Es ist so unterträglich

  • Mein Lucky wird in drei Wochen 14Jahre alt. Vorgestern kam ich von der Arbeit nach Hause, und er kam mich nicht begrüssen. Mir war sofort klar, dass was nicht stimmt. Seit 11 Jahren begrüsst er mich, wenn ich Heim komm. Er sass unter dem Tisch und starrte nur vor sich hin. Ich versuchte ihn zwar rauszulocken, aber er wollte nicht. Ich dachte, ich lass ihn in Ruhe, vielleicht hat er einen schlechten Tag. Während ich dann auf dem Sofa sass kam er raus, setzte sich mitten ins Zimmer und schaute mich an. Ewig lang. Ich rief ihn, lockte ihn, aber nichts. Er hechelte auch schaute nur. Seine Augen fielen immer wieder zu und dann kippte er plötzlich um. Ich schnappte ihn und fuhr in die Tierklinik. Leider erklärte mir die Ärztin dort, dass ich, wenn sie ihn jetzt behandelt als Notfall gelte und alle Untersuchungen ziemlich teuer sind. Das kann ich zur Zeit nicht, hab deshalb Rotz und Wasser geheult. Verurteilen brauch mich bitte niemand dafür, meine persönlichen Vorkommnisse hier hab ich mir nicht ausgesucht.


    Also hab ich bis zum nächsten Tag 10Uhr gewartet, ab da war die Tierklinik offen. Er kam dann auch sofort als erstes dran. Ich hasse es, wenn die Ärzte alles untersuchen und dann "hmm" machen. Mein Herz schlug bis zum Hals, ich hätte sofort in Tränen ausbrechen können, aber riss mich soweit zusammen. Die Schleimhäute waren hell, die Zunge blau, sein Herzrythmus katastrophal.


    Dann wurde er geröntgt. Ich sass da, ich hoffte so sehr, dass es nichts schlimmes ist. Dann das Ergebnis. Erster Satz der Ärztin: Also, es tut mir sehr leid, aber ihr Hund hat eine Menge von Problemen. Meine ganzen Hoffnungen also über Bord. Es ist so unerträglich, den Gedanken aufzunehmen, dass es bald soweit ist.


    Seine Leber ist mehr als doppelt so gross, wie sie sollte. Die Milz, die Leber, das Herz und die Luftröhre sind voll mit Wasser. Ausserdem ist das Herz so gross geworden, dass es ihm die Luftröhre zudrückt. Deshalb ist er umgekippt, deshalb will er nicht essen und nicht trinken, weil er währenddessen nicht atmen könnte. Ausserdem meinte die Ärztin, dass man den Magen eigentlich krieselig sieht, das ist das Futter. Aber bei ihm ist alles dicht, man sieht keinen Inhalt. Deshalb vermutet sie, dass sein Magen mit einem Tumor oder mereren Tumoren voll ist.


    Ich kann es nicht fassen. Der Gedanke ist so grausam, unerträglich. Ich habe ihn damals von einer Frau abgekauft, die hatte ihn furchtbar gehalten, er war mehr das Spielzeug ihres Sohnes. Ab da war er jeden Tag bei mir. Er hat so viel mit mir mitgemacht. Alles tapfer und ohne Probleme. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen ohne ihn.


    Er bekam eine Spritze zur Entwässerung und ein Schmerzmittel. Abends musste ich noch einmal hin, noch einmal Spritze für Entwässerung und eine Herztablette. Jetzt, in einer Stunde, muss ich noch einmal hin, sie möchte ihn noch mal rötgen und nach dem Wasser schauen. Seine Zunge ist nicht mehr blau, er hat auch gegessen und getrunken. Ich bin sehr froh, allerdings sitzt jetzt die Angst mit diesen Tumoren in mir fest. Wie lange hat er dann noch? Hat er Schmerzen? Er macht zwar nicht den Anschein, aber Gewissheit hab ich auch nicht.


    Es ist alles so wahnsinnig schmerzhaft, ein unerträglicher Gedanke. Hab ihn immer vor mir hergeschoben, aber nun MUSS ich mich damit befassen.
    Dies ist der einzige Nachteil daran Hunde zu halten. Der Abschied ist so grausam.


    Leider zu groß das Bild

  • Man ist der süss der Kleine!
    :ua_solace:


    Das tut mir echt leid das zu lesen.


    Ich wünsche dir das der Kleine noch eine schöne Zeit bei dir hat.


    Wenn der Abschied soweit ist, wirst du richtig entscheiden. Geniesse einfach die Zeit mit ihm die ihr habt.


    Und es wird trotzdem eine Welt zusammenbrechen, auch wenn man das Gefühl hat man kann sich darauf vorbereiten. :( :

  • Ich kann dich gut verstehen. Ich hab bei meinem Hund, wegen Krankheit, auch schon öfter dran gedacht wie es ist wenn sie nicht mehr da ist. Allein die Vorstellung ist schon schrecklich.


    Meine Ma hat mir da geholfen, sie sagte, dass Nele ja ein super Leben hatte und ich alles für sie getan hab. Und bei dir ist es ja anscheinend genauso.
    Denk dir, dass dein Hund ein schönes Leben hatte und 14 Jahre ist ein gutes Alter. Der Hund merkt ja auch dass du traurig bist, also versuch die letzte Zeit noch schön zu verbringen, so schwer es auch sein mag. Und denk immer daran, ob das Leben für deinen Hund noch lebenswert ist, oder ob du nicht loslassen kannst.
    Hört sich hart an und das ist es auch, aber ich würde da versuchen vor allem an den Hund zu denken.


    Ich hoffe natürlich trotzdem für dich und ihn, dass es ihm weiterhin noch besser geht und ihr noch eine schöne Zeit verbringen kann.


    lg
    Anja

  • Zitat

    Mein Lucky wird in drei Wochen 14Jahre alt. Vorgestern kam ich von der Arbeit nach Hause, und er kam mich nicht begrüssen. Mir war sofort klar, dass was nicht stimmt. Seit 11 Jahren begrüsst er mich, wenn ich Heim komm. Er sass unter dem Tisch und starrte nur vor sich hin. Ich versuchte ihn zwar rauszulocken, aber er wollte nicht. Ich dachte, ich lass ihn in Ruhe, vielleicht hat er einen schlechten Tag. Während ich dann auf dem Sofa sass kam er raus, setzte sich mitten ins Zimmer und schaute mich an. Ewig lang. Ich rief ihn, lockte ihn, aber nichts. Er hechelte auch schaute nur. Seine Augen fielen immer wieder zu und dann kippte er plötzlich um. Ich schnappte ihn und fuhr in die Tierklinik. Leider erklärte mir die Ärztin dort, dass ich, wenn sie ihn jetzt behandelt als Notfall gelte und alle Untersuchungen ziemlich teuer sind. Das kann ich zur Zeit nicht, hab deshalb Rotz und Wasser geheult. Verurteilen brauch mich bitte niemand dafür, meine persönlichen Vorkommnisse hier hab ich mir nicht ausgesucht.


    Da gibt es auch nix, weshalb man Dich verurteilen könnte!! :smile:
    Anders sieht es da schon mit dem Notfallsystem der tierärztlichen Versorgung aus. Eine medizinische Erstversorgung sollte für jeden Hund möglich sein, unabhängig vom Geldbeutel seines Besitzers. :skeptisch2:



    Eine schlimme Geschichte. Es freut mich, dass zumindest die akuten Symptome erstmal gelindert werden konnten. Niemand kann Dir sagen, wie lange Dein Hund noch hat. Vielleicht hat er noch ein paar Jahre, vielleicht nicht. Er ist 14 Jahre alt und vielleicht ist es Dir ein kleiner Trost, dass Du ihm ein schönes Hundeleben geschenkt hast und noch immer schenkst. Anders als viele seiner Artgenossen hat er auch jetzt in Alter und Krankheit ein liebevolles zu Hause und einen würdevollen Lebensabend - auch wenn wir oft nur den kleinen Ausschnitt der glücklichen Hundeleben bei interessierten HHs sehen, es ist so oft anders. Er hat ein wunderbares Los! Vielleicht hat er noch ein paar Monate oder sogar Jahre vor sich. Vielleicht kommt die Zeit des Abschieds schon bald. Ich kann Dir nur raten, jeden Tag bewusst zu genießen. Vielleicht kommt jetzt auch die Zeit (so kenne ich es von unseren Tieren) wo der Hund ein bisschen mehr darf und besonders verwöhnt wird.


    Ich wünsche Euch Beiden von ganzem Herzen, dass es noch Monate und Jahre werden. Aber wenn die Zeit gekommen ist, dann lass ihn gehen. Er hatte ein schönes Hundeleben. Für Dich wird der Abschied natürlich grausam. Ich fand es immer sehr ungerecht, warum Tiere so eine kleine Lebensspanne haben. Aber da hilft wohl alles Jammern nichts :( :



    Euch Beiden alles Gute!!

  • so ein süßer Knopf!
    leider ist es das was uns allen,als HH, irgendwann bevor steht.
    meine kleine omi ist nun fast 10, viel zu großes Herz, welches auf andere Organe drückt, inzucht, viele kleine wehwechen....
    ja ja da macht man sich schon seine Gedanken...
    meine omi ist noch total Fit, so Fit, dass selbst der TA immer wieder staunt, dass sie noch am Rad läuft und so weiter.
    nichts desto trotz merkt man ihr, ihr alter an.


    ich hoffe, dass wenn es soweit ist, mir meine omi die Entscheidung abnimmt und den Schritt von allein geht - leider ist das in den wenigsten Fällen so.


    du kennst deinen Freund am besten, und auch wenn es schwer ist, DU kannst ihm die letzte Ehre erweisen und ihn in Frieden und Würde gehen lassen.
    nur du wirst es merken, wenn der kleine Knopf nicht mehr mag, und keine Kraft mehr hat.
    dein Lucky hatte ein besonders schönes Leben, ist seither dein ständiger Begleiter und nun bist du es, die ihn die letzte ehre erweist.
    ich wünsche dir alle Kraft der Welt, für den Tag an dem du die schwerste Entscheidung im Leben deines Freundes - in eurem Leben - treffen muss....


    fühl dich gedrückt.

  • Felia, ich wünsche Dir viel Kraft und Deinem Lucky, dass er noch ein Weilchen glücklich und ohne Schmerzen bei Dir sein darf!


    :streichel:



    Zitat

    Ich schnappte ihn und fuhr in die Tierklinik. Leider erklärte mir die Ärztin dort, dass ich, wenn sie ihn jetzt behandelt als Notfall gelte und alle Untersuchungen ziemlich teuer sind. Das kann ich zur Zeit nicht, hab deshalb Rotz und Wasser geheult. Verurteilen brauch mich bitte niemand dafür, meine persönlichen Vorkommnisse hier hab ich mir nicht ausgesucht


    Jeder Hundehalter kann nur bis an seine Grenzen gehen und sein Bestes
    geben, das heißt alles was er hat.
    Mehr kann niemand.

  • Ich kann Dich so gut verstehen, war letzte Woche selbst in der Situation mit meiner 15-jährigen Omi. Ich habe oft alle schönen Momente revue passieren lassen und abends Rotz und Wasser geheult.
    Von anderen habe ich oft nur zu hören bekommen, dass sie ja alt ist und es dann eben so ist. War kein wirklichlicher Trost.
    Einen Hund gehen zu lassen ist echt grausam.
    Ich würde die volle medizinische Versorgung zu kommen lassen (Ratezahlung?). Letztendlich kam bei meiner Omi raus, dass sie an Anaplasmose leidet und gute Überlebenschancen hat. Dafür muss ich tief in die Tasche greifen, aber was soll's.

  • hallo
    lasse dich mal dolle drücken. kann dich so gut verstehen.
    ich selber sehe das alles etwas nüchterner inzwischen musste schon 3 mal unsere fellnasen gehen lassen und 4 mal katzen.
    bei dieser diagnose wär emeine erste frage gewesen hat meine süsse schmerzen egal wo. sollte dies der fall sein dann gibt es für mich nur eine lösung ohne gross nachzudenken, den das bin ich meinen hund einfach schuldig oder überhabt meinenm tier.
    es ist verdammt hart eine entscheidung zu treffen

  • Was für ein süßes kleines Gesichtchen... :(
    Es tut mir so leid für euch!


    Zitat

    Es ist alles so wahnsinnig schmerzhaft, ein unerträglicher Gedanke. Hab ihn immer vor mir hergeschoben, aber nun MUSS ich mich damit befassen.
    Dies ist der einzige Nachteil daran Hunde zu halten. Der Abschied ist so grausam.


    Das kann ich so gut nachfühlen.
    Es tut wirklich unheimlich weh, wenn der Abschied näher rückt.
    Immer wieder die Gedanken... wann ist der richtige Moment... gibt es wirklich keine Hoffnung mehr?... habe ich alles richtig gemacht?


    Aber ich war auch dankbar das ich meiner alten krebskranken Hündin, als es dann wirklich nicht mehr ging, weiteres Leiden ersparen konnte.
    Auch wenn man vor Trauer fast wahnsinnig wird.


    Das ist wirklich das Schicksal eines jeden (liebenden) HH. :( :


    Ich wünsche euch zusammen noch eine gute Zeit! :streichel:

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