Der Angsthund-Thread....
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@Stinkelilly
Bekannt ist nahezu null. Jagdlicher Einsatz ist sehr wahrscheinlich. Wurde streunend aufgegriffen. War 14 Monate im Tierheim. War anscheinend anfangs ganz kurz in der Gruppe der unsicheren Hunde mit im Haus der Leitung, danach in der "Normalogruppe".
Wurde explizit nicht zu den ängstlichen Vermittlungshunden gereiht.
Ich tu mir nach so kurzer Zeit (kam samstags) auch schwer, ihm gleich den Angsthundtitel zu verleihen.
Draußen Reizüberflutung sicher - dass er damit gar nicht klar kommt, glaub ich allerdings nicht. Dass er vieles nicht kennt, natürlich schon bzw dass natürlich ein Hund aus dem andalusischen Hinterland nicht auf Wiener Verhältnisse geprägt ist.
Ist jetzt der 5te Spanier, der einzieht und der unsicherste. Wobei er heute, ohne Hundebegegnungen und auf der Sparflammenrunde, echt gut drauf war im Prinzip. Sogar selbstständig, nach etwas Zögern an einem offenen Koffererraum und daran herumhantierenden Männerpopos, vorbei gegangen.
Mal sehen. Er hat diese Woche wahrlich eine Menge zu verdauen bekommen und deutlich mehr mit machen müssen, als ich in der ersten Woche sonst mit Neulingen mache, um zu sehen, was in unserem Alltag so die Dinge sind, wo er panikt, flüchtet oder Zähne zeigt.
Jetzt geh ich wieder vom Gas. Vielleicht hilft ihm das schon viel und ich kenn nun zumindest ein paar Baustellen bzw potentielle Auslöser für eine seiner 3 Strategien mit Gruseldingen umzugehen.
Aber ich les mich hier auf jeden Fall noch weiter durch. Der Bube ist so oder so eine Aufgabe.
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Hi, ja, erstmal Gassi gehen auf Sparflamme dürfte sinnvoll sein. Hast Du Zugang zu einem gut gesichertem abgeschlossenem Gelände, wo er auch mal toben kann und wo man mal so nach den jagdlichen Anlagen gucken kann?
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Ich kann mir echt vorstellen das der erst noch ein wenig braucht und dann weniger unsicher sein wird. @pinkelpinscher du hast ja schon öfter Spanier betreut, ist es wirklich so häufig das die Hunde von Beginn an zurecht kommen? Wien ist ja auch keine Kleinstadt.
Ich hab mit durch die Hölle gehen angefangen und wir arbeiten zu toll.
Viel Schlafen lassen. Minirunden. Ruhige Gassizeiten. Den Stresshormonpegel sinken lassen. Vielleicht einen Erfolgstrick erlernen. Ob das ein Angsthund ist, wird man erst in ein paar Wochen wissen. 14 Monate Tierheim, da ist in Ruhe leben wahrscheinlich erstmal die größte Freude.
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@Stinkelilly
Ja, ein paar ausbruchsichere Testfreilaufmöglichkeiten habe ich zur Hand.
Allerdings dauert es erfahrungsgemäß ein ganzes Weilchen, bis der "echte" Jagdtrieb bzw die Lieblingstrigger wirklich zum Vorschein kommen, nicht mehr vom Stress überlagert - oder aber verstärkt werden. Ich geh halt schlichtweg davon aus, er wird auf die üblichen verdächtigen Reize reagieren. Besonders Reaktion auf Kleinhunde hab ich auch immer im Auge.
Vorerst aber sowieso Doppel- bis Dreifachsicherung und kurze Leine. Plus Beißkorb, weil er in Waden hackt, wenn er nicht in den zufällig entgegen kommenden Hund hacken kann.
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3 von 5 Spaniern (2x Galgo, 1x Bodeguero) kamen nahezu sofort zurecht. Also natürlich schon gestresst und alles, aber in einem Rahmen, den ich bewundernswert unspektakulär fand.
Der Junior zb ist jetzt 8 Monate hier und tut, als hätte er nie was anderes gemacht. Der ist auch nie wegen irgendwas erschrocken und fand alle Menschen, Männer wie Frauen wie Kinder ab cirka Woche 2 spannend, mittlerweile superst.
Der fährt Aufzug, U-Bahn, Bus, kann eigentlich überall hin mit.
Aber...er züngelte anfangs sehr viel und bließ in den ersten Wochen ständig die Backen auf und hatte eher körperliche Stresssymptome wie Harnverhalt.
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Dann drücke ich mal die Daumen, dass es sich schnell gut einspielt. Ich hatte wg. Jagdreiz nachgefragt, weil es sich für mich schon ein bisserl danach anhört, als pushe Deinen Neuzugang draußen noch was Zusätzliches zur Unsicherheit hoch. Aber ist natürlich nur eine Vermutung nach Deiner Beschreibung Und meiner Kenntnis der Spanier mit Podencoerbe + der Besitzerin/Pflegerin mit den vielen grauen Härchen und den Lachfalten hier
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@Stinkelilly
Natürlich werden einen Hund, der hauptsächlich auf Bewegungsreize reagiert, so viele neue optische Eindrücke zusätzlich flashen.
Vermute außerdem, dass Wachtrieb auch mit mischt. Haben etliche Galgos nicht, manche Whippets schon, und er scheint mir da sehr whippetig veranlagt und reagiert grundsätzlich auf Klassiker misstrauisch wie "Da steht in der Dämmerung jemand einfach rum".
Aaaaaaber: heute war um bestimmt 70% besser, was Umweltängste betrifft. Der Begriff "Angsthund" scheint mir zunehmend unpassendee. Da kenn ich ganz andere Kaliber. Unsicher ist er aber ganz bestimmt.
Boah, und Hundebegegnungen sind noch seeehr speziell. Nicht nur ein Leinenpöbler der Extraklasse (heut ist er sogar gestürzt, weil so heftig in die Leine gesprungen. Zum Glück mit Zug aufm Geschirr, nicht am Halsband.), sondern auch ohne Leine ein Zwicker und Bedränger und aufgeregt Beller. Völlig überfordert der Knabe von so viel Hund um Hund herum.
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Aaaaaaber: heute war um bestimmt 70% besser, was Umweltängste betrifft. Der Begriff "Angsthund" scheint mir zunehmend unpassendee. Da kenn ich ganz andere Kaliber. Unsicher ist er aber ganz bestimmt.
das sind doch gute Nachrichten. Angsthund ist ja auch ein Begriff mit vielen Nuancen. Viele Fallen auch durch Millisekunde Unsicherheit in alte Ängste zurück. Ich finde der „sensible Hund“ auch eine interessante Interpretation. Auf jeden Fall ein feinfühliger Umgang nötig und das scheinst top zu managen. Also weiter dem Bauchgefühl nach!
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Darf ich eure Erfahrungen zum Thema Angsthund und Spielen erfahren?
Betti hat anscheinend grundsätzlich wenig Idee vom Spielen überhaupt, auch vom Kuscheln. Irgendwann haben wir ihr mal ein zergeln mit einen Quietschehamburger abgerungen. Da geht sie für ca 30sekunden drauf ein, dann niest sie. Niesen heißt bei ihr zu wild bzw. sie geht dann in ihre Box.
Ähnlich beim Kuscheln. Sie kommt zu mir aufs Bett, macht den Rammbock. Also Kopf auf Decke oder Bauch gedrückt und wackelt mit dem Po. Da kraule ich sie. Sie fährt sich minimal in den Freudemodus. Man merkt Ansätze zur Unbefangenheit und schwupps niest sie, alles vorbei.
Sie niest auch wenn sie mich zum Spielen auffordert und dann leicht mit dem Maul Richtung meine Hand will zum knabbern. Oder wenn sie sich durch die Decke robben will, schwupps geniest. Wie eine eingebaute Bremse bei ihr.
Habt ihr da auch Erfahrungen im Bezug Hemmungen Ängste beim Spielen/Kuscheln??
Klar, lass ich sie dann in Ruhe bzw. haben wir alternativ gemeinsame Suchspiele oder Tricks. Aber kann sich der obige Zustand noch ändern?
EDIT Bei Fangenspielen draußen übrigens auch. Sie rennt zweimal mit rum und schwupps geniest.
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Hi,
ich unterteil mal ein bisschen. Allgemein gilt: unbefangen spielerisches Verhalten wird bevorzugt nachts ausgepackt. Manchmal auch am frühen Morgen. Untertags eher selten, ich denke, da ist die Grundspannung zu hoch.
Kuscheln
Lilly mag Kuscheln sehr zärtlich und verhalten, stürmisches Bekuscheltwerden ist ihr eher noch gruselig. So schmust sie auch zurück. Während sie in den ersten anderthalb Jahren an mir geklebt hat wie Kaugummi, sucht sie jetzt untertags eher ihre Ruhe in meinem Bett. Ihr Safe Haven. Sie kommt nur ab und an ins Wohnzimmer, um nach uns zu gucken.
Wenn mein Mann nicht daheim bin, baue ich ne Couch aus dem Bett und bin da, das ist ihr das Liebste.
Zergeln bzw. Raufen
Wie geschrieben bevorzugt nachts. Nur mit mir, nicht mit meinem Mann. Ich muss da auch meine Reaktionen sehr sorgfältig herunterdosieren, damit sie sich nicht gleich wieder vor ihrer eigenen Courage erschrickt. Das sind immer nur ganz kurze Einheiten, danach hüpft sie wieder ein bisschen vor sich hin, kommt wieder an ... Die Spiellaune hält selten länger als 10 Minutenan.
Eigenspiel mit Plüschteil/Quietschie
Da gilt eigentlich das Gleiche, allerdings können das die Spieleinheiten auch mal eine Viertelstunde dauern. Draußen nimmt sie ganz selten mal ein Spielzeug ins Maul und schnickt es durch die Gegend. Auf einer menschenleeren Wiese kann sie allerdings mittlerweile mal ein Rinderohr durch die Gegend schnicken und damit angeben.
Suchspiele
Leckerchensuche und Schnüffelteppich sind drinnen ganz groß, draußen in Menschenleere auch ok. Bei uns im Garten an der Seite zur Straße noch sehr verhalten.
Da kann sich bestimmt noch etwas bewegen. Allerdings wird ein Hund mit der Zeit ja auch selbstbewusster und erwachsener, was wiederum die Spielfreude etwas hemmt. Aber ja - auch bier bewegt sich etwas.
Bei Lilly rechne ich allerdings nicht mehr damit, dass sie noch ein wirklich begeisterter Zergler und Raufer wird, dazu ist sie einfach auch schon zu erwachsen. Ihre Liebe gilt dem Rennen.
Gemeinsam Rennen:
Sofort und mit Begeisterung. Da hält gerade nur leider meine Kondition nicht so mit, wie meinHund es sich wünschen würde. Und wenns für mich anstrengend oder schmerzhaft (Arthrose) ist, dann bricht sie auch gleich wieder verunsichert ab.
Das momentan Größte ist gemeinsam laufen und erkunden.
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