Der Angsthund-Thread....

  • Hallo Tina,
    na das sind doch gute Nachrichten,freut mich.
    Nu gehts wieder bergauf und das sie sich jetzt schon anders dir gegenüber verhält ist doch schon ein Fortschritt,oder findest du nicht?

  • Doch, auf jeden Fall.. und ich bin wirklich so unendlich glücklich drüber :smile:


    Was ich auch irgendwie richtig schön fand: Nala wurde, als sie wach war, nochmal weggeführt, irgendwas gewurschtelt und dann wieder gebracht, und sofort kam sie zu mir und drücke mir ihren Kopf an die Brust :cuinlove:
    Rein von der Selbstsicherheit her war das wohl eher Mist, aber es hat mich doch schon sehr gefreut, dass unsre Bindung diesmal offensichtlich nicht gelitten hat.

  • Mal kurz zwischendurch: Es gibt weitere Fortschritte von der griechischen Angsthundefront zu vermelden.


    Hermes fährt jetzt entspannt Auto und schläft sogar ein dabei. Auch bleibt er entspannt auf dem Rücksitz liegen, wenn wir kurz einkaufen gehen.


    Danke, danke, danke für die super Tipps, die so leicht umzusetzen waren und innerhalb weniger Tage die Veränderung bewirkt haben! Ein Mal auf dem Weg, wird es dann tatsächlich immer einfacher und vieles verselbstständigt sich.

  • Hallo Tina,
    dann drücken wir mal weiter die Daumen, dass jetzt alles "raus" ist...
    Und die Suche nach Körperkontakt in der TK würde ich einfach nur positiv werten...
    Versuch mal, Nalas "leichtes angepißt" sein gar nicht so auf Dich selbst zu beziehen - wir sind ja auch nach einer OP oder wenn es uns nicht gut geht, nicht jedermanns Sonnenschein. Da zieht man sich schon mal in sich selbst zurück.


    Und Hallo Apollo,
    das sind ja wirklich tolle Neuigkeiten! Da habt Ihr mit Hermes grad noch zur richtigen Zeit die Kurve gekriegt - und ich denke immer mehr, dass Du ein sehr gutes "Händchen" für Hunde hast, denn Tipps zu bekommen und sie dann so erfolgreich umzusetzen sind noch zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Halt uns bitte in lockerem Abstand auf dem Laufenden - es ist immer motivierend, die kleinen und großen Erfolgsgeschichten zu lesen...


    LG, Chris

  • Hallo,


    ich bräuchte mal wieder Euren Rat:


    Seit Mittwoch will Fina wieder nicht mehr mit ins Haus kommen - eine Angst, die sie ganz zu Beginn gezeigt hatte (sie ist jetzt 3 Monate bei uns) und, die sie mit viel Geduld und Leckerlis eigentlich schon ganz abgelegt hatte.
    Es ist nicht so, dass sie nicht gerne drin wäre - wenn sie drinnen ist, ist alles völlig in Ordnung - es ist vielmehr die Angst durch die Tür zu gehen. Sie sitzt auch vor der Tür und scheint darauf zu warten rein zu dürfen. Die Tür ist in diesem Falle eine Terrassentür zur Küche bzw. eine Schiebetür zum Wohnzimmer. Letztere ist Fina lieber, an der Tür zur Küche war sie vor einigen Wochen heftig erschreckt worden, als mit beim Reingehen die Taschenlampe auf den Boden fiel.
    Am Mittwoch war ich mit Fina bei der Tierärztin, was natürlich höchsten Streß für sie bedeutete (Tierarztbesuche waren hier ja grade ein intensives Thema). Sie brauchte den ganzen Tag um sich zu erholen. Danach fingen die Schwierigkeiten beim Reingehen an. Die ersten Male ging es trotzdem, wenn ich sie danach fütterte (nach dem morgendlichen Spaziergang füttere ich ohnehin) oder ich sie an die Leine nahm.
    Heute morgen jedoch half nicht mal die Aussicht auf die Futterschüssel und als ich sie im Garten zu mir rief, weigerte sie sich zu kommen (sonst hört sie sehr gut auf das Heranrufen) und nachdem ich sie angeleint habe, legte sie sich sofort hin.
    Ich habe sie dann erstmal im Garten gelassen und unsere Große drinnen gefüttert und eine halbe Stunde später ließ sie sich anleinen und ging mit rein.


    Ich bin einfach ziemlich ratlos und weiß nicht mehr, was ich noch ausprobieren kann. Leckerlis auf dem Boden und die Tür offen lassen und selber weggehen aus dem Raum helfen auch nicht weiter.


    Habt Ihr eine Idee, wie ich Fina das Reinkommen wieder schmackhaft machen kann? Sie genießt es ja eigentlich bei dem Regenwetter, das gerade herrscht, ein trockenes Plätzchen zu haben.


    Schon mal vielen Dank und liebe Grüße


    Judith

  • Hallo Judith,
    hab ich das richtig verstanden? Raus kein Problem mit der Tür, aber beim Reingehen?


    Dann würde ich vermuten, dass sie in der letzten Zeit beim Reingehen irgendeine Fehlverknüpfung hergestellt hat. Doba ist da auch Weltmeisterin drin - ein TA-Besuch mit Brustgeschirr zum Autofahren "wiegt" 350 x Brustgeschirr mit Spaßfaktor auf... Aber nicht das Auto, das bleibt ok...


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Taschenlampen-Polterei noch was damit zu tun hat, dann wäre Finas Reaktion vermutlich zeitnaher gewesen...


    Wenn bei Doba mal so ein Brustgeschirr-Rückschlag zu verzeichnen ist, eben aufgrund einer Fehlverknüpfung, gehe ich gar nicht weiter darauf ein. Sie kennt es, es ist normalerweise kein Problem und ich mache dann auch keines daraus. Ich mach ihr das Ding um, allerhöchstens gähne ich mal dabei, um die Harmlosigkeit meines Tuns zu unterstreichen und dann trägt sie das Geschirr und nach ein, zwei Tagen ist alles wieder ok.


    Da sich bei Fina die Tür-Problematik derzeit ja schleichend verschlechtert, kann ich mir vorstellen, dass sie sich in ihrem Meideverhalten bestätigt fühlt. Eben wegen Lekkerlis und Lockversuchen (die ich allerdings verstehen kann - irgendwie muss der Hund ja rein....)


    Ich weiß nicht, wie ich in dem Moment reagieren würde, vermutlich würde ich versuchen, anleinen, "reiß Dich zusammen und ab rein jetzt", ist aber schwierig zu beurteilen, wenn man den Hund nicht dabei sieht.


    Da es ja noch einiges an Schmuddel-Wetter geben soll, würde ich das vielleicht fieserweise schamlos ausnutzen...und Fina einfach selbst machen lassen... sie hat ja die Wahl - entweder draußen stehen und sich nass regnen lassen oder sich überwinden und reingehen.


    Auf jeden Fall würde ich mir irgendeine völlig andere Strategie suchen, sobald ich merke, dass etwas, was schon problemlos geklappt hat, sich wieder verschlechtert.


    Wir hatten mit Doba auch einen vermeintlichen Rückschlag in Sachen Besuch - unser Kumpel, um den es geht, ist ein Bär von Kerl, groß, breit, laute, dröhnende Stimme und leider völlig beratungsresistent.... Doba nur auf Rückzug und am Knurren wie doof....nach zwei Versuchen meinerseits, den Kumpel zu animieren, nicht frontal auf Doba zuzugehen, sie nicht anzustarren und zu bedrängen, blieb mir nichts anderes übrig, als die Situation abzubrechen... Mein Liebster hat sich schlappgelacht - ich habs leider nicht gesehen, aber Doba muss ungefähr so :shocked: gekuckt haben, als ich den Kumpel, der drei Köpfe größer ist und ungefähr das dreifache meines Kampfgewichtes hat, an den Schultern packte, umdrehte und aus dem Zimmer schob... danach war dobas Welt schnell wieder in Ordnung.... Aber mit dem guten, alten M. wird es wohl so schnell nichts werden... Da braucht Doba vorher noch Survival-Training en masse, ehe sie solche Situationen, in denen Menschen sich so dusselig verhalten, aushalten kann... Bei anderen Besuchern braucht sie zwar immer noch einen Moment, bis sie sich rantraut, aber dieser Moment wird immer kürzer, mittlerweile brauchts auch keinen Käse mehr, die Menschen müssen sich nicht mehr absolut hundeverständlich verhalten - es wird also - nur M. ist einfach noch zuviel - aber damit kann ich derzeit leben...


    Noch mal zur Tür - das werden ja Glastüren sein. Vielleicht "scheut" Fina ein wenig vor irgendwelchen Lichtspiegelungen, die durch die Dunkelheit jahreszeitenbedingt eben im Sommer keine Rolle gespielt haben... Schon mal von außen vor die Tür gekniet und gekuckt, was da so in Hunde-Augen-Höhe ist? Oder, was da im Moment des Durchgehens für "Eindrücke" sind? Oder einfach mal versuchsweise in Hundehöhe was an die Tür kleben?


    Ich drück Dir die Daumen, dass Du eine Lösung findest,


    LG, Chris

  • Hallo Chris,


    ja, es fühlt sich wirklich wie eine Fehlverknüpfung an.
    Die Tür habe ich jetzt abgehängt, damit sich nichts im Glas spiegelt. Es ist mir tatsächlich schon ein paar Mal aufgefallen, dass Fina vor Glasscheiben und Spiegel stehen bleibt und lange hin schaut.
    Die 3 Male, die Fina heute von draußen nach drinnen sollte (richtig, nur das Reingehen ist ein Problem), habe ich sie angeleint und kommentarlos und ohne auf ihren Widerstand zu achten rein gebracht (2 mal davon durch die Garage, das 3. Mal durch die Küchentür). Allerdings habe ich im Eifer des "Gefechts" doch das Gähnen vergessen. Hab`s mir jetzt für morgen vorgenommen.


    Ansonsten ist mir noch eingefallen, dass diese Woche vieles anders war für Fina. Ich war sehr oft weg und gleich 2 mal war sie für einige Stunden mit unserer Großen ganz alleine. (Das kommt bei uns eher selten vor, weil wir im selben Haus wohnen und arbeiten.)
    Ich könnte mir vorstellen, das dies den "Rückschlag" begünstigt haben könnte - aber letztendlich kann ich sie ja nicht ganz vor solche Situationen bewahren.


    Doba ist bestimmt jetzt von Dir noch mehr beeindruckt, wo du es trotz der großen Massenungleichheit verhindern konntest, dass ihr dieser Riesenmensch zu nahe kam. (Solch einen Eindruck würde ich auch gerne bei meinen Beiden hinterlassen - schmacht...)


    Liebe Grüße


    Judith

  • Hallo Judith,
    dann bin ich mal gespannt, ob sich mit einer anderen Strategie "was tut".


    Ich "schwenke" oft von einer Strategie auf die nächste um und mach mir auch Gedanken da rüber, was "jetzt schon wieder " der Auslöser für irgendwas neues gewesen ist - aber ich registriere diese möglichen Auslöser nur, ohne sie über zu bewerten....


    Doba ist ein Hund, der sich ganz schnell durch bedrohliche Körperhaltungen des Menschen aus dem Konzept bringen läßt. Sie spielt z. B. nur ein, zwei Minuten mit meinem Liebsten, der mit ihr spielt wie mit allen anderen unserer Hunde auch... Nach kurzer Zeit Spielen verlagert Doba ihren Schwerpunkt immer mehr nach hinten, um dann ins Platz zu gehen... Da ist sie einfach noch überfordert mit. Gerade jetzt am WE haben wir mal eine Foto-Session gemacht, auf der man die Unterschiede zwischen uns Menschen im Spielen ganz gut sehen kann.


    Meine eine ist durch den Umgang mit den Pferden ganz unbewußt darauf "gedrillt", den Pferden bei der Arbeit vom Boden aus, immer den gewünschten Weg durch meine eigene Körperhaltung frei zu halten oder aber meine Körperhaltung zum Blocken oder zur Temporegulation einzusetzen. Und das sieht man sehr gut auf den Fotos - es gibt kein einziges Foto, auf dem ich zu sehen bin, wie ich Doba "frontal" ausblocke, da ist immer eine weggedrehte Schulter-Kopf-Partie bei mir zu sehen, so daß Doba sich im Spiel frei bewegen kann... und auf den Fotos mit dem Liebsten sieht man sehr gut, wie er ungewollt und unbewußt das Spielen abbricht, indem er Doba durch "frontale Blocks" geradezu ausbremst...
    Das ist sehr interessant zu sehen und natürlich durch Fotos oder Videos, die man sich in Ruhe ansehen kann, viel leichter nachzuvollziehen als in der Situation direkt...


    Unsere anderen Hunde sind den nicht immer hundeverhaltens-konformen Umgang mit uns Menschen gewohnt und bewerten nicht alle unsere Aktionen aus Hundesicht. Das fängt an beim "innigen" Blickkontakt, geht über für Hunde eigentlich unangemessene körperliche Kontaktaufnahmen und endet noch lange nicht beim gemeinsamen Spielen, bei dem schon mal im Eifer des Gefechtes eigentlich widersprüchliche Signale ausgesendet werden.... Aber bei den schon lange bei uns lebenden Hunden relativieren sich solche körpersprachlichen Probleme. Auch Doba wird irgendwann gelernt haben, dass sie nicht jede Bewegung von uns Menschen auf die Goldwaage legen muss.... Deshalb machen wir aus der Foto-Session derzeit - nichts. Meinen Liebsten würde es nur "ausbremsen", wenn er jetzt im Spielen auf seine Körperhaltung achten würde, was bei mir, die ich ihm gegenüber auch 30 Jahre Vorsprung habe, was das Leben mit Tieren angeht, auf ganz unbewußten Schienen abläuft... Da ist der Spaß am Spielen wichtiger und auch der irgendwann eintretende Gewöhnungseffekt bei Doba...


    Ich denke mir, dass unsere Schißbüxen, besonders die, die in irgendeiner Form durch Menschen körperlich bedroht oder mißhandelt worden sind, natürlich gelernt haben, jede einzelne menschliche Handlung auf die Goldwaage zu legen.... Und von diesem Trip müssen sie einfach runterkommen, durch langsame Gewöhnung, durch immer stärkeres Vertrauen und einfach durch die Zeit, die auch bei Hunden so einige Wunden heilen kann...


    Ich stelle nachher mal ein paar Bilder zum in Ruhe ansehen auf meine HP, um den raschen Wechsel zwischen freudigem Spielen und der Reaktion auf die Körperhaltung mal zu verdeutlichen...


    Der Link dazu kommt dann noch.


    LG, Chris

  • Hallo Chris,


    danke, dass Du uns hier an Deiner Fotodoku teilhaben läßt. (Gibt es eigentlich ein Hunde/Menschen-Körpersprachebuch?).


    Ich vermute mal, dass in meinem Fall meine Zögerlichkeit in einigen Situationen mit den Hunden wohl das Problem ist. Ich schätze, dass diese sich am ehesten durch meine Stimme mitteilt. Also habe ich jetzt auch mir in Finas Türenproblem erstmal verordnet: Anleinen - nichts denken - Augen zu- Schnauze halten - und zügig durch.
    Mal schauen, wie es weitergeht...


    Mal von dem lehrreichen Hintergrund abgesehen, sind von Doba so richtig schöne Fotos dabei, die mit Freude anstecken.


    LG


    Judith

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!