Weißer Schäferhund Selbstbewusstsein und Schüchternheit.
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Hallo liebe Community,
ich habe seit kurzem einen neuen Hund (Bolt - Weißer Schäferhund, 3 Monate alt). Scooby Doo (Berner-Schäfer-mix, 1 Jahr alt) ist schon länge ein Mitglied in unserer Familie.
Bolt war von Anfang an ein ziemlich schüchtener Hund.
Schon bei den ersten Besichtigungen war er immer versteckt
oder hat geschlafen, im Gegensatz zu seinen Geschwistern.
(Meine Freundin wollte ihn unbedingt, ich hätte einen lebhafteren genommen)Mein Problem mit Bolt ist, das er sehr zurückhalten, schüchtern teilweise sogar ängstlich auf andere Dinge reagiert wie zum Beispiel neue Orte (Hundeschule), gewisse Personen, Situationen.
Wenn ich mit ihm üben oder spielen will freut er sich zwar immer und wackelt mit dem Schwanz, bleibt aber meistens liegen. Wenn er mal steht, ist das Ganze schon etwas einfacher. Er braucht eine Weile bis er "aufwacht".
Ein weiteres Problem ist die Hundeschule. Er braucht sehr lange bis er sich von uns abgelöst hat und mit anderen Hunden spielt. Wenn unser großer (Scooby Doo) dabei ist, wird aus dem spielen mit andern Hunden schon mal gar nichts.
Jetzt konnte ich das Problem schon mal auf meine Freundin eingrenzen. Wenn Sie nicht dabei ist, ist der Hund wie ausgewechselt. Er ist selbstbewusster, und nicht ganz so schüchtern.
Als weitere Hintergrundinfo. Ich war immer etwas schroffer zu ihm (keine Angst, ich schlage keine Hunde). Das heißt wenn er seinen Kopf durchsetzen wollt, hab ich ihm gezeigt das ich der Chef bin. Konkretes Beispiel: Ich will essen und möchte nicht dass der Hund neben mir sitzt.
Ich geb ihm einen Schubs und mecker ihn an. Meine Freundin hingegen trägt ihn immer weg. Immer und immer wieder (solch eine Geduld). Sie gibt ihm kein negatives Feedback um es mal so auszudrücken.Meine Vermutung ist, das sie seine Schutzperson ist. Wenn sie in der Nähe ist, sucht er immer ihren Schutz (Beim Gassi, bei der Hundeschule).
Ohne sie und Scooby ist er viel selbstbewusster. Bolt ist ein sehr intelligenter Hund und hat großes Potential. Leider kann ich es mit dem momentanen Verhalten nicht fördern.Ich möchte hier meiner Freundin keine Schuld zuweisen, falls es sich so anhört. Ich möchte einen kompotenten Lösungsvorschlag, oder eine Adresse an die ich mich wenden kann.
Wie erreiche ich es, dass Bolt auch in Anwesenheit von Scooby Doo und meiner Freundin ein selbstbewusster Hund bleibt und keinen Schutz bei ihnen sucht?
Vielen Dank für eure Zeit.
Gruß
Dennis -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
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Wenn ich mir das so durchlese, macht es auf mich den Eindruck, dass deine Freundin (in bester Absicht) den Hund verunsichert, weil sie ihn ein bißchen verpiepelt und ihm nichts zutraut.
Welpen brauchen kein "dudsidudsi", sondern eine ruhige,souveräne und selbstbewußte Führung.
Eigentlich hast du das "Problem" ja selber schon erkannt.
Bei dir ist er selbstbewußt! Deine Freundin verunsichert durch übertriebene Sorge und Fürsorge den Hund. Sie sollte sich versuchen zu ändern und dem Hund mehr zutrauen. Dann klappt das schon.
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Hallo Dennis,
weiße Schäferhunde sind ja öfter schonmal zurückhaltend und etwas ängstlich.
Also ich finde es schon wichtig das mein Partner unsern Hund genauso behandel/erzieht wie ich es tue.
Dem Hund muss ganz klar gezeigt werden was er darf und was nicht.In deinem Beispiel mit dem neben dir sitzen beim Essen
Beide eure Ansätze sind schon richtig.
Dem Hund wird aber kein klares Bild vermittelt.
Wenn deine Freundin ihn wegträgt ist es weder positiv noch negativ für ihn.
Es gibt verschiedende Möglichkeiten so was zu üben
endweder du übst "Platz" oder "Bleib"
oder du machst dem Hund klar wenn er nicht neben dir sitzt "bringt ihm das auch was" und zwar bekommt er eine dicke Belohnung wenn er sich nicht ein deiner nähe aufhält.
Wichtig ist das der Hund nie was vom Tisch oder was von deinem Essen bekommt - denn dann lohnt es sich ja für ihn bei dir zu sitzen.Zu dem Problem mit dem Ängstlich sein.
Das kann man üben! Natürlich gibt es auch verschiedene Charakter unter den Hunden.
Unsere Hündin war sehr schüchtern am Anfang- wir haben sie überall mit hingeschleppt. Ins Cafe oder in die Stadt egal wo wir hingegangen sind haben wir sie mitgenommen. Wenn es Situationen gab wo sie sehr ängstlich war haben wir sie in ganz kleinen Schritten dran geführt.
Nun ist dein Kleiner ja noch sehr jung und kannst da auch schnell was falsch machen wenn er überfordert ist.Gibt es irgendwas wo er voll drauf abfährt? Ein Lecker oder ein Spielzeug?
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Zitat
Gibt es irgendwas wo er voll drauf abfährt? Ein Lecker oder ein Spielzeug?Wenn er keine Lust hat/sich nicht traut, könnte der größte Hundeknochen der Welt vor ihm liegen, wär es ihm egal...
Komm Sitz und Platz kann er schon, er weiß auch wenn es essen gibt, hat er in der Nähe nichts zu suchen (Ist mir wichtig). Das war aber nur ein Beispiel für eine Erziehungssituation.
Das die unterschiedliche Verhaltensweise falsch war versteh ich. Aber wie
bekomme ich ihn aus diesem Fokus raus? Ich möchte nicht ständig alleine mit ihm Gassi gehen oder alleine zur Hundeschule und immer wenn er meine Freundin sieht wieder ins "alte Muster" zurückfällt.Danke für die bisherigen Anmerkungen!
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Wenn deine Freundin sich genauso verhält also den Hund genauso wie du behandelt, wird sich das doch wieder ändern.
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Hm....
Ich habe auch einen weissen Schäferhund, welcher Anfangs seeeeehhhhhhr schüchtern war! Ich betone: war
Ich führe den Hund konsequent, auch auf den Platz.
Wie ist das denn bei Euch?
Ist denn deine Freundin die Bezugsperson zu Bolt?Für mich hört es sich an, als seist Du die Bezugsperson...
Ich kann dazu sagen, meine Hündin ist auch auf meinen Mann, wie ein sensibelchen.
Er war immer der Gute, es kam nie ein schimpfendes Wort, eher im Gegenteil.
Die ersten 2 Monate merkte man, daß meine Hündin mir gegenüber "reserviert" war. Ich hab Sie gelobt und auch getadelt.
Mein Mann hat Sie nur verhätschelt.Heute (ca. 5 Monate später) orientiert Sie sich an mir und mein Mann ist Nebensache. Ich bin alles für Sie und Sie würde auch alles für mich tun.
Was ich damit sagen möchte: Ich denke: Die weissen sind verdammt senibel, aber das legt sich! Meine hat immer den Schwanz eingezogen und hat sich vor Besuch versteckt.
Sie wollte nie auffallen und war ruhig. Auch anfangs auf dem Hundeplatz.
Heute ist Sie aufmüpfig und spielt den Chef in Ihrer Gruppe, wenn der Freilauf angesagt ist.Ich denke Bolt braucht Zeit um aufzutauen.
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Zitat
Hm....
Ich habe auch einen weissen Schäferhund, welcher Anfangs seeeeehhhhhhr schüchtern war! Ich betone: war
Ich führe den Hund konsequent, auch auf den Platz.
Wie ist das denn bei Euch?
Ist denn deine Freundin die Bezugsperson zu Bolt?Für mich hört es sich an, als seist Du die Bezugsperson...
Ich kann dazu sagen, meine Hündin ist auch auf meinen Mann, wie ein sensibelchen.
Er war immer der Gute, es kam nie ein schimpfendes Wort, eher im Gegenteil.
Die ersten 2 Monate merkte man, daß meine Hündin mir gegenüber "reserviert" war. Ich hab Sie gelobt und auch getadelt.
Mein Mann hat Sie nur verhätschelt.Heute (ca. 5 Monate später) orientiert Sie sich an mir und mein Mann ist Nebensache. Ich bin alles für Sie und Sie würde auch alles für mich tun.
Was ich damit sagen möchte: Ich denke: Die weissen sind verdammt senibel, aber das legt sich! Meine hat immer den Schwanz eingezogen und hat sich vor Besuch versteckt.
Sie wollte nie auffallen und war ruhig. Auch anfangs auf dem Hundeplatz.
Heute ist Sie aufmüpfig und spielt den Chef in Ihrer Gruppe, wenn der Freilauf angesagt ist.Ich denke Bolt braucht Zeit um aufzutauen.
Das wär echt cool wenn Bolt mal ein lebhafter wird.
Wie alt war euer Wuff bis er aufgetaut ist?Bolt ist halt immerhin erst 3-4 Monate alt.
Bezugsperson ist meiner Meinung nach ganz klar meine Freundin.
Weil er bei ihr immer "Schutz" bekommen hat. -
Darf ich mal fragen, warum ihr Euch genau für diesen Welpen entschieden habt? Er hat das Verhalten ja schon beim Züchter gezeigt - also muss es ja einen Grund geben, warum ihr ausgerechnet ihn ausgwählt habt...?
Viele Grüße
Corinna -
Ist für deine Freundin das Verhalten von Bolt okay oder sieht sie auch Handlungsbedarf? Wenn sie im Gegensatz zu dir keinen sieht, ist es schwer, an einem Strang zu ziehen...
Wenn ihr beide meint, der Welpe könnte glücklicher sein, könntet ihr zB ein Wochenendkurs/-seminar mitmachen, bei dem ein Externer auf euren Hund und euer Verhalten schaut und eine Art Verhaltensfahrplan erstellt - an den sich dann beide, dem Hund zu liebe, halten.
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Ganz wichtig finde ich die unterscheidung, ob ein Hund ängstlich oder unsicher ist.
Unsicherheit ist viel schneller und unmittelbarer zu beheben als Angst, nicht zuletzt weil Unsicherheit zu 80% vom andren Ende der Leine kommt, während Angst in der Regel wirklich konditioniert ist und wirklich ein "daran arbeiten" erfordert.
Dein Hund klingt für mich unsicher - nicht ängstlich. Und wo er das herhat, hast du ja auch schon festgestellt.
Nu gibbet zwei Möglichkeiten:
Deine Freundin hört auf, den Hund zu psychotisieren und benimmt sich vernünftig ihm gegenüber - dann könnt ihr ihn ganz geruhsam hochkommen lassen.Oder du musst dafür sorgen, dass er über sie hinauswächst, indem du sein Selbstbewusstsein so hochfährst, dass er sich von ihr einfach nicht mehr kirre machen lässt - allerdings hat sich das Thema Rangfolge zwischen den beiden dann auch erledigt.
Du musst das letztlich entscheiden und entscheiden, was für den Hund am besten ist.
Ein paar Stichworte zum Aufbau von Selbstbewusstsein und Vertrauen:
- Plastikflasche mit Steinchen drin (schon mehrfach erwähnt)
(Loben sobald er sich näher rantraut, nicht frontal auf den Hund zurollen lassen sondern seitlich, ggf. sich und das Krachdings durch entsprechende Körperdrehungen spannend machen. Lässt sich später weiterspinnen mit z.B. gelben Säcken, die rumknistern und wedeln, Glöckchen, Seifenblasen.. was auch immer den Hund verunsichert.)- Körperkontakt (!!)
(Leg dich mal auf den Boden und guck, was dein Hund macht. Ein Hund mit vollem Vertrauen und entsprechendem Selbstbewusstsein kommt an und nutzt in aller Ausführlichkeit aus, dass er dich übern Haufen schmusen und knuddeln kann, steigt vielleicht über dich drüber oder legt sich einfach auf dich. Tut er das nicht - ist das dein ZielEr soll nicht präventiv devot sein. Du sagst ihm schon bescheid, wenn er was nich soll. So lang du das nich tust, kann und soll er ruhig körperlich sein mit dir)
- Souveränität
Und zwar an deinem Ende der Leine und - verstärkend - klares Lob, wenn er sich was traut. Bestärk ihn ordentlich in jeder Form von Mut. Wichtig hier: Wenn der Hund "stutzt" ist das genau der Moment, in dem du nicht stutzen darfst. Das is der Moment, in dem sich entscheidet, ob er drüber hinweggeht.
- Kommunikation
Achte auf eine klare Kommunikation, so dass er weiß, was richtig ist und was falsch. Wenn er sicher sein kann, dass du ihm schon sagen wirst, wenn was nicht passt, kann er entspannter sein.
- Nochmal Kommunikation
Erklär deiner Freundin, dass sie dem Hund keinen Gefallen tut. Ihr Verhalten ist für ihn absolut wirr, unlogisch, unberechenbar. Aus ihrem Verhalten schließt er, dass irgendwo eine Gefahr sein muss, die er nicht sieht, nicht wahrnehmen kann... oder dass er etwas falsch gemacht hat, aber er weiß nicht, was. Oder richtig - und wieder weiß er nicht, was das gewesen sein soll.
Sie kann, soll und darf dem Hund ja zeigen, dass sie ihn lieb hat - aber wenn der Hund sie nicht verstehn kann, so wie sie es macht, dann bringt das nur ihr was, weil sie das gute Gefühl hat, dem Hund was gutes getan zu haben. Dem Hund aber nicht. Und das sollte doch das Wichtigste sein, oder?
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- Vor einem Moment
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