Der Angsthund-Thread....

  • picky Wie läuft es denn momentan? In welchen Situationen hat er Angst und kannst du die vermeiden? Heute hast du noch zwei Termine mit Trainerinnen?

  • Ich habe jetzt schon mehrfach im Forum mitbekommen, dass bei ängstlichen, aufgedrehten Hunden die Schilddrüse eine Rolle spielen kann. Lohnt es sich die bei einem 13 Monate alten Hund mal untersuchen zu lassen?

    Welche anderen Untersuchungen sind wichtig bei Angst-Aggressionen und aufgedreht sein? Mein Haustierarzt meinte nur bei Angst geht man nicht zum Tierarzt sondern einfach zum Hundetrainer....eyerolling-dog-face

    Ehrlich gesagt, habe ich das bei dem was du beschreibst auch gedacht. Ich kenne einige taube Hunde, die Taubheit ist nicht das Problem, die Hunde brachen Halt und Führung.

    Natürlich KANN man auch die Schilddrüse testen lassen - dann aber richtig, mit allen Werten, nicht nur dem T4 und idealerweise auch über einen Zeitraum hinweg immer zu den selben Zeiten zB Morgens um 9 und abends um 18 Uhr oder so. Dann hat man alles und sieht auch, ob es Ausreißer in den Werten gibt. Und dazu braucht man noch einen Tierarzt, der sich damit speziell auskennt. (Irgendwie kommen bei den meisten Hunden, die ich kenne immer Werte raus, die in der Referenz liegen und wo auch nur die Glaskugel hilft, ob das nun eine subklinische SDU ist).


    Aber wie gesagt - das erste, das mir durch den Kopf schoss: guter, versierter Trainer, der schon sehr lange seinen Job macht und weiß, was er tut. Keine Hundeschule mit lustigen Kursen und auch kein "oh mein Gott, der arme Tierschutzhund"-mitleidender Trainer - sondern einer, der das Wesen des Hundes erkennt, seine Körpersprache lesen kann und dir sagen kann, was ihm an Anleitung fehlt und wo noch mal um- oder gegenkonditioniert werden sollte.

  • @Ixabel


    Es läuft momentan halbwegs gut, weil er eigentlich nur draußen aufdreht und ich ihn ja jetzt immer einen Dummy ins Maul gebe, den er tragen kann. Das beruhigt ihn schon ganz gut. Er traut sich zwar immer noch nicht an manchen Leuten, Autos oder Hunden vorbei zu laufen und ich muss einen großen Bogen machen, aber durch den Dummy dreht er nicht ganz so doll auf.

    Ohne ist er nur am bellen, hecheln, fiepen, um sich gucken (klar wenn man nichts hört) und in die Leine springen.

    Vermeiden kann ich solche Situationen leider nicht, da es schon anfängt wenn wir nur aus der Wohnung gehen, da sind meistens gleich Kinder draußen und spielen und nur zu sehr frühen oder sehr späten Zeiten raus geht nicht, weil kein Garten vorhanden ist.


    Ja, habe gleich einen Termin bei einer Trainerin und heute Abend bei einer anderen. Mal sehen welche uns mehr zusagt.

  • Hi, gute Idee mit der Trainerin. Und von mir noch ein Tipp: mach langsam und gehe nicht zu viele Baustellen gleichzeitig an. Ihr habt ja das Katzenthema, das erstmal vordringlich ist, oder? In dem Hundehirn knallts ja gerade eh ganz schön, er kann schlicht und ergreifend auch nur eine begrenzte Kapazität an Informationen auf einmal verarbeiten.


    Ich gucke gerade nochmal nach einem Text aus einem anderen Thread, ob ich es hinkriege, den hier zu zitieren.

  • Natürlich KANN man auch die Schilddrüse testen lassen - dann aber richtig, mit allen Werten, nicht nur dem T4 und idealerweise auch über einen Zeitraum hinweg immer zu den selben Zeiten zB Morgens um 9 und abends um 18 Uhr oder so. Dann hat man alles und sieht auch, ob es Ausreißer in den Werten gibt. Und dazu braucht man noch einen Tierarzt, der sich damit speziell auskennt. (Irgendwie kommen bei den meisten Hunden, die ich kenne immer Werte raus, die in der Referenz liegen und wo auch nur die Glaskugel hilft, ob das nun eine subklinische SDU ist).

    Ist übrigens beim Menschen auch so. Ich hab eine Schilddrüse, die sich selbst abbaut. Meine Werte liegen manchmal in der Referenz und sind trotzdem nicht gut für mich. Da muss man anders draufgucken.


    Problem beim Hund, der kann einen nicht sagen wie er sich fühlt und mit Thyroxin rumtesten ist sehr tricky. Ich hab mich lang noch schlimmer gefühlt.


    Definitiv noch ein langes Forschungsfeld für Hunde.

  • Soo hier ist er, etwas erweitert, passt grundsätzlich eher auf die Ankunft eines unsicheren Tierschutzhunds:


    „Seht zu, dass Ihr einen möglichst ruhigen und geordneten Alltag habt. Mit festen Zeiten, wann ihr was tut. Damit der Hund einen Rhythmus lernt, wann es Fressen gibt, wann er rauskommt, wann Aufsteh- und wann Ruhezeit ist. Hunde sind Gewohnheitstiere, je mehr Routine, desto sicherer wird er.


    Versucht (Achtung: Viel verlangt) Euren Alltag dabei so weit wie möglich wie gewohnt ablaufen zu lassen. Einen Augenwinkel solltet Ihr für das Hundchen übrig haben, aber nicht „dauerbeobachten“. Denn das könnte ihn nervös machen.


    Und er braucht seinen Rückzugsort. Könnt Ihr ihn da auch ein bisschen wählen lassen? Da sollte er auch möglichst unbedrängt bleiben, außer den Notwendigkeiten wie Gassi oder Medizin. Und in der Wohnung könnt Ihr immer mal ein Super-Leckerlie fallen lasse, wenn er grad zu Euch guckt. Kuscheln gern, aber wenn er grad seine Ruhe haben mag, dann machts Euch auch mal alleine auf der Couch gemütlich.


    Draußen kurze, immer gleiche Wege. Nehmt seine Angst wahr, ohne Euch selbst davon aus der Ruhe bringen zu lassen. Je ruhiger Ihr bleibt, desto mehr Sicherheit könnt Ihr dem Hund geben.


    Habt Ihr Bekannte mit souveränen und verträglichen Hunden, an denen er sich orientieren könnte? Solche Bekanntschaften solltet Ihr pflegen und öfter mal gemeinsam gehen.


    Toben ist gut auf einem umzäunten Grundstück. Und in ruhiger und schreckreizarmer Umgebung an der Schleppleine könnt Ihr Euch mal länger aufhalten und ihn einfach erkunden lassen.


    Und ganz wichtig: Sichert ihn. Passt auf, dass er Euch nicht entwischt. Bei uns war in der ersten Zeit Haus- und Wohnungstür nie gleichzeitig offen. Am Klingelschild hing ein Zettel, dass der Klingelnde sich bitte gedulden soll, weil ein ängstlicher Hund zu sichern ist. Und draußen war sie in der ersten Zeit an Geschirr und Halsband, dann gabs ein Panikgeschirr.“

  • Ohne ist er nur am bellen, hecheln, fiepen, um sich gucken (klar wenn man nichts hört) und in die Leine springen.

    Vermeiden kann ich solche Situationen leider nicht

    Mal gucken, was die Trainerinnen sagen, aber wenn der Hund täglich mehrmals durch den Stress durch muss, macht es manchmal auch Sinn, gleich Medikamente zu geben, statt erst mal abzuwarten während es immer schlimmer wird. Dafür könnte zum Beispiel eine der Trainerinnen mit einem Tierarzt zusammenarbeiten. Berichte mal, was die sagen. Die Angst draußen könnte auch die Probleme mit den Katzen verschlimmern.

  • So komme grade von der ersten Trainerin zurück.


    Sie hat gesagt, dass sie gleich gemerkt hat, dass Picky sehr unsicher / ängstlich ist. Sie meinte, dass es wichtig ist draußen um alles „gefährliche“ einen großen Bogen zu machen, damit der Hund merkt, dass man die Gefahrensituation gut im Griff hat.

    Ansonsten meinte sie ich soll vor allem daran arbeiten ihm beizubringen zur Ruhe zu kommen, also mit „geh und bleib auf deinem Platz Training“ und außerdem soll ich an einem „sei leise“ Signal arbeiten.


    Was meint ihr, sind das gute Ansätze?


    Sie hat übrigens noch gesagt, dass Picky Ohrmilben hat und deshalb taub sein könnte. Ist sowas dann reversibel?

  • Habt Ihr Bekannte mit souveränen und verträglichen Hunden, an denen er sich orientieren könnte? Solche Bekanntschaften solltet Ihr pflegen und öfter mal gemeinsam gehen.

    Meine Mutter und meine Oma haben jeweils eine Hündin aus dem gleichen Wurf, die waren beide auch anfangs sehr ängstlich, sind jetzt aber recht souverän. Ich werde mal anleiern, dass wir öfter mit einem der beiden zusammen Gassi gehen. Beide wohnen zum Glück in der Nähe.

  • Ob das gute Ansätze sind, weiß ich nicht. Das käme für mich drauf an, ob sie Ahnung hat wie man das umsetzt, vor allem wenn der Hund das gerade gar nicht leisten könnte. Was ist z.B. wenn Bögen nicht reichen sollten, in deinem Hauseingang kannst du keinen großen Bogen machen etc. pp.
    Hast du sie auch wegen der Katzen befragt?

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