlich an (in den letzten Wochen) dass er sich eingelebt hat und sich nun zuhause fühlt: er benimmt sich wie der große Boss, lebt seine Hundeinstinkte in jeder Hinsicht schamlos aus (d.h. er klaut wie ein Rabe, geht dafür über Tische und Bänke, zerkaut Sachen, missachtet Kommandos absichtlich weil er keine Lust hat, bockt extrem rum, zieht ganz fürchterlich an der Leine - hat er anfangs gar nicht gemacht -, fängt plötzlich an, in einigen Situationen zu bellen und beschwert sich lautstark, wenn ihm etwas nicht passt) und er fing auch plötzlich an, wieder in die Wohnung zu machen. Plötzlich auch Haufen, was ja vorher einfach nie der Fall war, daher kann man auch sicher sagen dass es nicht daran liegt, dass ers nicht halten kann. Ebenso mit den Pfützen: nachts schafft er an die 9 Std. mittlerweile, aber wenn er grad mal wieder bockig ist pinkelt er auch schonmal direkt nach dem Spaziergang in die Wohnung...
Ich denke mal, meiner ist da ein Extremfall. Deiner ist ja auch anscheinend vom Grundcharakter her anders: meiner war NIE ängstlich und zurückhaltend, ich wünschte er wäre es ein bisschen mehr... Trotzdem solltest du dir im Klaren sein, dass ihr euren Hund vielleicht noch gar nicht wirklich kennt!
Und ganz davon abgesehen: er ist ja auch genau im Pubertätsalter...
Erzähl mal, wies weitergeht, bitte!
Lg, Corinna
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Hallo, Kartoffelpelle,
zunächst mal vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Ich würde gerne auch weiter mit dir Erfahrungen austauschen.
Benji ist ja ca. 1 Jahr alt, ist also auch im Flegelalter. Er ist soweit sehr lieb und zu allen hier im Haus freundlich, auch zu unseren Katzen.
Draussen ist er, wie auch mein Mann mir heute wieder bestätigte, eher ängstlich. Er läuft z.B. ein paar schnelle Schritte, stoppt dann abrupt und schaut um sich, dann läuft er wieder ein paar Schritte. Man muss ihn immer im Auge haben, damit man nicht über ihn stolpert, weil er auch so nah an den Beinen geht. Es ist noch kein normales Mitlaufen, wie wir es von unserem Golden Retriever gewöhnt waren. Benji ist ja auch erheblich kleiner und leichter, allein deshalb ist das für uns ungewohnt. In der Wohnung, wo er mir oder uns überall hin folgt, läuft er sehr leise. Auf einmal ist er hinter einem wenn man nicht daran denkt.Er knabbert gerne an den Spielsachen, die ich für meine Katzen gekauft habe und kaut sie kaputt. Ein neues Halsband hat er innerhalb von nicht mal 10 Minuten kaputtgeknabbert.
Was ich ihm auch dringend abgewöhnen muss: Er springt uns immer an (und auch Besucher, die das vielleicht überhaupt nicht mögen). Ich muss auch sehr aufpassen, dass er nicht die Katzenschüsselchen leert, wenn die Katzen was drinlassen. Das kann Durchfall hervorrufen. Als unsere Emmily mal an seine Schüssel ging, hat er sie aber angebellt, weil das sein Futter ist. Von mir lässt er es sich wegnehmen.
Neuerdings knurrt er, wenn jemand auf der Strasse über unserem Haus vorbeigeht, bei Hunden bellt er sogar kurz. Er bellte bisher fast nie, weder im Haus noch draussen (hoffentlich bleibt das so). Wenn er im Haus ist, legt er sich irgendwo hin, wo wir uns aufhalten und bleibt da ganz ruhig liegen. Auch das wünsche ich mir weiter von ihm.
Am Gehorsam müssen wir noch üben, da kann er noch nichts - Sitz macht er ab und zu, wenn er will. Da er nicht auf Leckerchen steht, wird es sicher schwierig, mit ihm am Gehorsam zu arbeiten. Ich muss noch herausfinden, was ihm besonders gut schmeckt. Katzenstängelchen mag er gerne, aber sie sind nicht gut für ihn. Wenn er irgendwelche gravierende Probleme zeigt wie Aggression oder totalen Ungehorsam, dann würde ich auch Hundeschule mit ihm machen oder zu einem Hundetrainer gehen. Vorher will ich es selber versuchen, weil ich ja noch die Übungen von unserem Barney kenne, mit dem ich dort vom Welpenalter bis zur Begleithundeprüfung war.
Benji bleibt bisher ohne Probleme alleine, ich gehe aber alle 2-3 Std. mit ihm raus ins Gras, damit er nicht in die Wohnung macht. Er fährt auch sehr gerne Auto, allerdings hat er mal bei einer längeren Fahrt sein Futter wieder rausgespuckt (war mein Fehler, weil man besser nicht füttert, wenn man eine längere Fahrt vor sich hat).
Ich bin mal gespannt, wie er ist, wenn er sich richtig zuhause fühlt. Hoffentlich kommen da nicht allzuviele negative Eigenschaften hervor, die man bisher nicht gesehen hat. Er ist wirklich sonst ein ganz lieber Kerl, der sich bei uns pudelwohl fühlt.
So, nun habe ich sehr viel geschrieben und wünsche dir nicht allzu viele Probleme mit deinem Hund. Man weiss eben im Voraus nie, was man bekommt. Wir hatten unseren Benji ja nur im Internet gesehen und bekamen ihn von der Pflegestelle, wo er auch nur kurz war und die nicht viel über ihn sagen konnte. Er kam ja erst am 5. August nach Deutschland.
Liebe Grüße, Hilde
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Hallo Hilde!
Vielleicht kann ich dir ein paar Tips geben zum Erziehen ohne Leckerlis.Ging bei meiner Kleinen auch nicht. Bei Leckerlis schaltet bei ihr im Gehirn ein Schalter um und denn ist nur noch fressen angesagt.
Aber Verknüpfungen mit "Sitz", "Platz" oder anderen Kommandos klappt nicht.Ich habe ihr alles über positive Bestärkung beigebracht. Hab sie verbal gelobt, gestreichelt oder sie erhielt ihr Spielzeug als Belohnung.
Vielleicht reagiert dein Benji ja auch auf so etwas.
Und wegen dem anspringen, meine ist ja auch so ein "Flummi". Ich wusste auch nicht wie ich es ihr abgewöhnen sollte.
Bei mir ist es eher durch Zufall passiert. Sie sprang mich an und ich machte in diesem Augenblick einen Schritt zur Seite, weil ich an die Tasche wollte, und da sprang sie ins Leere.Sie hat sich nichts getan, aber ich glaube der Schreck war recht gross.
Mittlerweile weiss meine Kleine das ich zur Begrüssung in die Hocke gehe und seit dem hat es sich schon sehr viel gebessert.Meine war auch sehr ängstlich als ich sie übernommen hatte, da sie keine Umweltreize kannte. Ich bin mit ihr ruhig auf alles zugelaufen wenn sie Angst hatte und knurrte. Besonders vor Männern und Leute die Fahrräder schieben hatte sie Angst. Habe mich dann mit den Leuten unterhalten damit sie merkt das alles harmlos ist.
Sobald euer Benji zu euch Vertauen hat wird er auch keine Angst mehr zeigen.
Vielleicht helfen dir die Tips ja ein bisschen.
Halt uns auf dem laufenden über den Kleinen.
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Hey ihr lieben Tierschutzhundebesitzer
Ich habe selber auch zwei Hunde aus Griechenland und Spanien. Ich hatte bei beiden die ersten Monate immer wieder Durchfallprobleme. Wenn die Hunde auf Mittelmeerkrankheiten getestet sind, sind das meist harmlose Geschichten, hervorgerufen durch die Umstellung.
Allgemein kann ich sagen, auch von Freundinnen die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, dass es ca. ein halbes Jahr dauert, bis die Hunde sich wirklich vertrauensvoll fallenlassen und verstehen, dass sie nicht mehr wegmüssen. Sie haben viel schlechtes erlebt, ihr Vertrauen muss man sich eben erarbeiten.
Lasst euch Zeit und ihr werdet mit wundervollen Hunden belohnt, die euch nie vergessen, dass ihr ihre Retter seid.Viel Spass weiterhin.
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Zitat
Hey ihr lieben Tierschutzhundebesitzer
Hallo Meike!
Oute mich als eine Hundebesitzerin die dem Hund das TH erspart hat.
Solche schlecht gehaltenen und verwahrlosten Hunde gibt es leider auch in D. :x
Ist übrigens der erste meiner Hunde der nicht aus dem TH ist.
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Danke, Ziggy und meike.s,
für eure Erfahrungen mit den Hunden aus dem Süden.
E ist ja bei jedem Hund etwas anders. Mein Benji mag alle Leckerchen, für die unser Barney (Golden Retriever) werweisswas gemacht hätte, überhaupt nicht. Er spielt höchstens mal damit und lässt sie dann irgendwo liegen.
Wenn sich das mit dem Durchfall stabilisiert hat und ich wieder auf normales Futter umstellen kann, dann werde ich mal austesten, was er wirklich gerne als Belohnung nimmt. Selbst wenn ich ihn lobe, weil er sein Geschäft gemacht hat, dann wirkt das bisher noch nicht auf ihn (oder ich mache was falsch). Er ist ja Gott sei Dank lieb und hat ausser dem Anspringen bisher keine größeren Macken gezeigt.
Die Ängstlichkeit wird sich sicher geben, wenn er merkt, dass er bei uns bleiben darf und hat sich auch schon gebessert. Im Anfang weigerte er sich, überhaupt aus der Haustür raus und auf die Strasse zu gehen oder er drehte sich plötzlich um und versuchte dabei, sich aus seinem Halsband zu winden. Das macht er nun schon länger nicht mehr. Er geht auch schön mit mir auf der Strasse, aber wenn etwas ungewohntes da steht oder z.B. bei Fahrrädern, da zeigt er noch Angst. Sogar, als ich mit dem Fahrrad kam, war er erschrocken und rannte in den Hof zurück, obwohl mein Mann bei ihm war.
Er ist allerdings immer noch bei mir, wo ich auch hingehe. Momentan liegt er hinter mir auf dem Boden. Wenn ich aufstehe, folgt er mir. Wenn ich wie gestern am Saubermachen bin, läuft er mir von Raum zu Raum nach.
Man hat zwar im Anfang viel Arbeit mit diesen Hunden, aber auch viel Freude und man merkt, dass sie ihre Menschen lieben und sich freuen.
LG, Hilde
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