Wer ist hier der Boss?

  • Weltherrschaft will kein Hund. Er nimmt halt das was er bekommt. Und wenn der HH stramm steht, wenn Hund dezent meint er möchte nicht von der Couch, hat das nur in der speziellen Situation mit Dominanz zu tun, weil HH es in dem Moment zulässt.


    Hunde haben was besseres zu tun als sich einen Kopf zu machen wie sie die Weltherrschaft an sich reissen könnten. Die suchen sich das was ihnen Vorteil bringt. Wenn das dann eine souveräne Führung durch den Menschen ist, werden sie auch diese vorziehen. Denn Führung bedeutet auch "Arbeit".


    Das es erst soweit kommt das ein Hund die Ressource Futter, Liegeplatz (denn nichts anderes ist es) verteidigt, liegt an dem "menscheln" des Menschen. Respekt wird vom Menschen erst eingefordert (bzw. will er erst dann einfordern) wenn er merkt das was schief läuft.


    Gerade die kleinen Dinge des Lebens lassen sich aber gut nutzen. Wie vorbeidrängeln z.B.. Wenn der Hund sonst sich zu benehmen weiß ist es sicherlich kein Problem wenn er mal stürmisch ist und sich vorbeidrängelt. Da kann Mensch immer noch entscheiden ob er es duldet oder nicht. Genau wie das Essen vom Tisch geben. Warum nicht. Solange der Mensch sofortige Aktion des Hundes (gibt nichts) einfordern kann und der Hund ohne das was gesagt wird das Feld räumt ist doch alles in Ordnung.


    Wenn der Mensch die für den Hund verständliche Position der Führung übernimmt, und zwar wirklich so das der Hund sie auch verstehen kann, kann der HH zu jedem Zeitpunkt etwas zulassen oder auch nicht. Der Hund wird sich ohne Murren danach richten.


    Starre Regeln wie hier genannt (Tür usw.) ist eine Erfindung des Menschen. Kann aber dem Menschen helfen einen Weg für sich zu finden. Das dies dann funktioniert, liegt einfach nur daran das der Hund das erste mal erkennen kann das der HH selbst mal eine Linie gefunden hat und diese durchsetzt. Aber die Handlungen an und für sich bedeuten gar nichts.


    Ich schlage die Bücher von Bloch "Timberwolf Youkon und Co", "Das Alpha-Syndrom" von Andre Hallgren und die Bücher von Patricia B. McConnell vor. Desweiteren sollte der Kursleiter sich die Mühe machen und unterschiedliche Hundegruppen bzw. die Interaktionen bei unterschiedlichen Hunden über einen längeren Zeitpunkt beobachten. Da wird auch zu erkennen sein das solche festgefahrenen Dinge zu lehren nicht wirklich nützlich sind.


    Edit: "Die Pizza-Hunde" von G. Bloch habe ich noch vergessen.

    • Neu

    Hi


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    • :winken:


      "Wissenschaftliche" Fakten- wären natürlich eine gute Stütze bzw. unterstreichung deiner Gegendarstellung.
      Doch eigentlich solltem dem KL "Erfahrungsberichte" reichen bzw. sollten ihm "Erfahrungsberichte" sogar noch eher vom gegenteil überzeugen.



      ich für meinen Teil- kann das ganze von zwei Seiten her wiederlegen!!!
      Zum einen aus "Hund und Halter" sicht und zum anderen aus der Sicht von "2 Hunden (Rüden)/ Rudelleben".


      Meine Hunde dürfen aufs Sofa, ins Bett, als erstes fressen und auch als erstes durch die Tür!!!!
      ich kann das alles aber auch ohne murren, zätern oder protest verbieten.
      Ich kann meinen Hunden das Futter wegnehmen, ich kann es aus ihren Rachen holen, ich kann sie aus dem Bett zitieren, vom Sofa schicken oder als erstes durch die Tür gehen.
      Beide haben noch nie einen Menschen verletzt, gezwicht oder gebissen.
      beide Hunde haben noch nie einen Menschen als "Rangniedrigeres Wesen" gesehen.
      ......


      Im Rudel:
      Beide Rüden- haben nie ihre "Stellung" ausdiskutiert oder in Frage gestellt.
      Beide Hunde haben sich noch nieeeeeeeeeeee wegen irgendetwas in die Haare gekriegt.
      Beide Hunde waren noch nieeeeee futterneidisch auf einander.
      Beide Hunde verteidigen nicht ihr Futter.
      beide Hunde liegen auf den Sofa, Bett oder Körbchen.
      Selbst die Körbchen haben keinen "festen" Besitzer- sie liegen da wo sie gerade wollen.
      Es gab noch nie Theater wegen Spielzeug, Zuneigung, Futter, Schlafpätzen,......!!!!

      Der ältere der beiden ist 9 1/2 Jahre, der Jüngere 4 1/2 Jahre.


      Es gibt nichts, was der eine darf oder macht, was der andere nicht darf oder macht!!!




      Demnach- kann ich für mich persönlich sagen- das was der KL gesagt hat- ist für mich in meinem Fall absoluter QUATSCH!!!!
      Und ich kenne zig Hunde, die genau so Ticken wie meine!!!!


      Was nicht heißen soll, das es keine Hunde gibt, die nach dieser Theorie erzogen werden sollte, da sie die sogenannte "Rangordnung" in Frage stellen!!!!!
      Aber ein "Patentrezept" ist das auf gar keinen Fall!!!!!!



      LG nadine

    • Hi Malika,


      ich finde es gut, daß Du die Sache klären willst, denn in einer Hundeschule sollten auf jeden Fall die neuesten Erkenntnisse weiter gegeben werden.


      Mir ist es letzten Samstag ähnlich gegangen. Wir waren in unserem Hundeverein und ich bin von den Leuten die ich dort als Trainer persönlich kenne auch sehr überzeugt. Wir saßen nach dem Training gemütlich auf der Terasse und haben den THS-Leutchen beim Training zugesehen. Ein Husky führte sich nicht so auf wie gewünscht und die Besitzerin versuchte ihn mit gemäßigter Gewalt auf den Rücken zu drehen. Als die Trainerin dies sah eilte sie dazu und ich dachte schon sie unterbindet den Unsinn, aber weit gefehlt, sie griff beherzt dem Hund ins Fell und drehte ihn rigoros auf den Rücken, um ihn in dieser Haltung auch noch zu fixieren. :shocked: Ich war total entsetzt und fassungslos und werde dieses Thema auch noch mal ansprechen...

    • Das mit dem Husky ist ja auch krass. Mal abgesehen davon, dass auch dass veraltet sein sollte, haben die sich mal Gedanken gemacht, was passiert, wenn dieser Husky sich nicht drehen lassen will? Einen so großen Hund festzuhalten, wenn der sich auf einen ernsten Kampf einstellt... na viel Spaß.



      Leider höre ich immer wieder von Fällen, wo Hundetrainer/Hundeschulen einen derartigen Mi... ( sorry) an den HH bringen, das man es kaum glauben kann.
      Ich habe eine Bekannte, die war jetzt schon beim vierten Trainer:
      -einer hat ihren verängstigten Border-Mali Mix probiert mit Flankengriff und Halti zu kurrieren
      -einer hat gesagt, sie müsse die BEfehle schreien, damit der Hund sie ernstnimmt
      -einer kam mit nem Stachel( der flog gleich wieder raus)
      -und der letzte war auch der Hammer:
      Dem Hund wurde von einem Tag auf den anderen
      -das Ballspielen komplett untersagt ( ich halte auch nichts von Balljunkies, aber man muss das doch langsam absetzten, sonst braucht es einen garnicht wundern, dass der Hund durchknallt)
      -Außerdem durfte der Hund nur noch an kurzer Leine raus ( die HÜndin war täglichen Freilauf gewohnt) damit sie sich an die Leine gewöhnt.
      -Desweiteren wurde der Zimmerkennel ( in den die Hündin sich zurückzog wenn sie ihre Ruhe wollte) durch eine Decke ersetzt, damit der HUnd alles sehen kann.


      Ende vom Lied war das der Hund total gestresst war, weil ihm diverse Quellen für Glückshormone fehlten ( Ballspielen, Freilauf), er sich nicht mehr austoben konnte und nicht mehr zur Ruhe kam und schlafen konnte, weil die Decke zuviele Reize an den Hund ließ.
      Der Stress führte dazu, dass der HUnd zusehens unglücklicher wurde, Leinenaggressionen entwickelte und im Übersprung sogar nach Menschen schnappte.


      Ursächlich, war meine Bekannte mir ihrer Hündin eigentlich zufrieden gewesen, sie war nur etwas unsicher und zog an der leine, deswegen holte sie sich diese "Trainer" ins Haus.


      Meine Freunde ( Hundetrainer) haben seit einiger Zeit einen HUnd im Training, der bei einer Hundeschule, dafür dass er bei der Bleibübung nicht blieb ( weil er es noch nicht gelernt hatte!) mit Schnauzengriff und Alphawurf bestraft wurde, was nach einiger Zeit dazu führte, dass der Hund Angstaggressionen auf alle fremden Menschen zeigte.



      Also bitte, wenn euch etwas komisch vorkommt, fragt nach, diskutiert mit euren Trainern, auch das sind nur Menschen,die sich weiterbilden müssen und dazu bereit sein sollten sich regelmäßig über die üblichen Trainingsmethoden zu informieren und zu entscheiden, wie sie dazu stehen und ob es sinn macht, die eigenen Methoden so aufrecht zu erhalten.

    • Zitat


      So, da habe ich nicht an mich halten können und mir entfuhr ein "Quatsch". :ops:
      :::
      Oder liege ich völlig falsch?


      Nö, Du liegst völlig richtig... ist wirklich "Quatsch"...


      Aber dennoch... es ist was dran, an der These. Aber imho
      anders als man zunächst denkt. Ich habe in vielen Jahren,
      immer und immer wieder, unzählige Male, mit Hundehaltern
      zu tun gehabt, die mit den (natürlichen) Macken (Eigenarten)
      ihres Hundes restlos überfordert waren.... die in den Augen
      ihres Hundes in jeder Beziehung autoritätslos waren. Häufig
      waren das auch Leute, die im Leben insgesamt ein wenig
      autoritätslos waren.


      Für diese Leute sind gewisse einfache Verhaltensmaßregeln der
      erste Schritt in die notwendige Geradlinigkeit, die notwendige
      Konsequenz. Es ist kein Training für den Hund, sondern für
      den Hundehalter. Wenn der gelernt hat, am Anfang bei einfachen
      Dingen konsequent zu sein, gelingt es vielleicht später bei anspruchsvolleren Aufgaben - sich viel später vielleicht sogar als
      Chef zu etablieren- auch erfolgreich zu sein.


      vg,Maddin

    • Vielen Dank für Eure Beiträge.


      Das Buch "Da muss er durch" habe ich heute bekommen und da steht genau das drin, was ich meinte.
      Danke für den Tipp.
      Lektüre von Bloch werde ich mir noch besorgen, aber auf die Schnelle langt mir das andere Buch erst mal.


      Terry, dürfte ich Deinen Beitrag evtl. ausdrucken und als Diskussionsgrundlage verwenden?
      Du hast das so schön geschrieben :D


      Mal sehen, was der KL am Freitag sagt.


      Übrigens, das ist zwar kein Jungspund mehr, aber soooooooo alt und von den ewig gestrigen ist der nun auch nicht, der ist sonst schon ok.


      Und ich finde es schon mal einen guten Zug, dass er bereit ist, dazuzulernen ;)
      Er hat aber auch Pech, dass er ausgerechnet mich in seinem Kurs hat.


      Fast 2 Jahre DF ist besser als jede Fortbildung... ;)

    • Zitat

      Terry, dürfte ich Deinen Beitrag evtl. ausdrucken und als Diskussionsgrundlage verwenden?
      Du hast das so schön geschrieben


      Biddeschön. Kannst ja auch noch auf meiner HP etwas schmökern. Da sind bei meinen Hunden auch die Unterschiede von "Erziehung" zu erlesen (an welche Grenzen ich gestoßen bin und warum ich "back to the roots" gegangen bin).

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