Erziehung Nothund - Rudeldynamik (lang)
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Hallo,
ich habe jetzt seit rund 2 Wochen einen Nothund. Sie ist recht schüchtern, hat große Angst vor Männern und ist eigentlich mehr so der Typ: ich beschwichtige und unterwerfe mich, dann passiert mir nix.
Eigentlich...
Denn wenn mein alter Hund dabei ist hat sie eine große Klappe - bellt Hunde und Menschen an, und meiner macht mit
1. Problem: mein alter Hund ist Taub (Alterstaubheit) er bellt mit und weiß eigentlich gar nicht warum. Das ist deutlich zu erkennen, er schaut sich imemr ganz aufgeregt um und wufft vor sich hin. Dadurch schaukelt sich die Nothündin noch mehr hoch.
2. Problem: die Nothündin lässt sich kaum ablenken. Ich habe ihr Lieblingsspielzeug konfisziert, das kommt nur noch zum spazieren gehen mit (Quitschi- Stofftier). Damit kann ich sie noch am besten ablenken.
3. Problem: sie ist ein schlechter Fresser, Leckerli werden häufig ausgespuckt. Ich benutze nun zur Belohnung (wenn sie ihre Aufmerksamkeit auf mich lenkt) Fleischwurst - nicht besonders gut, aber sonst habe ich nichts gefunden worauf sie wirklich abfährt
Nun gehe ich fast immer mit ihr alleine, um ihr beizubringen andere (Hunde und "gefährliche" Männer)zu ignorieren.
Das klappt relativ gut - aber bei Hunden leider nur wenn sie gleichgroß oder größer sind. Bei kleineren bellt sie und fängt an an der Leine zu ziehen.Bei Sichtweite zu anderen Hunden nehme ich sie kurz, lasse sie dicht neben mir laufen und gehe einfach zügig an den Hunden vorbei, ob sie theater macht oder nicht. Belohnt wird nur wenn sie sich benimmt und zwar wie folgt:
-großer Hund ist vorbei: ich lasse sie Sitz machen und es gibt ein Leckerli
- kleiner Hund ist vorbei: ich lasse sie Sitz machen sobald sie nicht mehr zieht und bellt. Wenn ich ihre volle Aufmerksamkeit habe - dh sie schaut nicht mehr an mir vorbei um den anderen nachzustarren, dann gibt es auch ein Leckerli.Habt ihr noch Tipps für mich? Soll ich sie lieber bei kleinen gar nicht belohnen?
Gerade war ich mit ihr extra in einem gut besuchten Waldstück (Fußgänger und Radfahrer klappen schon super) nur einmal machte sie "ärger". Sie war übrigens an der Schleppleine und bis auf das einemal ist sie auch lieb bei mir geblieben wenn ich sie zu mir gerufen habe.
Ach ja, und etwas ist auch noch passiert: ein großer Rüde kam an (die besitzerin hatte die Schleppleine nicht gesehen) und sie versuchte mir auf den Arm zu springen
(sie hat eine Schulterhöhe von 49 cm!)
Ich habe sie ignoriert, da ich sie nicht durch streicheln oder zuspruch in ihrer Angst bestätigen wollte. Danach hat sie auch die Begrüßung zugelassen (sie hat viel beschwichtigt), war danach noch eine zeitlang schüchtern aber dann wollte sie sogar mit ihm spielen. Also verlief die Begegnung am Ende doch positiv.Hätte ich ihr helfen sollen? Habe ich sie da total überfordert?
Und wie mache ich das am besten mit meinem "alt-Hund"? Immer getrennt zu gehen ist auf die Dauer ja keine Lösung...
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Hi
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Okay ... von hinten angefangen...
Wenn die Nothündin selbstsicherer geworden ist, wird sie auch den Althund nicht mehr so hochschaukeln. Dann kannst Du wieder mit Beiden gemeinsam gehen.
Die Begegnung mit dem großen Rüden hast Du m.M. nach genau richtig gehandhabt.
Die Belohnung bei Hundebegegnungen an der Leine verstehe ich nicht:
Willst Du das Deine Hündin weiterhin Theater macht, Du sie an kurzer Leine an den fremden Hunden vorbeiziehst und sie sich dann setzt?
Vermutlich nicht ...Ich würde Bögen laufen und nur belohnen, wenn sie - vielleicht auch mit Unterstützung des Quitschtieres - ruhig geblieben ist.
Aber nicht wenn sie Theater gemacht hat und sich danach irgendwann hinsetzt ... damit belohnst Du Bestenfalls das Sitz, Schlechtestensfalls das Theater plus Sitz. -
Hallo,
kann mich nur anschließen. Das mit dem Sitz und Leckerli ist mir auch gleich in den Sinn gekommen.
Du bestätigst damit das "Sitz" und eventuell das Anbellen.Wenn sie bellt, dann würde ich sie gar nicht beachten, auch nicht wenn sie aufhört, denn da gibt es nichts mehr zu loben.
Ob Du Bögen laufen möchtest, oder nicht ist immer eine Geschmacksfrage. Bei vielen Hunden hilft es, aber einige werden dadurch auch bestätigt. Frauchen hat ja schließlich auch Angst und macht eine Bogen um den "gefährlichen" Hund.
Das muss nicht, aber bei einigen Hunden ist es mir leider schon aufgefallen.
Wenn ein Hund von sich aus einen Bogen laufen möchte, dann lass ich die Leine so lange, dass er einen Bogen laufen kann (vorrausgesetzt es ist ein reines Angstverhalten und der Hund stürzt sich nicht auf den anderen). Ich selbst laufe dann aber normal weiter.
Ist es ein Hund, der nach vorne geht und alle "zerfleischen" will, dann halte ich ihn kurz aber dennoch locker an meiner Seite (Außenseite zum Hund, ich bin dann in der Mitte). Verhindere aber jedes Rüberhubsen und Bellen.Muss aber jeder selbst wissen wie er es macht. Viele Wege führen nach Rom.
Liebe Grüße
Steffi
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Danke für eure Tipps
Mein Gedanke war das ich sie belohne dafür das sie sich wieder einkriegt - habe es dann aber sofort nach euren Posts gelassen!
Gestern im Wald ist es auch schon besser gelaufen - von ungefähr 7 Begegnungen hat sie sich "nur" 2 mal daneben benommen, war dann aber recht schnell für Kommandos empfänglich.
Gestern morgen hat es sogar mit beiden geklappt (auf dem Weg zum Hundesitter vor der Arbeit geht es leider nicht anders) sie hat lieb neben mir Sitz gemacht -> dann "Schau" Kommando während ein älteres Ehepaar an mir vorbei ging.
Vor ein paar Tagen undenkbar!Steffi
Ich habe den Eindruck das sie besser damit klar kommt wenn ich mich normal verhalte, also den "bösen" Sachen nicht aus dem Weg gehe. Zumindest hat es so mit Aschentonnen besser geklappt. -
Hallo,
schön, dass es schon Fortschritte gibt. Manchmal reicht es auch wenn man selbst anders auftritt. Wenn wir Dir damit helfen konnten um so besser.
Liebe Grüße
Steffi
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