Der Angsthund-Thread....
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das passt ja jetzt mal gar nicht rein, aber ich suche seit langem einen guten buchtipp zum verhalten von pferden.
Wenn auch ebenfalls OT, aber eins meiner Lieblingsbücher:
"Mit Pferden tanzen" von Klaus F. Hempfling !Zu den Calming Signals:
Man sollte diesen Hype um so wahnsinnig hilfreiche Mittel sehr differenziert sehen. Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen beruhigen und beschwichtigen.
Bei einem nervösen, unsicheren Hund, da kann ich meine Körpersprache im Sinne von beruhigen hilfreich einsetzten. Ich kann mich entspannt strecken, auch ein herzhaftes Gähnen und gemütliches Füße hoch legen drücken Ruhe, Entspannung und Sicherheit aus.
Aber:
Beschwichtigt wir immer von unten nach oben, rudeltechnisch gesehen. Der rangniedere Hund nutzt dieses Verhalten um Eskallationen zu vermeiden, um dem ihm überlegenen Hund mitzuteilen, daß er seinen Status anerkennt und gar nicht auf Konfrontation aus ist. Es sind Gesten, um Situationen zu entschärfen und Auseinandersetzungen zu vermeiden.Welche Folgen es hat, wenn ich meinen unsicheren, gerade verängstigten Hund in dieser Situation z.B. angähne, den Kopf wegdrehe, ... kann sich jeder denken. Souveränität, überlegtes Handeln und bewußtes Auftreten ist das Sinnvollste, was man tun kann. Die CS-Bibel ist m.E. absolut nicht empfehlenswert.
Wollte ich nur anmerken und bin schon wieder weg ...
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Hallo,
staffy - Du kannst gern mal ein wenig länger hierbleiben *kaffee rüberschieb*, denn es macht Spaß, sich mit Dir auszutauschen.Die Sache mit den CS ist m. M. nach, wie so vieles in der Hunde- und Pferdewelt, einfach ausgeartet. Ich finds gut und richtig, sich damit zu beschäftigen, um sie erkennen zu können und ich fand es nach dem Lesen solcher Bücher unglaublich spannend, das Verhalten meiner Hunde daraufhin zu beobachten. Allerdings finde ich es nur begrenzt hilfreich, die CS nur komplett von der weiteren Körpersprache abgegrenzt zu betrachten.
Die Frage bei solchen "Erkenntnissen" ist immer, was man daraus macht...
Bei den Hunden selbst, habe ich festgestellt, dass besonders in ausgeuferten Spielsituationen unter Hunden tatsächlich auch der souveränere Hund mal beschwichtigt - wenn er zu grob war, der andere Hund seine Überforderung zum Ausdruck gebracht hat, nimmt der souveränere Hund ebenfalls mal den "Druck" weg, wendet sich halb ab, macht sich etwas kleiner - und dann kann das Spielen weitergehen...
Ähnlich, wenn es um besondere Ressourcen geht. Beim Versuch, sich einen Knochen vom anderen Hund "abzustauben" reagiert auch ein ranghoher Hund mit Abwenden des Kopfes und weggehen auf ein warnendes Knurren des eigentlich "unterlegenen" Hundes... Also durchaus auch eine Deeskalation von oben nach unten...
Deshalb sehe ich keine so grundsätzliche Einbahnstraße von unten nach oben in den Beschwichtigungssignalen. Aber eine höchstkomplexe, feine Kommunikationsweise, die von Situation zu Situation eine unglaubliche Facette an Ausdrucksmöglichkeiten hat.
Wie ich das "Kind" nun nenne, ob rein CS oder einfach Körpersprache, es gibt Situationen, in denen ich solche Signale auch bewußt einsetze - zum einen bin ich durch die Arbeit mit Pferden (und Umgang mit halbwilden Gehegetieren) sehr darauf "geimpft" auf meine eigene Körperhaltung zu achten, um dem jeweiligen Tier überhaupt genug Raum für sich zu geben und zum anderen erlebt man immer wieder, was zum Beispiel die eigene ruhige, tiefe Atmung (ob nun mit Mühe bewußt angewandt, oder weil ich sowieso entspannt bin) für Auswirkungen auf ein Lebewesen in meiner unmittelbaren Nähe haben kann...
Unbedarft die Erkenntnisse aus den CS zu übernehmen, hieße, diese bei allen Gelegenheiten, die sich ergeben, anzuwenden... Das ist nicht besonders produktiv.
Aber mit Bedacht und Hintergrund eingesetzte Körpersprache eignet sich sehr gut, um besondere Situationen zu entschärfen...um Sicherheit zu vermitteln oder auch um zu vermitteln, dass die Situation des anderen wahr genommen wurde..Das Gähnen als Mittelding zwischen CS und dem Ausdruck der eigenen Entspannung, das Du genannt hast, ist ein sehr gutes Beispiel...
Ich habe es mittlerweile einige Male sehr bewußt eingesetzt - bei dem Besuch unseres Mannsbild-Kumpels Max z. B. und ein zwei Mal, wenn ich merkte, dass Dobas Unsicherheit in richtige Angst umkippen wollte... Jedesmal mit einer deutlichen Entspannung beim Hund. Das andere Mal, wo ich das Gähnen unbewußt, einfach weil ich müde war und Gähnen musste, war in den ersten Nächten nach unserem Umzug, als die Hunde des nachts mehrfach wegen sich verabschiedenden Kneipenbesuchern angeschlagen haben... Aus dem Bett raus, runter nachsehen, "Ach, das ist nix für uns", legt euch wieder hin, *gähn* und selbst wieder ins Bett plumpsen... und nach einigen Malen war den Hunden klar, dass diese Geräusche da draußen uns nix angehen... Da war das Gähnen nur eine Komponente von vielen, aber eine sehr hilfreiche...
Auch das "Druck wegnehmen" durch Wegdrehen meines Oberkörpers oder Wegdrehen meines Kopfes setze ich gerne bewußt ein - um dem Hund einfach genug Raum für seine Bewegung zu geben - ob nun im sinne eines CS oder ganz allgemein körpersprachlich betrachtet, ist für mich nicht so wichtig. Oder aber, ich setze meinen Körper ganz bewußt ein, um dem Hund den Raum zu nehmen... Geht ja auch andersrum...
Ich würde nie auf die Idee kommen, nur so zu agieren. Aber wenn ich es einem Tier damit leichter machen kann, zu verstehen, was ich ihm vermitteln möchte, nutze ich diese Hilfe gern mal mit.
Dennoch bin ich immer der Meinug, meine Hundis in allererster Linie auf ein Leben in einer Menschenwelt, die sich nun mal nicht an den ausgefeilten Kommunikationsmehtoden der Hunde orientiert, vorbereiten zu müssen... in dem Sinne, dass sie lernen, nicht alle (oft widersprüchlichen) Signale, die Menschen so aussenden, auf die Goldwaage zu legen... Und z. B. aushalten können, dass die allermeisten Menschen einem Hund nun mal von oben auf den Kopf streicheln müssen...
Was Herrn Hempfling angeht....nun ja, auch was, was ausgeartet ist, m. M. nach. Ein KANN (mit etwas Distanz gelesen), aber kein MUSS. Vieles sehr interessant, aber mit stutzig machenden Rückschlüssen, fand ich. Durch den Hype um sowas entwickel ich dann oft recht schnell Vorurteile, deshalb fällt es mir schwer, ihn objektiv zu sehen.
LG, Chris
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Du hast es so gewollt *Kaffee annehm*, dann langweile ich noch ein wenig mit einer kurzen Abhandlung über die mM nach unterschätzte Möglichkeit und Auswirkung der Körpersprache und Orientierung an der Leine
Gerade unsichere/änstliche Hunde achten viel feiner auf unsere Körpersprache, reagieren genauer und wo der souveräne Hund noch locker „die meint das nicht so“ denkt, weicht der ängstliche sofort zurück – deutet ihm der Körper doch „bleib auf Distanz“.
Ich würde das Element Leine, die Leinenführigkeit, sprich die Orientierung an der Leine ganz gezielt aufbauen, mit den Möglichkeiten spielen, den Hund immer wieder dicht ans Bein holen. Wenn ich in dieser Phase bereits damit arbeite, dem unsicheren Hund mein Bein zum Anlehnen anzubieten, ihm immer diese Sicherheit gebe, aber auch verlange, dann habe ich eine gute Vorarbeit zum Freilauf. Der Hund sollte und wird sich auch dann bei Problemen an mir orientieren, meine Nähe, meine Sicherheit suchen.
Hier werden schon die ersten körpersprachlichen Fehler gemacht. Kleine, feine, aber vom Hund sehr deutlich zu lesende. Will ich den Hund ans linke Bein haben, dann beugt sich fast jeder nach links herunter, klopft ans Bein, hält Futter hin, lockt, .... während der Hund am anderen Ende, weit entfernt hängt.
Will ich ihn ans Bein bekommen, dann muß ich mein Gewicht aufs rechte Bein verlagern, das linke entspannt, minimal eingeknickt halten, den Körper leicht nach rechts gebeugt (wenn nötig hockt man sich hin), jeglicher Druck muß von der Seite weg, der Hund muß das Bein als Angebot sehen, als Möglichkeit sich anzulehnen.
Sobald er am Bein klebt, stehen bleiben, Pause, Hund ruhig streicheln. An der Stelle ists immer entspannt, sicher und angenehm.Ähnliches bei Richtungswechseln. Ich will den Rückweg antreten, abbiegen, etc. und der Hund soll folgen. Auch hier wird oft der leinenführende Arm nach hinten gehalten, bloß nicht ziehen. Der Kopf schaut in die Zielrichtung, der Rest sagt aber was anderes. Einfacher und für den Hund verständlicher ists, die Leine vor dem Körper zu halten und – fein aber entscheidend – die Schulter mitzunehmen. Wer mit ängstlichen Hunden arbeitet wird diese Kleinigkeit sofort bemerken, vergleichbar mit dem linken Vorderbein welches in einer Rechtsbiegung vor gehen würde, so reagieren manche Hunde erst auf das bewußte Mitnehmen der Schulter als Einladung zu folgen.
Ich finde Körpersprache eine spannende Geschichte und viele Hunde beginnen erst bei solch bewußtem Einsatz dieser sich anzulehnen, zu folgen und das Angebot anzunehmen. Oft erkennt man ein „endlich redet sie mal verständlich“ im Gesicht des Hundes, wenn Frauchen mal die Klappe hält und nur agiert ;-)
Gruß, staffy
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Hallo Staffy,
danke für diesen tollen Beitrag - das einzige Wort, was da nicht rein gehörte war "langweilig"...Mich interessiert das Thema Körpersprache sehr und ich glaube sehr häufig, dass mein Interesse daran, auch bei den Hunden mehr körpersprachlich zu arbeiten, ganz entscheidend von dem Umgang mit Pferden mitgeprägt worden ist.
Zum Thema "Leine" habe ich eine ganz eigene Einstellung, was ihre Einsatzmöglichkeiten angeht und wie sie leider viel zu oft benutzt wird - nämlich als Mittel, sich nicht auf seinen Hund konzentrieren zu müssen. Und dann halt lieber dran zu ruckeln, zu ziehen oder gegenzuhalten... und sich somit einer für beide Seiten verständlichen Kommunikation zu berauben...
Weil es grad paßt, mal etwas einkopiert, was ich woanders dazu geschrieben habe - da ging es um Schnüffeln an der Leine und um die Frage, ob es angemessen ist, den HUnd einfach weiterzuziehen...
Hallo,
auf der einen Seite möchten wir erreichen, dass unser Hund an der Leine läuft, ohne zu ziehen und auf der anderen Seite wird die Leine ganz gern mal als "Hilfsmitel" benutzt, um den Hund weiterzuziehen....Das ist ein gewisser Widerspruch, der in der Ausbildung des Hundes zu Mißverständnissen führen wird.
Stell Dir, um eine Lösung zu finden, einfach vor, die Leine wäre gar nicht da oder so dünn, dass sie beim leisesten Zug reißt...
Und versuch es anders. Mit Hilfe von Körpersprache. Anfangs auch mit Locken und Lekkerli und evtl. dem Aufbau des Kommandos "Weiter". Üb in aller ruhe in sicherem Gelände, wie Du Deinen Körper einsetzen kannst, um Richtungswechsel, Tempoänderungen zu erreichen oder ganz allgemein die Aufmerksamkeit Deines Hundes zu erlangen ...
Man kann die Leine in dem Sinne als Kommunikationsmittel benutzen, dass ein ganz leichtes Zupfen an der Leine - grad soviel, dass der Karabiner klimpert, aber ohne Zug auf Halsband oder Geschirr - genügt, um den Hund ein Signal zu geben, dass Du seine Aufmerksamkeit brauchst - z. B. für einen Richtugnswechsel oder eben um weiterzugehen...
Das ist nur eine Möglichkeit.
Andere User werden Dir sicher noch andere Möglichkeiten nennen.Und Teil 2 dazu:
da war die Frage, wie man einen Hund vom begeisterten Schnuppern oder Aufnehmen eines vollgerotzten Taschentuches abbringen kann
Du kannst auch da Deine eigene Körpersprache einsetzen, indem Du nicht stehen bleibst, Pfui oder Nein oder Aus sagst und wartest, wie Dein Hund reagiert, sondern indem Du - je nach Wesen des Hundes! dosiert - z. B. ein, zwei Schritte auf ihn zugehst, Dich etwas hinbeugst und mit Deinem Körper den Hund (vorsichtig!) leicht zur Seite schiebst...
Und last, but not least, der 3. Teil
der sich auf eine Antwort bezog in der Art "Ach, ich hab mit dem Weiterziehen keine Probleme"
Ich glaube einfach, dass uns die Leine manchmal ganz gern in Sachen Bequemlichkeit gut in den Kram paßt...
Wenn ich die Leine nur als Kommunikationsmittel ansehe, die bei dem leisesten Zug reißt, bin ich ja gezwungen, mich viel intensiver auf den Hund zu konzentrieren, sein Tun vorauszusehen und mich ihm auf andere Art verständlich zu machen...
Und dann kann ich die Leine irgendwann für ganz leise, signalartige Kommunikation einsetzen - ein schönes Beispiel dafür ist meine alte, fast taube und fast blinde Hündin. Der kann ich mit leichtem Zupfen ohne Zug beim Spaziergang einen Richtungswechsel vermitteln - verbale Kommandos kriegt sie nicht mehr mit, sie folgt zwar dem Target-zeigefinger, ist aber ein Dackel und ich kann nicht die ganze Zeit halbgebückt neben ihr herlaufen...aber sie merkt, weil ihr Hals nicht durch jahrelangen Leinenzug abgestumpft ist, die leichteste Vibration in der Leine.... in solchen Momenten bin ich sehr froh darüber...
Es kommt einem anfangs vielleicht ungewohnt oder anstrengend vor, mehr in diese Richtung zu arbeiten, aber das Ergebnis lohnt sich...
Ich glaube, nicht umsonst haben manche HH einen ganz anderen Hund, sobald er an der Leine ist - weil sie sich zu sehr auf die Leine als Nothalt, als Zerr-Hilfsmittel und als Kommunikations-Unterdrückung verlassen...
Ich halte meine Leinen - auch wenn ich mit 4 angeleinten Hunden unterwegs bin - oft nur zwischen zwei Fingern, wenn ich nur mit einem angeleinten Hund unterwegs bin das Ende der Leine in der einen und in der Mitte der Leine auch mit zwei Fingern (wie Oma, die mit abgespreiztem Finger Tee trinkt) den anderen Teil - damit kann ich allerfeinste Signale übermitteln - allein durch das Klimpern des Karabiners... durch ganz leichte Impulse, ohne dass die Leine sich strafft, kann man so in Übungssituationen Richtungswechsel übermitteln...
Ich bin Tierphysiotherapeutin und habe größten Respekt vor dem Hals meines Hundes. Genau wie ich größten Respekt vor dem Maul meiner Pferde habe.
Bei allen meinen Hunden, aber besonders der sehr unsicheren Doba, ist es immer wieder beeindruckend, auf was für leichte Änderungen der Körperhaltung reagiert wird.
Schon beim Stehen neben Doba, macht es einen Unterschied, ob ich am ihr näheren Bein mein Gewicht auf der Ferse oder auf dem Zehenballen habe... Wenn man damit mal vorsichtig "rumspielt" und rumprobiert, das Gewicht verlagert, so minimal, dass ein danebenstehender Mensch das gar nicht bemerkt - merkt es doch der Hund... und reagiert auch dementsprechend darauf...
Und wenn man sich vorstellt, wie fein diese Signale sind und wie fein unsere Hunde darauf reagieren, erschüttert es mich immer wieder, wenn ich sehe, wie unnötig grob, gedankenlos und kontraproduktiv mit den Hunden umgegangen wird...
Ich habe eine große Freude dabei, alle Signale, die ich gebe, immer feiner und "leiser" werden zu lassen... und freue mich, wenn daraus unspektakuläre, aber doch großartige Leistungen in meinem Mensch-Hunde-Team bei herauskommen - im Idealfall sogar so, dass mein Liebster sagt "Ich versteh das nicht, Du machst doch gar nichts...."
Hach, ein Thema, über das es soviel zu lernen und zu sagen gibt...
Aber jetzt sind nochmal die Hundis dran...
LG, Chris
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Ja gut, aber wie will man einem Hund der 2m vor dir rennt und wie bekloppt zieht, nen Signal per Körper geben??? Die meisten Junghunde zeigen dir da doch dir Mittelkralle. Da muss halt mal ein kräftigerer Richtungswechsel her, und wenn der Hund dich dann anschaut dann loben. Und wenn er dann Anfängt sich anner Leine immer mehr nach einem Umzudrehn dann kann man an der Körpersprache mitarbeiten, oder sie verfeinern
man kann das machen wenn der Hund bereits halbwegs bei einem geht.
Meine geht ja nu noch anner Schleppleine. Dabei unterscheide ich zwischen 2 Kommados. Komm, heißt sie hat neben meinem Bein zu gehn und die Leine hat locker durchzuhängen. Oder aber Lauf, das heißt sie darf schnüffeln Pippi machen ect. Dabei darf die leine auch gespannt sein. (is dann meistens aufm Feld so). Und da sie gelernt hat zu gucken, schaut sie halt dann alle 5 min. wo ich bin, wird auch noch alles Belohnt.
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Ja gut, aber wie will man einem Hund der 2m vor dir rennt und wie bekloppt zieht, nen Signal per Körper geben???
Es gibt ja einen Moment, bevor der Hund zieht und da kann man schon reagieren !Chris
Ich hab seit 25 Jahren Pferde, reite ohne Gebiss und longiere ohne Longe. Ich glaube da sind wir uns sehr ähnlich ;-)Gruß, staffy
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Bevor der hudn zieht *hust* das sind aber nur Millisekunden. Es gibt Hunde die Stürmen dann los und brettern inne Leine und Sorry ich hab schon gesehn das jemand dann mit dem körper einwirken wollte. Der Hund hat sich schlichtweg vorbeigemogelt war dem egal hauptsache nach vorne. (kann auch sein das die einwirkung falsch gegeben wurde )
ich denk sowas variert von Hund zu Hund. Sind ja individuen, wenn es bei jedem so klappen würde wärs toll.
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Hallo,
ZitatHach, ein Thema, über das es soviel zu lernen und zu sagen gibt
ja, ja bitte, bitte mehr (obwohl ich mich schon ganz schön anstrengen muß mit meinem Lesetempo Eurem Schreibtempo hinterher zu kommen).
Und wow und danke, hier entsteht gerade das, was ich mir mit einem Körpersprachebuch gewünscht habe, nämlich so detaillierte Anleitungen, wie wir unseren Körper mit ganz feinen Signalen zu den Hunden sprechen lassen können.
Schade, dass ich Euch nicht mal life erleben kann!
Im Moment scheint es mir noch ein weiter Weg, mit beiden Hunden längere Zeit ganz entspannt an lockerer Leine zu laufen (wir sehen manchmal aus wie ein liegendes "V"), vor allem, wenn ich möchte, dass die Hunde die Seite wechseln, weil z.B. auf der Seite grade jemand läuft.
Einzeln geht es deutlich besser.Aber ich wollte ja auch noch was zu Doba sagen: Ihre Fortschritte -besonders die Szene mit dem Plastikvorhang - beeindrucken mich sehr.
LG
Judith
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ja es gibt da schon tolle Sachen.
Meine Freundin braucht beim Longieren nur die Schulter in die Gewünschte Richtung schieben und schon macht der hUnd nen Richtungswechsel. Während unsereins noch die Großen deutlich gesten braucht xDD. Und nein wir sind ma gar nicht neidisch -
Zitat
Ja gut, aber wie will man einem Hund der 2m vor dir rennt und wie bekloppt zieht, nen Signal per Körper geben???
Hallo Holzi,
jetzt mal unabhängig davon, dass Du jetzt hier gar nicht "missioniert" werden sollst, sondern die Sache mit der Körpersprache und einem vielleicht doch etwas anderem Umgang mit dem Hund an sich vielleicht nur als Ansporn betrachtest, dass es eben auch anders, feiner, leiser gehen könnte - ich lass es erst gar nicht soweit kommen, dass einer meiner Hunde wie bekloppt zieht...Wenn der Hund wie bekloppt zieht, hab ich schon lange vorher seine Aufmerksamkeit "verloren"...
Jetzt mit der absolut leinen-unerfahrenen Doba hatte ich ja seit langer Zeit wieder einen Hund zum Üben und einen, bei dem ich mir viel mehr Gedanken darüber mache, WARUM ich was wie mache...
Die ersten Leinenübungen mit Doba fanden ja sofort statt und praktischerweise in der Anfangszeit, in der man einen frisch-adoptierten Hund eh noch nicht ableint... Sie lief zur Sicherheit, weil Angsthund an der Doppel-Leine mit Brustgeschirr und Halsband. Ich arbeite bei meinen Hunden in erster Linie über das Halsband, das Brustgeschirr dient hauptsächlich zum Autofahren.
Das Vorgehen war so:
Wir laufen los, im zügigen Schritt-Tempo, Doba eiert wie ein betrunkener Matrose schlingernd vor mir her. Kurz bevor die Leine sich wirklich "spannt", also Zug am Hals ist, "hebt" sie sich ja schon etwas an - ähnlich wie beim Westernreiten der durchhängende Zügel, der dann immer noch durchhängt angehoben wird - das ist schon das erste Signal für den Hund, das er bemerken kann... "Hebt" sich die Leine, kommt von mir eine Ansprache "Doba, schau" zum Aufmerksamkeit erwecken, Doba schaut sich um, leises Fein und dann - ganz genau so wie Staffy es weiter oben beschrieben hat, "mein" Leinenende angehoben vor meine Brust, eine leicht nach vorwärts-mehr seitwärts-fließende Bewegung meines Oberkörpers nach rechts hinten im sinne eines halben Umdrehens, dabei macht meine rechte Schulter schon den Weg nach hinten frei, der "untere" Rest meines Körpers folgt nach, mein Kopf dreht sich mit und Doba dreht um und geht mit mir in die andere Richtung mit.
Nach einigen Malen Üben, merkt man, dass der Hund schon im Moment, in dem die Leine sich "anhebt" ohne sich schon zu straffen, langsamer geht, sich nach rückwärts zu mir orientiert und abfragt, was als nächstes kommt - entweder gar nichts, dann war der Hund nur zu schnell für mich und kann dann, wenn die Leine sich wieder etwas absenkt weitergehen, oder wir ändern die Richtung, die kann der Hund dann aus meiner Bewegung rauslesen oder wir drehen um, auch das kann der Hund aus meiner Bewegung rauslesen, oder wir bleiben stehen.
Das alles geht ohne jeglichen Zug auf der Leine.
Übrigens haben meine anderen Hunde, die vorher "normal" mit Richtungswechsel und leichten Leinenruck dafür ausgebildet wurden, die Umstellung recht schnell angenommen...
Die Kunst dabei ist einfach, die Aufmerksamkeit seines Hundes bei sich zu behalten.
Auch das geht über meine Körpersprache. Wenn ich irgendetwas furchtbar wichtiges zu tun habe, gehe ich energisch, recht zügig und sehr zielstrebig durch die Welt, mein ganzer Körper ist aufrecht, gestrafft und die Muskulatur hat eine gewisse Grundspannung.Schlendere ich ohne Ziel durch die Gegend, ist meine eigene Dynamik ganz anders. Meine Körperhaltung ist lockerer bis ein wenig eingesackt, ich weiß selbst nicht so recht, wo ich hin will, setze deshalb meine Füße weniger energisch auf und vermittel allgemein das Bild der Unentschlossenheit.
Wenn ich einfach nur so mit den Hunden über die Pferdekoppeln laufe, machen sie, was sie wollen (dürfen sie dann auch) - wenn ich irgendwas bestimmtes vorhab, wenn auch nur nach dem Wachstum der Anpflanzungen sehen, vermittelt einfach nur meine Körperhaltung, dass wir jetzt was zu erledigen haben und dem passen die Hunde sich an - ihre Aufmerksamkeit ist bei mir.
Und eben DIESE Aufmerksamkeit des Hundes brauche ich erst Recht, wenn unterwegs irgendwas ist. Meine Jungs sind keine Lämmchen und haben nichts gegen kleine Plänkereien mit anderen Dorf-Hunden einzuwenden...
Wenn wir aber "zu tun" haben, weil ich energisch, zielstrebig mit ihnen unterwegs bin, interessieren die anderen Hunde sie nicht "Alter jetzt nicht, wir haben zu tun" - sitz ich nur im Gras und lass den lieben gott nen guten Mann sein - sind die Jungs schnell in ein herrliches Dorfhund-Geplänkel verwickelt...Würde ich das in dem Moment nicht wollen, müsste ich rechtzeitig aufstehen und körpersprachlich "Arbeitshaltung" signalisieren..Und auch da liegt die Betonung auf rechtzeitig...
Bis vor einiger Zeit war ich ja mit fünf Hunden gleichzeitig unterwegs, nun macht unsere Omi nur noch kleinere spaziergänge mit, deshalb sind es jetzt nur noch 4, noch dazu sehr unterschiedliche Hunde. Die ich früher auch ganz unterschiedlich motivieren musste - den einen per Spiel, den anderen per Freßbarem, Streicheln, rein verbal..... das hat mich irgendwann genervt, ich hatte keine Lust ständig einen Rucksack voller Kram zur Motivation mitzuschleppen (dramaturgische Übertreibung!) und es wurde mir mit fünf Hunden auch einfach zu viel ständig alles irgendwie loben zu sollen - ich wollte eine undramatische Selbstverständlichkeit erreichen...
Einfach mit meiner "Arbeitshaltung", die ich mehr durch Zufall entdeckt hab, weil ich mich immer wunderte, wieso es manchmal so gut klappt und manchmal so gar nicht, kann ich die Aufmerksamkeit meiner Hunde bei mir halten...
Bei den Hunden, die früher "normal" ausgebildet worden sind, musste ich in der Anfangszeit meine Körpersprache überdeutlich einsetzen - das kann man aber immer mehr verfeinern... und mir macht eben gerade das am allermeisten Spaß - wenn ich mein Pony bei der Bodenarbeit nur mit einer Bewegung meines Zeigefingers vor oder zurücktreten lassen kann oder eben, wenn meine Hunde auf ein ganz leises Klimpern des Karabiners reagieren....
So, Päuschen vorbei, Samstag ist bei uns auf dem Hof immer Tag der Sonderarbeiten, zu denen man unter der Woche nicht kommt....
LG, Chris
staffy - Wieso nimmst Du zum Reiten die Zähne raus????
(*scherzschild hochhalt - das war mal so ähnlich der Brüller auf einem Ausritt beim Gespräch mit Spaziergängern...) -
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