BH-Prüfung nicht möglich?

  • Liebe Foris,
    ich habe ein 18 Monate alte Dalmatiner/Border/Labrador/Aussi-Mix-Hündin. Sie ist im Alter von 4 Monaten zu mir gekommen. Von Anfang an haben wir die Hundeschule besucht. Vor drei Monaten sind wir in einen wirklich guten Verein eingetreten, wo absolut gewaltfrei gearbeitet wird. Wir sind dreimal die Woche dort, machen Obedience und Unterordnung (BH). Annie ist ein absolut lieber Hund, und sie ist sehr auf mich fixiert. Nun zu meinem eigentlichen Problem: Sie ist ein extrem temperamentvoller Hund und möchte am liebsten pausenlos beschäftigt werden, was zur Folge hat, daß sie während der UO ständig herumzappelt. Die Übungen selbst beherrscht sie schon recht gut, aber sie kann einfach nicht stillsitzen bzw. -liegen. Es gelingt mir zwar immer schnell, ihre Aufmerksamkeit zurückzuerlangen, aber sie wird immer total ungeduldig und "macht den Kasper", wenn es nicht sofort weitergeht mit der nächsten Übung. Ansonsten beschäftige ich mich sehr viel mit ihr, d.h. sie ist auf keinen Fall unterbeschäftigt. Leider fällt es mir manchmal schwer, ruhig und geduldig zu bleiben, wenn sie so quirlig ist. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit solchen Hunden? Wie kann man die nötige Ruhe hineinbringen? Haben wir überhaupt eine Chance, jemals an Prüfungen teilzunehmen? Sorry, ist etwas lang geworden. Ich bin gespannt auf Eure Antworten und bedanke mich schon jetzt.

  • Das Zauberwort hier heisst TRAINING :D .


    Musst mal ein bischen rumsuchen, entweder in diesem Unterforum oder im Unterforum Obedience. Da gibt es genügend Varianten wie man die Ablage trainiert. Sogar von mir sind ein paar Postings zu diesem Thema dabei. Und meine Hunde entsprechen der Beschreibung "zappeliger, durchgeknallter Workoholic" zu 100%. Zumindest die beiden jüngeren.
    Die Älteste ist zwar auch ein Workoholic und kann schnell zappelig werden, aber sie ist nicht gaga im Kopf.

  • gib doch mal jemanden aus dem verein den auftrag, dich zu beobachten oder sogar ein video von dir zu machen.
    so kannst du auch deine fehler korrigieren!
    häufig ist nicht nur der hund zu hektisch, sondern auch der besitzer! so kommt ihr in eine spirale und dreht euch gegenseitig auf!


    versuche ruhephasen reinzubekommen und erst am ende durch spiel zu bestätigen. vielleicht ist auch deine stimme bei bestätigung sehr piepsig, das puscht den hund ebenso.


    es gibt auch spezielle übungen wie die hier:
    lauf doch mal mit ihr an der leine durch einen mit hütchen bestückten parcour ohne viele kommandos, leinenrucken oder lockrufen. deute deinen richtungswechsel mit deutlichen kopfbewegungen an und laufe in einem ruhigen, konstanten tempo. mit der zeit passt sich der hund deinem ruhigen gang an und ihr harmoniert.
    kann aber etwas zeit in anspruch nehmen!

  • Hallo Yane,
    das beruhigt mich jetzt ungemein. Wahrscheinlich bin ich nur zu ungeduldig (was nicht unbedingt dazu beiträgt, dem Hund Gelassenheit zu vermitteln). Aber es gibt so viele Hunde auf dem Platz in ihrem Alter, die schon viel weiter sind, und das frustriert mich manchmal total. :( :

  • martina,


    es gibt aber ganz sicher auch genauso viele Hunde, die sind noch nicht soweit wie dein Hund. Oder können andere Übungen noch nicht so gut wie dein Hund.


    Hier mal ein Link
    https://www.dogforum.de/viewto…0&postorder=asc&&start=10


    Wenn Du etwas runterscrollst, findest Du ein Posting von mir, wie ich die Ablage bei meinen Hunden aufbaue.


    Zu Anfang nehme ich übrigens nur Leckerlies und bestätige absolut ruhig mit ruhiger Stimme. Und wie schon geschrieben, meine Hunde sind durchaus absolute Zappelphillips. Speziell meine zweite Hündin hatte im Alter von 5 Monaten bsp. die Pfoten idR gerade mal so lange auf dem Boden, wie es dauerte, sich wieder abzudrücken um in die Luft zu kommen :lol: - Flummi, Känguruh, Springbock, Hüpfdohle usw. waren damals "Kosenamen".
    Bei ihr bin ich wirklich sekundenweise vorgegangen. Klar, es hat gedauert, aber am Ende hatte sie ne bombensichere Ablage. Wichtig ist, dass man nicht zu schnell zu viel bei der Ablage will. Also nicht zu schnell zu lange liegen lassen und nicht zu schnell zu weit weg gehen.[/quote]

  • @ Martina


    Hey- ich bin nicht allein, klasse :D


    Kusko ist jetzt 1 Jahr und 4 Monate jung- er pubertiert vom aller feinsten! :D
    Wir haben auch oft Schwierigkeiten dass er die Konzentration verliert oder eben meint: Boah laufen und rumschnüffeln oder gleich rumkullern ist viiieeel geiler als still sitzen/liegen und auf die Alte warten!


    Mittlerweile - durch Training, Training, Training- klappt es in der Wohnung super. Ich lege ihn ab, er bleibt.
    Auf dem Hundeplatz glaubts mir keiner ^^
    Er muss eben erst generalisieren : Auch auf dem Hundeplatz muss er liegen bleiben OHNE sich im Gras zu suhlen.


    Bis dahin: nicht die Nerven verlieren, lass deinem Hund alle Zeit der Welt-strahle diese Ruhe auch aus und verankere sie tief in dir(Achso: Wie das geht weiß ich noch nicht, ich bin manchmal das absolute Nervenbündel wenn was nicht klappt wie ich es mir vorgestellt habe oder es gerade noch funktioniert hat ;) ), sei konsequent und beende eine Übung immer richtig und positiv BEVOR der Quatsch alles unmöglich macht.


    Heiz deinen Hund davor auch nicht zu sehr auf.
    Ich beispielsweise muss Kusko vor UO immer erstmal rennen und flitzen lassen. Sonst hat er zu viel Energie.
    Es bekommt auch erst zum Schluss sein Spielzeug, zwischendurch nur 1A-Leckerlie.
    Sobald er zB seine Beißwurst sieht wird er sofort steif-er bebt am ganzen Körper vor Spannung und kann sich nicht mal hinlegen ;)


    Irgendwann wirds schon weiter gehen und irgendwann klappt die BH!!
    Du bist nicht allein! Ich denk auch oft genug: nie im Leben läuft dein Hund mit dir eine BH oder Rettungshundeprüfungs-UO.. Doch irgendwann kommt die Zeit wo DU & DEIN HUND die Ruhe findet es zu schaffen.


    Bis dahin-heul dich hier ruhig aus. Es tut gut zu wissen, dass es auch noch anderen so geht^^


    EDIT:
    WICHTIG was ich vergessen habe:
    ZWING deinen Hund zu Ruhephasen!! Der Hund muss damit umgehen können dass es eben auch ruhige Zeit OHNE BEspaßen gibt.
    Das viel mir persönlich am Anfang schwer- meine Züchter haben mir das von Anfang an ans Herz gelegt: Gönn dem Hund Ruhephasen, bring ihm somit bei dass es nicht 24/Tag Bespaßung pur gibt. Es ist völlig normal das der Hund Mittagsschlaf macht und mal nicht beschäftigt wird.
    Manchmal hilft es auch, den Hund zwei/drei Tage völlig in Ruhe zu lassen.
    Danach arbeitet Kusko immer besser mit.
    Diese Ruhephase hat Kusko gönne ich ihm manchmal nach einem langen Training- ein bis max zwei Tage wird nichts gemacht. Nur normal Gassi gehen und Spielen.
    UO gibt es erst dann wieder.


    Denn man kann seinen Hund zu einem Unruhegeist erziehen. Es ist wie immer alles Prägungs/Erziehungssache und liegt allein am Halter^^

  • ach, das tut echt gut, daß es mir nicht alleine so geht. Vielleicht mache ich wirklich ein bißchen zu viel mit meinem Hund. Aber das kommt auch sicherlich daher, daß ich immer ein schlechtes Gewissen habe, weil sie den ganzen Tag alleine ist. Zwar habe ich einen zuverlässigen Hundesitter, aber der geht halt "nur Gassi", und das lastet sie keinesfalls aus. Wenn ich dann nachmittags nach Hause komme, versuche ich natürlich, ihr einen Ausgleich zu verschaffen. Wenn ich den ganzen Tag zu Hause bin, ist sie allerdings genauso aufgedreht. :headbash:

  • Zitat

    Das Zauberwort hier heisst TRAINING :D .


    Ganz ehrlich ... nein.


    Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen das Dauerbespassung und Übermäßiges Training zu rein gar nichts führt - ausser zu Frust.


    Problem an der ganzen Geschichte ist, das der Hund den Spass an der Sache und an der Arbeit mit dem Menschen verliert. Klappt es nicht baut der Mensch bewusst oder unbewusst Stress und Druck auf, was dann dazu führt das noch weniger klappt - ein Teufelskreis ;-) .


    Weniger ist im Training viel mehr.


    Persönlich gehe ich gerade mal noch 1 mal die Woche auf den Platz zum Arbeiten und mach zu hause 2 - 3 in der Woche mal für maximal 5 Minuten was, mit ganz viel Spiel verbunden - und was soll ich sagen, so arbeitswillig kannte ich meinen Hund früher nicht.

  • Yane hat nicht geschrieben "viel Training", sondern nur "Training". Wie in jedem Hundesport kommt es eher weniger auf viel an, sondern aus das wie. Deswegen ist ja auch ein Link dabei, in dem der Aufbau einer sicheren Ablage beschrieben wird...

  • Zitat

    Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen das Dauerbespassung und Übermäßiges Training zu rein gar nichts führt - ausser zu Frust.


    hab ich was von "Dauerbespassung und übermässiges Training" geschrieben?


    Ich schrieb "TRAINING" nix "übermässiges Training".


    Fakt ist, Hund bekommt keine ruhige Ablage hin, wenn man das nicht trainiert. Nur vom rumsitzen und jammern "mein Hund bleibt nicht liegen" bekommt man keine saubere Ablage (bevor das jetzt wieder jemand in den falschen Hals bekommt, nein ich meine mit jammern nicht Martina sondern allgemein).
    Es gibt im Obi einen sehr aussagekräftigen Leitsatz amerikanischer Obi-Sportler:
    Don't complain, train!


    Übersetzt "beschwere Dich nicht, trainiere".


    Das Hauptproblem bei der Ablage ist wie überall, dass man zu schnell viel will. Man will zu schnell, dass der Hund längere Zeit liegenbleibt, man will zu schnell weit weggehen - das alles überfordert den Hund, der ja noch gar nicht wirklich weiss, was man von ihm will.


    Weisst Du, warum ich meine Hunde selbst ausbilde und keiner meiner Hunde ne Junghundgruppe und BH-Gruppe gesehen hat, BEVOR Hund nicht reif für die BH-Prüfung war? Weil ich kein Interesse daran habe, mit meinen Hunde 45-60 min oder noch länger auf dem Platz rumzuhocken. Schon gar nicht mit meinen jungen Hunden. Die trainieren auch auf dem Hundeplatz nicht mehr als 5-10 min. Wobei da dann der grösste Teil noch Spiel ist. Aber ganz OHNE Training klappt es nun mal auch nicht.
    Mit zunehmendem Alter trainieren wir auch schon mal länger, sobald die Hunde gelernt haben, ihre Konzentration zu halten. Zunehmendes Alter heisst in dem Fall aber 2-3 Jahre aufwärts. Mit meiner 5jährigen Hündin könnte ich inzwischen ne Stunde Obedience trainieren - mit Futter und Spiel als Bestätigung dazwischen, ohne dass sie in der Konzentration nachlässt. Mache ich hin und wieder auch, einfach weil Hund in der Prüfung ja auch 15-20 min konzentriert mitarbeiten muss - und zwar ohne Dauerbespassung.


    Und nach wie vor heisst das Zauberwort Training, wenn man Hund etwas beibringen will. Den wenigsten Hunden sagt man einmal "hey, ich will, dass Du dich da jetzt ruhig hinlegst" und Hund bleibt 10-20 min ruhig liegen.

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