Völlig verzweifelt - Hund beißt Papa und Freund
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Hallo liebe Hundefreunde,
ich bin völlig am Boden zerstört! Mein Schäferhund-Husky Mix hat am Samstag Abend meinen Papa ins Gesicht gebissen und meinen Freund in den Arm.
Rocky ist jetzt 11 Jahre und war schon immer ein Problemhund. Ich habe ihn bekommen als er 3 Jahre war und er war völlig durch den Wind. Hat nicht gehört und war furchtbar ängstlich, hat überall hingemacht, traute sich weder ins Schlafzimmer noch ins Bad usw. usw.. Nach einiger Zeit und Arbeit hatten wir alles so weit im Griff bis auf einige Verhaltensweisen von denen ich dachte das ist eben wegen seines Vorlebens und damit müssen wir halt leben! Aggression anderen Rüden gegenüber z. B. und knurren wenn man zu intensiv an ihm herumpusselt, z. B. Zecken entfernt oder so. Außerdem panische Angst vorm Tierarzt. Was er auch nie mochte war zu große Nähe des menschlichen Gesichts an seines oder 'umarmt' werden.
Wir konnten immer damit leben (ob das nun richtig war sei einmal dahin gestellt). Am Samstag hatten wir nun eine Party bei uns daheim auf dem Hof, der Hund saß bei meinem Vater und der hat ihn mit Bouletten gefüttert (sollte er nicht), Rocky hatte seine Pfote bei ihm auf dem Schoß und bettelte und war ganz lieb (wie immer wenn sie was wollen...) Dann hat sich mein Vater wohl etwas zu weit zu ihm runtergebeugt und Rocky hat ihm ins gesicht geschnappt. Es war eine oberflächliche Abschürfung und hat geblutet wie verrückt. Wir sind ins KKH wg. Tetanusspritze und ich war völlig am Boden!
Wir haben Rocky dann ins Haus gebracht, damit er nicht weiter zwischen den Gästen herumläuft. Außerdem hatte ein Gast eine Hündin dabei die läufig war und die dann auch einmal aus dem Auto heraus sollte. Die beiden Hunde hatten sich vorher schon gesehen (die Hündin hatte ein 'Höschen an).
Später am Abend habe ich Rocky wieder herausgelassen. Es waren nur noch wenige Gäste da und ich dachte er kann ja jetzt wieder raus. Wir wohnen auf dem Land und Rocky hat viel Platz um den Leuten aus dem Weg zu gehen wenn er wollte. Mein Freund saß an der Feuerschale und Rocky ist zu ihm hin und stupste die Hand an und wollte gestreichelt werden. Er streichelte ihn am Kopf und an der Schulter und plötzlich beißt Rocky auch hier zu. Zwar ohne Wunde und es sind nur die zahabdrücke zu sehen gewesen, aber trotzdem. Wir leben seit 2 jahren zusammen mit dem Hund und mein Freund war schwer geschockt. Genau wie ich!
Gestern habe ich den ganzen Tag geweint weil das am Samstag alles so furchtbar war. Außerdem gehe ich ab Donnerstag 2 Wochen auf den jakobsweg wo weder Mann noch Hund mitkommen und ich habe jetzt Angst die beiden allein daheim zu lassen! Das Vertrauen meines Freundes in den Hund ist natürlich nun schwer gestört!
Was haben wir falsch gemacht? Habe ich nicht gemerkt, dass der Hund durch den Besuch und die läufige Hündin so unter Stress stand? Was kann ich denn mit einem 11 jährigen Hund noch tun um das Risiko das so etwas noch einmal passiert einzuschränken. Und wie findet mein Freund das Vertrauen zu Rocky wieder?
Ich bin wirklich verzweifelt und weiß nicht mehr weiter! Hat jemand Rat?
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Hi
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Hallo,
blöde Sache, ehrlich.
Die Situation mit Deinem Vater hast Du Dir ja bereits selbst erklärt.
Warum er bei Deinem Freund gebissen/geschnappt hat, weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich hat keiner in der Situation genau sehen können, was der Auslöser war.
Ich denke auch, daß Hundi dolle Streß hatte an dem Tag, viele Menschen, läufige Hündin, Bouletten ( ), also auch noch lecker Freßbares, an das er dran wollte...da kam wohl viel zusammen.
Ich würde jetzt nicht von einer "tickenden Zeitbombe" sprechen, aber ein Problemhund, der bereits viele Jahre mehr oder weniger schwieriges Verhalten gezeigt hat, trägt natürlich immer ein Risiko mit sich.
Nun ist er 11 Jahre (richtig?) und ich würde auf jeden Fall einen Komplett-Check bei einem TA machen lassen, um auszuschließen, daß er aufgrund körperlicher Dinge zugeschnappt hat. Vielleicht hat er Schmerzen (Arthrosen), wird langsam blind oder taub...!? Das würde ich abklären lassen.
Und man kann mit viel Geduld auch einen Senior noch an einen Maulkorb gewöhnen. Das gäbe Euch allen bestimmt ein Stück Sicherheit im Umgang mit dem Hund.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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Ist sichergestellt, dass der Hund gesund ist?
Ich könnte mir vorstellen, dass der Hund so reagiert hat, weil er einfach krank ist. Was halt verwunderlich ist, dass er selber ankommt und sich streicheln lassen möchte und dann plötzlich zupackt ... deswegen könnte ich mir vorstellen, dass man ihn wo berührt hat, wo es ihm Schmerzen bereitet.
Ansonsten bin ich mir ziemlich sicher, dass es unmittelbar mit der Feier und der läufigen Hündin zusammenhängt. Für meinen Hund sind solche Aktionen auch zuviel, weshalb wir sie ihm ersparen. Muss ja nicht sein.
Ich würde den Vorfall nicht überbewerten und ihn einfach beobachten, bzw. mal zum TA gehen und abklären lassen, dass bei ihm alles in Ordnung ist.
Es ist aber wohl sinnig, wenn du deinen Hund an den Maulkorb gewöhnst, ist für den Hund kein Drama und sorgt bei euch für Sicherheit.
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Hallo Ihr beiden!
Danke für Eure schnellen Antworten! Rocky kennt den Maulkorb, da er aufgrund seiner Aggression gegenüber anderen Rüden schon immer beim spazieren gehen einen Maulkorb trägt! Hätte ich ihn nur auch während der Feier drauf gelassen.
Ich denke ich werden heut Abend (MIT Maulkorb) erst selbst einmal abtasten ob ihm irgendwo was weh tut und auch nochmal zum TA gehen.
Ansonsten fahre ich wie gesagt am Do. in den Urlaub und habe Angst um Freund und Hund Freund hat zwar gesagt (am Tag danach, am gleichen Abend war er sehr böse und aufgebracht) er hätte kein Problem damit mit ihm allein daheim zu sein die 2 Wochen. Aber ich schätze er wird nur noch mit ihm raus gehen und ihm Futter geben, streicheln und ihm Zuneigung geben fällt wohl aus Was ich einerseits ja auch irgendwie verstehen kann. Andererseits tut mir Rocky auch so leid wenn er wirklich so sein sollte!
@bleckbetty: ja er ist 11
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Jetzt bekommste noch ne dritte Meinung - auch nur geraten, weil wir dich und deinen Hund alle nicht kennen.
Ich vermute (mehr kann ich ja nicht), daß du diesen damals ängstlichen Hund zwar auf den ersten Blick hinbekommen hast, ihr aber immer, all die Jahre, eure Probleme hattet. Bisher habt ihr immer so gemanagt, daß nix passiert ist, seid dem Hund ausgewichen, habt "sein Spiel" gespielt.
Jetzt, auf der Party war die Hundewelt aus den Fugen und man hat nicht seine feinen Warnungen gesehen. Dein Vater war abgelenkt und hätte sich - unter alltäglichen Bedingungen - nie so nah an den Hund gewagt.
Kann es sein, daß ihr überhaupt keine geklärten Kompetenzen bei euch habt ? Daß der Hund seinen Platz gar nicht kennt, daß sich mehr oder weniger alle nach dem Hund richten, Rücksicht nehmen und eher dem Hund ausweichen, als diesen mal wegzuschicken, in seine Schranken zu verweisen ?
Man kann auch einen 11 jährigen Hund noch erziehen, das ist nicht das Problem. Die Frage ist wie weit alle bereit sind mitzuarbeiten und was von eurer Seite machbar ist.
Wenn du mal ehrlich euren Alltag überdenkst, wie oft steckt der Hund zurück, passt er sich an, reagiert auf Kommandos und akzeptiert deine Entscheidung und die der anderen ? Und wie oft nimmt man Rücksicht auf die Eigenheiten des Hundes, macht einen Bogen oder denkt an seine Individualdistanz ?
Ich würde dir, um euer Familienleben wieder angenehmer, entspannter zu bekommen, einen kompetenten Hundetrainer empfehlen, der euch zuhause besucht. Der sich euer Verhalten, den Umgang, das IST anschaut und individuel für euch Tipps geben kann, was Sache ist, was machbar ist, was gemacht werden muß.
Gruß, staffy
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Liebe staffy,
auch Danke für Deine Meinung.
*seufz* ja, zu einem gewissen Teil kann ich Dir da schon recht geben. Aber nicht durchgängig. Ich denke nicht, dass wir unser Leben von Rocky bestimmtn lassen. Das ist eigentlich auch gar nicht nötig, da er im Großen und Ganzen ein wirklich toller Hund ist! Er hört (inzwischen, als ich ihn bekommen habe war das anders) auf alle Kommandos und ist (eigentlich) sehr umgänglich mit Menschen! Vorausgesetzt eben man kommt ihm mit dme Gesicht nicht zu nah oder will ihn umarmen. Da hat er seinem Unmut mit knurren Luft gemacht und dass man dann damit aufhört ist ja menschlich. Was ich allerdings wohl sicher versäumt habe ist im das knurren zu verbieten. Dazu noch etwas zur Vorgeschichte:
Als ich ihn bekam, hat er nicht genurrt, sondern bei den o.g. Gelegenheiten sich ängstlich geduckt und losgepinkelt. Selbstverständlich tat uns der Hund leid und wir waren froh, als er soweit Vertrauen zu uns gefasst hatte, dass er das nicht mehr getan hat. Dann trat an diese Stelle aber das knurren. Ich habe den Fehler gemacht das als 'ok, er will das halt nicht, warum sollte ich das nicht akzeptieren' abzutun und 'besser als wenn er sich vor Angst einpullert'. Schlecht und Falsch ich weiß. Leider weiß ich selbst nicht wie ich das jetzt noch in den Griff kriegen soll. Ein Hundetrainer...ja...wenn die nicht immer so teuer wären ! Aber vielleicht sollte ich das doch wirklich einmal tun.
Ansonsten zu dem von Dir angesprochenen: klar wechsel ich z. B. die Straßenseite wenn ich einen anderen Rüden auf uns zukommen sehe. Aber ansonsten denke ich nicht, dass wir uns von dem Hund bestimmen lassen auch wenn ich durchaus glaube, dass er sich bei uns nicht völlig sicher fühlt und mich nicht als Rudelführer ganz akzeptiert. Hmm...doch einen Hundetrainer! Der wird sich auch denken 'toll, wenn er gebissen hat kommen sie zu mir' womit er nicht ganz unrecht hätte!
Kommt hier jemand aus Brandenburg (bei Neuruppin, nördlich von Berlin) und kennt einen guten Hundetrainer?
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Es hätte gar nicht zum Knurren kommen dürfen !
Es ist ja schon klasse, wenn man einen ängstlichen Hund wieder so aufbaut, daß er am normalen Familienleben teilhaben kann. Allerdings hätte man ab einem gewissen Punkt dem Hund erklären müßen, daß ihm niemand etwas tut und daß er, wenn es ihm zu eng wird, er gehen kann und auch gehen soll.
Bei deinem Hund ist es so, daß er irgenwann anfing, die anderen auf Abstand zu halten, anstatt selber zu gehen. Das habt ihr so hingenommen, respektiert, was aber dazu geführt hat, daß Hundi nun meint, er könne Entscheidungen treffen und ihr habt euch zu fügen.Klar haste was falsch gemacht, aber da bist du eine von gaaaanz vielen. Man meint es gut, gibt sich Mühe und erkennt manche Kleinigkeiten nicht. Irgenwann passiert was und auf einmal sieht mans selber ... immerhin machst du dir ja Gedanken und möchtest etwas ändern, anstatt den Hund jetzt ins TH abzuschieben - was leider viele machen.
Schau mal u.a. hier , da diskutiert man gerade über Berliner Hundetrainer, vielleicht ist was für dich dabei.
Gruß, staffy
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Man sollte einem Hund das Knurren nicht verbieten. Wie soll er denn sonst mitteilen, dass ihm etwas so unangenehm ist, dass ihm nach Zuschnappen zumute ist? Wenn der Hund gelernt hat, dass er nicht knurren darf, wird er trotzdem in dem Moment zuschnappen, wo er sich nicht anders zu helfen weiß. Nur, dass man eben vorher nicht gewarnt wurde.
(was nicht an staffys Beitrag gerichtet ist)
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Zitat
Klar haste was falsch gemacht, aber da bist du eine von gaaaanz vielen. Man meint es gut, gibt sich Mühe und erkennt manche Kleinigkeiten nicht. Irgenwann passiert was und auf einmal sieht mans selber ... immerhin machst du dir ja Gedanken und möchtest etwas ändern, anstatt den Hund jetzt ins TH abzuschieben - was leider viele machen.Um Gottes Willen! Niemals würde ich ihn hergeben! Ich liebe diesen Hund!
Unilein: aber wo ist jetzt die Schnittmenge von Deinem und staffys Beitrag deiner Meinung nach?
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Da man ja alles in Betracht ziehen sollte
Kann es sein, daß dein Hund keinen Alkohol riechen mag, dein Papa viell. ein Bierchen getrunken hat und der Hund den Geruch nicht mag ?
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