Der Angsthund-Thread....

  • Antwortversuch zum 10 ten :( : in der Hoffnung das es diesmal geht.


    Chris


    danke für Deine Antwort. Ja wir nutzen jede Hundebegegnung wenn ich weiß das der andere Hund sehr souverän ist . Allerdings habe ich manchmal den Eindruck das er nicht generalisiert, also Hund A bei Weg A ist o.k. aber nicht automatisch bei Weg B oder C. Er hat auch Kontakte im Freilauf bei gesichtertem Grundstück da zeigt er bei Bedrängen des anderen Hundes schnappen in die Luft und Rückzug. Bei nichtbeachtung durch ander Hunde erkundet er das Grundstück. Ab dem Zeitpunkt wenn ein anderer Hund Interesse an dem zeigt was er macht läuft er zu mir.
    Mit einer Spielaufforderung ist er völlig überfordert und weiß da nichts mit anzufangen und wendet sich ab.
    Snoopy spricht wohl auch einen "Dialekt" den andere Hunde nicht immer verstehen. Welchen er tatsächlich spricht weiss ich nicht nur das er schwere Narben hat an Kopf, Ohren und den Hinterbeinen innen und aussen. Das veranlässt ihn heute anscheinend lieber fast allen aus dem Weg zu gehen. Unser Ziel ist ein entspanntes vorbeigehen an anderen Hunden und Freilauf nur mit bekannten HUnden.


    Zur Hundeschule werden wir wohl im Frühjahr gehen bislang habe ich den Eindruck das ihn das überfordert.


    Manche Tage habe ich den Eindruck das man mit gar nichts weiterkommt und sich nicht verändert und dann scheint manches über nacht sich erledigt zu haben warum auch immer.


    Bezüglich der Körpersprache denke ich übernimmt man unbewusst etwas von der Pferdearbeit wohl mit. Bei mir z. B. Schulter herum zum folgen was mir erst durch eure Ausführungen bewusst wird. Da gibt es einiges an Denkanstössen.


    Schön zu lesen wenn es bei Euch anderen weiter geht.


    LG
    Micha[/b]


  • LG, Chris

  • Hallo liebe Leute,


    Chris hat mir schon ein wenig Hilfestellung gegeben und mich auch auf diesen Thread aufmerksam gemacht.
    Dann habe ich erstmal ein wenig gestöbert und mir viel durchgelesen, wobei mir vieles sehr bekannt vorkommt.
    Deshalb möchte ich Euch ein wenig (wird wohl doch eher viel) von uns erzählen.


    Die Vorgeschichte:


    Beaco ist ein Beagle/ Collie Mischling, ich habe ihn im Juli aus meinem Kretaurlaub mitgebracht, da war er ca. 1 Jahr alt.
    Er wurde auf Kreta auf einem Feld ausgesetzt und hat dann dort ausgeharrt, in der Hoffnung sein Herrchen käme wieder.
    Leider war bei der Tierschutzorganisation kein Platz für ihn und er musste schnellstmöglich ausgeflogen werden, obwohl er noch nicht vermittelt war.
    Also setzten wir alle Hebel in Bewegung und nahmen ihn auf unserem Rückflug mit nach Hause.
    War alles nicht so einfach, wir hatten nur noch 1,5 Tage Zeit und auf die Antwort unserer per Email gesendeten Anfrage bei der Fluggesellschaft warten wir bis heute noch!
    Wir kamen nachts am Flughafen an und dort wartete schon eine nette Dame.
    Sie hat ihn mit nach Hause genommen und wollte ihn nach dem Wochenende ins Tierheim bringen.
    Soweit kam es aber nicht, denn schon am Nachmittag sind wir die 150 km zurück gefahren und haben ihn zu uns geholt. :smile:


    Er war sehr schwach, konnte kaum stehen oder laufen, mein Vater dachte erst, er könne nicht richtig laufen, aber er hatte einfach keine Kraft.
    Am nächsten Tag wurde er erstmal gebadet, sein Fell war stumpf und kurz abgebrochen.
    Mittlerweile ist es aber schön glänzend und wächst auch wieder vernünftig.


    Es hat ein paar Tage gedauert, dann fühlte er sich sehr wohl in seinem neuen Zuhause.
    Aber er verfolgte mich in der Wohnung auf Schritt und Tritt, immer hinterher, egal wo ich hin ging.
    Das hat sich aber auch gelegt, mittlerweile kann ich ins Bad gehen und er bleibt auf seiner Decke liegen.


    Er kannte auch keine Leckerlis, wusste nichts mit Kauknochen etc. anzufangen, aber das hat er relativ schnell verstanden.
    Auch Spielen war für ihn etwas ganz neues, und auch jetzt spielt er nur mit essbaren Dingen, wie z.B. mit einem getrockneten Brötchen, Apfel oder Birne, die schiesst er durch die Gegend oder läuft auch hinterher, wenn man wirft.
    Aber normales Hundespielzeug, wie Ball oder so, interessieren ihn nicht, am liebsten mag er einfach nur Kuscheln.
    Mit unserem anderen Hund versteht er sich ganz gut, er guckt sich sehr viel von ihm ab.
    Er weisst schon ganz genau, wenn das Auto vom Einkaufen kommt, dann muss man hin rennen und in den Kofferraum schauen. :lol:


    Nach ca. 1 Woche hat er dann das erste Mal gebellt, und alle haben sich riesig darüber gefreut.
    Komischerweise freut sich heute keiner mehr über sein Gebell. :hust:



    So, nun komme ich (endlich) zu unseren Problemen.



    Zuerst dachten wir, es gäbe keine Probleme und dann trafen wir beim Gassi gehen auf einen anderen Rüden, wo er dann ausgetickt ist und sich kaum bändigen liess.
    Das macht er auch immer noch, entweder sofort, wenn er den anderen aus ein paar hundert Metern Entfernung sieht, oder kurz schnüffeln und dann sofort los pöbeln.
    Bei Hundedamen passiert nichts, rein gar nichts, er läuft einfach an ihnen vorbei.


    Das nächste Problem sind Geräusche.
    Geräusche im Fernsehen, hat sich aber auch schon gebessert.
    Sobald ein komisches Geräusch zu hören ist, läuft er zur Tür, bellt und knurrt.
    Das schlimme ist, dass er dann nicht mehr aufhört.
    Ich weiss auch nicht, wie ich ihn beruhigen soll, ohne ihn irgendwie falsch zu bestätigen.
    So ist es eben auch, wenn er Geräusche von draußen hört, jedenfalls die, die er nicht kennt.
    Auch wenn er im Garten ist und ein Hund bellt in weiter Ferne, dann wird an irgendeine Hecke gerannt und geknurrt und gebellt.
    Oder wenn die Kinder in Nachbars Garten schreien….


    Das gleiche macht er auch bei Gegenständen, mal ist es ein grosser Stein, mal eine Mülltonne.
    Manchmal macht er es auch bei den Pferden auf der Koppel, obwohl er jeden Tag an ihnen vorbei läuft.
    Mal so, mal so, irgendwie.
    Fahrradfahrer oder Fußgänger interessieren ihn eigentlich auch nicht, eigentlich, denn auch die werden gelegentlich angepöbelt, obwohl es meist dieselben sind.
    Besonders blöd ist das natürlich, wenn es Kinder sind, die wir oft treffen, wenn sie mit dem Rad zur Schule fahren.
    Er macht es auch, wenn z. B. mein Bruder was bastelt und ein Gerät in der Hand hält, wie Bohrer o.ä., nicht wegen dem Geräusch sondern wegen dem Gegenstand, er projiziert es dann aber immer auf die Person und geht denjenigen an, mit Knurren und Bellen.
    Sobald Besuch auf den Hof kommt, den er nicht kennt, passiert dasselbe. (Ich habe deshalb bis jetzt auch noch keinen Besuch wieder in meine Wohnung gelassen).
    Beim Gassi gehen ist das Problem leichter zu handhaben, da lässt er sich leichter ablenken und wir gehen dann einfach weiter.
    Aber wenn er sich auf eine Person oder Gegenstand „eingeschossen“ hat, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als ihn weg zu zerren, und dann dauert es relativ lange bis er sich wieder beruhigt. Er dreht sich beim Weggehen immer wieder um und auch in der Wohnung knurrt er dann manchmal noch.


    Ich will ihm ja nicht das Bellen verbieten, natürlich kann er bellen, wenn ihm etwas komisch vorkommt.
    Aber er hört einfach nicht wieder auf und dieses ständige Knurren macht mir Gedanken.


    Ja, das war es erstmal, aber mir wird sicherlich noch mehr einfallen! ;)

  • Hallo an alle ,


    durch die letzte Antwort von Chris angeregt habe ich mir ein paar Gedanken gemacht über die Entwicklung meines Hundes.


    Snoopy ist jetzt ca. 7 Monate bei mir. Er kam völlig verängstigt und ist in den ersten 3 Tagen vor Erschöpfung fast im stehen eingeschlafen. Sobald sich jemand bewegte ist er wörtlich über Tische und Couch in der Küche auf die Arbeitsplatte und hat versucht durch das Kippfenster zu kommen.


    Anleinen und spazieren gehen waren für ihn die ersten 3 Wochen eine Tortour und riesen Stressfaktor. Andere Hunde machtem ihm riesige Angst.


    Gestern war ich soooo stolz auf ihn. Wir waren im unbekannten Gebiet unterwegs mit Schleppleine. Fröhlich lief er auch vorraus, manchmal länger als die Schlepp, kam auf Zuruf. Eine Hundebegegnung mit bellenden Hund am Zaun nahm er relativ gelassen und folgte zögernd auf Kommando aber ohne sichtbare Angst oder bellen.


    Danach musste ich meinen Freund in einem Büro abholen wo ich noch warten musste. Setz mich und leg Snoopy in´s Platz. Er bleibt liegen ohne Mucken und dann kommen noch hintereinander 3 Fremde herein die in ca. 1 Meter Entfernung an uns vorbei laufen. Nur bei dem ersten hat er sein Hinterteil gehoben dann mich angeschaut nach leisem Platzkommando und Handzeichen legt Snoopy sich hin und bleibt es auch bis wir fertig waren.


    So das musste ich mal los werden. Mein Hund hat 4 Jahre in einem dunklem Pferdestall gelebt keine Umweltreize oder ähnliches kennen gelernt ich war so stolz. Auch für alle anderen die manchmal den Mut verlieren gebt nicht auf es lohnt sich auf jeden Fall. Man darf nur nicht zuviel verlangen von sich und dem Hund,kleine Ziele stecken und vielleicht manchmal in sich gehen und wieder entdecken was man schon geschafft hat.


    LG
    Micha

  • Zitat

    Auch für alle anderen die manchmal den Mut verlieren gebt nicht auf es lohnt sich auf jeden Fall. Man darf nur nicht zuviel verlangen von sich und dem Hund,kleine Ziele stecken und vielleicht manchmal in sich gehen und wieder entdecken was man schon geschafft hat.


    Hallo Micha,
    das ist eine tolle Idee von Dir - ab und mal eine Zwischenbilanz zu ziehen und sich selbst wieder vor Augen zu führen, was man mit seinem Hund alles schon geschafft hat!
    Zu einem Teil hilft mir schon der ein oder andere Beitrag hier - eben, um nicht zu vergessen, was schon alles gemeistert ist...


    Aber sich das Ganze nochmal bewußt zu machen, bringt noch einiges mehr ans Licht...


    Dobas Zwischenbilanz nach 4 Monaten:
    nachdem bei Doba anfangs wirklich jeder verflixte, einzelne, noch so harmlose Gegenstand zu Meideverhalten bis Flucht geführt hat, hat Doba am Wochenende danebengelegen, schön auf Stroh..., als wir einen zweiten Pferdeoffenstall gebaut haben - Schrauber, Bohrmaschine, Kreissäge, Kettensäge....Hämmern, Geschleppe von Dachbalken, die obligatorischen menschlichen Kesselflicker-Flüche - alles no Problem, Doba war die ganze Zeit dabei und hatte kein einziges Problem mit irgendwas....
    Ähnlich die Tage davor - da haben wir den milden November genutzt und einige Hof-Wege nochmals mit Schotter befestigt... Rangieren mit Trecker, Abkippen des Schotters, Rüttelplatte, Schotter von Hand schaufeln....kein einziges Problem....Hauptsache dabei...


    Wir haben einfach den Eindruck, dass Doba mittlerweile richtig hier bei uns angekommen ist.


    Fremde Menschen werden vielleicht nie problemlos sein - wir arbeiten einfach dosiert weiter dran. Daheim kann sie es soweit aushalten, dass sie gelernt hat, dass sie drinnen von Besuchern in Ruhe gelassen wird. Aber kommen darf, wenn sie es ausprobieren will. Und draußen klappt es immer besser. Für uns ist es ok, wenn wir unsere Hunde nicht mit auf irgendwelche Feste nehmen.... Schön wäre es, wenn wir im nächsten Sommer die ein oder andere Offroad-Camp-Tour mitmachen können, wo die Hundis mitkönnten - wenn Doba da noch nicht soweit ist, auch ok, dann verzichte ich drauf, nicht grad leichten Herzens, aber doch dem Hund zuliebe gerne...
    TA-Besuche werden auch wohl immer ein Problem sein. Aber mit unserer TÄ haben wir einen Glücksgriff gemacht und können es Doba so leicht wie möglich machen...
    Es wird vermutlich immer wieder irgendetwas geben, was Doba Angst macht - aber sie hat gelernt, zu uns zu kommen und sich uns drum kümmern zu lassen, tausend mal besser als einfach abhauen....
    Doba mag noch immer kein "extrem-Kuscheln" - aber wenn man sie so mit den anderen Hunden sieht, bei denen mag sie das auch nicht...vielleicht ist sie auch einfach eher ein Typ, der einen großen Individualabstand hat? Sie läßt sich problemlos überall anfassen und genießt Streicheln an ihr genehmen Stellen, Massagen liebt sie über alles - auch da lassen wir sie in ihrem eigenen Tempo kommen, wie sie mag...
    Doba hat Sitz, Platz, Nein und Hier gelernt und geht absolut anständig an der Leine. Für unsere Verhältnisse hier genügt das an Ausbildung völlig.


    Manchmal ist sie albern und manchmal denkt sie auch einen Moment über ein Kommando nach - für mich ein Zeichen, dass sie sich immer weiter in Richtung Normalität entwickelt. Sie fängt öfter mal an, den ganz normalen Blödsinn zu machen, den andere Hunde auch machen - Komposteimer leer räumen, dem Katzenklo einen Besuch abstatten und verträgt auch "liebevolles Schimpfen"...


    An den Problemchen, die wir noch haben, arbeiten wir ganz ohne Druck einfach geduldig weiter - wir könnten uns aber auch dauerhaft mit dem jetzigen Ist-Zustand arrangieren.


    Doba ist und bleibt eines: nämlich ein Hauptgewinn....


    LG, Chris


  • LG, Chris

  • Ich wollt mich mit Paco auch mal zu Wort melden.
    Und hoff das ihr mir vielleicht auch weiterhelfen könnt =)


    Also ich hab Paco vor 2 1/2 Jahren von einer Tierschutzorga bekommen er kommt ursprünglich aus Grichenland.
    Man weiß nicht wie er früher gelebt hat ich hab ihn bekommen als er so ungefähr ein halbes Jahr alt war.
    Jetzt ist er 3 Jahre alt.


    Paco hatte von Anfang an große Angst vor fremden Menschen besonderes Kindern Und natürlich allem unbekannten wie herumfliegende Plastiktüten, Mülleimern, Fahrrädern usw.
    Wenn er irgendwo auf der Straße mehrere Menschen oder Kinder sieht fängt er an zu zittern und will nur noch weg.
    An einzele Menschen kann ich in der zwischenzeit normal vorbeilaufen.
    Das Problem ist das er alle Menschen ohne Leine anbellt.
    Also muss ich immer die komplette Umgebung im Auge haben und alles vor ihm sehhen.
    Er ist natürlich darusen nur an der Schleppleine weil er sobald er irgendwo etwas seltsames hört und sind es nur 2 Menschen die reden koplett abschaltet nix mehr frisst und nicht mehr reagiert.
    Er will auch nicht mehr von unserem Haus aus in die Weinberge laufen er wirft sich da komplett aufn Rücken und weigert sich.
    Hatte jetzt schon mehrere Hundetrainer da und die ham alle gesagt ich soll ihn einfach weiterziehen.
    Was meint ihr dazu??
    Ich weiß im Moment einfach irgendwie nicht mehr weiter weil er sich wenn cih hier mit ihm spazieren gehen will einfach immer gleich auf den Rücken wirft udn heim will.
    Lauf ich woanderst kommt er mit.
    Seine Ängste werden einfach nicht besser.
    Die letzte Hundetrainerin hat gemeint ich soll mit Bachblüten arbeiten.
    Hart damit von euch jemand erfahrung??
    Hilft das was??

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