Mehrere Probleme ... (etwas länger, bitte Zeit mitbringen)
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Hallo,
ich heiße Nicole, bin 35 Jahre alt, und wir haben z.Zt. einen Hund bei uns in Pflege.
Ich bin mit Hunden aufgewachsen, also auch erfahren. Unser Hund wurde Ende März eingeschläfert, da sie einfach nicht mehr konnte mit 12 1/2 Jahren.
Jetzt aber zum eigentlichen Thema: BENNI
Wir haben seit Samstag Abend einen Briard-Schäferhund-Mix bei uns in Pflege. Er ist 5 Jahre alt. Der Besitzer - ist jetzt so durchgedrungen - möchte ihn nicht mehr haben. Ist auch eine längere Geschichte, würde aber den Rahmen sprengen, denke ich. Er will ihn töten lassen oder ins Tierheim geben. Wobei Tierheim eigentlich dann auch die Endstation für ihn wäre.
Deshalb haben wir uns überlegt ihn zu behalten, womit der Besitzer auch einverstanden wäre.
Eigentlich wollten wir uns erst nächstes Jahr wieder einen Hund holen und zwar hatten wir uns auf einen Labbi geeinigt. Wir wollten auch ein Mädchen. Nächstes Jahr deshalb, da wir noch zwei kleine Kinder haben, die Kleinste ist jetzt 10 Monate.
Wie die Jungfrau zum Kinde kommt, so wir zu Benni.
Jetzt zu den Problemen:
Er ist extrem verhaltensauffällig. Er geht auf jeden Rüden los und auch auf andere Menschen. Bettelt, ist verschnuppt ohne Ende. Kneift mich, wenn ich laufe. Gut, die letzten Sachen sind nicht gravierend, aber das erste Problem.
Wir haben viele Rüden und auch Menschen ;-) in der Nachbarschaft. Kommt jemand zu Besuch, wir dieser nur angeknurrt. Anfassen strengstens verboten. Ignoriert man ihn, kommt er von selbst irgendwann.
Ansprechen darf uns natürlich auch keiner. Er würde, wenn er könnte, jedem in den Nacken springen. Jogger, Fussgänger, Fahrradfahrer - alle sind gefährdet.
Wir haben uns überlegt einen Hundetrainer zur Rate zu ziehen um das in den Griff zu bekommen.
Jetzt aber das Nächste: Meine Eltern haben eine Hündin, auch total verspielt. Voraussetzung ist, dass die beiden Hunde sich vertragen und auch Benni meine Eltern aktzeptiert. Auch kein Problem. Nur, besteigt er sie unentwegt. Mit Aus und Pfui ist nicht zu machen. Sie hat auch schon geknurrt, aber er lässt nicht ab. Auch gejault hat die arme. Würde eine Kastration das Problem lösen? Dass er sie nicht mehr besteigen will??
Allerdings ist er ja auch schon 5 Jahre alt.
Wir sind uns da so unschlüssig. Wir wollen ihn ja nicht kastrieren lassen und dann war es ganz umsonst.
So nehmen meine Eltern Benni allerdings auf keinen Fall - bei Urlaub oder anderen Notfällen. Und ich würde ihren Hund auch so nicht nehmen. Das wäre mir dann doch zuviel Stress. Die halbe Stunde hat uns wirklich gereicht, wo sie eben hier waren.
Sonst wäre es für Benni allerdings das Todesurteil. Das wollen wir natürlich auch nicht. Er ist so ein süsser und vor allem verschmuster Teddybär.
Vielen Dank für Eure Tipps.
Lieben Gruß
Nicole -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
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Hallo Nicole 71
Sooo durchgeknallt ist er nach Deiner Beschreibung doch garnicht.
Die Vorgeschichte beim ehem. Halter wäre aber schon wichtig um sein Verhalten richtig einschätzen zu können.
Für mich sieht es im Augenblick nach einem völlig unterforderten Hund aus, der jetzt bei Euch vor Freude und Übermut nicht weiß wohin. Dazu kommt das Eure Beziehung noch nicht gefestigt ist. Kann auch nicht nach einer Woche.
Kastrieren bringt zunächst überhaupt nichts. Einerseits ist das Besteigen eine reine Übersprunghandlung, ebenso wie das Zwicken und Betteln, andererseit kann es bis zu einem Jahr dauern bis die Hormonumstellung im Gehirn ankommt.
Schreibe mal biite eswas ausführlicher über die Situationen. Auch über die Vorgeschichte.
Und lasse mal den Besuch für einige Wochen draussen.
Die Überpopulation von Rüden bei Euch könnte allerdings ein Problem bleiben. -
Tja, mit dem Besuch draussen lassen, ist ein kleines Problem. Wir haben erstens bald Taufe unserer Kleinen und dann hat unser Sohn auch Freundschaften, die ihn auch besuchen wollen.
Zudem fliegen wir bald in Urlaub und da MUSS das klappen mit meinen Eltern.
Da wir ja keinen Hund dieses Jahr geplant haben, haben wir halt andere Sachen geplant.
Die Vorgeschichte, was ich halt weiß:
Benni ist 5 Jahre alt. Er ist als Welpe zum Besitzer gekommen von einem Bauernhof hier im Kreis. Der Wurf war ein "Unfall".
Ich denke, der Besitzer hat viele Fehler gemacht, war auch der erste Hund. Sie sind mit ihm nur 3 mal am Tag für ca. 5 Minuten "Geschäftchen" machen gegangen. Das ist viel zu wenig - egal für was für einen Hund. Sonst war er nur in der Wohnung, die aber relativ groß ist. Er ist mit Kindern aufgewachsen, deshalb mache ich mir bei meinen beiden auch keine Sorgen. Die 10-monatige liebt er sogar abgöttig.
Viel gespielt haben sie mit ihm nicht, Knuddelleien hat er wohl auch nicht so viel bekommen.
Er hat relativ viel Schläge bekommen, wenn er nicht gehört hat - als Welpe. Der große Junge hat ihn öfters geärgert (getreten).
Eine richtige Ausbildung hat Benni nicht bekommen.Er hört auf Sitz, Leg dich und seinen Namen. Aus, Pfui, Platz, Hier, Fuß und die gängigen Komandos kennt er gar nicht.
Aber das, denke ich, ist auch nicht das Problem.Er hat ziemlich viel Fett auf den Rippen - ist aber auch kein Problem, das ich mit ihm joggen will, wenn ich nicht mehr gekniffen werde. ;-)
Die Ernährung von ihm war eine Katastrophe: Fleischwurst, Fleischkäse, Frolic.
Das mit der Hündin meiner Eltern IST ein großes Problem, da sie Benni sonst nicht nehmen werden! Das die beiden miteinander auskommen ist eine Grundvoraussetzung, damit wir Benni behalten können!!!
Da die Hündin Rückenprobleme hat, und Benni ja dauernd auf sie draufsteigt, hat meine Mutter natürlich Angst, dass etwas passieren kann und sie den Hund einschläfern lassen müssen.Ich sehe schon kommen, dass wir ihn zurückgeben müssen.
Mehr weiß ich leider auch nicht über Benni. Was musst Du denn sonst noch wissen, dann gucke ich mal, wenn ich nochmal mit dem Besitzer rede, ob er mir was sagen kann.
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Danke, es reicht! Wirklich.
Das wichtigste ist im Moment das Du ihn ruhig bekommst. An Reize "musst" Du ihn nach etwas emotionalem und zeitlichen Abstand langsam heranführen. Jogger und Radfahrer lassen sich vielleicht dur geänderte Gassewege- und Zeiten minimieren. Bei Begegnungen ist aber auch sein und Dein Verhalten ausschlaggebend. Da ist jede Kleinigkeit von Bedeutung.
Könnte Dein Sohn nicht mal für eine Zeit seine Freunde besuchen?
Wie Du das mit der Tauffeier machst- keine Ahnung.Weiterhin sollte Benny ausgelastet werden ohne eine Reizüberflutung zu verursachen. Wo da die Grenzen sind kann ich überhaupt nicht beurteilen weil ich Benny weder kenne noch beobachten kann. Ich würde aber sagen, das Du lange Touren auf bekannten Strecken mit recht wenig Ablenkung suchen solltest. Er muss langsam an Außenreize gewöhnt werden.
Besondere Reize wie fremde Leute in Eurem Haus, die Hündin Deiner Eltern, solltest Du relativieren bzw. abschwächen. Nutze mal die Suchfunktion des Forums und suche nach Bachblüten. eventuell können Dich auch andere User des Forums beraten. Wichtig ist in erster Linie die Reizminderung. Ich bin jetzt erst recht davon überzeugt das sein Verhalten größtenteils Übersprunghandlungen sind.
Stelle ganz klare Regeln für den Hund auf. Egal was passiert (Gassi, Besuch unsw.), er muss sich immer zuerst auf Dich konzentrieren. Lass in Sitz machen oder irgendetwas und belohne es.Da die Zeit vermutlich drängt würde ich bezüglich der Hündin knallhart vorgehen. Gassirunde bis er die Schnautze voll hat, notfalls mit Bachblüten unterstützen und ihn im Garten der Eltern anbinden. Immer wieder hin, losmachen und sich "beiden" Hunden beschäftigen. Sobald er überetreibt kommt er wieder an die Kette/Leine/Laufband.
Es kommt aber darauf an, wie die Hündin und Ihr drauf seid. Wenn es für die Hündin erträglich ist würde ich es ihr übelassen Benny die Grenzen aufzuzeigen. Er scheint das Gemüht eines Junghundes zu haben. Da wirken zickige alte Weiber manchmal Wunder. Aber es muss zumutbar für die Hündin sein.Viel mehr kann ich Dir jetzt eigentlich nicht sagen. Es können zu viele Kleinigkeiten ausschlaggebend sein. Als wirkliches Problem sehe ich Bennys Verhalten aber nicht.
Stell Dir im übertragenen Sinne einen 15jährigen Jungen vor, der immer nur Schütze Ar.. für alle war- incl. der überfürsoglichen Mutter.
Eines Tages hat er sturmfreie Bude, haut ab auf ein ultrageiles Open Air Event, lernt ein 5 Jahre älteres Mädchen kennen, hat das erste Mal Sex, die Hells Angels laden ihn auf ein Bier ein, vor den Augen der Angels und seiner neuen Freundin haut er endlich dem verhassten Schulproleten auf's Ma... und das alles an einem Tag. Von dem Tripp muss er erstmal runter. Dauert ne Weile, aber er kommt runter.Nur nicht aufgeben. So verkehrt ist der Hund nicht.
Gruß
Wakan -
Hmmmmmmmmmh....
Also Wakans Tips sind schon mal gut
Ich habe noch einen Tip, falls Geld bei euch nicht die ganz große Rolle spielt.
Wir haben vor wenigen Tagen einen Hundetrainer aus der Nähe von Bonn kennen gelernt, der auch Hunde für 4 Wochen bei sich aufnimmt um sie zu trainieren.
Grundsätzlich hatte ich den Eindruck, dass er als Trainer kompetent ist, bin aber der Meinung, dass zu einem Training eigentlich die Menschen immer mit dazu gehören. In eurem Fall könnte ich mir das jedoch vorstellen, weil der Hund ja eher durch die Vorbesitzer etwas verkorkst wurde.
Wenn das Training bei dem Herren gut ist - was ich nicht durch ein ca. 20 Minuten Gespräch auf der Kieler Woche beurteilen kann - dann könntet ihr mit diesem Training zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Zum einen wäre euer Hund für die Dauer eures Urlaubes untergebracht und zum anderen hättet ihr danach einige Verhaltensprobleme weniger. Die Unterbringung kostet laut Website 1200€ für einen Monat.
Bei Interesse könnt ihr euch das ja mal näher ansehen
http://www.dogsmile.de/index.html
p.s. irgend wie habe ich noch in Erinnerung, dass Links zu hp's hier nicht ganz so gerne gesehen sind. Ich hoffe aber, dass es in diesem Fall o.k. ist. Falls nicht, bitte ich um Benachrichtigung durch die Mods. Hab' leider die AGB's nimmer gefunden um selbst nachzulesen
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Hallo Nicole,
ich denke auch, dass das A und O bei ihm ist, die Grenzen bei Euch aufzuzeigen. Und zwar in der Form, dass er lernt in welchem Rahmen er sich sicher bei Euch bewegen kann. Das wird ihm viel weiterhelfen - denn in diesem Rahmen weiß er, was passiert! Dann sollte es auch zusehends bergauf gehen. Beschäftigung würde ersteinmal hinten anstellen - das würde ihn jetzt nur zusätzlich überdrehen. Ihr müsst jetzt also ersteinmal nur "Alltag" üben, das wird ihm schon soviel Stoff fürs Köpfchen bieten, dass er damit abends müde ins Bett fallen müsste.
Wegen der Hündin bei Deinen Eltern: Macht ihm eine kurze Schleppleine im Haus dran (eine ca. 1,5 m lange Strippe ohne Schlaufe - damit er nicht hängen bleibt) und unterbindet mit diesem Hilfsmittel schon die Ansätze zum Aufsteigen. Heißt: Wegziehen mit "Nein" und sagen, dass er weggehen soll und sich hinlegen (auf Decke z.B.) damit er eine Alternative hat. Er kann nicht wissen, dass das unerwünscht ist - die Hündin wehrt sich nicht, also müsst ihr da konsequent hinterher sein. Wenn ihr im Urlaub seid, würde ich ihn oder die Hündin bei den Eltern auch mal in getrennte Räume sperren, wenn keine Aufsicht gewährleistet ist.
Ich sehe in Deinen Beschreibungen eigentlich auch nur einen völlig unterzogenen Hund, der nicht sonderlich verhaltensauffällig ist.
Viele Grüße
Corinna -
Hallo,
vielen Dank für Eure Tipps.
Ich habe heute morgen noch lange mit meinem Mann und auch mit meinen Eltern darüber diskutiert.
Meine Eltern trauen es sich im Urlaub nicht zu - wir sind in Ägypten und können nicht "mal eben" zurückkommen.
Zudem haben wir noch ein anderes Problem. Benni ist nicht geimpft, steuerlich angemeldet und versichert. Die letzteren beiden Sachen hätten wir zwar schnell erledigt, aber die Impfungen nicht. Wir sind hier im Tollwutgebiet. Direkt am Wald - ideal für einen Hund, ich weiß. Da wir aber auch noch die beiden kleinen Kinder haben, möchte ich nicht, dass Benni in den Wald geht. Wir müssen ihn komplett Grundimmunisieren. Bis der Schutz dann da ist, vergeht ca. 1 Monat. So lange kann ich hier auch nicht richtig mit ihm raus.
Zudem fordert unsere Kleine ja noch sehr viel Aufmerksamkeit. Sie krabbelt und zieht sich überall hoch. Nächstes Jahr sieht das alles anders aus, wenn sie sicher läuft. Und die Zeit, um bei meinen Eltern so intensiv mit Benni zu üben, habe ich momentan einfach nicht. Leider!
Einen Hundetrainer wollten wir zwar eh beauftragen, wir kennen auch über ein paar Ecken jemanden, dadurch, da Bekannter, ist er auch nicht soooo teuer.
1.200 Euro sind uns aber momentan definitv zu viel!
Ich weiß, der Vorbesitzer hat viel verkorkst. Mir tut Benni unendlich leid. Er ist so ein lieber Kerl und total verschmust.
Aber ich traue es mir momentan zeitlich einfach NICHT zu. Wenn wenigstens mein Mann Urlaub hätte. Aber jetzt sind auch noch Ferien und da bekommt er keinen Urlaub.
Es ist wie verhext - einfach der falsche Zeitpunkt.
Ich denke auch, wenn wir nicht in Urlaub fliegen würden, würde ich es auch versuchen. Dann hätte ich wegen der Hündin meiner Eltern auch nicht so einen Druck.
Wenn durch eine Kastration das Problem mit der Hündin geschmälert würde, würden wir dies versuchen. Aber ich habe gelesen, dass man das so nicht unterdrücken kann. Es hilft nur Training. Mir läuft da die Zeit weg.
Traurige Grüße
Nicole -
Tierheim?
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Oh, das kann doch Alles nicht wahr sein!
Welche Alternativen gibt es denn noch für euch?
Versteh mich jetzt nicht falsch, ich kann deine Argumente schon gut nachvollziehen aber der Hund tut mir wirklich furchtbar leid!Liebe Grüsse,
Björn -
Tja, das will der Besitzer nicht.
Benni hat dort keine Chancen auf Vermittlung.
Er will ihn töten lassen. Und da ich das weiß, fällt es mir natürlich noch schwerer "aufzugeben".
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