Hund winselt, jault und bellt nachts

  • Hallo! Wir haben vor ein paar Tagen einen Hund aus dem Tierheim übernommen. Es handelt sich um einen 2 Jahre alten Dackelmischling.


    Im Tierheim wurde uns gesagt, dass der Hund problemlos alleine bleiben kann.


    Nun wollten wir ihn in der ersten Nacht alleine im Wohnzimmer lassen (Körbchen, Spielzeuge, etc. alles da). Er kam aber immer bis zur Schlafzimmertür und kratzte und winselte. Zuerst wollten wir das ignorieren, und dachten uns er würde dann damit von alleine aufhören.


    Leider begann er dann auch wie ein Wolf zu jaulen und nach über einer Stunde habe ich es dann nicht mehr ausgehaltne und er hat dann im Schlafzimmer übernachtet.


    Auf Dauer will ich das aber nicht haben. Ich möchte mit meiner Freundin ungestört und alleine die Nacht verbringen.


    Außerdem habe ich Angst, dass er ganz genauso bellt und jault wenn wir nicht zu Hause sind (das ist am Tag 3-4 Stunden so, deshalb haben wir uns auch extra für einen Hund interessiert, der alleine bleiben kann).


    Was kann man tun? Wir sind nun nach ein paar Nächten mit demselben Ablauf verzweifelt.

  • Was der Hund da macht ist vollkommen normal und absolut verständlich. Er ist in einer neuen Umgebung, er soll sich einem neuen Rudel anschließen und diese Anfänger verschwinden plötzlich einfach und lassen ihn alleine!



    Da fehlt dem Hund einfach das Vertrauen, dass ihr da seid, auch wenn er euch nicht sehen/hören kann.


    Zudem gut möglich ist, dass der Hund ein massives Defizit an Nähe und Geborgenheit aus dem TH mitgebracht hat.



    Eine Lösung kann sein, einfach die Schlafzimmertüre offen zu lassen, ihm aber zu verbieten, ins Bett zu kommen. Wenn er nachschaun kann, ob ihr auch noch da seid, braucht er nicht bellen oder jaulen um euch zu rufen (nichts andres tut er.. er ruft nach euch)


    Maßregeln würde ich da tunlichst lassen.. ich seh da einen verunsicherten Hund und da können falsche Maßregelungen zu echten Problemen führen.



    Wie beschäftigt ihr euch tagsüber mit ihm und wie lange?

  • der Hund ist völlig neu bei euch, und ihr sperrt ihn gleich aus, entschuldige, da würde ich mich auch beschweren!


    Lasst ihn ins Schlafzimmer und gut ist.


    Hunde sind hochsoziale Rudeltier die nah bei seinen Menschen sein wollen.


    Ich habe 2 große Hunde, und ja, ich habe sogar noch Sex :roll: , man kann Hunden sehr leicht beibringen, sich zurückzuhalten.

  • Danke für deine Antwort.


    Ja, tagsüber jetzt in der Anfangsphase natürlich sehr viel. Da wird gespielt und wir gehen auch dreimal am Tag mit ihm für längere Zeit raus.


    Wenn wir die Tür zum SZ aufmachen, steht er aber lange Zeit vor dem Bett und stupst uns mit der Schnauze an oder stellt sich mit den Vorderpfoten auf das Bett hinauf, etc. Selbst hier lässt er erst nach 15min absoluter Stille nach, und geht dann in sein Körbchen, dass dazu aber auch im SZ stehen muss (ein Wort von uns, da reicht ein "Gute Nacht" an meine Freundin, und schon steht er wieder auf vier Pfoten und geht auf und ab vor dem Bett.


    Zitat


    Lasst ihn ins Schlafzimmer und gut ist.


    Mehr Angst noch habe ich eigentlich davor, dass uns die Nachbarn bald übel mitspielen, weil er in den 3-4 Stunden in denen wir nicht da sind sich ja wahrscheinlich nicht anders verhalten wird :( Im Notfall müssten wir ihn dann wieder zurückgeben, was wir natürlich nicht wollen.


    Wie können wir ihm das beibringen, dass es kein Problem ist, dass wir im Nachbarzimmer sind oder dass wir weg sind aber sicher wiederkommen.


    Die zwei Hündinnen meiner Schwiegereltern (sie wissen leider auch keinen Rat) schlafen anstandslos im Erdgeschoß des Hauses...

  • wie gesagt, der Hund ist wieder aus seiner Welt grissen worden und ist noch gar nicht angekommen. Woher soll er wissen, dass ihr wieder kommt und ihn nicht auch allein lasst?


    Lasst ihm Zeit zu ankommen und übt das Alleinbleiben wie bei einenm Welpen( wenn er es schon kann, kann man die Schritte deutlich vergrößern).


    Er ist in einer fremden Umgebung.


    Zitat

    Wenn wir die Tür zum SZ aufmachen, steht er aber lange Zeit vor dem Bett und stupst uns mit der Schnauze an oder stellt sich mit den Vorderpfoten auf das Bett hinauf, etc. Selbst hier lässt er erst nach 15min absoluter Stille nach, und geht dann in sein Körbchen, dass dazu aber auch im SZ stehen muss (ein Wort von uns, da reicht ein "Gute Nacht" an meine Freundin, und schon steht er wieder auf vier Pfoten und geht auf und ab vor dem Bett.


    Woher soll er wissen, dass "Gute Nacht" kein "Oh Ja, komm kuscheln" ist?


    Er muss solche Sachen schlichtweg lernen. Ich habe einen Welpen aufgezogen, der hat auch am Bett gestanden und genervt.


    Wenn ein Hund mit seinem Verhalten kein Erfolg hat, lässt er es bleiben.

  • Wenn ihr im Nachbarzimmer seid, warum sind denn dann die Türen zu?
    Bei uns ist immer alles auf.


    Die Hunde deiner Schwiegereltern schlafen so ruhig, weil sie ja auch nicht aus dem TH kommen, wer weiß mit welcher schlechten Vergangenheit, oder ?


    Ich finde es schade, daß ihr nach so kurzer Zeit schon wieder von - weg geben - redet, ohne dem armen Hund erstmal Zeit zum eingewöhnen zu geben.


    Hier im Forum gibt es sehr gute Threads über Verlassensängste oder wie man das -alleine bleiben - üben kann.
    Ein bisschen Geduld muß man mit einem TH Hund schon haben.

  • So hart es klingt - wenn es euch jetzt schon zuviel wird, dann gebt ihn bitte GLEICH wieder ab und schafft euch auch keinen neuen Hund an.


    Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende. Lieber jetzt der Bruch als in zwei Wochen, wenn er sich umso mehr an euch gewöhnt hat.



    Und ich hab das dumpfe Gefühl, dass der Hund ohnehin wieder im TH landet. Wenn nicht jetzt wegen der nächtlichen Kisten, dann eben in vier Woche, weil er was zernagt hat oder in acht Wochen, weil er ne Katze fängt.



    Ich hab ehrlich gesagt ein grundsätzliches Problem mit der Einstellung zum Hund, die mir hier entgegenkommt. Ein Hund bedeutet Arbeit - nicht wegen Füttern und Gassigehn, sondern weil der Hund nicht einfach vor sich hin leben sollte, sondern lernen muss, wie er mit seinen Menschen zusammenleben kann, so dass alle glücklich sind.


    Manchmal reicht das nicht. Es gibt Hunderassen, die ganz andere Ticks entwickeln als bisschen jaulen, stubbsen und bellen, wenn man sie nicht auslastet...


    Jaulen und stubsen - sorry, das ist ein Traumhund, der verzweifelt den Anschluss an sein Rudel sucht und nicht versteht, warum das Rudel nicht mitmacht.


    Wenn das schon zuviel ist, wäre ein Goldfisch vielleicht die bessere Alternative. Oder zwei Kaninchen..

  • Zitat


    Wenn ein Hund mit seinem Verhalten kein Erfolg hat, lässt er es bleiben.


    Wie zeigt man ihm am besten, dass er keinen Erfolg hat? Ignorieren? Ihn behutsam wegtragen? Ihn mit einem lauten "Aus" vom Bett supsen? Solche Tips versuche ich hier zu bekommen! :)


    Zitat


    Ich finde es schade, daß ihr nach so kurzer Zeit schon wieder von - weg geben - redet, ohne dem armen Hund erstmal Zeit zum eingewöhnen zu geben.


    Nun versteht mich/uns doch bitte nicht falsch! *Wir* Reden nicht von weggeben, aber unser Nachbar war bereits bei uns und hat sehr deutlich gemacht, dass er kein Hundegeheul nachts hören will :(


    Zitat


    Wenn ihr im Nachbarzimmer seid, warum sind denn dann die Türen zu?
    Bei uns ist immer alles auf.


    Wir brauchen auch manchmal ein bisschen Privatspähre.


    Zitat


    Wenn nicht jetzt wegen der nächtlichen Kisten, dann eben in vier Woche, weil er was zernagt hat oder in acht Wochen, weil er ne Katze fängt.


    Wie gesagt, bitte nicht falsch verstehen! Und sonst ist er auch ein ganz netter Hund ohne üble Macken (außer Angst vor anderen Hunden, aber auch die ist nicht so schlimm).


    Zitat


    ..., sondern lernen muss, wie er mit seinen Menschen zusammenleben kann, so dass alle glücklich sind.


    Ja, genau solche Infos suche ich. Ich glaube ich weiß nämlich noch nicht 100%ig wie ich einem Hund soetwas beibringen kann. Habe selbstverständlich vor dem Posting hier schon im Internet gestöbert zu dem und anderen Themen gestöbert. Allerdings findet man da die unterschiedlichsten Informationen die sich doch oftmals auch widersprechen. Die einen spritzen ihren armen kleinen Hund da mit kaltem Wasser an wenn er bellt, andere reden ihm gut zu und streicheln ihn mit "gut so" (beides Extrema die meiner Meinung nach keine Hilfe darstellen...). Jetzt weiß ich eben nicht und hoffe auf Beratung von euch : )

  • Nochmal:


    Was dein Hund da im Moment macht ist NICHT sein grundsätzliches Verhalten. Für ihn ist die Situation extrem, neu, fremd.. er hat sich noch gar nicht wirklich gefangen, der Wechsel vom Tierheim zu euch steckt ihm in den Knochen und er hat einfach Angst, dass ihr wieder verschwindet..


    Zudem ihr euch aktuell tagsüber massiv mit ihm beschäftigt und dann abends auf einmal Ruhe einkehren soll - er kennt das doch gar nicht. Er hat keine Ahnung, warum ihr plötzlich nichts mehr mit ihm zu tun haben wollt. Vermutlich fragt er sich, was er falsch gemacht hat und versucht zu beschwichtigen..



    Ich würd den bereits gegebenen Tip umsetzen und den Hund die ersten 1-2 Wochen ruhig ins Schlafzimmer lassen.


    Wenn der Hund erst mal weiß, dass ihr nicht verschwindet, dann kann man ihn auch gut dran gewöhnen, wo anders zu schlafen. Aber momentan braucht er einfach diese Sicherheit, dass ihr da seid und auch da bleibt.



    Wenn er dann nachts aufsteht und euch stubbst, so hart es ist, wirklich Ruhe halten. Nicht reagieren, nicht bewegen und schon gar nicht mit ihm sprechen.


    Erst wenn er wieder zu seinem Platz geht und sich legt ein paar warme, ruhige Worte.


    Vermutlich springt er die ersten paar Mal daraufhin sofort wieder auf und kommt an - wieder ignorieren, bis er wieder auf seinem Platz liegt.



    Ich fände es sehr wichtig, dass ihr erst einmal kategorisch für euch entscheidet: Behaltet ihr den Hund und kriegt es zum Laufen, oder gebt ihr ihn wieder ab.

  • Also macht ihr Nachts die Tür zu wegen Privatsphäre und am Tag auch, warum holt ihr euch dann um HimmelsWillen einen Hund :???:

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